Defektes CLOOS GLW 250 I-H

Diskutiere Defektes CLOOS GLW 250 I-H im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo. Ich hab demnächst evtl. ein defektes Cloos GLW 250 I-H zu Hause, welches wieder hergerichtet werden soll um bei mir einen schönen...
powersupply schrieb:
Der defekte PKE hat dir sicherlich weitere Schäden erspart! :top:
Der defekte (äußerlich ok) war an einem der Spendermodule.
Bei meinen ware ja beide Dioden explodiert. :)

powersupply schrieb:
Mit der Wärmeleitpaste nicht zu großzügig sein! Deren Wärmeleitfähigkeit ist um Größenordnungen schlechter als die von Aluminium geschweige dem Kupferboden des Moduls. Die Paste soll im Idealfall fertig montiert nur die Unebenheiten füllen. Bei dir besteht ja die Gefahr, dass das Modul auf der Paste "schwimmt". Dadurch, dass der Kühlkörperboden feinst bearbeitet ist sollte vor der Montage eine dünne Schicht Wärmeleitpaste auf dem Modul ausreichend sein. :schlaubi:
PS

Hmmm...
Ich habe die Module auf dem Kühlkörper vorm Festschrauben hin- und her bewegt um die Paste zu verteilen. Und die 4 x M5 Schrauben ziehen auch gut an, so dass der Überschuß an der Seite rauskam.
Trotzdem nochmal neu? :kp:
 
rincewind schrieb:
Hmmm...
Ich habe die Module auf dem Kühlkörper vorm Festschrauben hin- und her bewegt um die Paste zu verteilen. Und die 4 x M5 Schrauben ziehen auch gut an, so dass der Überschuß an der Seite rauskam.
Trotzdem nochmal neu? :kp:
Schwierig zu beurteilen. Wenns nicht zu viel Aufwand bedeutet würde ichs machen.
Hintergrund: der Boden der Module ist von Haus aus ganz leicht konvex geformt, steht also zu den Ecken hin nach "oben".
Wenn nun zu viel Paste, die nicht rausgedrückt wird, in der Mitte verbleibt kommt neben dem thermischen zusätzlicher mechanischer Stress auf die Halbleiterchips und deren Lötstellen im Inneren. Und bei vollem Schweißstrom sind die Teile maximal belastet. Kleine Rechnung: An einem Transistor fallen etwa 3,3-3,7V ab. Bei 300A und DC muss das dann aktive Modul rund 1000W an den Kühlkörper abgeben können! :shock:
Bei AC-Betrieb wird ein wenig besser weil sich die Last wechselweise auf beide Module verteilt. Die Schaltverluste dürften bei max 200Hz nicht ganz so kritisch werden wie bei den primären IGBTs die mit mindestens 10000Hz arbeiten.

PS
 
Wenn G nach E hochohmig ist, ist das ein gutes Zeichen, bedeutet jedoch nicht, dass der Transistor wirklich i.O. ist.

Einen ziemlich aussagekräftigen Funktionstest kannst du folgendermaßen machen:



Netzteil 15V begrenzt auf 0,5 Ampere
PLUS an C und MINUS an E anschließen

Mit einem feuchten Finger C berühren und mit einem anderen Finger leicht an G tippen. Der Transistor wird leitend, das Netzteil zeigt einen Stromfluß an.

Dann mit einem feuchten Finger E berühren und mit dem anderen G leicht antippen: Der Transistor sperrt wieder.
(feucht bedeutet nur, dass er nicht SUPERTROCKEN sein darf..ggf anlecken)

DoMi

edit:oder waren das MosFets? Dann nicht C und E sondern D und S
 
powersupply schrieb:
...
Mit der Wärmeleitpaste nicht zu großzügig sein!...
PS

Ich fand die Leitpaste-Menge ebenfalls grenzwertig.
Die soll wirklich nur hauchdünn drauf, so dass zwar die ganze Fläche bedeckt ist, beim Anziehen aber so gut wie nichts herausquillt.

DoMi
 
Test mit nassem Finger war erfolgreich. :D
Die Montage werde ich mit weniger Paste wiederholen.
:bierchen:
 
Um die Wartezeit auf die bestellten Teile zu überbrücken... :mrgreen:

Geplanter Ablauf erster Test:
Wenn LEM und Suppressordiode da sind, wird beides eingebaut.
An den Modulen schließe ich jeweils C und E, sowie (R, C, Suppressordiode) zwischen Gate und Hilfsemitter an. Den Treiberausgang zum Gate (von der Bedienplatine kommend) schließe ich noch nicht an (die Module sollten dann beide sperren wegen obigem R zwischen E und G).

Einschalten auf DC Stick und falls es nicht knallt prüfe ich an beiden Modulen, dass 100VDC (Leerlaufspannung) zwischen C und E anliegen und ca. plus 10-15VDC zwischen Treiberausgang und E eines Moduls und 0V (oder minus 10-15VDC ?) an dem anderen, sperrenden Modul.

