Restaurierung Klaeger Fortuna

Diskutiere Restaurierung Klaeger Fortuna im Forum Projektvorstellungen im Bereich Anwendungsforen - Schon länger will ich die Trennscheibe durch eine Säge ersetzen. Eigentlich stand eine kleine Bandsäge auf der Wunschliste. Jetzt ist mir...
Moin

Ich muss immer wieder die Akribie bewundern mit der hier manche zuwerke gehen. :top:

PS
 
Schaut wieder mal echt super aus! :respekt: Wird bestimmt eine sehr schöne Bügelsäge.

LG!

Andre
 
powersupply schrieb:
Ich muss immer wieder die Akribie bewundern mit der hier manche zuwerke gehen.
Bin ja nicht der einzige mit dieser Macke hier...
Seltsam finde ich es, wenn die Maschinen danach überhaupt nicht benutzt, sondern nur geputzt und angeschaut werden.
Erinnert mich an Harley Fahrer... :mrgreen:




brumbaer schrieb:
Sieht ja aus, besser als neu.
Das Resada-Grün passt auch zu so einer Maschine.
Original wäre wohl eher Grau gewesen.
Ich bin da flexibel. Will ja kein H-Kennzeichen für das Teil bekommen.
Resedagrün gefällt mir als Maschinenfarbe und war noch vorhanden.

Da fällt mir ein, ich wollte noch was zum Lackieren sagen.
Das Schaltergehäuse am Motor besteht aus Zink(?) Druckguß und es war noch eine halbe Dose Hammerite Spezial Haftgrund für NE Metalle im Regal.
Da hätte ich die Dose auch besser belassen. Der Erbedol Kunstharzlack perlt regelrecht ab. Nur als Tip, falls jemand auf die gleiche Idee kommt.
Selbst schuld?
Ja...jetzt steht Erbedol Zinkhaftgrund im Regal.


AndreB schrieb:
Wird bestimmt eine sehr schöne Bügelsäge.
Schneiden soll sie!
Und das möglichst genau. :mrgreen:
 
Dank ein paar Tagen Urlaub soll es endlich mal weitergehen mit der Säge.

Leider war ich nach einer halben Stunde schon wieder am Ende.
Das große Zahnrad (K69) will nicht von der Welle. :kp:

Die Welle ist auf der anderen Seite mit der Kurbelscheibe verstiftet.
Das Zahnrad hat eine Madenschraube zum Klemmen und einen Keil. Also muß das ja irgendwie von der Welle zu bekommen sein.

Durchtreiber, Hitze, WD-40, Keile. Alles nix.
Vielleicht 4mm hat es sich bewegt, dann war Schluß.

Hat jemand so ein Teil schonmal zerlegt?
Mehr Gewalt geht immer, aber ich will natürlich nichts kaputt machen.

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ist evtl. noch eine 2. Madenschraube vorhanden, überlackiert?
Lässt sich die Scheibe die 4 mm zurückbewegen?
Bruchgefahr bei Guss!
 
Ist schon so wie Alfred das schreibt mit der erheblichen Bruchgefahr bei Guss, allerdings kann ich dir auch sagen, dass ich bei der Columbo trotz rotglühender Erwärmung "etwas" Gewalt anwenden musste, um das Riemenrad von der Welle zu bewegen.
Dazwischen (zu bewältigende Strecke waren in etwa 8cm) hab ich das Rad (das hat einen ganzen Abend gedauert) immer wieder erhitzt, gedreht und mit dem Fäustel sukzessive im "Mikrometermodus" von der Welle geklopft. Arretierung mit Madenschraubenfixierung und Co. dürfte ziemlich deckungsgleich mit deiner Kläger gewesen sein.

War jedenfalls keine Arbeit von 1 - 2 Std.

Gruß!

Andre
 
Das Zahnrad ist runter.

Ich hab dann letztendlich einen Abdrücker aus einem Keil und einer M12 Schraube gebaut. Die Nabe des Rades scheint massiv genug um zwei M5 Gewinde auszuhalten. Sind nur ca. 10mm tief.
Für das M12 Gewinde kam dann zum ersten mal mein neuester eBay Fang zum Einsatz. Ein amtliches Windeisen. :mrgreen:
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Das Abdrücken ging recht stramm bis zum Schluß, ich denke das war der richtige Ansatz.

