Alte Ixion - Demontage Pinole & andere Fragen

Diskutiere Alte Ixion - Demontage Pinole & andere Fragen im Forum Stationäre Maschinen im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo ihr lieben, mir ist günstig eine ordentliche Standbohrmaschine zugelaufen. Leider wurde sie mal überlackiert und der genaue Typ ist...
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Hallo ihr lieben,

mir ist günstig eine ordentliche Standbohrmaschine zugelaufen. Leider wurde sie mal überlackiert und der genaue Typ ist unbekannt.

Zu allem Übel ist die Spindel krumm. Am Spundelende eiert sie schon 0,2mm, Am Bohrer Anfang im Bohrfutter sind es schon 0,45 mm - 0,5 mm. Deswegen würde ich gerne die Spindel ausbauen um die richten zu lassen.

An der linken Seite habe ich ein Handrädchen das man herausschrauben kann. Dessen Funktion erschließt sich mir nicht so ganz. Falls da in den Untiefen noch eine Feder drin sein soll, dann tut sie nicht. Dazu hat es eine Tiefenschärfe 0 - 110 mm, aber effektiv kann man die Pinole nur 58 mm nach unten fahren.... Hat da jemand eine Idee, auch wie man das Teil zerlegt?

Auf der rechten Seite hat es noch einen Anschlag o. Ä.... Der Knebel für die Absenkung der Pinole lässt sich auch nicht verschieben, ist das normal?

Hat jemand Erfahrung mit Firmen, die Teile richten?

Der Einschalter war wohl mal defekt und wurde ausgetauscht.... Hat da jemand eine Bezugsquelle für einen gescheiten Ein/Ausschalter? Etwas zum Drehrichtung umschalten wäre auch schön.

Ansonsten läuft die ganze Maschine so sensationell ruhig, kein Vergleich mit meiner Güde GTB 20 R+L.
 

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das Rädchen ist evtl. um die Gängigkeit der Pinole einzustellen oder sie festzustellen.
Hat die Pinole einen MKx oder Bxx Anschluß für das Futter?
 
Hi Alfred,

die Spindel hat ein MK2 Konus. Der unrunde Lauf ist aber davon unabhängig (tritt sowohl an der Spindel, als auch am Bohrerer im Bohrfutter oder MK-Bohrer auf).

LG, Mathias
 
müsste man den MK2 so nachschleifen dass er wieder rund läuft, ist die Frage wo der Schlag herkommt, ob die Pinole gebogen ist oder die Aufnahme vermurckst ist.
 
Ich hab mir gedacht ich bau die Spindel aus und lass die wieder gerade biegen. Hab da übers Internet eine Firma gefunden die Wellen professionell richten ( http://www.dunkes.de/de/lohnrichten/ ). Wenn die dann hinterher +- ein paar 100erstel oder weniger hat würde mir das ja reichen. Preislich sollte das für ~ 100€ machbar sein.
 
Als erstes muss die obere Riemenscheibe runter.
Dann den Federmechanismus auf der linken Seite abbauen.
Anschließend auf der Rechten Seite die beiden Schlitzschrauben raus. Eine davon ist mit Sechskant gekontert.
Dann die ganze Hebelwelle nach rechts raus ziehen.
Achtung, die Pinole fällt dann nach unten raus.

Die Pinole selbst kann dann zerlegt werden. Da kann man sich mit ein paar Hausmittelchen wie Stückchen Rohr, Gewindestange, Schraubzwinge usw. helfen. Die Lager sind allesamt Standardteile, die es überall zu kaufen gibt.

Wenn Du einen Frequenzumrichter anbaust, kannst Du auf den Schalter verzichten. Dann wird am FU eingeschaltet und die Drehrichtung geändert. Auch die Max-Drehzahl kann damit noch etwas angehoben werden, indem der FU auf mehr als 50 Hz eingestellt wird.
 
Sieg!

Die obere Riemenscheibe hätte man drin lassen können, aber mit einem großen Abzieher (ich dachte schon, ich hätte den umsonst gekauft) und einem selbstgebauten Nutmutterschlüssel (normales rechtsgewinde) ging die ab.