Falls OK, Treiberausgänge an die Module anschließen und Test im DC Stick Modus wiederholen, diesmal messe ich an den Dinse Buchsen.

Falls wiederum OK, kurzer Lasttest: Schweißen im E-Hand Modus bei ~50A.

Ist das ok so? :?:
 
Wenn das wirklich wie geplant abläuft ohne zu knallen, dann wäre das ein Riesenfortschritt.
Viel Glück!

DoMi
 
Den ersten Test kann ich ja ohne Stromwandler machen... Also los. :mrgreen:

Alles zusammengebaut, Fluchtweg geplant und anschalten.....

Kein Knall!
:top:


Am linken Modul messe ich 97VDC am rechten 110VDC zwischen Kollektor und Emitter.
Außerdem ist ein bisschen hochfrequentes Pfeifen zu hören, ich glaube irgendwo vom Inverter.

An den nicht angeschlossenen Treiberausgängen liegen jeweils 12VDC an. Polarität habe ich noch nicht geprüft, habe leider nicht markiert was zum Gate geht.

Das schaut erstmal gut aus, oder?
 
Na das sieht doch wirklich gut aus.

Wenn der LEM drin ist, und die Polarität der beiden Ansteuerungen klar ist, dann kannst du wohl mal erste Schweißversuche in der Betriebsart "Elektrode" wagen.

DoMi
 
rincewind schrieb:
Den ersten Test kann ich ja ohne Stromwandler machen... Also los. :mrgreen:

Alles zusammengebaut, Fluchtweg geplant und anschalten.....

Kein Knall!
:top:


Am linken Modul messe ich 97VDC am rechten 110VDC zwischen Kollektor und Emitter. :schlaubi:
Außerdem ist ein bisschen hochfrequentes Pfeifen zu hören, ich glaube irgendwo vom Inverter.
Bis hierhin hört sich das sehr gut an.

An den nicht angeschlossenen Treiberausgängen liegen jeweils 12VDC an. Polarität habe ich noch nicht geprüft, habe leider nicht markiert was zum Gate geht.
Die Treiberausgänge dürfen aber nicht gleichzeitig aktiv sein, da dein Inverter zwei Ausgänge hat die mittig zusammengeschaltet sind. Das heißt, dass Du zwischen den äußeren Enden über 200VDC anliegen hast. Bei DC an den Schweißgeräteklemmen ist nur ein Transistormodul aktiv und schaltet entsprechend auch nur einen der beiden Inverterausgänge an die Dinsebuchse. Bei AC werden beide Module wechselweise eingeschaltet.

PS
 
Aber es könnte doch einer +12V und einer -12V "steuern", dann würde es doch passen, oder?
 
Dann musst Du das auch so schreiben :allesgut:
Sonst verstehe ich das falsch :crazy:

:bierchen: PS
 
rincewind schrieb:
Aber es könnte doch einer +12V und einer -12V "steuern", dann würde es doch passen, oder?

Die verdrillten Leitungen sind ja anscheinend alle blau.

Dann musst du durchmessen zum J4 der vorderen Steuerplatine

J4-1 = Hilfsemitter T1
J4-2 = Gate T1

J4-3 = Hilfsemitter T2
J4-4 = Gate T2

Die Spannungen
von J4-1 nach J4-2 und
von J4-3 nach J4-4
müssen gegenläufig gepolt sein..sonst wäre irgendwas faul.

Von den Diagnose-LEDs "DL3 und DL4" auf der Steuerung muss / darf nur jeweils EINE leuchten.

Siehe auch:
http://www.werkzeug-news.de/forum/download/file.php?id=19852

DoMi
 
Die Module wurden neu montiert, diesmal unter sparsamer Verwendung der Wärmeleitpaste.
20160622_103217097_iOS_1600.jpg
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Der Stromwandler aus den USA kam schneller als erwartet und ist schon angeschlossen... :D

Ebenso die Ansteuerung der Leistungsmodule. Mehrfach gemäß Schaltplan geprüft und auch die entgegengesetzte Polarität der Gates beider Module überprüft. Nach der ganzen investierten Zeit wäre es ja extrem dumm durch einen eigenen Fehler alles wieder kaputt zu machen...

Soweit nötig die Frontplatte und das Gehäuse montieren und...
...Zeit für den E-Hand Schweißtest! :weld:

Leider habe ich noch kein Massekabel und keinen Elektrodenhalter mit Dinse Stecker. Ich habe die Schweißkabel vom Trafo abgemacht und für den Test mit einer Hand die Ringkabelschuhe in die Dinsebuchsen gedrückt... :oops:

70A und...
20160626_130637748_iOS_cr_1600.jpg

Es tut sich was... :top: :top: :top:
Was ein Unterschied zum Trafo, zündet viel einfacher, ist viel leiser und irgendwie "weicher".

Der angezeigte Strom geht beim Schweißen hoch bis zum eingestellten, der LEM scheint es also prinzipiell zu tun. Ob das auch der wirklich fließende Strom ist :kp: rein vom Gefühl könnte es passen.

