Elektromagnetische Störungen durch Akkuladegeräte

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Nachdem meine Stromsenke wieder läuft ist mir heute vor meiner zweiten Aktion aufgefallen, dass wenn kein Strom fließen sollte ein Strom von über 1A auf der Anzeige war. Und das unabhängig davon ob nun ein Akku zur Entladung angeschlossen ist oder nicht. :shock:
Na gut, gestern frisch in Betrieb genommen... Nur komisch, dass sich der Wert nicht so problemlos wegjustieren liess wie gestern. Dann, nachdem ich einiges hin und her verstellt hatte war plötzlich alles wieder in Ordnung und ich konnte gefühlt auf die ursprünglichen Einstellungen zurückjustieren. Anschließend habe ich ohne Probleme den Kalibrierwert für den Messwiderstand den ich am 9Ah Dewalt Flexvolt Akku angebracht hatte ausmessen.
Anschließend den Akku ins Ladegerät gesteckt und einen weiteren Akku an die Senke geholt und da war es wieder das Problem mit dem verschobenen und schlecht justierbaren Nullpunkt! :shock:
Flexvolt vom Ladegerät abgezogen und Zack, alles in Ordnung. Reproduzierbar. Da war doch mal was mit meinem großen LED-Strahler den ich als "Filmbeleuchtung" benutzen wollte... :brech:

Daraufhin habe ich nun mal meinen Ladegerätepark, ein Gerät nach dem Anderen, auf dem Boden neben dem Dewalt DCB118(das ohne Akku war) platziert. Dann jeweils einen zu ladenden Akku ein- und ausgesteckt, und das "Ergebnis" der Anzeige an Stromsenke notiert. Im Leerlauf der Ladegeräte oder bei vollem Akku war bei keinem eine Störung zu beobachten. Nur wenn geladen wurde. Dabei habe ich die Versuche jeweils mehrfach wiederholt um Zugfälligkeitsfehler auszuschließen.

Ich weiss nun nicht, ob der Instrumentenverstärker der Stromsenke besonders empfindlich ist und ob der Aufbau möglicherweise suboptimal ist, was ich nicht ausschließen möchte. Die Ergebnisse sind doch beeindruckend, da wie gesagt reproduzierbar. Sollte noch eines hinzukommen bitte ich einen Moderator den Beitrag zu editieren.

Bosch AL 1860CV : 0,17 - 0,25
Bosch GAL 1880CV : Keine Störungen
Dewalt DCB105 : 0,16 - 0,22
Dewalt BCB118 : 0,5 - 1,2
Flex CA 10.8/18.0 : 0,25
Milwaukee M12-18FC : 0,84
Metabo ACS 30-36 : Keine Störungen
Metabo ACS Ultra : Keine Störungen

Anmerkung der Zahlenwerte: In der Stromsenke wird der Strom über den Spannungsabfall mit einem AD620 Instrumentenverstärker an einem 0,5mΩ Shunt gemessen und die abfallende Spannung um ca20 verstärkt auf das als mV-Meter kalibrierte Messinstrument gegeben.

Hier noch ein paar Bilder was an der Anzeige passiert, wenn ich das eine oder andere Ladegerät direkt auf der Anschlußssleitung des Minusanschlusses abstellte:
IMG_20171009_011009.jpg
IMG_20171009_011324.jpg
IMG_20171009_011149.jpg
IMG_20171009_020544.jpg
IMG_20171009_011504.jpg

Ich weiss, das kratzt den Handwerker sowie die Meisten unter uns nicht die Bohne. Mich würde es wahrscheinlich auch nicht interessieren, wenn meine Stromsenke deswegen nicht falsch messen würde.

PS
 
BRRRRRRRRRRRRR!!!

Schaltnetzteile miesester PRC Fertigung; Ich denke, dass auch Premiumhersteller auf solche Nebenwellenschleudern nicht besonders achtgeben, weil ein sicherer Betrieb des Werkzeuges wichtiger erscheint. Wie eingeweihte aus meinem Nick erkennen können, beschäftige ich mich auch mit Amateurfunk. Ich hatte ein 1€ SNT für den Eipott im Schlafzimmer angesteckt und hatte daneben im Wohnzimmer auf 7, 14 und 21 MHz solche Störungen, dass ein Empfang nicht möglich war. Antenne abgesteckt und nichts besser. SNT abgesteckt --> alles bestens!

