SnapperMartin schrieb:
Also den Anlasser hatte ich (zum Glück) noch in meiner umfangreichen Teilesammlung liegen.......einen Verkäufer kann ich also diesbezüglich nicht fragen!
Hallo,
Wie Trabold schon sagt, "anlassen" und "laden" sind vollkommen unabhängige Geschichten.
Da ich Deinen Motor nicht kenne beziehe ich mich auf's Allgemeine.
Anlasser: Ein Elektromotor, der sich "einklinkt" (meist ein kleines Zahnrad, dass sich in einem grossen einklinkt" um den Motor in Drehung zu versetzen. Der Strom für den Zündfunken kommt dabei von der Batterie. Der Anlasser dreht den Motor mit sehr wenigen Umdrehungen. Dürften nicht mehr als etwa 50 Umdrehungen / Minute sein. Wenn der Motor nun startet und dabei der Anlasser eingeklinkt bleibt, kannst Du Dir mühelos vorstellen was passiert wenn die Drehzahl von 50 auf 5000 steigt. Weder Anlasser (Kohlebürsten) noch die Mechanik (Zahnräder) machen das mit, ein paar Sekunden können reichen um alles über den Jordan zu schicken.
Laden, Zünden etc.:
Wenn KEINE fest eingebaute Batterie vorhanden ist, dann ist der Anlasser Deine Muskelkraft, die den Motor in Drehung versetzt. Der Schwung bringt den Motor einige male zum drehen und der Funke wird von der Zündspule erzeugt: Ein Dauermagnet nahe an einer Spule vorbeigezogen erzeugt einen kurzen Stromimpuls, der von der Anzahl der Wicklungen abhängig ist. In diesem Fall braucht es keine Lichtmaschine, da ja nichts zu laden ist, und der Motor während des Drehens den nötigen Strom bringt. Naja in weitestem Sinne ist dann die Zündanlage schon ne Art Lichtmaschine / Stromerzeuger.....
Ist eine Batterie vorhanden, muss diese, egal ob Handstarter oder Motorstarter oder beides, nachgeladen werden. Dazu dient die Lichtmaschine und damit die Ladespannung gleich bleibt wird ein Laderegler eingesetzt. Der entstehende Drehstrom (Wechselstrom mit mehreren gegeneinander verschobenen Phasen) muss in Gleichstrom umgewandelt werden. Dies geschieht mit einem Gleichrichter, meist 3 kleine Dioden, die den Stromfluss nur in einer Richtung zulassen. Diese Methode bringt nur einen "halben" Gleichstrom, da die negative Amplitude einfach gekappt wird, spielt hier aber keine Rolle. Ist es eine Gleichstromlichtmaschine braucht es natürlich keine Dioden (Gleichrichtung)
Bei Autos wird der Laderegler in der Regel mit in die Lichtmaschine eingebaut, wie's bei Dir aussieht, kann ich nicht sagen, dehalb ist Trabolds Vorschlag mit dem Handbuch absolut logisch und konsequent.
Allerdings kannst Du die Lichtmaschine ausbauen und mal in einem Boschdienst durchmessen lassen. Du kannst Du das Ding auch ausbauen, irgendwo fest einspannen, und wenn das Gerät über einen Keilriemen angetrieben wird kannst Du eine Kordel um die Riemenscheibe wicken und feste dran ziehen (Richtung beachten) und mit einem 5 Euro Multimeter feststellen, ob da überhaupt noch was geht. Dies sagt allerdings nichts darüber aus "wieviel" da noch geht.
Die Dioden sind entweder in einem kleinen Kästchen untergebracht, der irgendwo befestigt sein kann, da hilft wirklich nur ein Handbuch weiter, oder sie sind ebenfalls in der Lichtmaschine verbaut. Die kann man übrigens meist auch mit dem 5 Euro Multimeter durchmessen wenn sie "ausserhalb" sind, wie steht in der Betriebsanleitung.
Wenn es allerdings ganz dumm kommt (also der maximale GAU), hast Du mit dem mitlaufenden Anlasser den Anlasser selbst samt dem Zahnrad am Motor gekillt, die abgeklemmte Batterie während des Laufens kann die Dioden samt Laderegler geschrottet haben, so wirst Du nicht umhin kommen ein Handbuch zu besorgen um wenigsten die Teile zu identifizieren, und ich bin mir sicher, auch wenn ich Trabold nicht kenne, dass er Dir kein Buch aufschwätzen wollte, sondern Dir erläutern wollte, dass Du mit geringen Grundkenntnissen und dem Willen nicht mal in ein Handbuch investieren zu wollen nicht sehr weit kommen wirst.
Grüssle