Verzweifelte Ehefrau braucht Hilfe bzgl. Makita

Diskutiere Verzweifelte Ehefrau braucht Hilfe bzgl. Makita im Forum Akkuwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo an alle Heimwerker :D Ich hoffe, mir kann hier jemand helfen. Mein Mann möchte einen Makita Schlagbohrer. Ich habe gestöbert und er hat...
Das stimmt, und so mancher Fehler liegt auch in der Routine. :)

P.S.: Sorry beim vorigen Post. In Eile etwas schreiben war leider nichts.
 
MrDitschy schrieb:
So bleibt nur die Frage, ob der leichtere DTW285 mit ggf. etwas mehr rattern genügt, oder ob man doch gleich auf den stärkeren und schwereren DTW450 setzt, die preislich fast gleich auf sind?
Alternative zum DTW450/440Nm wäre noch der DTW1002/1000Nm, bei ca. 60€ mehr und ähnlichen Gewicht, ist der ja schon ein Schnäppchen (also falls man dem DTW285/280Nm das Räderwechseln nicht zutraut).
 
Ich finde diese Glaubenskriege um geschmierte/trockene Schraubverbindungen immer wieder interessant.
Ganz sachlich habe ich das für mich so entschieden :

Durch das Anziehen der Schraube wird eine Vorspannung erzeugt, die letztlich z.B. die Radschraube und die Felge mit einer bestimmten Klemmkraft aufeinanderpresst. Um diese Klemmkraft zu erreichen, gibt der Hersteller ein bestimmtes Drehmoment vor.
Beim Eindrehen der Schraube in das Gewinde treten zwischen Innen- und Außengewinde Reibkräfte auf, die je nach Zustand der beiden Gewinde sehr unterschiedlich sein können.
Das zur Überwindung dieser Reibkräfte notwendige Drehmoment verringert aber das Drehmoment, welches für die notwendige Klemmkraft benötigt wird. ( Um welchen Betrag auch immer )
Je höher also die Reibung in den Gewinden ist, desto geringer wird bei gleichem Drehmoment also die letztlich erzielte Klemmkraft.
Es ist also von großem Wert, wenn man die Gewindereibung möglichst gering hält.
Für mich heißt das ganz klar : schmieren.
Natürlich kleistere ich auch keine Radschrauben mit Fett oder ähnlichem ein. Ein kleiner (!) Klecks Kupferpaste vorn in die ersten Gewindegänge der Radschraube sorgt dafür, daß die Schraube sich leicht eindrehen läßt und ich von den 120 Nm, die der Hersteller fordet, um die korrekte Klemmung zu erreichen, nicht schon 30 für das Drehen der Schraube brauche.
Dann sind die Schrauben nämlich nicht fest genug.

Gruß,
Wolfgang
 
@Wmuelle: Prinzipiell richitg, aber in der Regel beziehen sich die vom Hersteller angegebenen Anzugsmomente auf gereinigte und entfettete Schrauben. Du ziehst deine Schrauben also vermutlich ein gutes Eck zu stark an. :wink:

Für eine neue 10.9er Schraube M30 zum verschrauben eines Drehkranzes an einem Bagger benötige ich lt. Liebherr ~2000Nm, dann liefert die Schraube die benötigte Vorspannkraft. Dieser Wert stimmt mit den gängigen Drehmomenttabellen überein. Bei der Verwendung eines von Liebherr vorgegebenen Schraubenöls, darf ich die selbe Schraube nur noch mit 1.300Nm anziehen um die gleiche Vorspannkraft zu erreichen.

Selbes Spiel mit einer Schraube am Zwischenflansch einer Bosch-Rexroth Hydraulikpumpe. Steht extra so in der Wartungsanleitung: Entweder trockene Schraube mit Drehmoment X um die Dichtung mit einer bestimmten Kraft anzudrücken. Bei Verwendung von Montagepaste darf die Schraube nurnoch mit 70% des angegebenen Drehmoments angezogen werden + anschließend mit einem Drehwinkel von 40° weiter anziehen. Auch hier ist das trockene Drehmoment jenes, welches mit den gängigen Drehmomenttabellen für diese Schraubengröße übereinstimmt.
 
Aha. Ich bin kein Maschinenbauer, sondern Softwareentwickler, deshalb fehlt mir natürlich einiges an Fachwissen aus der Ecke.
Ich fände es logischer, wenn sich die Drehmomentangabe auf einen Zustand beziehen würde, bei dem dafür gesorgt wurde, daß der Reibverlustanteil möglichst gering ist.
Bei einer gereinigten und entfetteten Schraube ist dieser Betrag ja von vielen Faktoren anhängig, also schlecht zu kalkulieren. Am Beispiel mit der Baggerschraube sieht man ja schon daß da 35 % Unterschied bei den Momenten ist.

Aber auch wenn ich es logisch finde, muss es ja nicht auch fachlich richtig sein.

Gruß,
Wolfgang
 
Der springende Punkt ist: Wir wollen Vorspannkraft, die erreichen wir indem wir die Schraube etwas strecken. Ideal wäre es Vorspannung oder Streckung zu messen. Das geht sogar, das Equipment dazu ist aber verdammt teuer.

Drehmoment ist quasi nur ne Notlösung, die in vielen Fällen aber hinreichend genau ist. Kombiniert man geringes Drehmoment mit einem definierten Winkel wird die Vorspannung in der Regel genauer als bei einem Anzug mit hohem Drehmoment.

