Kettensägen Schärfsets

Diskutiere Kettensägen Schärfsets im Forum Ketten- + Motorsägen im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Servus, erfahrungsgemäß braucht man imho weder ein Schärfgerät, noch ein elektrisches Schleifgerät. Zumindest nicht, wenn man vorwiegend Holz...
@ März:
Zunächst einmal zum Unterschied von FG1 und FG2 vom Grundprinzip her:
Etwas wie das FG2 ist prinzipbedingt im Vorteil, wenn es um die Präzision geht. Damit kann jedes Kettenglied für sich exakt und fest eingespannt werden. Der Verbleib der Kette auf der Schiene hat hingegen immer das Potential für zumindest leichte Vibrationen des gerade bearbeiteten Zahns, welche zumindest der Oberflächenrauhigkeit der bearbeiteten Fläche abträglich sind. Beim händischem Feilen versuche ich das dadurch soweit wie möglich zu begrenzen, indem ich die Kette dafür vorübergehend ziemlich straff spanne - also so, wie man auf keinen Fall sägen würde, aber sie noch problemlos weitergedreht bekommt.

Derartige Effekte erwarte ich auch beim FUXTEC-Schärfgerät, welches dem FG1 sehr ähnlich zu sein scheint. Ich hoffe mal, daß es von den Einstellmöglichkeiten her zu den dort angebotenen HM-Ketten von DOKIO und Oregon paßt.

Das FG2 ist mir ehrlich gesagt zu teuer und das FG1 eigentlich auch. Bei meinem Sägebedarf rechnet sich das kaum. Da kann ich lange freihändig "weitermurksen" und dann eben eher die Ketten ersetzen. Ich suche etwas preisgünstiges zwischen diesen Extremen. Die 15 Euro des FUXTEC-Gerätes liegen in der Dimension eines normalen Feilsets.
Die Frage des Ausbaus der Kette wäre für mich kein besonderes Kriterium. Das ist schnell gemacht und ich nehme sowieso regelmäßig die Schneidgarnitur mal ab, um z.B. im Bereich von Ritzel und Bremse alles sorgfältig zu reinigen. Davon abgesehen traue ich wie gesagt auch dem Rapsöl für eine längere Lagerung nicht.

Interessant ist, daß das doch recht aufwendige FG2 keine optimale Unterstützung zur Bearbeitung der Tiefenbegrenzer bietet. Das hätte ich eigentlich erwartet.

Tiefenbegrenzer:
Ich feile früh und dann möglichst wenig nach, sobald die Säge nicht mehr optimal schneidet. Dann ist wirklich nur bei vielleicht jeden 3. Nachfeilen der Zähne ein Absenken der Tiefenbegrenzer notwendig. Natürlich muß bei viel Materialwegnahme an der Schneide an den Tiefenbegrenzern entsprechend kompensiert werden. Da halte ich mich schon aus Sicherheitsgründen an die Lehre.

> nach dem Motto: lieber zu wenig als zuviel wegfeilen

Das sehe ich eigentlich auch so. Ketten mit zu weit und vor allem ungleichmäßig abgefeilten Tiefenbegrenzern laufen ziemlich ruppig. Ich würde da lieber auf Nummer sicher gehen und dafür etwas vom möglichem Sägefortschritt opfern. Man muß deswegen ja nicht gleich Sägemehl produzieren...
Aus ähnlichen Gründen belasse ich es auch erst einmal bei HM-Ketten.

Das mit den unterschiedlichen Zahngeometrien von Stihl- und Oregonketten ist sehr interessant. Trifft das auch auf die HM-Ketten zu? Wie weiter oben zu lesen ist, werden es wohl Stihl 25RMC. Das ist eine sogn. Comfortkette, die vor allem auf Sicherheit ausgelegt ist. Wenn diese Ketten mindestens so gut schneiden, wie die original verbaute Billigkette im Neuzustand und dann auch noch etwas länger halten, ist eigentlich schon alles im grünen Bereich. Rekorde will ich da keine aufstellen. Das funktioniert alles schon ziemlich gut und Sicherheit geht vor.
Meine aktuelle Säge erlaubt es, mit relativ niedrigen Drehzahlen zu arbeiten. Das nutze ich auch, weil ich es für verschleißmindernd halte. Eine unruhig und hakelig laufende Kette würde da sicher noch weniger Freude machen, als auf einer zwangsläufig mit hohen Drehzahlen zu betreibenden KS, wo sich manches noch eher egalisiert.

