DeWalt Akku Infrarot Thermometer DCT414

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Dirk

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DeWalt Akku Infrarot Thermometer DCT414

– Wann angeschafft? 2015
– Wo gekauft? WZN-Testgerät
– Neu/gebraucht? Neu
– bezahlter Preis Testgerät
– Listenpreis des Herstellers für Neugerät ca. 150,- Euro

Ausstattung
Das Infrarot Thermometer (Pyrometer) kommt im DeWalt-typischen miesen HDPE-Koffer. Der Koffer ist so schmal, daß sich die Schnallen hier seitlich befinden. Im Lieferumfang ist das Thermometer, ein 10,8V Akku, ein Ladegerät und die Anleitung. Zur Anleitung kann ich mich nur selbst zitieren:
"Die Bedienungsanleitung besteht aus so viel „Warnungen“, „Konformitätserklärungen“ und „Sicherheitshinweisen“, dass man den sinnvollen Inhalt dazwischen überhaupt nicht findet."
Die typische, miese Anleitung läßt sich aber tatsächlich noch toppen - es gibt für den Anwender absurde Hinweise, die nicht weiter erklärt werden wie
"Verwenden sie das IR-Thermometer nicht zum Prüfen der Temperatur von zubereitetem oder nicht zubereitetem Essen."
Warum man das nicht machen soll, wird wohl auf immer ein Geheimnis von DeWalt bleiben.
Die eigentlich Anleitung des Gerätes fängt auf Seite 23 mit dem Emissionsgrad an. Die Emissionsgradtabelle dazu ist aus unverständlichen Gründen auf Seite 26.
Testergebnis: 3 Punkte

Handhabung
Das Infrarot-Thermometer ist branchenüblich einfach zu bedienen. Man drückt die Auslösetaste, zielt mit Hilfe des Laser auf die zu messende Fläche und liest das Meßergebnis vom Display ab. Das Gerät ist gut ausgestattet, so lassen sich u.a. Min./Max./Durchschnittswert anzeigen, es gibt eine Umschaltung °C/°K, der Emissiongrad ist einstellbar und man kann einen akustischen Alarm aktivieren (letzteres geht aber keineswegs intuitiv).
Testergebnis: 4 Punkte

Leistung
Die Meßleistung läßt sich nicht bemängeln. Zum Vergleich habe ich ein Raytek MiniTemp herangezogen. Das DeWalt hat ein Verhältnis Entfernung zu Meßfleck von 12:1, während das Raytek "nur" 8:1 hat. Das heißt, das DeWalt mißt im Zweifel etwas genauer, weil der Meßfleck bei zunehmender Entfernung kleiner als beim Raytek bleibt. Die Meßergebnisse der beiden Geräte weichen vielleicht um 0,5-1°C ab - da ich keine genormte oder sonstwie kalibrierte Meßfläche nutze, sondern typische Alltagsflächen zur Messung herangezogen habe (Kaffee, Eiswasser, Wand, Keramik, Heizung, Fenster uswusf.), handelt es sich hier selbstverständlich nicht um einen belastbaren Meßergebnis-Vergleich, sondern nur um eine Betrachtung.
Mit dem mitgelieferten Akku dürfte das Gerät vermutlich ewig laufen, das Raytek habe ich schon über 10 Jahre und noch nie den benutzten 9V-Block ausgetauscht.
Das DeWalt-Pyrometer hat - ebenso wie das Raytek - eine grüne Display-Beleuchtung, welche im Vergleich schön hell ist. Außerdem gibt es eine LED, die je nach Meßergebnis verschiedenfarbig leuchten kann.
Im Vergleich zum Raytek ist die Meßeinheit umgekehrt eingebaut, d.h. der Laser ist unten und der Meßkopf darüber. Erfordert bei sehr nahen Meßobjekten Beachtung, damit man nicht die falsche Fläche mißt, denn der Laser dient nur als Ziel-Hilfe, er kann nicht den exakten Meß-Mittelpunkt zeigen. Das kann aber mWn kein Gerät dieser Preisklasse.

Kommen wir nun zu dem Punkt, der das Gerät in meinen Augen absolut unbrauchbar macht und damit auch zu einem hohen Punkt-Abzug führt:
Das Infrarot-Thermometer benötigt, bis es meßbereit ist, geschlagene vier Sekunden! D.h., es muß aus dem abgeschalteten Zustand durch Druck auf den Meß-Auslöser erstmal "gebootet" werden, bevor es benutzt werden kann!
Das ist für mich ein absolutes No-Go, zumal sich das Gerät ca. 23s nach erfolgter Messung selbst abschaltet. Der Sinn dieser Einschalt-Verzögerung ist mir absolut unverständlich, aber im Zusammenspiel mit der schnellen Abschaltung ist das so lästig, daß ich bald wieder zum Raytek gegriffen habe (bei welchem zwischen Tastendruck und Anzeige ein Verzögerung von unter einer Sekunde besteht), denn die Pluspunkte wiegen dieses Manko in Benutzung bei weitem nicht auf.
+ wechselbarer Akku
+ Emissionsgrad-Einstellung
+ Meßverhältnis 12:1
+ beleuchtetes Display
+ Min/Max

- schnelle Abschaltzeit
- inakzeptable "Boot"-Zeit
- Geräte-Größe
Testergebnis: 2 Punkte

Umwelt
Unauffällig. Der Koffer wurde im Papp-Umkarton geliefert.
Testergebnis: 7 Punkte

Preis und Preis/Leistungverhältnis
Vom Preis/Leistungsverhältnis her kann man nur eines sagen: durchgefallen!
Der marktübliche Preis liegt z.Zt. inkl. Akku und Lader bei ca. 150,-€. Ein vergleichbares "Stand-alone" Pyrometer kostet vielleicht 60,-€.
Sorry, liebe DeWalt-Leute, aber das ist es einfach nicht wert! Für 90,-€ Differenz bekomme ich einen ausgewiesen schlechten Koffer, ein Ladegerät und einen Akku dazu. Gäbe es das Pyrometer solo für 60,-€, wäre es eine gute Ergänzung für einen schon vorhandenen DeWalt-"Fuhrpark", aber wer nur ein Infrarot-Thermomet benötigt, der kommt mit Markenanbietern, deren einziger Nachteil ist, daß sie keinen DeWalt-Akku verwenden, erheblich preiswerter weg!
Testergebnis: 2 Punkte

Ausgefallen?
Kein Ausfall im Betriebs-Zeitraum.

Besondere Kritikpunkte
Die "Boot"-Zeit in Verbindung mit der kurzfristigen Selbstabschaltung läßt einen nur über das Gerät ärgern.

Positiv aufgefallen
Sehr gute Verarbeitungsqualität, da gibt es DeWalt-gewohnt nichts zu meckern.

Verbesserungsvorschläge
Keine "Boot"-Zeit, längere Betriebsdauer bis zur Selbstabschaltung.

Mein Testurteil
Nette Idee, um den eigenen Maschinenpark zu komplettieren, in der Umsetzung leider unfaßbar verpatzt. Keine Kaufempfehlung!

Ein Gesamtergebnis lässt sich dann mit folgender Standardbewertung berechnen:

Mein Testergebnis
Ausstattung: 3 Punkte 25 %
Handhabung: 4 Punkte 30 %
Leistung: 2 Punkte 20 %
Umwelt: 7 Punkte 10 %
Preis und Preis⁄Leistungsverhältnis: 2 Punkte 15 %
Gesamtergebnis: 3,4 Punkte
Ausreichend ✱ ✱ ✱ ❍ ❍ ❍ ❍
 

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