Kärcher K510 setzt sporadisch aus

Diskutiere Kärcher K510 setzt sporadisch aus im Forum Reinigungsgeräte im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, unser älterer Kärcher K510 (1.983.1200) hört immer öfter selbstständig auf Hochdruck zu erzeugen. Anfangs ist das nur selten passiert...
Nachdem ich den HDR nun zerlegt, etwas gereinigt und wieder zusammengebaut habe, habe ich einen kurzen Test durchgeführt.
Die Düse der Lanze hat 3 Stellungen und soweit ich es mir aus der nicht ganz passenden Bedienungsanleitung, die ich inzwischen von Kärcher erhalten habe, verstehe, ist die mittlere Stellung für Niederdruck, um Reinigungsmittel anzusaugen. Die beiden äußeren Stellungen bieten Fächer- und Punktstrahl mit Hochdruck an.
Fächerstrahl funktioniert nun einwandfrei ohne Unterbrechungen. In der Punktstrahleinstellung öffnet offensichtlich immer wieder das Überdruckventil des HDR im Sekundentakt. Vor dem Zerlegen des HDRs hat er auch im Fächerstrahl getaktet.

Inzwischen ist mir nun auch klarer geworden, wie das Teil funktioniert und vor allen Dingen, was beim Zusammenbrechen des Drucks passiert. Ich schließe daraus Folgendes:

1. die Ursache dafür kann nicht vor der Venturidüse liegen.
2. mögliche Ursachen:
A: die Venturidüse ist hinter dem Saugeingang zu eng
B: die Düse an der Lanze hat einen zu kleinen Durchmesser (verdreht?)
C: das Überdruckventil ist defekt (Federdruck hat nachgelassen)

C halte ich eher für unwahrscheinlich.
Da der HDR mit dem Fächerstrahl funktioniert, vermute ich, dass die Öffnung für den Punktstrahl verdreckt ist.
Da sich die Düse nicht nicht mit mäßigem Krafteinsatz öffnen lässt und ich sie nicht zerstören will, werde ich sie in Zitronensäure einlegen und noch mal versuche sie mechanisch mit Drähten oder ggf. mit einem Spiralbohrer zu reinigen.


Und ich bestelle mir die Dichtungen, damit das Teil nicht mehr so suppt.

Dass das Gerät nun zumindest wieder mit dem Fächerstrahl läuft und durch das Zerlegen nichts kaputt gegangen ist, verbuche ich mal mal Zwischenerfolg :)
 
Eraser schrieb:
Und ich bestelle mir die Dichtungen, damit das Teil nicht mehr so suppt.
Ich weiß nicht ob es mit den Dichtungen getan ist, der gerissene weiße Distanzring gibt mir zu denken...
Was glaubst du denn wie das passieren konnte?
Frostschaden würde ich in Betracht ziehen.
Das würde auch die extrem "matschigen" Dichtungen erklären.
Ist denn da wo die Dichtung am schlechtesten aussieht auch der gerissene Ring?
Und ist das zufällig auch noch die untere Kolbenführung (tiefster Punkt des Reinigers)?

Mit dem Rest gebe ich dir recht, die Düsen sollten gereinigt/entkalkt werden.
 
Der kaputte Distanzring und die kaputte Dichtung gehören zu einem Kolben.
Ich kann mir noch keinen Reim darauf machen, wie das passieren konnte. Ich habe die beiden Teile mal in größerer Auflösung eingestellt, leider nicht sehr scharf.

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An einem Frostschaden kann es eigentlich nicht liegen. Das Ding stand immer in einer Garage, in der kein Frost aufgetreten ist. So viel Wasser kommt auch nicht in die Bereiche, als dass es punktuell so stark eingedrückt werden könnte.
Die schwarze Dichtung ist total verschmiert, als wäre sie mit einem heißen Eisen eingesetzt worden.

Ich hatte die Teile nicht demontiert, weil ich noch keinen Ersatz hier hatte. Daher weiß ich nicht, wie die Teile fixiert werden. Ist eine Nut dahinter, werden die eingeklebt, gepresst, oder mit Montagepaste nur leicht gehalten, bis sie sich nach dem Zusammenbau gegenseitig halten? Ich tippe auf letzteres.

Ich hatte mir schon überlegt, ob der Kolben nicht mehr sauber geführt worden ist und seitlich geschwungen ist. Das erklärt dann aber nicht die außen verschmierte Dichtung und dass der Distanzring in Richtung Motor eingedrückt ist.


Da die Dichtungen nicht sehr teuer sind, werde ich sie ersetzen und beobachten, ob es damit dauerhaft gut läuft. Wenn ja, dann wird der Schaden wohl eines der vielen Rätsel sein, die im Leben ungelöst bleiben.
 
So wie der Nutring verformt ist sieht das doch nach einem massiven Überdruckschaden aus infolgedessen auch der Kunststoffring gesplittert ist. :glaskugel:
Der Nutring sieht im Querschnitt aus wie ein V und wird mit der Öffnung voraus eingesetzt.

