Eisele KMS restaurieren

Diskutiere Eisele KMS restaurieren im Forum Projektvorstellungen im Bereich Anwendungsforen - Servus miteinander, nächstes „Zwischen“projekt (das Esseti-Schweißgerät muss ja auch noch gemacht werden :? :) ) steht an. Zu Weihnachten gab’s...
AndreB

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Servus miteinander,

nächstes „Zwischen“projekt (das Esseti-Schweißgerät muss ja auch noch gemacht werden :? :) ) steht an. Zu Weihnachten gab’s was von Eisele aus der Kleinanzeigen-Bucht. Ist ne Eisele KMS (Bj. 1970), die in defektem Zustand mit der Fehlerbeschreibung „…beim Einschalten fliegt die Sicherung“ angeboten wurde und deshalb recht günstig zu haben war. Dachte mir bei der Fehlerbeschreibung, dass so mit Sicherheit ein abgerauchter Motor kaschiert, werden soll, allerdings kenne ich ein, zwei Leute, die hier in der Elektromotorenbranche arbeiten. Hab mich vor dem Sägenkauf also mal erkundigt, was das Neuwickeln des Motors kosten würde. Naja, jedenfalls war der genannte Preis für’s Neuwickeln mehr als im grünen Bereich :), weshalb ich bei der defekten Eisele dann einfach zugeschlagen hab.

Die Säge kam auch prompt mit Speditionsversand und beim Eintreffen gab’s noch ein, zwei witzige Begebenheiten mit einem „fitten“ LKW-Fahrer, der ohne die Anwesenheit meines Nachbarns zum einen seinen unbesetzten LKW auf die Hauptstraße hätte rollen lassen. :roll: Zum anderen wäre, wenn ich nicht anwesend gewesen wäre, die auf dem Hubwagen aufgebockte Säge samt Palette zeitgleich hinten von der ebenfalls dann unbesetzten Rampe gefallen.

Wie dem auch sei, ging alles gut, gab keine Verletzten und das Teil wurde zunächst mal in der Werkstatt geparkt. Nachdem ich eig. schon fest vom defekten Motor überzeugt war, erst mal den Wahlschalter des Sägenmotors geöffnet, dort den Motor abgeklemmt und mit dem Multimeter durchgemessen, wobei das eigentlich gar nicht so schlecht aussah. Also wieder verdrahtet und einfach mal zur Probe mit dem Netz verbunden. Beim Drehen des vor dem Wahlschalter befindlichen Hauptschalters flog die Sicherung – wie erwartet - auch sofort, also den Hauptschalter aufgemacht und gesehen, dass dort sowohl Sägenmotor, als auch der im/am Spanschubfach befindliche Kühlmittelpumpenmotor miteinander geklemmt sind. Pumpe abgeklemmt, erneuter Versuch und die Säge selbst läuft 1a in beiden Geschwindigkeiten. :mrgreen:

Rest der Säge sah/sieht auf den ersten Blick recht wüst und abgerockt aus, aber eigentlich ist die Substanz der alten KMS gar nicht so schlecht (das Schwenken bzw. Verdrehen der Gradeinstellungen der Sägeschnitte funktionierte sofort leichtgängig; Kipplagerbock sowie mit dem Kippen verbundene Teile sind noch sehr gut beieinander und nicht überholungsbedürftig; etc.), auch wenn ein bisschen Zeit in das Gerät gesteckt werden muss (Sägeblattschutz ist gebrochen und muss geschweißt werden; das Problem mit der Kühlmitteleinrichtung, usw.).

Dann die Kühlmittelpumpe ausgebaut und die Ursache für die defekte Kühlung sofort gefunden, wobei das Pumpenrad nicht nur verklebt, sondern in einem z.T. schleimigen, z.T. festen Klumpen aus Schlonz feststeckte und tatsächlich keinerlei Chance zum Drehen hatte.

Okay, das wäre mal bis jetzt Stand der Dinge. Die Tage geht's mit dem Zerlegen und Instandsetzen der alten KMS weiter. :)

Gruß!