Zum Testen der WIG Funktion brauch ich jetzt wohl erstmal das fehlende Brenner Zubehör und Gas, oder geht auch irgendwas ohne?

Falls alles dann soweit funktionieren sollte, wollte ich mir ein Zangen-Amperemeter ausleihen und den wahren Schweißstrom messen. Könnte ja sein, daß die Spenderplatine des 320A Geräts nicht ganz zum Rest passt (zumindest I max muß noch reguliert werden)...
Geht da jedes True RMS Amperemeter, oder muß das eine bestimmte Mindestfrequenz können?

Auf jeden Fall nochmal: :thx: an die Spender, Helfer und Unterstützer
 
Hey, das freut mich aber! :top:

Zum Messen des Schweißstromes bei Elektrodenbetrieb reicht ein Shunt und ein dazu passendes Anzeigegerät. Die RMS-Messung kommt erst bei WIG mit AC ins Spiel.

PS
 
Klasse..das Schlimmste hast du geschafft!

Den Strom kannst du doch einfach am Ausgang des LEM messen und umrechnen.. 4V entsprechen 300A
Das gilt auch bei AC, denn der Strom fließt immer nur in einer Richtung durch den Wandler.

Das Gerät kann keine besonderen Wellenformen erzeugen (Sinus, Dreieck oder Trapez wie bei modernen Geräten möglich) sondern nur Rechteck.

Daher brauchst du dir auch um RMS keine Gedanken machen.

Kann das Gerät eigentlich Eletrodenschweißen mit AC??

Im WIG Modus kannst du zumindest schonmal testen, ob die Hochfrequenz anspringt wenn du den Brennertaster (Pin 1 und 2 der Steuerbuchse) betätigst.

DoMi
 
powersupply schrieb:
Zum Messen des Schweißstromes bei Elektrodenbetrieb reicht ein Shunt und ein dazu passendes Anzeigegerät. Die RMS-Messung kommt erst bei WIG mit AC ins Spiel.
Einen Shunt müsste ich erst kaufen, ein passendes Zangenamperemeter könnte ich mir wahrscheinlich leihen... :kp:


DomiAleman schrieb:
Den Strom kannst du doch einfach am Ausgang des LEM messen und umrechnen.. 4V entsprechen 300A
Das gilt auch bei AC, denn der Strom fließt immer nur in einer Richtung durch den Wandler.
Laut Datenblatt braucht der LEM als Versorgung +-15V (+-5%). Versorgt wird er real mit +-12V. Stimmt das mit den 4V bei 300A dann auch noch?

DomiAleman schrieb:
Kann das Gerät eigentlich Eletrodenschweißen mit AC??
Nein, Elektrode geht nur DC.
 
Die 4V des Lem dürften auch noch bei + - 12VDC passen.
Das Zangeninstrument muss aber auf jeden Fall eins sein das DC kann. Die älteren Geräte die es früher gab konnten meist nur AC.
Ein Analoges Strommessgerät mit Shunt wird wahrscheinlich nicht so rumzappeln wie ein digitales Zangenamperemeter.

PS
 
Ein WIG/HF Test war erstmal negativ, beim Druck auf die Brenner-Taster (das Teil hat zwei: Zünden und Stromabsenkung) tat sich nix (weder Gasventil noch irgendein HF gefiepe).

An der XLR Buchse vom Brenneranschluß liegt keine Spannung an, da müsste eigentlich eine kleine Gleichpannung anliegen. Vielleicht habe ich nur einen Steckverbinder vergessen. Wenn nicht, die betreffende "Torch Switch Insulation" Platine ist jetzt keine Weltraumtechnik. Die trennt Brennertaster per Relais galvanisch von der Bedienteilplatine. Das sollte sich falls nötig reparieren lassen.

Die Taster am Brenner scheinen es auch hinter sich zu haben. "Normal" draufgedrückt tut sich nix bzw. gezappel im 200 Ohm Bereich. Mit Gewalt betätigt kommt man gerade so auf unter 10 Ohm direkt an der Platine gemessen. Die müssen wohl neu.
Das scheinen RAFI RACON Typ "A 2" zu sein.
20160627_181629281_iOS_cr_1600.jpg

Aber bevor ich die bestelle, teste ich glaube ich erstmal mit einem "Hilfsschalter" weiter ob sonst noch was zu ersetzen ist, sonst steigen die Versandkosten für die ganzen Kleinteile nach und nach in unangemessene Höhen... :(


Wenn obiges Problem dann gelöst ist und mein Brenner-Verschleißteilset da ist wollte ich bei kleiner Stromstärke und ohne Gas (hab ja noch keins) versuchen den Brenner auf einem Stück Stahl zu zünden (DC und AC).
 
rincewind schrieb:
Die Module wurden neu montiert, diesmal unter sparsamer Verwendung der Wärmeleitpaste.

Sollte reichen.
So viel bzw wenig ist übrigens ab Werk bei neuen Modulen drauf. Auf den Kühlkörper kommt nichts.
wlp.jpg


DoMi
 
Thema: Defektes CLOOS GLW 250 I-H

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