Überhaupt sehe ich zu, möglichst materialschonend zu arbeiten. Über das Maschinengewicht hinaus gedrückt wird bei senkrechten Schnitten praktisch gar nicht. Das trifft analog auch auf Hebeleien mit dem Krallenanschlag zu.

@ Janik:
Das mit dem Onlineshop klingt gut. Vermutlich ist es ein kleiner Laden. Da kommt es schon mal zu Engpässen und Lieferverzögerungen. Das muß kein böser Wille oder ein chaotischer Betrieb sein. Ich werde das mal versuchen, aber bis zur nächsten Sägesaison warten. Der lokale Stihlhändler ruft fast das doppelte auf und nietet die Ketten als Endlosware selbst zusammen. Das muß ja nicht schlecht sein; die werden das schon ordentlich machen - aber bei dem Preis...

Was ist denn am Einrichten des FG1 auf der Schiene so aufwendig? Ich stehe mir das eigentlich nicht schlimm vor.

Wissenschaft...: Bis jetzt habe ich das leidlich hinbekommen - insbesondere bei relativ neuen Ketten, wo ich mich noch gut am originalem Schliff orientieren kann. Von so einer geführten Geschichte erhoffe ich mir mehr Genauigkeit bei bereits deutlich gebrauchten Ketten - auch welchen, die bereits von anderen Leuten etwas vergurkt wurden oder durch sägen in einen Fremdkörper stark gelitten haben.
Von den elektrischen Schleifgeräten bin ich nicht so angetan, weil da irgendwie immer recht viel Material wegzugehen scheint. So geht das jedenfalls den Bekannten von mir, welche ihre Ketten zum Schleifen weggeben. Das geht angeblich nur dreimal - dann ist die Kette mehr oder weniger Schrott. Aber das hängt vielleicht auch damit zusammen, daß sie beim selbem Typen auch die neuen Ketten kaufen...

> Ok, ich musste während der Lehrzeit drei Monate U-Stahl feilen

Kommt mir bekannt vor. Lokofeilowitschmethode... Ich mußte das auch lernen und bin nicht undankbar dafür.

@ e0mc2:
Das mit der unterschiedlichen Materialwegnahme durch die unterschiedliche Körperposition sehe ich auch so und erhoffe mir eine Hilfe durch ein Feilgerät. Ein Bekannter hat mir das nachmessen der Zahnlängen mit einer Schiebelehre empfohlen. Ausprobiert habe ich es noch nicht - hatte allerdings das Problem mit der schief sägenden Kette auch noch nicht.
Zum Schleifen lassen: Davon halte ich weniger. Ca. 5 Euro sind zwar nicht die Welt, aber das ist dann auch so +/- der Restwert der Kette, wenn es mit der Handfeilerei nicht mehr so richtig wird. Die Schleifprofis nehmen gerne zu viel Material auf einmal weg - vermutlich aus Faulheit, weil danach die Kette nach einem Durchlauf auf jeden Fall stimmt. Wenn man das mit einem eigenem Schleifgerät in Ruhe alleine macht und mehrere Durchläufe in Kauf nimmt, bis man den kürzesten Zahn gefunden hat, sieht das vielleicht schon anders aus. Das ist "Hörensagen" wie die dreimal schleifen und dann Schrott-Sache, klingt aber logisch.
Die Meinungen gehen da sowieso weit auseinander: Einer kauft billigste Ketten im Zehnerpack und kommt damit wohl auch gut zurecht. Die "Stihlisten" können das so rein gar nicht verstehen - nach dem CD-Motto: "an meine Stihl-KS lasse ich nur Zubehör von Stihl". Einige versenken in die Holzerei soviel Kohle, daß ich mich frage, ob sie nicht günstiger mit Öl oder Gas heizen würden und das ganze eher ein Hobby ist. Manche bringen ihr Waldmoped sogar jedes Jahr zur Durchsicht und da fehlt mir (zumindest nach Ablauf der Garantie) ja schon beim Auto die Einsicht in die Notwendigkeit. Für die Händler ist es natürlich prima, wenn sich die Hobbyholzer Dinge einreden lassen, die schon für Profis grenzwertig sind.