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Das Pertinax Zahnrad, welches bei der Riemenscheibe montiert ist sieht zum Glück noch sehr gut aus. Die paar Spänchen in den Zahnflanken vermindern den Verschleiss. :)


Gruß
 

Anhänge

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war schon eine grenzgängige Nummer mit dem Abzieher.
Guss schrumpft doch beim Altern oder liege ich hier falsch?
Dies würde das feste Sitzen der Räder erklären.
 
Alfred schrieb:
war schon eine grenzgängige Nummer mit dem Abzieher.

Heißt das es war keine gute Idee?
Mir ist nichts anderes eingefallen. :kp:

Die Welle einfach zur anderen Seite durchtreiben geht nicht, weil die Keile des Exzenter-Rades und des Zahnrades an der Lagerbuchse anstehen. Deswegen war auch nach 4mm Schluß.

Gruß
 
Ich finde die Idee mit dem Eigenbau-Abzieher und den zwei Gewinden im Gussrad klasse!
So kann man schön dosiert das Rad abziehen und Kräfte an Stellen einleiten, wo sie nicht schaden können.
 
Alfred schrieb:
gut, die 5er Schrauben haben gehalten, manchmal muss man auch Glück haben... :wink:

MSG schrieb:
Nun ja, wenn es 8.8. oder so war sind die schon stabil.

Hab schon extra 8.8er aus der großen Kiste gefischt und keinen Schrott. :)

Die 4.8er M12 Schraube hat sich vorne gut plattgedrückt.
Aber besser die Schraube als das Wellenende.
 
Weiter gehts...
Leider bin ich nicht so weit gekommen wie eigentlich erhofft, aber Schritt für Schritt kommt man auch ans Ziel.

Das Moped war wirklich ganz schön versifft.
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Nach einem Besuch in der Waschbox sah es schon besser aus.
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Die meisten Teile sind nicht einfach blank zu kriegen. Mit einem Winkelschleifer alleine ist das sehr müham.
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Das Hauptteil war sehr, sehr mühsam.
Zuerst durfte der Abbeizer ran.
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Danach Bürste und Reinigungsscheibe.
Mangels Markenware im lokalen Baumarkt habe ich für 10€ eine Norton Blaze Rapid Strip gekauft. Ein Tick weniger agressiv wie andere Scheiben, die ich schon hatte, aber die Standzeit der Norton Blaze ist erstaunlich. Eine Wolfcraft aus dem Baumarkt war nach normaler Benutzung mit leichter Berührung von ein paar Kanten direkt verschwunden, d.h. es bleibt die Trägerscheibe mit Kleber drauf. Das orangene Teil lässt sich da wenig beeindrucken und sogar die Kanten der Scheibe bleiben schön eckig.
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Irgendwann kam ich so allerdings nicht mehr weiter.
Die ganzen Ecken und vor allem die Innenseite waren sinnvoll nur per Sandstrahlen zu erreichen. Insgesamt habe ich weniger als 30€ für eine Pistole und 25kg Strahlmittel investiert. Sehr gut angelegtes Geld. Anfangs wollte ich noch das Strahlmittel mit einer Tüte auffangen, der Verbrauch ist allerdings nicht so groß und deshalb habe ich dann einfach "frei gestrahlt". Gut sitzende geschlossene Schutzbrille, Gesichts-/Atemschutz etc. sind notwendig.
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Auf jeden Fall eine tolle und nicht teure Sache das Strahlen, vorausgesetzt man hat einen passenden Kompressor.
Ich denke irgendwann baue ich noch eine Box für Kleinteile.

Fortsetzung...
 
...folgt.

Wie schon die AEG Bohrmaschine lackiere ich die Klaeger Fortuna mit Erbedol 1K Kunstharz.

Entfetten, zwei Schichten Grundierung, zwei Schichten Decklack (Resedagrün bzw. Rot).

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Leider härtet der Erbedol Lack sehr langsam auch mit Härter-Verdünnung. Die zu erwartenden sinkenden Temperaturen werden die ganze Aktion wohl auch nicht beschleunigen...