Martin
 
Hmm
Jetzt wo du das so schreibst.
Ob ich wohl mal mit meiner Stromsenke durch die Wohnung laufen sollte. Das WLan ist nicht das Beste.
Dann müsste ich aber noch die Wasserschläuche verlängern :crazy: :wife:

PS
 
J-A-U schrieb:
Naja, nenn es sensibel, aber wenn 230V am iPod Metallgehäuse liegen, nur weil im Netzteil nicht mehr als eine dünne Schicht Tixo zwischen 230V und 5V hat oder fast ne Lötbrücke?

 
Hallo

Wer wird denn so sensibel sein? Ich komme aus der Energietechnik (20-110kV) Aber der Eipott inkl. SNT wurde inzwischen aufgewertet (Elektroschrott)

Schöne Grüße

Martin
 
Dunkel ist Deiner Worte Sinn...
 
powersupply schrieb:
Ich weiss nun nicht, ob der Instrumentenverstärker der Stromsenke besonders empfindlich ist und ob der Aufbau möglicherweise suboptimal ist, was ich nicht ausschließen möchte. Die Ergebnisse sind doch beeindruckend, da wie gesagt reproduzierbar.
Generell musst Du zwischen Leitungsgebundenen Störungen und Funkstörungen unterscheiden.
Erstere gehen über Kabel. In Deinem Fall ist das nur das Netzkabel.
Ein vernünftiges Netzfilter direkt am 230 V Eingang der Senke sollte also schon verbaut werden. Entweder Du nimmst einen Kaltgerätestecker mit eingebautem Filter oder einen separaten Filter.

Funkstörungen koppeln hingegen an einer beliebigen Stelle in Deine Schaltung ein und sind daher recht unterhaltsam. :mrgreen:

Als erstes solltest Du einmal prüfen, ob der Instrumentenverstärker als erste Stufe gestört wird oder ob die Störung später in den Signalpfad einkoppelt. Dazu kannst Du einfach statt des Ausgangs des Instrumentenverstärkers ein Kabel gleicher Länge und möglichst gleicher Verlegung an Dein Anzeigeelement anschließen. Das Kabel wird am freien Ende kurzgeschlossen. Wenn dann immer noch Phantasiewerte erscheinen, weißt Du wo Du suchen musst.

Generell gilt aber: Die Leitungen vom Shunt zum Instrumentenverstärker sowie vom Instrumentenverstärker zum Messgerät sollten unbedingt kurz gehalten sein und verdrillt werden. Dadurch wird die aufgespannte Fläche minimiert, so dass die Einkopplungen geringer ausfallen. Ein Filter direkt vor dem Verstärker schadet ebenfalls nicht. Die Bandbreite des Filters sollte so gering wie möglich sein - das hängt von der maximalen Frequenz ab, die Du noch messen willst.
Der Instrumentenverstärker sollte einen 100 nF Keramikkondensator so dicht wie möglich an seinen Versorgungsspannungsanschlüssen haben. Mehr als 5 mm Abstand sind zu viel!

Zu den Tests mit den verschiedenen Akkuladegeräten: Das ist so leider sehr wenig aussagekräftig, da die Funkabstrahlung stark richtungsabhängig ist. Normalerweise dreht man in 5° Schritten und aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass zwei Richtungen, die gerade einmal 15° auseinander liegen, sich um den Faktor 100 in der Feldstärke unterscheiden können. Die Messgeräte, die gut abgeschnitten haben, müssen deswegen nicht wirklich besser sein. Dazu müsstest Du sie wirklich noch langsam um 360° drehen, 90° um die Hochachse kippen (Antennenpolarisation!) und erneut um 360° drehen und den Maxwert nehmen. :wink:
 
m_karl schrieb:
J-A-U schrieb:
Naja, nenn es sensibel, aber wenn 230V am iPod Metallgehäuse liegen,
Wenn gefährliche Spannungen am Gehäuse anliegen und dann durch den Körper fließen reagieren wir alle ein wenig "sensibel". :twisted:

Aber das hat ja nix mit irgend welchen Funkstörungen zu tun sondern einfach damit das da einer auf Teufel komm raus billigste Apple Nachfertigungen auf den Markt wirft ohne auch nur die geringste Ahnung von verantwortungsvoll gebauter Elektrotechnik zu haben.


mfg JAU
 
Thema: Elektromagnetische Störungen durch Akkuladegeräte

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