Anwendungsgebiete diverser Sprays,Öle,Reiniger

Diskutiere Anwendungsgebiete diverser Sprays,Öle,Reiniger im Forum Farben & Lacke, Bauchemie & Klebstoffe im Bereich Anwendungsforen - Hallo, wie wär es denn mal mit einem Sammelthread, in dem die Profis unter uns die Anwendungsgebiete von den gängigen Reiniger, Fetten, Öle...
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_Tobi_

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Hallo,
wie wär es denn mal mit einem Sammelthread, in dem die Profis unter uns die Anwendungsgebiete von den gängigen Reiniger, Fetten, Öle, Mehrzwecksprays auflisten?
Jeder weiß doch irgendein Hausmittelchen, das einen ganz speziellen Zweck sehr gut erfüllt. Denke da an WD40, Brunox, Ballistol, Caramaba und wie das ganze Zeug noch heißt.

Natürlich wäre es auch gut wenn jemand von irgendwelchen Sprays oder Anstrichen berichtet, die für ganz spezielle Anwendungszwecke (Entfernung von Harz, Kunststoffreiniger, Rostschutz, Hohlraumversiegelung, Unterbodenschutz, usw. ) gedacht sind. Vielleicht könnte man außerdem noch den Preis und die Bezugsquelle nennen...

MfG Tobi
 
Nunja, über WD40 braucht man glaub ich nicht viel schreiben, das Zeug ist einfach für alles :lol:
Ich sprüh damit u.a. meine Gartengeräte ein (Motorsensenkopf, Rasenmähermesser, etc.)

Gute Erfahrungen hab ich mit dem Brunox Rostumwandler + Grundierung gemacht (orange Dose).
Wirkt sehr schnell und nachhaltig sofern man genug davon aufsprüht was leider zur Folge hat daß es schnell verläuft auf senkrechten Flächen, aber schließlich solls ja auch überall reinkriechen.
 
ich habe mir beim Obi mal die Palette der Caramba Mittel angesehen und irgendwie den Überblick verloren.
Das gibt es es Super Plus - noch stärker gegen Nässe/Rost/Schmieren/Korrosionsschutz, Kontaktöl/Teilereiniger
Rasant - noch mehr Rostlöser, für höchste Anforderungen in der Industrie.
Super- Mehrzwecköl, mit reiner Luft, für Haushalt und Gewerbe, beim Sport und Freizeitbereich, Korrosionsschutz und Metallpflege, Kontaktspray für Zündanlagen.
Da kennt sich keiner mehr aus - und das waren jetzt gerade mal 3 Dosen die ich zu Hause gefunden hatte.
 
hmm, my personal heroes:

also

WD40

für alles metallische, was "mal eben kurz" geölt werden soll. Dass es Kunststoffe angreifen soll konnte ich an diversen Sportgeräten NICHT feststellen, aber man sollte mit sowas vorsichtig sein. Balistol ist sicher auch sehr gut, aber das roch bei mir so penetrant, weiß nicht ob das heute auch noch so stinkt, habs ungern benutzt.

Für ALLES andere, und das ist bei mir schon manisch,

SILIKONSPRAY :D :D :D

Kunststoffteile wie Schläuche, Leitungen, Kerzenstecker, Scharniere, Gewinde, Dichtungen etc. Größere Oberflächen danach mit Küchenpapier wieder so gut es geht "trocken" putzen, dann wird alles sehr schön glatt und der Dreck klebt nicht mehr so schnell fest.

Alles was LÄNGER geschmiert bleiben soll

Molybdänsulfid-Fett

oder so keramisches Kettenspray fürs Motorrad!

Gibt so ne weiße zähe Pampe, die wie Hölle klebt aber komischerweise mega gut schmiert! Garagetür/Tore z.B.
 
Zum Thema schmieren:
Würth HHS2000 - meine "Geheimwaffe"...

Es ist ein synthetischer, hochdruckbeständiger Haftschmierstoff, silikon- harz und säurefrei.
Der Schmierstoff ist in einem Lösungsmittel gelöst, welches nach der Applikation verdampft. Bevor es verdampft ist es sehr kriechfähig und "dünnflüssig", bis es dann verdampft und einen farblosen Schmierfilm hinterlässt. Den Vorgang des Verdampfens kann man schon ganz gut steuern, durch pusten oder so - meist nimmt man halt zu viel des Guten :)
Das klingt unspektakulär - aber dieser Haftfilm ist extrem wiederstandsfähig - wird nicht abgeschleudert, hält hohen Druck aus und auch Stöße oder Schwingungen hält dieser stand.

lt Würth (Dose) Temperaturbeständig von – 35°C bis +180°C, kurzzeitig +200°C

Der einzige Nachteil an diesem Haftschmierstoff ist halt, dass sich auf dem Schmierfilm nat. auch Schmutz, Staub und Dreck schnell sammelt - aber das ist wohl bei fast allen "Schmierfilmen" so..