Links das unbekannte Rad ab, rechts die Schlitz Schraube raus und dann den Vorschubhebel rhythmisch nach rechts ziehen, bis links die Scheibe mit der Tiefenskala abfällt.

Jetzt noch die Schlitzschraube mit 6kant Mutter raus und die Pinole kann nach unten raus gezogen werden.

Zum Ausbau der Spindel braucht man einen Zapfenschlüssel mit 4mm Zapfen.... Oder einen Eigenbau. Danach die Spindel mit der Oberseite auf einen Amboss o. ä. aufstoßen bis die Spindel draußen ist.

Es verbleiben noch 2 Lager an der Spindel, das ist aber die Aufgabe für morgen oder übermorgen.
 

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So, die beiden Lager auf der Spindel sind jetzt auch ab. Geöffneter Schraubstock als Unterlage und ein paar mal mit dem 60er Simplex draufgetupft dann waren die Lager ab. Die Spindel geht jetzt zum richten.

Neue Fragen:

1) Die Bohrmaschine hat einige Löcher um mit einer Ölkanne etwas Öl reinzupumpen. Was für ein Öl nimmt man da passenderweise?

2) Die Lager sind alle in einem guten Zustand, da hat nichts gewackelt, kein Spiel, die Maschine selbst lief leiser als alles andere was ich in der Vergangenheit in den Fingern hatte... Also möchte ich die Lager drin lassen. Nur sind die ziemlich mit verranzten Öl-/ oder Fettrückständen verknatscht. Spricht was dagegen die mit Bremsenreiniger sauber zu machen? Mit was hinterher schmieren? Mit dem Öl aus Frage 1) oder mit irgendeinem Fett?
 
MSG schrieb:
1) Die Bohrmaschine hat einige Löcher um mit einer Ölkanne etwas Öl reinzupumpen. Was für ein Öl nimmt man da passenderweise?

Ich hab mir von einem Bekannten (Baggerfahrer) 2L Hydrauliköl (kein Bio) abfüllen lassen, das ist in meinem Ölkännchen als "Universalschmieröl".
 
Zum Ölen: Die Maschine hat Kugelöler, da kommt normalerweise ein relativ zähes Öl rein ... nur hab ich keine Ahnung was man da so normalerweise nimmt. 15W40 ist zu dünn :wink:

Die Kugellager im inneren sind offen und werden direkt von den Ölern versorgt.

Die Spindel ist vom Richten zurück. 180€ incl allem, der Rundlauf ist jetzt statt 50 1/00 nur noch max 3-4 1/100 falsch. Leider nur außerhalb an der Spindel.
Der MK2 innendrin ist definitv nicht i.O. Ich habs mit neuen MK2 Bohrern und mit einem neuen MK2-B16 Adapter getestet, da sieht es nicht wirklich gut aus und die Messwerte zeigen: Deutlich schief.
Im Kegel steht auch nichts raus, habe den neuen MK2 Adapter mit Edding angemalt und reingesteckt - da seh ich nicht daß irgendwo etwas schabt...

Wie wird so ein MK2 normal hergestellt? Nur gedreht und hinterher gehohnt? Oder auch geschliffen? Hat jemand eine Ahnung wie man den MK etwas überarbeiten kann, damit der Wieder zentrisch zur Welle außen wird?
 
Geschlossene Lager mit Dauerfettfüllung einbauen und auf die Tropföler verzichten.
 
MSG schrieb:
Hat jemand eine Ahnung wie man den MK etwas überarbeiten kann, damit der Wieder zentrisch zur Welle außen wird?

In der CNC Ecke (Registrierung erforderlich) gibt es ein paar Beispiele, wo aber hauptsächlich Spannzangenaufnahmen ER16 oder ER20 nachgeschliffen werden.
Da geht es natürlich um andere Rundlaufanforderungen als bei einer Bohrmaschine, aber das Prinzip ist das gleiche.

Ein MK ist allerdings relativ lang und schlank. Die Spannung des Schleifstifts dürfte da schon relativ wackelig werden. Da sind ER-Aufnahmen sicherlich einfacher nachzuschleifen.