Gruß
Thomas
 
Thomas.B schrieb:
Das mit der unterschiedlichen Materialwegnahme durch die unterschiedliche Körperposition sehe ich auch so und erhoffe mir eine Hilfe durch ein Feilgerät. Ein Bekannter hat mir das nachmessen der Zahnlängen mit einer Schiebelehre empfohlen..... Wenn man das mit einem eigenem Schleifgerät in Ruhe alleine macht und mehrere Durchläufe in Kauf nimmt, bis man den kürzesten Zahn gefunden hat, sieht das vielleicht schon anders aus.
Ich machs wie e0mc2 ..... wenn die Kette ziemlich hinüber oder mehrmals nachgefeilt ist, dann lass ich sie schleifen. Dann sind wieder alle Zähne gleichlang.

Thomas, ich weiß nicht wie es bei dir mit der Zeit aussieht, aber meine ist sehr begrenzt, da könnte der Tag gerne 48h haben. Bei mir muss es schnell gehen. D.h. mehrere male mit der Schieblehre nachmessen oder mehrmals mit dem Schleifgerät über die Kette gehen ist da nicht drin. Im Wald wird nachgefeilt und höchstens am Ende der Saison schleift der Kettensägendienst dann nach. Damit hab ich dann wenigstens etwas die heimische Wirtschaft unterstützt - auch wenn evtl. der Kettenrestwert == Schleifkosten ist.

Thomas.B schrieb:
Über das Maschinengewicht hinaus gedrückt wird bei senkrechten Schnitten praktisch gar nicht. Das trifft analog auch auf Hebeleien mit dem Krallenanschlag zu.
Aber genau dafür ist der Krallenanschlag doch da?!
 
@ MSG:
Das mit dem Egalisieren der Zähne durch das Schleifen ist klar. Allerdings sind einfache Schleifgeräte nicht viel teurer als Feilgeräte. Das wäre auch eine Option.
Eine andere Problematik beim ausgiebigem Nachschleifen ist die Kettenlängung. Das erneute Zusammennieten nach dem Herausnehmen eines Kettengliedes erfordert entsprechende Teile und Werkzeuge. Da ist man dann wieder an dem Punkt, ob es sich noch lohnt die Kette zu retten.

Zeit: Ähnliche Problemlage... Wenn es danach ginge, dürfte ich gar nicht holzen und sollte besser den Gaskessel laufen lassen. Aber es macht auch Spaß und ist gerade im Winter ist es mal etwas anderes. Andererseits schaue ich dann schon, daß sich die ganze Sache auch irgendwie rechnet; siehe vorheriges Posting von mir. Im übrigem bin ich in solchen Dingen gerne unabhängig.

Krallenanschlag: Natürlich benutze ich den. Beim Fällen größerer Bäume kann man ja nur schlecht darauf verzichten. Aber ich erzeuge damit nicht wesentlich mehr Druck auf Kette, als sich bei einem senkrechtem Schnitt durch das Maschinengewicht ergeben würde. Ich halte es für unnötig verschleißfördernd, wenn man versucht die schlechte Schnittleistung einer stumpfen Kette durch hohen Druck auf die Säge auszugleichen. So meinte ich das.
Hinzu kommt, daß gerade das Fällen großer oder anderweitig problematischer Bäume immer noch gefährlich genug ist, wenn man die Sache mit angemessener Ruhe und Überlegung angeht. Irgendwelche Würgereien, um da ein paar Sekunden zu sparen oder eine Art Wettbewerb daraus zu machen, sind da keine gute Idee - selbst wenn das Material das aushält.

Gruß
Thomas
 
Thomas.B schrieb:
...
Das funktioniert alles schon ziemlich gut und Sicherheit geht vor.
Meine aktuelle Säge erlaubt es, mit relativ niedrigen Drehzahlen zu arbeiten. Das nutze ich auch, weil ich es für verschleißmindernd halte
Servus,
ich habe keine Ahnung, wo Du Deine Kenntnisse mit dem Umgang der MS erworben hast, aber mir wurde vom Ausbilder jeden Tag eingebläut immer mit Vollgas zu sägen. Es steht ebenso in der UVV Forsten und in versch. Anleitungen der Ketten- und Sägenhersteller. Letzteres ist zwar nicht aussagekräftig, aber in der Praxis hat sich gezeigt, dass meist die "Halbgashobbysäger" Böcke bauen. Nicht zuletzt mindert es die Gefahr von Klemmern und Rückschlägen. Nur mal als Info.. Vielleicht ist ein Euro für einen Motorsägenkurs hier auch nicht schlecht aufgehoben, schließlich geht Sicherheit vor.
Zum Thema Verschleiß wäre die Alternative evtl. die Vitrine ...
8)

Man kann natürlich auch aus dem Feilen eine Wissenschaft machen. Dann sollte man sich vor allem überlegen, ob man die Kette auf dem Schwert der Säge - oder einem "ausgedienten" Schwert fit macht. Die Späne beim Feilen auf der MS führen zu einem erhöhtem Verschleiß der Schneidgarnitur.
Wahrscheinlich der entschiedenste Vorteil des Stihl FG2.

