Digital Messschieber ausm Discounter

Pommie · 25.11.2007

so habe öfters mal im prospekt, bei norma penny etc einen Digitalen Messschieber für 5-15€ gesehen, nun die Frage taugt das ding eigentlich was oder ist das wirklich bei den Preis rausgeschmissenes Geld hatte nämlich vor mir evl einen wenn er wieder im Angebot ist zu ergattern

oder lieber einen für 30-70€ einen kaufen und damit ne gute langfristige lösung zu finden

mfg
Pommie

EDIT: messen die denn überhaupt auch soo genau? muss ja eigentlich nur auf den 10tel genau sein, aber bei einem arbeitskolegen misst er glaub auf den 100stel

schallundrauch · 25.11.2007

Also ich habe meinen billigen digitalmessschieber damals bei Aldi gekauft und kann bisher nichts schlechtes darüber sagen.

Auch im Vergleich mit einem, mit sicherheit wesentlich teureren, Mitutoyo konnte ich keine nennenswerte Abweichung feststellen.

Von daher...

Gruß Ansgar

hs · 25.11.2007

Hi,

kannst Du kaufen - habe auch so ein Ding.

Würde Dir aber dennoch zu einem soliden ohne dig. Anzeige raten - eben weil Du überwiegend nur 1/10 benötigst (Teilung ist i.d.R. 1/20) und das Messen geht damit schneller und er ist handlicher. Zudem unabhängig von einer Batterie.

Gruß, hs

moto4631 · 26.11.2007

Ich hab auch so ein Aldi-Teil und Referenzobjekte (M8-Schrauben, 6,5er Bohrer etc.) hat er bis jetzt einwandfrei gemessen.

Digital oder lt. Skala, immer das Gleiche.

Im Winter ist er sowieso nicht digital weil das LC-Display nicht anspringt bei Minusgraden :wink:

Alfred · 26.11.2007

meinen ersten habe ich jetzt schon 11 Jahre, ist noch einer mit auto-off Funktion. Weitere habe ich dann von den Discountern gekauft, dann einen 100 mm für beengte Verhältnisse und einen 300 mm von ELV. Die Batterien kaufe ich bei Reichelt im 10er Pack, halten ca. 1 Jahr. Die Schiebelehren sind ja praktisch immer ein, man schaltet nur das Display aus.

ekke · 26.11.2007

Für den "Hausgebrauch" sicher ausreichend. Allerdings würde ich nicht davon ausgehen das man wirklich auf 1/100 mm Messen kann. Wäre aber sicher spannend was diese Messschieber beim kalibrieren mit Messschiebern anzeigen.

NijA · 26.11.2007

ekke schrieb:
Für den "Hausgebrauch" sicher ausreichend. Allerdings würde ich nicht davon ausgehen das man wirklich auf 1/100 mm Messen kann. Wäre aber sicher spannend was diese Messschieber beim kalibrieren mit Messschiebern anzeigen.

also ich würde nicht ml behaubten das man mit einem mitutoyo aufs 1/100 messen kann/sollte dafür gibt es messschrauben

Pommie · 26.11.2007

so also fazit kann mir ruhig son billigteil beim discounter holen

ne frage wie genau ist ein messschieber mit messuhr?

NijA · 26.11.2007

Pommie schrieb:
so also fazit kann mir ruhig son billigteil beim discounter holen

ne frage wie genau ist ein messschieber mit messuhr?

wie gesagt
Meschieber 1/10 und Messschrauben 1/100 wenn du es noch genauer brauchst musste ne Klimaanlage im Schuppen haben^^

hs · 26.11.2007

Hi,

Pommie schrieb:
ne frage wie genau ist ein messschieber mit messuhr?

... nimmt sich nichts.
Ein Problem ist die Arbeitskraft - wenn Du mal so ein Teil (egal ob Uhr oder Digital) in der Hand gehabt hast, wirst Du feststellen, daß man damit problemlos verschiedene Ergebnisse erreichen kann.
Um solchen Probleme zu mindern, besitzen Meßschrauben eine sog. 'Gefühlsratsche' : damit wird, vom Bediener unabhängig, immer die gleiche Meßkraft erzeugt.
D.h. systembedingt ist das mit den 100steln beim Meßschieber schon eine 'windige' Sache.

Gruß, hs

ekke · 27.11.2007

"also ich würde nicht ml behaubten das man mit einem mitutoyo aufs 1/100 messen kann/sollte dafür gibt es messschrauben"

Wurde bei mir auf der Arbeit in einem Prüfinstitut gemacht. Allerdings wurden dann die Endergebnisse (z. B. Festigkeitswerte, elektrische Kennwerte usw.) dann meist auf ein Zehntel genau angegeben.
Ging meistens auch nicht anderst, bzw wäre irgendwann aufwendig geworden, z. B. aufgedruckte Elektroden, Nuten in Metallteilen usw. Die Messschieber wurden regelmäsig mit Endmasen überprüft und es wurde meist in einem klimatisierten Raum gearbeitet.
Zudem wurden die Messschieber einmal jährlich vom Herrsteller gewartet.

Alfred · 27.11.2007

die Fehlergrenze ist bei den digitalen Mitutoyo mit 0,03 mm angegeben, bei den teuren Mitutoyo ist auch eine höhere Schutzart je nach Modell möglich, also gegen Wasser, Staub etc.

Pommie · 27.11.2007

so hab ma auch im netz bissl was gesucht und hab ein digitalen messschieber gefunden für 19€ aber is nen 200er ist das ein sher günstiger preis?

edit:link

Alfred · 27.11.2007

im Auktionshaus findest du einige für 9,99 Euro (150 mm)

Carsten2 · 27.11.2007

Und im Supermarkt hab ich die digitalen 150er noch gestern für 7,99 Euro gesehen.