Das man die Schrauben für genaueres Drehmoment nicht schmiert liegt halt auch daran das ein Gewinde durch die Kombination von Vorspannung und Reibung überhaupt erst hält.
(Flüssige Schraubensicherungen setzen z.B. an genau diesem Punkt an: die Reibung wird künstlich erhöht.)


mfg JAU
 
Bei mir ist der MAKITA BTW251 18V LXT 1/2 im Einsatz.
Angezogen sind die Radschrauben, die ich zu lösen habe mit 120-135Nm.
Ab und An ist (4x BMW; 2x VW; 1x Volvo, 1x Mercedes) eine Mutter dabei die sich nicht lösen lässt.
Die geht dann bei Verwendung eines voll geladenen Akku und längerem draufhalten doch auf.
Das ich denn Drehmomentschlüssel zum Lösen verwenden muss, kommt meistens nur vor wenn in einer Werkstatt die Räder montiert wurden.
 
Finde die Radschraubendiskussion auch interessant. Die Drehmomente der Hersteller beziehen sich alle auf neue Schrauben, die sind auch trocken relativ leichtgängig. Lass die Schrauben (und das Gewinde in der Radnabe) ein paar Jahre alt werden, dann ist da nix mehr leichtgängig. Folglich wird das nötige Anzugsdrehmoment selten bis gar nicht erreicht, die Schrauben lockern sich und im schlimmsten Fall macht sich ein Rad selbstständig.
Diesen Fall hatten wir vor ein paar Jahren mal in der Firma, Fahrer merkt nichts oder will nicht merken und Auto steht auf der Achse.
Seitdem werden die Räderwechsel selbst erledigt (hat eine Werkstatt verbockt), die Naben und Gewinde gesäubert und in mit einem Hauch Nabenpaste bestrichen, um weiterer Korrosion entgegen zu wirken.
Seitdem absolut problemlos, die Schrauben lassen sich leicht lösen, beim Drehmomentkontrollieren nach 100-200 km brauchts selten mal einen kleinen Ruck bis es passt und alle Räder sind drangeblieben.
Soll jeder machen wie er meint mit Gewinden, Fett etc aber ich bin der Meinung, dass es keinem Fahrzeug gut tut, wenn die verrosteten Schrauben jedesmal raus- und reingewürgt werden und man die Räder mit dem großen Hammer runterschlagen muss
 
Konnte man(n) denn nun der verzweifelten Ehefrau weiterhelfen? Oer sieht die nun den Wald vor lauter Bäume nimmer?
 
Also ich hab heute Mittag die Gelegenheit gehabt mit einem 200NM 10,8V Metabo Schlagschrauber an meinem Auto zu probieren. Und der hat alle Schrauben auf bekommen!

PS
 
kölli schrieb:
Das ich denn Drehmomentschlüssel zum Lösen verwenden muss,
Man nimmt keine Drehmomentschlüssel zum Lösen von Radschrauben. Nie.
 
john84 schrieb:
dann ist da nix mehr leichtgängig. Folglich wird das nötige Anzugsdrehmoment selten bis gar nicht erreicht,
Doch, das Anszugsmoment wird erreicht.
Aber die Schraube wird nicht genug gestreckt, dadurch ist die Vorspannung zu gering. Deswegen wird bei automatisierten Schraubungen auch der Winkel mit gemessen und bei Toleranzunter-
/-überschreitung NIO bewertet.

Eigentlich ist das nur ein weiterer Grund warum man Schrauben nicht mit dem Drehmomentschrauber anzieht.

Ich hab aber auch schon Leute gesehen die eine Schraube mit der Rätsche und viel Kraftaufwand einschrauben... :roll:


mfg JAU
 
powersupply schrieb:
Also ich hab heute Mittag die Gelegenheit gehabt mit einem 200NM 10,8V Metabo Schlagschrauber an meinem Auto zu probieren.
Dann hat Dein Auto wohl zufällig in Nürtingen geparkt...
 
So zufällig war das gar nicht mal. Das war ja eher schon mit Ankündigung :mrgreen:

PS
 
Ist noch alles top secret oder darfst Du schon was "ausplaudern" ?
 
J-A-U schrieb:
Drehmoment ist quasi nur ne Notlösung, die in vielen Fällen aber hinreichend genau ist. Kombiniert man geringes Drehmoment mit einem definierten Winkel wird die Vorspannung in der Regel genauer als bei einem Anzug mit hohem Drehmoment.
So kenne ich es auch. Bei Weitendrehmonent ist es nicht so tramatisch, wenn ein Arbeiter z.B. bei den niedrigeren Drehmomenten +/-10% daneben liegt ... wäre dann ähnlich vergleichbar mit neuer oder älteren gesäuberten Schraube.
 
powersupply schrieb:
Also ich hab heute Mittag die Gelegenheit gehabt mit einem 200NM 10,8V Metabo Schlagschrauber an meinem Auto zu probieren. Und der hat alle Schrauben auf bekommen!

PS

War ein 18 V Gerät :wink: um genau zu sein, der SSW 18 LTX 200.
 
RAL 6009 schrieb:
War ein 18 V Gerät :wink: um genau zu sein, der SSW 18 LTX 200.

Ooops :oops:
Jetzt wo Du das sagst. Stimmt. Der 10.8V war der noch etwas schlankere Schrauber mit der 1/4" Aufnahme und weniger Drehmoment.

PS
 
Hallo,

wie wäre es wenn wir wieder zum eigentlichen Thema zurückkommen: Verzweifelte Ehefrau braucht Hilfe bzgl. Makita
Nicht, das die Frau etwas verwirrt wird.
Hat sich leider auch nicht mehr dazu gemeldet.
 
Thema: Verzweifelte Ehefrau braucht Hilfe bzgl. Makita
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