PS
 
Klingt interessant. Gibt es typische Ursachen für so einen Überdruckschaden? Da nur die eine Dichtung massiv betroffen ist, liegt die Vermutung nahe, dass die Ursache bei dem einen Zylinder zu suchen ist. Könnte es sein, dass das Auslassventil defekt ist?
Wenn es nicht mehr (ausreichend) öffnet, könnte es den Druck erklären. Vielleicht hat sich was von den Ablagerungen gelöst und das Ventil (temporär) behindert.
 
Überdruckschaden...
hab ich noch nie gehört im Bereich der Plungerdichtungen.
Wie glaubst du kommt sowas zustande?
Den Überdruck regelt doch der Unloader ab.
Und selbst falls dieser nicht korrekt funtioniert entsteht kein Überdruck an den Plungerdichtungen.
Die Pumpe fördert immer gleich viel Wasser, der Druck wird einzig und allein über die Düse bestimmt und wenn mit zu kleiner Düse gearbeitet wird sorgt der Unloader entweder für ständiges takten im Betrieb (Zero Unloader wie bei diesem K510) oder zum durchströmen des überschüssigen Wassers durch den Kugelsitz gegenüber des Steuerkolbens (Druckabschaltung bzw. Kränzle Kärcher System etc.).
Und selbst wenn aus irgendeinem Grund (z.B. durch fehlende Leckagerückführung) der Druck auf die Dichtungen zu hoch wäre dürfte der weiße Distanzring niemals reißen, meine ich.
 
Frierendes Wasser dehnt sich aus und erreicht in noch flüssigem Zustand bei +4°C sein Maximum.
Und wenn das zuerst am Unloaderventil zufriert dehnt sich der Rest trotzdem aus und sucht einen "Ausweg".
Eine andere Erklärung habe ich für den verformten Nutring nicht.

PS
 
also in einem Satz: Frostschaden!
:allesgut:
 
Hallöchen!

Die E-Teile sind eingetroffen und ich habe den langweiligen Feiertag dazu genutzt, den HDR abzudichten.

Ich habe folgendes gemacht:

1. die wasserseitigen Nutringe ersetzt
2. die Distanzstücke zwischen den Nutringen ersetzt
3. die Profildichtung zwischen Niederdruck- und Hochdruckseite ersetzt
4. den Aludeckel soweit es ging von Kalk befreit
5. die Düse der Lanze in Zitronensäure gebadet, und geöffnet
6. Venturidüse ausgebaut und kontrolliert

Warum das eine Distanzstück so demoliert war, kann ich mir zwar immer noch nicht zweifelsfrei erklären, aber ich könnte mir vorstellen, dass das ein Honk zusammengebaut hat und der hat einfach mit einem Schlitzschraubendreher und einem Hammer hantiert.
Beim Einbau der neuen Distanzstücke ist mir aufgefallen, dass die alten gar keine Abstandsnasen für die Nutringe hatten. Diese haben sich also selbst halten müssen.
Außerdem gingen die neuen Teile sehr schwer rein, und das hat bei den alten Teilen wohl jemand kurz vor Feierabend oder nach einem Anschiss vom Chef gemacht.
Wieso der eine Nutring so bescheiden aussah, erklärt das allerdings nicht. Die alten sind fast rausgefallen, während die neuen ziemlich schwer reingingen. Ich nehme an, dass es dafür ein spezielles Werkzeug gibt. Vielleicht ist der alte mit unpassendem eingebaut worden.

Die Düse der Lanze habe ich nun auch wieder zerlegt bekommen. Es sind zwei Kugeln, die immer zwei Düsen verschließen sollten.
Merkwürdigerweise funktioniert das bei der mittleren Stellung ("Chem") nicht und es kommt aus der großen Fächerdüse UND aus der Punktstrahldüse was heraus.
Das war mir aber nun erst mal egal, denn die Stellung benutze ich nie.
Die kleine Fächerdüse und die Punktstrahldüse funktionieren und ich kann damit nun ohne Unterbrechung 8 oder 10 m weit spritzen.

Die Venturidüse hatte ich auch ausgebaut (saß ziemlich fest). Die war sauber.

Ich habe noch mal eine paar Bilder gemacht.
Hier könnte ihr noch mal die defekten Distanzstücke und den Unterschied der defekten Distanzstücke zu einem neuen sehen.


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Die ölseitigen Nutringe hatte ich mir zwar auch gekauft, aber ich hätte nicht gewusst, wie ich die ohne großen Aufwand hätte ersetzen sollen. Da das Teil kein Öl verliert, oder zumindest noch genug drin war, habe ich die alten Teil drin gelassen.

Der Aludeckel ist nicht wirklich gut sauber geworden. Ich hätte das Teil noch viel länger in Zitronensäure einweichen müssen, aber das war mir zu aufwendig. Ich habe die Dichtflächen mit 800er Nassschleifpapier vorsichtig sauber gemacht. Das Ding scheint dicht zu sein.


Schönen Restfeiertag und einen angenehmen Fußballabend wünsche ich euch.
 
Thema: Kärcher K510 setzt sporadisch aus

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