Wenn Du keine Schleifspindel + Linearführung hast, wird sich ein Selbstbau wohl nicht rentieren.
Dann kannst Du höchstens mal in der CNC Ecke unter "Suche Dienstleistung" schauen, ob das jemand zu akzeptablen Preisen anbietet.
 
H. Gürth schrieb:
Geschlossene Lager mit Dauerfettfüllung einbauen und auf die Tropföler verzichten.
Die Lager sind aber soo leise und laufen ohne jegliches kratzen o.ä.. Die würde ich ungern wechseln.

Dev schrieb:
Dann kannst Du höchstens mal in der CNC Ecke unter "Suche Dienstleistung" schauen, ob das jemand zu akzeptablen Preisen anbietet.
Der von dir verlinkten Beitrag würde genau mein Problem lösen (wobei das da ein anderer Konus ist). Ich werd da mal nach meinem Urlaub ein Gesuch aufgeben :)
 
Klar ist das ein anderer Konus. Deswegen habe ich ja extra dazugeschrieben, dass es dort meist um Spannzangenaufnahmen geht. Nicht dass Du nachher eine ER16 Aufnahme in der Spindel hast... :lol:

Was eventuell ein Problem sein könnte:
Beim Schleifen muss sich der Konus, der geschliffen wird, ebenfalls langsam drehen. Bei einer Frässpindel kann man problemlos die gesamte Frässpindel durch die Gegend schicken. Die bringt den Motor dann gleich mit. Frequenzumrichter haben dort anscheinend sowieso alle Mitglieder in größeren Stückzahlen rumliegen... :mrgreen:
Deine Säulenbohrmaschine möchtest Du aber wohl nicht komplett verschicken.

Also muss die Spindelwelle mit den verbauten Kugellagern auf zwei Prismen oder ähnlich gespannt werden und dann irgendwie ein Motor adaptiert werden, damit die Spindel gedreht werden kann.

Das ist jetzt keine Katastrophe, aber bedenken sollte man es vorher.
 
Dev schrieb:
Nicht dass Du nachher eine ER16 Aufnahme in der Spindel hast...
:zunge:

Dev schrieb:
Was eventuell ein Problem sein könnte:
Beim Schleifen muss sich der Konus, der geschliffen wird, ebenfalls langsam drehen.
Die Spindel ist ja in der Pinole mit Kugellagern befestigt. Dann würde ja reichen, wenn ich die incl. Pinole ausbaue (das geht eh am einfachsten *g*). Die Pinole festklammern und gut ist - dann ist die Spindel immer noch drehbar. Oder hab ich da jetzt ein Denkfehler *grübel*
 
Das geht natürlich auch und macht das Spannen vermutlich auch etwas einfacher - die Pinole ist robuster als der Außenring eines Kugellagers.
Einen Motor muss derjenige, der den Konus dann nachschleifen soll, trotzdem noch ranbasteln. Daran wird es aber sicherlich nicht scheitern.
 
Mit meiner selbstgebauten Schleifvorrichtung konnte ich den Rundlauf - am MK2 Einsatz direkt unter der Spindel gemessen - von 30/100 auf 1/100 verbessern
 

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Das sieht sehr ... interessant aus. :wink:

Klasse, dass es geklappt hat. Ganz verstehe ich den Aufbau aber noch nicht.
Die Schrauben dienen wohl dazu, den Rundstahl in einem Winkel von 1:20,02 (Steigung MK2) zur Aufnahme auszurichten. Wie hast Du den Winkel gemessen?
Und wie hast Du den Schleifer linear auf dem Rundstahl verfahren, ohne dass er sich dabei seitlich um den Rundstahl drehen konnte?

Die meisten Aufbauten zum Konusschleifen, die ich bisher gesehen habe, sind deutlich aufwendiger mit einer Kugelumlauf Linearführung. Daher würde mich interessieren, wie Du das mit Deinem Aufbau hinbekommen hast.

Und nur aus Interesse: Der Rundlauf scheint ja jetzt super zu sein. Hast Du mal Tuschierfarbe aufgetragen und das Tragbild kontrolliert? Das kann man nämlich leider unabhängig vom Rundlauf ruinieren, wenn der Winkel nicht stimmt.
 
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