Thomas.B · 29.11.2007

Hallo,
wie von hs schon richtig geschrieben, ist die Genauigkeit eines Meßschiebers systematisch begrenzt. Dem ist die elektronische Wegerfassung angepaßt - im Sinne von genau genug ist genau genug. In diesem Rahmen ist das auch kein (Kosten-) Problem.
Ich besitze auch so einen Aldi-Meßschieber - Label: Top Craft, der Preis war knapp 8 Euro, glaube ich.
Toleranzangaben lt. BA:
0,02mm bei < 100mm
0,03mm bei 100...150mm

Systematisch ist die Genauigkeit über die komplette Meßdistanz konstant und beträgt 0.001" (1/1000 Zoll). Es scheint so, als ob das Controllerchen kleine Umrechnungsproblemchen hätte. Wer es also jenseits von 10cm ganz genau braucht, sollte vielleicht in Inch messen und einen Taschenrechner bemühen, um das letzte Hundertstel herauszuholen...

Entscheidender für die Genauigkeit ist die mechanische Präzision. Die ist bei meinem Gerät sehr ordentlich und rostfreier Stahl ist es auch. Das LCD ist gut ablesbar, die Bedienung einfach, der Batterieverbrauch gering, es gibt eine automatische Abschaltung nach 5min und natürlich 3 Jahre Garantie.

Etwas zum meckern habe ich nach langem suchen dann doch gefunden:
Die Moosgummiauskleidung des Kastens ist nicht optimal, so daß sich das Gerät beim Transport manchmal selbst einschaltet. So mußte meinereiner selbstpersönlich kleine Moosgummiteilchen nachrüsten - immer diese Probleme mit den Billigwerkzeugen...

Gruß
Thomas

mawehe · 01.12.2007

Also ich will die Digi-Messschieber nicht unbedingt schlecht reden. Es kommt darauf an, was und vor allem wie genau du damit messen willst.

Wir haben bei uns im Betrieb einen solches Alditeil mal getestet.
Insbesondere bei Temperaturunterschieden erzeugt dieser Messschieber unterschiedliche Resultate.

Wir haben ein kalibriertes Endmass als zu messendes Teil benutzt. Dieses hatte eine "Dicke" von exakt 30 mm. Bei Zimmertemperatur (also ca. 22°) zeigte der Aldi Messschieber 30,2mm an.

Dann haben wir den Messchieber für ca. zwei Stunden nach draussen gelegt (ca. 10° Lufttemperatur). Danach wieder das Endmass gemessen: 29,7mm.

Jetzt ist es halt entscheidend, ob man mit diesen Differenzen leben kann, oder ob es doch genauer sein soll.

Gruß
mawehe

Thomas.B · 01.12.2007

@ mawehe:
> ob man mit diesen Differenzen leben kann

Nö, kann man nicht und muß man auch nicht. 0,5mm Längenausdehnung auf 30mm und 12K - das würde ja schon dem Laien beim raussuchen von Bohrern auffallen.

Nehmen wir an, es wäre normaler Stahl - eigentlich ist es Edelstahl und der könnte je nach Legierung besser oder schlechter sein. Es gibt z.B. für hochwertige mechanische Uhren eine weitgehend temperaturkompensierte Stahllegierung namens Nivarox, die außer Eisen, (viel) Nickel, Chrom auch Titan und Beryllium enthält...
Gut, so etwas Feines wird es nicht sein - also die Werte von Stahl:
Der hat einen linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten alpha von ca. 10...13 * 10^-6 K^-1
Das wären bei 30mm und 12K 3,6µm (für 10 * 10^-6 K^-1).

In einen Temperaturbereich von 0...50°C und über die max. Meßdistanz von 150mm ergeben sich 75µm - bei einem 0815-Stahl, was ja nicht der Fall ist.

Die Meßfolie wird fotomechanisch mit hoher Präzision hergestellt. Der Ausdehnungskoeffizient spielt keine Rolle, da die Folie vollflächig auf den Stahl geklebt ist und durch dessen Wärmeausdehnung dominiert wird.
Also entweder hast Du Dich da um ein paar Zehnerpotenzen vertan oder es lag an etwas anderem. Eine fast leere Batterie könnte z.B. bei kalten Temperaturen zu Aussetzern führen - also daß einige Impulse nicht mitgezählt wurden - hatte ich zwar noch nicht, wäre aber vielleicht denkbar. Normalerweise wird so etwas durch eine Unterspannungserkennung abgefangen.

Gruß
Thomas

traut · 03.12.2007

Thomas.B schrieb:
Hallo,
wie von hs schon richtig geschrieben, ist die Genauigkeit eines Meßschiebers systematisch begrenzt.

Das betrifft aber wohl nicht nur die Billigteile, sondern generell alle?

hs · 03.12.2007

Hi,

traut schrieb:
Thomas.B schrieb:

Hallo,
wie von hs schon richtig geschrieben, ist die Genauigkeit eines Meßschiebers systematisch begrenzt.

Zum Vergrößern anklicken....

Das betrifft aber wohl nicht nur die Billigteile, sondern generell alle?

... ich meinte auch nur die Sache mit der Anpresskraft (wobei man natürlich auch an dem Meßschnabel schieben kann - aber so arbeitet man eigentlich nicht).
Die von mawehe geschilderte Abweichung halte ich auch für abwegig : hochgerechnet auf 100m Abmaß und 25K Unterschied müßte das Teil ja ~3mm falsch anzeigen ...

Gruß, hs

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