Andre
 

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Heute am Abend ging's weiter mit der gebrochenen Sägeblattabdeckung aus Aluminiumdruckguss. Erst mal alles gesäubert und von den Resten des vergeblichen Schweißversuches des Vorgängers befreit. Dann eines der UTPs angeworfen und das erste Mal im Leben AC geschweißt. :weld: :) War nicht ganz easy, wobei der Guss anfänglich immer wieder brodelte was das WIGgen recht mühselig gestaltete. Mit AlSi5 ging's leider auch nicht, wobei sich der Schweißzusatz immer wieder vom Guss wegkräuselte und keine Verbindung einging. AlMg-Stäbe, von denen ich mir heute noch vorsichtshalber ein paar von der ortsansässigen Schlosserei mitgenommen hatte und viel Geduld führten aber dann zum Erfolg.

Hält wieder bombenfest und ich bin mit dem Ergebnis echt zufrieden. Die Haube noch mal kurz probemontiert, um zu gucken, ob sie auch passt und der Aufwand hat sich gelohnt. :mrgreen:

@Timo: Vielen lieben Dank für den Schweißsupport über's Forum. :thx:

Zudem hab ich die Woche noch mit dem supernetten Service von Eisele telefoniert und mir die Unterlagen zur Säge organisiert. Falls die mal jmd. braucht, gerne über PN.

In das Getriebe kommt nach Auskunft des Eisele-Service-Mitarbeiters ein knapper Liter SAE90, wobei das Getriebe nach dem Ablassen des alten Öls mit Petroleum gespült werden sollte.

So long...

Gruß!

Andre
 

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Servus Jungs,

dank euch für's Lob. :)

Entsiffung 1.0 geht gut voran und es ist schon recht viel gesäubert. Kann also bald mit dem Lackieren beginnen. :)

Den kleinen Pumpenmotor hab ich getestet und leider hat's der wohl hinter sich. Hab die Pumpenteile trotzdem mal sauber gemacht und dann wird das Zeug erst mal eingemottet, sodass man den Motor u.U. irgendwann mal wickeln lassen oder ggf. - insofern sich tatsächlich bezahlbarer Ersatz findet - ersetzen kann.

Nachdem ich's nicht so mit dem Warten habe und die Maschine zeitnah gern benutzen möchte, hab ich mir als Pumpenersatz eine Clipperpumpe besorgt. Die kommt einfach in den Spankasten (evtl. modifiziere ich das Sieb noch ein wenig, sodass nicht ständig Späne gefördert werden). Muss dann zwar den Spankasten etwas ummodeln und die darin befindlichen Löcher schließen, dafür kann aber wieder ein bisschen was geschweißt werden. :weld: :)

Okay... soweit erst mal der Stand der Dinge.

Poste die Tage, wenn's wieder was Neues gibt.

LG!

Andre
 

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Als hocheffektiv und unschlagbar billig haben sich bei meiner Bohre die Topfschwämme aus Metall gezeigt.

Die sind schön grob und verstopfen damit nicht, aber trotzdem dicht genug damit kein Span nach unten findet. :top:
 
Hi moto,

meinst du echt einfach so etwas? Das ist ja ein super Tipp und den Schwamm könnte ich evtl. sogar einfach über ein Einlass der Pumpe stülpen. :thx:

LG!

Andre
 
Ja, sowas.
Beim Aldi (Hofer) sind das so Knäuel wie Stahlwolle.
Die halte ich von der Filterwirkung effektiver als die runden Dinger die man relativ leicht auseinanderziehen kann.

Die Knäuel sind stabiler. :wink:
 
Hi Andreas,

das "Problem" ist, dass die Jungs von der Schlosserei, in der die Säge vermutlich mal stand, ein schön massives Untergestellt zusammengeschweißt haben. Die eigentliche Säge steht dabei auf einer durchgehenden 8mm-Platte.
Über eine klassische Eintauchpumpe hatte ich auch schon nachgedacht und auch schon einige attraktive Angebote im Netz gefunden. Bin von der Eintauchversion aber dann trotzdem wieder abgerückt, weil ich sonst die schöne Unterkonstruktion, in der evtl. überschüssiger Kühlschmierstoff nochmals gesammelt (zusätzlich zur Eisele-Fassung) und dann sogar über einen Hahn wieder abgelassen/aufgefangen werden kann, zerstören müsste. Konkret müsste ein Ablauf vom Spankasten zum dann noch zu bauenden KSS-Behälter, in dem die Eintauchpumpe sitzen würde, geschaffen werden. Um den Spankasten noch rausziehen und bei Bedarf leeren zu können, musste der Ablauf/die Durchfürung durch die 8mm-Platte recht großzügig gestaltet werden.
Jedenfalls wollte ich die Unterkonstruktion genauso erhalten, weil die sehr schön und durchdacht gebaut ist, weshalb ich dann eben bei der Clipperpumpe gelandet bin.

