Aus Stall wird Werkstatt

Diskutiere Aus Stall wird Werkstatt im Forum Projektvorstellungen im Bereich Anwendungsforen - Moin, ich werde hier mal mein aktuelles Großprojekt einstellen. Vielleicht ist es ja für den Einen oder Anderen von Interesse. Mir hilft es ganz...
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tryps

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Moin,
ich werde hier mal mein aktuelles Großprojekt einstellen. Vielleicht ist es ja für den Einen oder Anderen von Interesse. Mir hilft es ganz sicher Motivation zu finden, um weiter zu machen.

Ich baue einen alten Stall zur Werkstatt um.
Auf dem Grundstück befindet sich zwar schon eine Werkstatt allerdings in einer Holzbaracke, die zu tief, verwinkelt und durchwurmt ist. Die Elektrik ist nicht auf aktuellem Stand und es platzt langsam aus allen Nähten. Daher muss eine neue her.

Das Gebäude dafür ist direkt nebenan und ein alter Stall, der 20 Jahre nicht als solcher genutzt wurde, sondern eher als Abstellraum.

Siehe:
p3070166xobvo.jpg


Die Zwischendecke muss heraus und das Stroh weg. Das wurde wohl früher als Isolierung genutzt.
Im hinteren Teil habe ich ende März schon einmal angefangen. Dann ist ein Hausumbau dazwischen gekommen.

Erster Schritt, Decke raus:
p3070174zazoh.jpg


Dann den Trog weg, was für eine Plackerei. Aber die neue Moldex Atemschutzmaske hat sich schon mal bezahlt gemacht.
5 Std. Presslufthammer, Vorschlaghammer und Schippe später:

p3130177dbz4b.jpg


Das ist auch noch ungefähr der Stand heute. Im Haus fallen noch ein Paar Sachen an. Dann geht es mit der Werkstatt weiter.
Neue Strom Zuleitung liegt schon bereit. 5x10mm² sollten für die Zukunft reichen.
Das Gebäude hat ca. 130m² wenn ich mich richtig erinnere, muss das aber noch einmal nach lasern. Auf jeden Fall wird ordentlich Platz für Maschinen, Werkbänke und Stauraum vorhanden sein.

Ich werde versuchen im Laufe des Projektes zu berichten und freue mich über Kommentare, Anregungen usw.

Gruß,
tryps
 
Jawoll, endlich wieder mal ein Werkstattumbauthread. :bierchen:
Ich bin gespannt! :top:
 
Geiles Projekt! :top: Drücke dir die Daumen, dass das alles so wird, wie du dir das vorstellst!
 
:respekt:
Da hast Du ja ordentlich etwas vor.
Allerdings ist die Perspektive auf eine tolle große Werkstatt auch nicht schlecht. Nur passt das Stroh in der Decke nicht unbedingt zu einer Metallwerkstatt. :weld: :flex:
Bei einer 5x 10mm² darfst Du aber heutzutage nicht mehr mit 63A absichern. Da sind nur noch 50A zulässig. Aber das sollte für eine private Bastelhöhle auch locker ausreichend sein.

PS
 
Moin,
Bei einer 5x 10mm² darfst Du aber heutzutage nicht mehr mit 63A absichern.
mir schon klar, also von der Strombelastbarkeit her wäre das vielleicht sogar noch knapp okay, da direkt in Erde ohne Häufung aber vom Spannungsabfall geht eh nur 40A und das passt auch gut, da kann man mit den billigen RCDs arbeiten. Der SLS ist nur E40. Müsste von der Belastung her aber soweit passen. Ist nur eine Wohneinheit plus Werkstatt.

Wie viel Metallwerkstatt daraus wird, muss sich zeigen. Bisher ist die in einem Container untergebracht und das ist ziemlich praktisch, da Öldämpfe und Funken draußen bleiben. Erstmal wird die Holzwerkstatt umgezogen, dann wird es noch einen Teil für Elektro geben und einen für Allgemein/Metall.

Aber vorher blüht mir aber noch entrümpeln und 50 Jahre altes Stroh raus holen.
 
tryps schrieb:
mir schon klar, also von der Strombelastbarkeit her wäre das vielleicht sogar noch knapp okay, da direkt in Erde ohne Häufung aber vom Spannungsabfall geht eh nur 40A

Wenn Du dir dessen bewusst bist ist das natürlich voll in Ordnung. :top:

PS
 
Sollte für eine Hobbywerkstatt auch reichen wenn du nicht grad noch ein großen Schraubenkompressor, fette Hydraulikaggregate o.ä. betreibst :)

Ich hab nur 3x1,5mm² in die Garage :(
 
Da Du die Zwischendecke entfernt hast und jetzt de facto keine Isolierung mehr hast, möchte ich einen wichtigen Punkt zu bedenken geben: Kondensation an Maschinen.

Gerade Werkzeugmaschinen neigen dazu, eine ordentliche thermische Masse zu haben - so ein Klotz Grauguss hat im Verhältnis zur Oberfläche ein ziemlich hohes Gewicht.
Bei Metallbearbeitungsmaschinen (Drehmaschine, Fräse) ist das natürlich noch extremer, aber auch Abricht- und Dickenhobel haben hier gute Voraussetzungen.

Wenn es jetzt ein paar Tage in Folge kalt war und dann innerhalb eines Tages die Außentemperatur deutlich ansteigt, ist die Maschine noch richtig schön kalt. Durch die Spalte und Öffnungen zieht aber wärmere Luft in die Werkstatt und kondensiert an den kalten Oberflächen.
Und dann fängt es an zu rosten.