Der Krallenanschlag ist dafür gedacht, dass die Säge bei einlaufender Kette nicht ruckartig an den Stamm gezogen wird, eher weniger um aus einer ohnehin schwachen und/oder stumpfen Säge mit Muskelkraft etwas rauszuholen.

Ps: ich neige immer dazu, dass ich meinen Nutreiniger im Wald verliere - mein Händler schenkt mir dann meist einen - regulär,ruft der dafür glaub ich nen Euro auf. Dafür lohnt kaum Gebastel..
 
@ henniee:
> wo Du Deine Kenntnisse mit dem Umgang der MS erworben hast

Nun, ich habe u.a. die Schulungsunterlagen mal gelesen. Hinsichtlich der Technik der MS war da für mich nichts spannendes mehr dabei. Das ist alles nur sehr oberflächlich gewesen und im wesentlichen von Stihl & Co. abgeschrieben. Die Hersteller haben natürlich ihre eigenen Vorstellungen von der Welt und eher kein Interesse an einer besonders pfleglichen Behandlung ihrer Maschinen. Andererseits muß es auch möglichst einfach sein. Für technische Feinheiten fehlt da die Zeit und sicher auch oft das Interesse.
Interessant am MS-Kurs bzw. den entsprechenden Unterlagen sind eher die verschiedenen Techniken zum Fällen und zum Aufarbeiten von unter Spannung stehenden Holz (Windbruch etc.). Dazu habe ich auch immer noch die eine oder andere Frage. Ein Freund von mir ist da sehr fit und erklärt es mir bei Bedarf.

Interessant wäre ja mal eine technisch nachvollziehbare Erklärung, warum nur gerade Vollgas so gut sein soll.
Es gibt mehrere Anhaltspunkte:

1. Hochtourig laufende Marken-KS mit wenig Hubraum.
Die haben erst bei hoher Drehzahl ausreichend Leistung. Das Konzept resultiert aus dem Leichtbau und hat seine Vor- und Nachteile. Auf die Details gehe ich mal nicht ein.

2. Knappe Schmierung des Motors
Bei Vollgas wird viel Benzin und damit auch Öl durchgejagt. Bei 1:50 und vielleicht nicht mehr dem frischestem Gemisch wird es dann vielleicht doch irgendwann knapp. Das ist ein allgemeines Problem von gemischgeschmierten Zweitaktmotoren: Hohe Drehzahl und wenig Gas - oder ganz schlimm bei Fahrzeugen: Gar kein Gas - Schiebebetrieb. Deshalb wurde das früher oft durch Freiläufe unterbunden.
Bei einem Motor, der konstruktiv für 1:50 ausgelegt zu sein scheint (was auch viele erfolgreich praktizieren) und dann vorschriftsgemäß mit 1:25 gefahren wird und dabei noch mit gutem vollsynthetischem Öl verwöhnt wird, sehe ich die Problematik nicht.

3. Verkoken
Da sehe ich keine Probleme. Der Auspuff der Chinasägen kann auch gereinigt werden und ein neuer kostet nicht viel. Kritischer ist da der im Ursprungsthread schon angesprochene häufige Kurzzeitbetrieb. Da rettet einen aber brutales Vollgasgeben auch nicht auf Dauer. Ein modernes hochwertiges vollsynthetisches Zweitaktöl wirkt zudem dem Verkoken entgegen.

4. Fliehkraftkupplung beginnt bei zu niedriger Drehzahl durchzurutschen
Das ist natürlich Mist und so darf man auf keinen Fall arbeiten. Man merkt das natürlich und kann das Verhältnis zwischen Gas und Last entsprechend abpassen. Wieder ist bei der fraglichen Chinasäge eine neue Kupplung nicht teuer, so daß sind das Lehrgeld sehr in Grenzen halten würde.