Trotzdem vielen lieben Dank für's Verlinken der Eintauchpumpe :thx:

LG!

Andre
 

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Hallo,
du willst doch nicht diese "Vogeltränke" als Reservoir für die Kühlflüssigkeit nehmen?
Bau den Hahn aus, Schlauch oder Rohr dran und stell die darunter oder nebenan eine gescheite Kühleinheit.

Alles andere ist m.E. QMS
Andreas
 
Hi Andreas,

Hondo66 schrieb:
du willst doch nicht diese "Vogeltränke" als Reservoir für die Kühlflüssigkeit nehmen?

Naja, die war's ja vorher auch. :) Der Weg, der durch den Schmierstoff zurück in den Behälter gefunden werden muss, ist sehr kurz, weshalb ich davon ausgehe, dass es auch mit der neuen Pumpe funktioniert (ich hab schon nicht die 1560-l-Version genommen). Bei Eisele hat's mit der alten Pumpe ja auch funktioniert) und die werden sich schon irgendwas bei der Spankastenkonzeption gedacht haben. Wenn die Pumpe doch zu viel fördern sollte, dann lass ich mir schon was einfallen.

Gruß!

Andre
 
Hi miteinander,

wollte mal wieder den Sägenfortschritt dokumentieren. Mittlerweile ist so ziemlich alles gesäubert und die ersten Teile sind grundiert und anschließend lackiert worden.

Die vorherige Anbringung des Hauptschalters für Säge und Pumpe an der Flanke der Eisele fand ich suboptimal, weshalb ich mir das etwas umgestrickt hab. Vorne gab's ein Resteverwurschteln/fix zusammengeschweißtes "Panel", sodass die Bedienung der Säge an die Maschinenfront geholt werden konnte. Die komplette Elektrik flog raus, weil ich die Verdrahtung und auch den nicht großartig gegen Feuchtigkeit geschützten Hauptschalter (der auch noch im potentiellen Spritzbereich) nicht so ganz traute. Der schlichte Hauptschalter wurde durch einen passenden Möller PKZM ersetzt. Außerdem hab ich die Pumpenbedienung vom Hauptschalter ausgelagert, sodass sich die Pumpe separat schalten lässt. Verwendet wurden hierfür im Eaton-Aufbaugehäuse zwei Schalter (ein Taster, der auf Druck ebenen einen Stoßbetrieb ermöglicht und ein Knebelschalter für den Dauerbetrieb der Pumpe).

Für die Kabelführung wurde kurzerhand improvisiert und ein rumliegendes Rohr mit zwei Distanzstücken an den seitlich im Grundgestell befindlichen Hakenhalter angeschweißt.

Ach ja... Die Säge ist von der versifften Transportpalette umgezogen und hat mittlerweile das Laufen gelernt. :)

So long... Die Tage geht's weiter mit der Maschine.

Gruß!

Andre
 

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So langsam schaut's schon wieder nach Säge aus. :)

Bisschen was ist aber noch zu tun bis zur Inbetriebnahme.

Gruß!

Andre
 

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Moin
Die Säge könnte so wohl fast im Laden gestanden haben :top:

PS
 
Servus Jungs,

dank euch für's Lob, aber ich bin doch noch gar net fertig. :)

Spankasten schaut noch hoch pflegebedürftig aus und den Schraubstock (der is mittlerweile schon wieder sauber und lackiert) muss ich auch noch zusammenbauen.

Und dann schau mer mal... :)

Gruß!

Andre
 

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Wie wird die Säge bedient?
Ich sehe keinen Hebel o.Ä.

Andreas
 
Hi Andreas,

stimmt, der muss auch wieder drangeschraubt werden. Oder meinst du den Hebel am Schalter beim Klemmbrett des Sägenmotors? Der wurde schwarz umlackiert und muss noch trocknen.

Den Tiefenanschlag muss ich auch noch schweißen. Den hat der Verkäufer für den Transport einfach abgeflext, weil's vermutlich zu stressig war die in der Grundplatte abgebrochene Klemmschraube auszubohren. :roll:

Gruß!

Andre
 
Thema: Eisele KMS restaurieren
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