Mit anderen Worten: Eine gewisse Winddichtheit und eine Mindestisolierung können auch für eine ungeheizte Werkstatt sinnvoll sein, damit die Temperatur nicht zu schnell schwankt.
Natürlich nicht auf dem Niveau eines Wohnhauses, aber zumindest so, dass das Wasser nicht an den Maschinen runterläuft.

Ansonsten bleibt mir nur zu sagen: Sehr schönes Projekt. So viel Platz hätte ich auch gerne.
 
Moin,
Mit anderen Worten: Eine gewisse Winddichtheit und eine Mindestisolierung können auch für eine ungeheizte Werkstatt sinnvoll sein, damit die Temperatur nicht zu schnell schwankt.
das ist mir soweit bekannt aber vielen Dank für den Hinweis.
Die Bretter sind halt nicht mehr zu gebrauchen, das Stroh hängt durch und ist ein Brandrisiko.
Isolierung wird wohl mit gemacht, sobald das Dach dran ist. Da ist halt noch asbesthaltiger Wellbeton drauf, der auch so schnell wie möglich weg soll. Dann aber soweit möglich zwischen oder unter den Dachträgern und ohne Zwischendecke, damit man noch etwas an nutzbarer Höhe heraus kitzeln kann.

Gruß,
tryps
 
Moin
So, weiter gehts mit der Werkstatt. Stromkabel und zwei PE32 Rohre müssen vom Haus aus zum Gebäude.

Die Strecke hat um die 50m, es geht durch eine Auffahrt und es sind 2m Moor, alte Eichen und Schutt aus 100 Jahren vorhanden.

Und das zur Verfügung stehende Werkzeug beläuft sich auf Löffel und Schaufel...

#1 Graben machen:
p8240449weu86.jpg

Der Graben ist über 2m tief um auf den Sand zu kommen. Das hat den Vorteil, dass nichts mehr Versacken kann und dadurch nicht abknickt o.Ä.

#2 Durchbruch im Werkstattboden:

Kernbohrung für Arme:
p82404408wumx.jpg

Geschafft:
p8240443b0u5y.jpg

Danach noch mit einer Eisenstange und Hammer durchtreiben.

#3 Sandbett rein, dann Kabel und Rohre drauf:
40-50cm Sandbett, dann alles drauf. Auf 1,50m tiefe buddelt niemand mehr aus Versehen.

p8250467o8uys.jpg


#4 Krams durchs Loch:
p8240457vguyt.jpg


#5 Graben verfüllen:
p825048109u45.jpg

Etwas mehr...
p8250493i7uv8.jpg


#6 Platt machen:
p8250496ecut1.jpg


Bin noch etwas zu geschafft um einen großen Roman zu schreiben. Falls Fragen da sind, stellt sie!

Gruß,
tryps
 
Diese "Radladersammlung" und das Bauvorhaben erinnert mich stark an meinen Arbeitskollegen :D
 
Ohne Radlader wären wir hier aufgeschmissen. :lol:
Oder wir hätten Burggräben um die Häuser, je nachdem.
Die Gebäude stehen halt fest mit Ständerfundament im Sand und hauptsächlich das Moor trocknet und sackt ab.
Jährlich sind das so ca. 100m³ manchmal auch mehr wenn andere Sachen anstehen. Da ist man dankbar für jede Schippe die man nicht mit der Hand bewegen muss.
 
Und besagter Arbeitskollege wohnt auch im Moor.. sachen gibts. :D :D :D
 
Was hast denn da für 2 Lader? Der Kramer ist sicher ein 312SL... aber der andere? Ein alter Atlas?

Tausch doch mal einen gegen einen Bagger ein... :P

BTW: einen 2 Meter tiefen, so engen Graben mitm Handbagger ohne Verbau halte ich für sehr gewagt, wenns kein wirklich gewachsener Boden ist... Eine gute Elektroanbindung in der Werkstatt zu haben ist kein Menschenleben wert finde ich... Des geht so schnell, wenns soweit ist, da kommst du nicht mehr weg.
 
Gut erkannt, :respekt: beim Atlas weiß ich die Modellnr. nicht mal aus dem Kopf. Ist auf alle Fälle schon n Tag älter.
Naja im Graben herrum gelaufen bin ich auch genug, Steine raus holen, Sand verteilen etc.
Das ist aber kein Problem da 1,5m von dem Boden Moor/Torf ist und das nicht nach rutschen kann.
Der Graben wurde aber natürlich mit einem Bagger vom Nachbarn gegraben. Mit dem können wir uns gut, daher braucht es momentan keinen Eigenen. :bierchen: reicht
Die kommen hier ja sowieso nicht auf ihre Stunden.

Gruß,
tryps
 
Zwischenbericht im Anflug:

Am Anfang steht das Aufräumen:
img_20161009_16161996kkb0r.jpg


Danach habe ich mich im Mauerschubsen betätigt:
img_20161010_113452784rx2a.jpg


Nach ein paar Stunden sieht es dann so aus:
img_20161010_124650236javc.jpg


Tage später, gefangen im Bretterwald:
img_20161012_11054569osx4t.jpg


Schon besser:
img_20161012_13582381vol9a.jpg


Dann noch schnell Strom und Licht dran gefrickelt:
img_20161019_16264816e2z8l.jpg


Das ist dann erstmal der jetzt Zustand. War dann doch einiges an Arbeit, vor allem das hin und her Geräume. Erstmal wird jetzt der schiefe Beton vom Boden müssen. Danach ist dann wohl die andere Seite dran. Mal sehen was alles mit in den Sperrmüll kann.

Gruß,
tryps
 
Thema: Aus Stall wird Werkstatt
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