5. Hakeln einer schlecht geschärften Kette, ruppiger Lauf, schlimmstenfalls Rückschlag
Wir hatten das Thema bereits mit zu weit oder ungleichmäßig abgefeilten Tiefenbegrenzern und allgemein bzgl. der sogn. Sicherheits- oder Comfortketten.
Ob die zugrunde liegenden Fehler beim Kettenschärfen und der Handhabung durch mehr Drehzahl kompensiert werden (in gewissem Umfang ist das schon so) oder auch gleichzeitig das Gefährungspotential erhöht wird, hängt von vielen Faktoren ab. Besser man vermeidet die Grundfehler.

Feilspäne:
Das ist sicher bedenkenswert. Unter Werkstattbedingungen kann man vielleicht mit Druckluft das Meiste wegblasen. Im Wald wird man sich damit abfinden müssen. Allerdings sehe ich im Nachfeilen im Wald sowieso eine Notlösung. Eher würde ich die Kette tauschen oder die sowieso mitgeführte Zweitsäge nutzen.

Krallenanschlag und einlaufender Kette:
Abgesehen von wenigen Ausnahmen wird man immer versuchen, mit einlaufender Kette - also am Untertrum - zu sägen. Dabei zieht sich die Kette von selbst ins Holz - zumindest wenn die Kette richtig geschärft ist. Wenn das aber unkontrollierbar stark geschieht, ist der Krallenanschlag auch keine Lösung. Da man die Tiefenbegrenzer schlecht wieder verlängern kann, wird man wohl die Zähne entsprechend kürzen müssen oder die Kette bleibt zumindest für Arbeiten in Starkholz unbrauchbar.
Ich sehe im Krallenanschlag eher als eine Art Scharnier, welches z.B. bei Fällschnitten an dicken Bäumen eine präzise Führung erlaubt. Besonders viel Kraft übe ich damit wie gesagt nicht aus.

Einen Nutreiniger brauche ich im Wald nicht und ganz allgemein bei Verwendung von reinem Rapsöl ohne Haftzusatz auch so nicht. Das reicht Druckluft.
Der Preis dafür ist eben ein hoher Ölverbrauch. Das Öl ist aber billig und gut umweltverträglich. Bei sehr hochtourig laufenden Sägen und ggf. noch langen Schnittgarnituren stellt sich die Frage einer ausreichenden Schmierung der unteren Führungsnut, weil dann vergleichsweise viel Öl am Umlenkstern abgeschleudert wird. Das muß man ggf. im Auge behalten. Manche warnen davor. Ich kann bislang nichts nachteiliges Feststellen. Ein Großteil des Öl's scheint in den Spänen zu bleiben, welche beim Aufschneiden zu Hause natürlich zusammengekehrt und ggf. nach entsprechender Trocknung der Eisenvitrine im WZ anvertraut werden. So kommt nichts um...
Als zusätzliche Maßnahme bekommt der Umlenkstern nach jeder Sägeaktion ein paar "Drücker" mit der Fettpresse oder einige Tropfen Getriebeöl. Ob das wirklich erforderlich ist, weiß ich nicht - schadet aber ganz sicher nicht und sollte aus ökologischen Aspekten gerade noch so durchgehen...

Gruß
Thomas
 
Thomas.B schrieb:
Nun, ich habe u.a. die Schulungsunterlagen mal gelesen.
Ich kann nur empfehlen sich das mal fundiert in der Praxis zeigen zu lassen. Nur weil ich mal was von Kernspaltung gelesen habe, betreibe ich ja auch kein Kernkraftwerk... :lol:
Ich hatte das Glück mich etwas intensiver damit zu beschäftigen, da ich ursprünglich mal den Berufszweig im Forst wählen wollte. So verbrachte ich fast ein ganzes Jahr im Forst, u.a. zur Aufbesserung des Taschengeldes.

Interessant wäre ja mal eine technisch nachvollziehbare Erklärung, warum nur gerade Vollgas so gut sein soll.
Es gibt mehrere Anhaltspunkte:
Versuchst du gerade eine UVV technisch anhand einer Chinasäge zu erklären? Dir ist schon klar, dass eine MS kein Spielzeug ist, oder? Unter dem Strich bedeutet das, dass Du auf Kosten der Arbeitssicherheit deine Chinasäge schonst. Was ein skurriler Ansatz.
Rein technisch mal das Schlagwort Kettengeschwindigkeit...