Ansonsten halt "die üblichen Verdächtigen...": gutes Fett für die Presse, Ballistol, WD40, Lagerfette, gaaanz selten Silikonspray :), Bohr&Schneidmittelchen, Motor/Getriebeöle etc. etc.

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Zum Thema reinigen:
In meiner Werkstatt befinden sich IMMER:
Öle/Fette:
- Bremsenreiniger: beeindruckt immer wieder durch enorme Entfettung, mein Tip: Kartonweise bunkern :) - braucht man immer und die Dose kostet dann kleines Geld. Ich benutze irgendeine Marke, die unser lokale KFZ-Großhandel im Sortiment hat. Bis jetzt habe ich keinen Nachteil gegenüber Würth o.ä. gefunden - imho lohnt hier kein Mehrpreis. Vorsicht mit Feuer oder heißen Teilen.

Öle/Fette/Nikotin/Schmutz:
- AZ 70C:
Ist ein von Tana (Werner und Mertz?!) und ein Ammoniakhaltiges Universalreinigungmittel. Das Zeug ist wirklich gut und sowas wie Meister Pr*** für Männer :)
Es ist sowohl geeignet für die Reinigung von Küchen, Böden, lackiertem Holz, Metallobjekten, Glas (streifenfrei!) etc etc.
Für ein Reinigungskonzentrat mit Wasser sehr gute Ergebnisse: Entfernt Fett, Nikotin, Schmutz etc. - wie von selbst. Ich benutze es in Küche, Wohnung, Keller, Werkstatt - überall wo man mal eben was sauber machen muss. Ich habe einen 20 Liter Vorrat angelegt, was völlig übertrieben ist. Eine Konzentration von 0,25% wird empfohlen - mein Tip: Viel hilft viel :), nimmt man zu viel gleicht es allerdings einem Schmierseifetrunk. Auch die Frau im Hause wird daran ihre Freude haben!

Öle/Fette/Schmutz/Alles was weg muss:
- HD1000 ein 1:1000 Konzentrat für den Hochdruckreiniger (nein nicht das Kärcher Hobby Modell!) - Marke ist mir grad nicht bekannt. Hammerzeug! Empfehle beim Anmischen Schutzbrille oder Visier und säurefeste Handschuhe!
Schäumt extrem gut, Dosierung allerdings etwas schwierig - zumindest wenn man mal eben eine Sprühflasche mischt.
Alles was mit AZ70 nicht abgeht: Glaub mir, das Zeug schafft es.
Tip: Nur in Glasflasche oder "blauen" Flasche/Kanister lagern - das Zeug hat sich bei mir durch eine Kuststofflasche gefressen (getreu dem Motto - was riecht hier denn so streng???). Nicht geeignet für zarte Damenhände!

Öle/Fette/Verharzte Rückstände
Reinigungsbenzin
- Wenn Bremsenreiniger versagt oder nicht zur Hand ist, hilft hier
Reinigungsbenzin. Sehr universell, gern auch mal zum marinieren von verharzten Teilen benutzt.

Öle/Fette/PU-Schaum(frisch)/Farben/Lacke/Klebstoffreste
- Aceton
Im (Chemie)Großhandel sehr günstig zu bekommen, kann man mit Aceton spielend frische Rückstände von Bauschaum etc. entfernen. Auch ein sehr universelles, auch auch nicht ungefährliches Reinigungmittel - vorsicht bei Kunststoffenstern: Die Öberfläche könnte angegriffen werden. Hat sich bewährt um z.B. auch Klebstoffreste, Farben, Lacke etc. zu entfernen.
Mein Tip: Wird der Kunstoff angegriffen bzw. Matt, mit Zahnpasta oder Spezialpolitur (habe hier ein Mittelchen von Würth) wieder zum glänzen bringen.


Zum Schluss sei bei den Fettlösern noch
2-Propanol
zu nennen: Dieser Isopropylalkohol ist ebenfalls sehr günstig, hat sich auch als "Gilbkiller" bei Elektronischen Gerätschaften bewährt (Drucker etc.)
Das Zeug ist wie Wasser für den Mensch kaum wegzudenken, bei Wikipedia kann man die 10000 Anwendungen auch gezielt nachlesen. (Herstellung Desinfektionsmittel, Frostschutz etc etc etc)


Was braucht man noch?

Kontaktspray
(Kontakt 60 sei hier wohl genannt) und natürlich Wäschespray. Kontaktchemie hat hier ein wirklich gutes und ausführliches Programm. Tip: Es gibt da solch eine Politur für XY (Name fällt mir grad nicht ein) Gehäuse. (NF???). Super für Kunststoffgehäuse - sieht wieder aus wie neu.