Gruß
 
Und schon geht es weiter... :mrgreen:
... damit der Berg angefangener Sachen nicht unüberschaubar wird.

Etwas weiter zusammengebaut...
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Die erste Schicht Lack für die Spänewanne und das allseits beliebte Resedagrün.
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Dann sind weitere Teile dran, mehr oder weniger in der Reihenfolge wie sie für den Zusammenbau gebraucht werden. Wir gehabt, immer das gleiche Schema:
Drahtbürsten (wahlweise per Hand, elektrisch oder pneumatisch), Reinigen, Grundieren, Lackieren (Erbedol Kunzharz).
Inzwischen schrubbe ich die Gußteile vor dem Entfetten (Silikonreiniger/Verdünnung) mit Bref und Wasser. Die ganze Drahtbürsterei hinterlässt eine hartnäckige (Graphit?) Schicht, die sich mit der Verdünnung alleine nicht sonderlich gut entfernen lässt.
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Dann die ersten neuen Klappdeckelöler. Die vorhandenen Bohrungen mit 9,5mm "gesenkt" (nicht komplett gebohrt) und reingeklopft, ohne Kleber.
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Die Gleitflächen von Führung und Sägearm wurden noch blank gebürstet. Mit einem feinen Stein wurden vorhandene Aufwerfungen entfernt. Der Sägebügel flutscht noch geschmeidig und spielfrei trotz 66 Jahren auf dem Buckel.
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So siehts momentan aus.
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Bis auf die Kühlmitteleinrichtung soll das Teil in den nächsten zwei Monaten fertig werden.
Die KSM Pumpe bedarf etwas mehr Zuwendung, und ob ich das Teil wirklich in Betrieb nehme oder nur trocken Säge weiß ich noch nicht.


Gruß
 
Prima schaut's aus rincewind! :respekt: Und das Resedagrün ist eben eine schicke Maschinenfarbe. :) Wegen Trocken- oder Nasssägen... Hab die zunächst nachgerüstete KSM-Vorrichtung an meiner Columbo wieder rückgebaut, da mit der Bügelsäge (im Gegensatz zur Eisele) ständig die ganze Siffe durch die Werkstatt lief. Sprüh beim Sägen einfach hin- und wieder das Sägeblatt etwas ein. Geht genauso und macht wesentlich weniger Dreck.

LG!

Andre
 
AndreB schrieb:
Sprüh beim Sägen einfach hin- und wieder das Sägeblatt etwas ein. Geht genauso und macht wesentlich weniger Dreck.

Hi Andre.

Wahrscheinlich mache ich es auch so. Nimmst du da KSM oder einfach Schneidöl?

Die KSM Einrichtung wollte ich aber trotzdem wieder herrichten. Ich fände es schön, wenn das Teil wieder mit ursprünglicher "Vollausstattung" dasteht. Dahlander-Motor, KSM und hydraulische Absenkung.

Letzteres allerdings mit einem Festo Pneumatikzylinder. Aber in RAL 6011 fällt der bestimmt nicht auf. :mrgreen:
Falls jemand weiß wo ich einen originalen Zylinder für die Absenkung herbekomme... :glaskugel:

Gruß
 
Hey rincewind,

rincewind schrieb:
Die KSM Einrichtung wollte ich aber trotzdem wieder herrichten.

verstehe ich voll und ganz, würde ich auch so machen und wenn man schon mal drüber ist...

Ich verwende mittlerweile an der Bügelsäge einfach Schneidöl. Kommt fertig aus der Dose, kostet nicht die Wucht und ich brauch mich net um das evtl. Umkippen vom selbst zusammengemischten KSM kümmern, sondern allenfalls sporadisch mal die Eisele anlassen, auch wenn nix zum Schneiden ist.

Evtl. wüsste ich ne zu schlachtende Fortuna bei uns in der Gegend stehen. Ich kann ja mal gucken, ob da noch dein gesuchter Zylinder noch vorhanden wäre und fragen, ob die den evtl. hergeben würden.

Gruß!

Andre
 
Thema: Restaurierung Klaeger Fortuna

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