Krallenanschlag und einlaufender Kette:
Abgesehen von wenigen Ausnahmen wird man immer versuchen, mit einlaufender Kette - also am Untertrum - zu sägen. Dabei zieht sich die Kette von selbst ins Holz - zumindest wenn die Kette richtig geschärft ist. Wenn das aber unkontrollierbar stark geschieht, ist der Krallenanschlag auch keine Lösung.
Du hast doch von den Bäumen mit Granatsplitter geschrieben, aber scheinbar noch nie in einen gesägt. Dann versteht man das mit dem Krallenanschlag ganz schnell! Auch wieder so ein Sicherheitsding..
Wenn du für dich meinst, der Anschlag sei ein Scharnier, ist das ja OK - aber deswegen wurde es nicht an die MS konstruiert.
Und warum sollte die auslaufende Kette eine Ausnahme sein? Macht rein ergonomisch schon keinen Sinn, denke ich z.B. an das Asten.

Das mit der präzisen Führung verstehe ich auch nicht so ganz, man kann problemlos auch mit der Benutzung des Krallenanschlages völlig schief sägen...

Man möge mich nun steinigen, aber seit dem die Kettensägen von mir mehr stehen als gehen habe ich wieder mineralisches Haftöl in den Sägen. Für die 1-5x im Jahr lohnt alles andere nicht. Reines
Rapsöl wäre für mich pers. nichts, es fehlt mir da an der Schmierung im unteren Schwertbereich.
Viele Schwerter haben heute gar keine Möglichkeit mehr, den Umlenkstern abzuschmieren: Die Bohrung fehlt.

Vielleicht ist ja das Oregon Powersharp ja auch was für Dich :wink:

PS: die kleine Husqvarna von mir dreht bis 15.500 Touren, ich fahre sie seit 15 Jahren mit 1:50 - und immer Vollgas, ohne Ausfälle.
 
Ihr entfernt euch gerade von den "Kettensägen Schärfsets". Bitte beim Thema bleiben oder ein passendes neues eröffnen.
 
@ henniee:
Eine nachvollziehbare Erklärung bzgl. der technischen oder meinethalben sicherheitstechnischen Hintergründe der Vollgasgeschichte bleibst Du leider schuldig. Von jemandem, der in die Sache mal richtig "reingerochen" hat, hätte ich da schon mehr erwartet.
Ich säge auch nicht erst seit gestern mit einer Kettensäge und repariert habe ich auch schon etliche. Da wirken einige Deiner Bemerkungen doch ziemlich deplaziert.
Was die Sägetechniken bei problematischen Sonderfällen betrifft - keine Frage. Dazu habe ich klar Position bezogen und lerne gerade da besonders gerne hinzu.

Im übrigen ging es weniger um die Schonung der Säge hinsichtlich des Motors, sondern den vermuteten Nebeneffekt bzgl. der Kette, weil die neue Säge nicht mehr ständig so hoch gedreht werden muß und die Kette auffallend lange ihre Schärfe behalten hat, was natürlich auch am Material liegen könnte. Das hatten wir aber alles schon.
Deshalb läuft die Kette bei meiner Säge noch lange nicht besonders langsam. Die 0.325"-Kette wird gegenüber 3/8" durch ein Spurkettenrad mit 7 Zähnen kompensiert und so 7...8000 U/min werden es bei ca. Halbgas auch sein. Da muß ich leider schätzen, denn ein DZM gehört leider nicht zum Ausstattungsumfang... Aber bei Standgas sind es ja schon 3000 U/min und die Maximaldrehzahl wird mit 11.000 U/min angegeben.

Mineralisches Kettenöl:
Rein tribotechisch ist es natürlich ideal. Es ist aber nun einmal im Wald verboten - jedenfalls in denen ich Holz machen darf und daran halte ich mich natürlich. So ist es zwischen dem Waldbesitzer und mir ausgemacht und darauf kann er sich auch verlassen.

Mein abschließendes Urteil zum Thema Schärfset:
Ich werde mir kein Feilgerät kaufen und bis auf weiteres weiter freihändig feilen. Wenn sich einige vergurkte Ketten angesammelt haben sollten, die einen Grundschliff brauchen und es auch noch wert sind - etwa in Verbindung mit den berüchtigten "Eisenbäumen", falls ich mich dazu entschließen sollte - kaufe ich mir vielleicht einmal ein elektrisches Schleifgerät. Das werde ich dann selbst wie bereits beschrieben im Hinblick auf geringem Materialabtrag nutzen und dabei mehrere Umläufe in Kauf nehmen.

Gruß
Thomas
 
Thema: Kettensägen Schärfsets

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