Hilti TP800 Motor defekt?

[_Tobi_]

Hallo,

hab vor kurzem meine Hilti TP800 mechanisch restauriert. Testlauf war fast erfolgreich als ein plötzlich das Ding schwächer wurde. Ich habe sofort abgeschaltet und wollte nach einer Minute wieder einschalten. Nun läuft der Motor aber nicht mehr

Es riecht nichts verbrannt oder dergleichen. Wie kann ich den Elektromotor am besten Prüfen? Kohlen sind abgeschliffen aber noch ausreichend. Die Schalter und Griffeinheit liefert 230v in Richtung Motor das habe ich schon rausgemessen. Daran kann es nicht liegen.
Ich bitte um Eure Hilfe. Danke!

Grüße Tobi

 

[powersupply]

Dann muss an einem Bauteil die volle Spannung anliegen.
Hast Du mal nur an den Feldwicklungen oder nur am Anker (Kohlen)gemessen?
Womit hast Du eigentlich gemessen? Hoffentlich nicht mit dem Lügenstift.
Du weis auch hoffentlich, dass das Teil #9 in Verbindung mit dem Ring 106 der Sensor für die Drehzahl ist?


PS

 

[chevyman]

Kohlen sind abgeschliffen aber noch ausreichend.

Das ist relativ, die Kohlen können anderer Meinung sein. In der Regel ist eine Kohle eine Abschaltkohle mit eingearbeitetem Kunststoffstift. Dieser unterbricht beim Erreichen eines bestimmten Verschleißzustands der Kohle den Stromfluß. Mal beide Kohlen an der Lauffläche betrachten, bei genauem Hinsehen sollte man den Stift erkennen können (so er denn bereits freiliegt).

 

[powersupply]

Da die Maschine auch ordentlich "schüttelt" können die Kohlen auch schon mal seitlich einlaufen und in der Folge in der Führung verkanten.

PS

 

[_Tobi_]

Ich habe mit einem Peaktech Multimeter gemessen. Ok dann werde ich morgen mal die Kohlen ausbauen und checken. Meinst du das der Drehzahlsensor defekt ist? Also verbaut sind die Teile, ich hab da nix weggelassen oder so

 

[powersupply]

Bei der Maschine sollte man im zusammengebauten Zustand an die Kohlenhalter drankommen.
Dort könntest Du vor der erneuten Demontage messen. Wenn da zwischen beiden Kohlen 230V anliegen ist dort auch die Unterbrechung zu suchen.

PS

 

[_Tobi_]

Zwischen beiden Kohlen liegen 230V an. Die Kohlen an sich haben auch durchgang. Hm heißt das der Anker ist kaputt?

Zum Messen des Ankers müssen an den genau gegenüber liegenden Abnehmer Feldern jeweils der gleiche Widerstand sein, liege ich da richtig?

Was ich nicht verstehe ist das die Kraft nachgelassen hat und dann ging er anscheinend hops. Ich habe noch vor dem Stillstand abgeschalten. Ein Widereinschalten hat nichts mehr bewirkt... Kann das jemand deuten

 

[H. Gürth]

Mal die Feldspulen messen

 

[powersupply]

Wenn an beiden Kohlen 230V anliegen sollte der Fehler am Anker liegen. Aldo doch mal Kohlen raus!

PS

 

[Alfred]

könnte sein dass die Kohlen abgeschaltet haben (Platikstift erscheint), ein defekter Anker ist eher mit Bürstenfeuer und Geruch zu erkennen.
Eine TPS800 ist nicht? (Diebstahlschutz aktiviert)

 

[_Tobi_]

@Alfred: Nein keine TPS800, die normale TP800.
Hm also an den Kohlen ist kein Stift zu erkennen. Ich hab auch schon andere versucht, die waren zwar gebraucht aber nicht defekt. Die Kohlen zeigen auch Durchgang wenn ich zwischen der Kupferlitze und der Schleiferseite messe.

@H.Gürth: Wie misst man die Feldspulen?

Ich habe noch einen Anker einer anderen TP800 rumliegen. Vermutlich werde ich diesen mal einbauen. Vorher möchte ich aber sicher stellen das dieser nicht defekt ist... Wie muss ich da die Felder beim Schleifer messen? Es sollte wohl an allen Paaren ein ähnlicher Widerstand vorhanden sein....

Ich bin nun erst mal für 10 Tage im Ausland, dann kann ich mich dem Thema wider widmen.

 

[Alfred]

dazu braucht man ein Wicklungsprüfgerät
http://www.xpertgate.de/produkte/Wicklungspruefgeraete.html

 

[_Tobi_]

Sowas hätte ich gerne Naja dann heißt es wohl mal auf gut Glück den Anker tauschen...

 

[H. Gürth]

Ich würde vorher aber doch mal die Feldspulen durchmessen.
Ordentliches Digitalmultimeter mit Ohm Messbereich genügt.
Dass ein Anker so defekt ist, dass er nicht mal mehr einen "Zucker" bringt, ist äusserst selten.

 

[_Tobi_]

Ok gehören also die immer gegenüber liegenden Stromabnehmer zusammen? Diese sollten also dann den gleichen Ohmschen Widerstand haben....

 

[H. Gürth]

Jain ! Damit lässt sich der Anker etwas durchmessen.
Die Feldspulen sind wieder andere Teile.
Feldwicklung hat 2 Spulen. jede Spule einzeln messen. Müssen gleiche Messwerte haben.
So etwa sieht eine Feldwicklung aus:

Abweichend von der Abbildung können auch längere Litzen aus den Spulen herausgeführt sein. Jeweils ein Litze geht an einen Kohlenhalter, die andere an den Schalter, bezw. an die Elektronik.

 

[_Tobi_]

Ok die Feldspulen hab ich dann schon korrekt gemessen, einmal hatte ich 2,4 Ohm und auf der anderen Seite 1,9. Das sollte im Rahmen sein.

Mein Ersatzanker dagegen scheint nicht mehr in Ordnung zu sein. Ich messe von einem "Stromabnehmer Feld" zu allen rings herum Durchgang

 

[H. Gürth]

zu allen rings herum Durchgang

Logisch ! Die Anker werden "Endlos" gewickelt.
Messwerte 2 gegenüberliegende Lamellen = gleiche Ohmwerte.

 

[_Tobi_]

So wird die Sache etwas klarer. Ich habe entdeckt das sich die Schraube 59 gelöst hat und den Antrieb blockierte. Dann wird wohl der Anker durchgebrannt sein. Ein Überlast Schutz für den Motor existiert wohl in solchen Maschinen nicht...

Ich denke da habe ich vergessen das Gewinde in Teil 27 mit Schraubensicherung zu versehen?