Rostlöser
Hier gibt es wohl 1000 Produkte. Ich habe mich auch hier für Würth entschieden, grad wenn der Rostlöser nichts taugt - reisst meist was wichtiges ab. Also habe ich mir abgewöhnt hier zu sparen, wurde meist teurer als der Euro den die Konkurrenz da billiger ist.
Ich benutze Rost Off und Rost Off Ice (???) oder so. Bin damit zu frieden - und so oft braucht man es auch wieder nicht.


Insgesamt ist es schon eine ganze Menge Mittelchen, die man sich da in sein "Labor" stellt - es gleicht einer Sondermülldeponie.
Daher auch noch der abschliessende Tip: Nicht unbedingt immer mit Kanonen auf Spatzen schiessen, die Umwelt wird es euch danken. Manche der genannten Produkte sind bestimmt nicht fördernd für Flora&Fauna, das sollte man aber immer beachten - ebenfalls das einige Stoffe gesundheitlich bedenklich, brennbar, ätzend, giftig usw. sind. Entsorgungshinweise beachten.

PS: @Bitburger: Ich finde den Geruch von Ballistol irgendwie gar nicht so unangenehm...
 
Man sollte vielleicht anmerken, dass gewissen Dinge nicht ohne Handschuhe verwendet werden sollten. IMHO gehört da auch Aceton zu.
 
Schmiermittel:
Standart: ganz normales Maschinenöl.
WD 40 und co: Dort wo Kriecheigenschaft nötig.
Siliconöle: nur dort wo es wirklich Sinn macht: Lebensmittelbereich und extreme Umweltbedingungen, weil Scheisse schmiert und teuer ist.
Motoradkettenöl: nur am Motorrad, das Haftmittel fixiert auch Staub und dergleichen hervorragend.

Org. Lösemittel, nach "Schärfe" aufgelistet.
Vorsicht: können auch Ku- Stoffe, Lacke und dergleichen Angreifen. Schäden müssen nicht unbedingt sichtbar sein, z. B. Spannungsrisskorrosion. Insofern würde ich einen Angriff auf die Oberfläche meines Teiles, wie zb Anlösen (matt werden), nur in Extremfällen in Kauf nehmen, die uns wahrscheinlich sowieso zum Ersatz tendieren lassen (z. B. Kontamination mit hochgefährlichen Stoffen).
Oftmals erreicht man auch mit Wasser, Seife, Bürste und Scheuermittel mehr als man glaubt!
Alkohol
Benzin, Petroleum
Aceton
Essigsäureethylester (häufig Bestandteil von Bremsenreiniger).
In Sonderfällen auch:
Toluol, Xylol (zumindest Früher auch in Filzstiften enthalten).

Spezialfälle:
Epoxid auf chemisch resistenter Fläche (z. B. Glas): in konz Essigsäure über Nacht einweichen.
Vorsicht: evt Angriff auf Kunsstoffe und andere Werkstoffe möglich.

Beizen von Zink, z. B. zum Streichen: verdünnte Amoniaklösung mit etwas Seife, Bitte im Freien. Entwiklung ätzender Dämpfe!

Entrosten und Entkalken von Stahlteilen ohne Beschichtung und Keramik (kein Marmor oder anderer Kalkstein):
verdünnte Salzäure (10-25%) .

Entfernen von Kunsstofffarbe, z. B. im Modellbau: Bremsflüssigkeit.

Entfernen von alten Klebstoffen, z. B. Fussleiste:
Gelartiger Abbeizter, Anschliesend mit Waschbenzin abwaschen. Alles mit Stahlschwamm und Sauerei.

Pflege und Schmierung von Gummi (z. B. Handschuhe, Stopfen): Glycerin

Für im Umgang mit Chemikalien geübte:
Gegen extremen Fettschmutz auf Stahlteilen(z. B. angebranntes aus der Grossküche) oder hohe Ansprüche an Fettfreiheit (z. B. Metallbeschichtung):
10% Natronlauge, kochend (Industriegeschirrspüler machen das auch nicht anderst). Bei Blechen z. B. Lappen mit Lauge Tränken und auf das angebrannte legen. Dann bei 120 Grad in den Ofen (Verseifung).



Bei allen Arbeiten mit organischen Lösemitteln und ätzenden Chemikalien ist auf Schutzbrille, Brandschutz, Belüftung, Handschuhe und ggf. weiteren Arbeitsschutz zu achten.
Nach jeder Behandlung sind die Werkstücke ggf. sorgfältig zu reinigen. Auch wenn es sich scheinbar einfach abspülen lässt ist die Bürste angesagt.
Org. Lösemittel natürlich Sammeln. Säuren und Laugen nur(!) in Kleinmengen verdünnt und wenn keine Belastung z. B. mit Schwermetallen sichergestellt ist über den Kanal entsorgen
 
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