Bosch Akku-Winkelschleifer GWS 18V-125 SC

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– Bosch Akku-Winkelschleifer GWS 18V-125 SC
– Wann angeschafft? April 2017
– Wo gekauft? Werkzeug-news.de-Testaktion
– Neu/gebraucht? Neu
– bezahlter Preis Werkzeug-news.de-Testaktion
– Listenpreis des Herstellers für Neugerät 736,61 Euro

Vorab möchte ich mich für die teilweise unscharfen Bilder entschuldigen.

Ausstattung
Das Gerät wird als Komplettpaket in der blauen Bosch L-Box geliefert.
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Als Energieversorgung sind zwei Eneracer 6,3Ah Akkus im Umkarton sowie das Schnellladegerät GAL 1880 CV Professional beigelegt. Weiters befinden sich in der Box eine Standard Scheibenmutter mit Zweilochschlüssel, ein Zusatzhandgriff, eine Standard (Schleif)Schutzhaube sowie in einer kleinen Tüte der Bluetoth-Chip GCY 30-4 für die Kommunikation mit dem Handy.
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Zudem ein für alle Maschinenvarianten geltendes mehrsprachiges Handbuch mit über 460 Seiten. Darin sind neben 20 auf deutsch gehaltenen Seiten im zweifach ausklappbaren Frontcover noch einige Piktogramme zur Montage der Maschine und optionalem Zubehör. Ganz hinten widmen sich dann noch zwei Seiten der Auflistung von Zubehör mit den zugehörigen Bestellnummern. Anschließend ist noch 2,5 Seiten der obligatorischen CE-Konformität in 29 Sprachen gewidmet.
Inhaltlich bietet die eigentliche BDA neben 3 Seiten Sicherheitshinweisen eine Auflistung der verschiedenen Gerätevarianten mit ihren Features, Geräusch- und Vibrationswerte. In einem weiteren Abschnitt wird auf das Erkennen des Ladezustandes und Laden der Akkus eingegangen. Für eine Beschreibung der Bluetoothmoduls wird auf das gesonderte Handbuch verwiesen.
Für das Trennen mit "gebundenen Schleifmitteln" wird auf eine nicht beigelegte geschlossene Schutzhaube verwiesen...
Auf einer weiteren Seite wird das Userinteface beschrieben mittels dessen auch die Drehzahl in drei Stufen 4500, 6000 und 9000U/min umgeschaltet werden kann.

Entsprechend ist das Handbüchlein für den Bluetooth-Chip mit 386 Seiten auch gut fingerdick geworden. Dabei wird darin lediglich auf das Einsetzen des Chips und dessen Batterie(CR2032) eingegangen. Für die Verbindung mit dem Handy wird auf die App verwiesen. Ebenso wird lediglich darauf hingewiesen, dass für die TrackMyTools Funktion eine Registrierung bei Bosch notwendig ist. Eine zusätzliche Schutzfunktion bietet das Ganze nicht.

Als 3. Handbuch, 100 Seiten stark, liegt eines für das Ladegerät bei welches noch einmal auf die rudimentären Informationen im WS-Handbuch eingeht und zusätzlich eine Auflistung der Ladezeiten auf 80 bzw 100% beinhaltet.

Als Letztes ist neben zwei Flyern noch ein L-Box Sortimo Blatt beigelegt.

Die Teile sind ordentlich in der Tiefzieheinlage untergebracht, wobei zum Aufbewahren der Maschine der Akku abgenommen werden muss. Eine Halterung für den Zweilochschlüssel ist nicht vorhanden.
Weiters bietet die Tiefzieheinlage die Möglichkeit einige Trenn- bzw Schleifscheiben bis zu 150mm Durchmesser aufzunehmen.


Testergebnis: 6 Punkte

Handhabung
Die Maschine wiegt mit Handgriff und Eneracer Akku gewogene 2,8kg.
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Der seitlich angebrachte Schalter ist, dadurch, dass er von einer kräftigen Feder zurückgehalten wird manchmal nur mit zwei Händen zum Einrasten zu bringen. Da wäre dann ein Paddle sicherlich ergonomischer.
Die hakelige Spindelsperre macht in diesem Zusammenhang auch keine sonderlich gute Figur. Weswegen unter der Schutzhaube ein Gummiring eingelegt sein muss der, in ungeschmiertem Zustand das Verstellen nur mit Mühe bewerkstelligen lässt ist mir ebenso ein Rätsel. Die Betätigung der Verstellverriegelung dagegen ist optimal leichtgängig.
Durch den schlanken Griff ist die Maschine angenehm zu halten und ergonimisches Arbeiten gut möglich. Der Maschinenkopf ist, wie in der BDA beschrieben, nach lösen der 4 Befestigungsschrauben in 90° Schritten drehbar.
Der Bluetooth-Chip und seine Batterie, die im Deckel der Abdeckung eingeklipst wird, sind einfach einzusetzen. Ich bin nur gespannt ob sich diese nicht mit der Zeit von alleine aufdreht, da sie recht leichtgängig und ohne zuhilfenahme einer Münze aufdrehbar ist.
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Die Zustandsanzeige der Maschine zeigt in Grün uneingeschränkte Betriebsbereitschaft an. Gelb bedeutet Warnung und rot Akku leer oder Maschine heiß. Blau steht für momentane Datenübertragung bzw Verbindungsaufbau Handy-Gerät.
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Mit der App können ein Sanftanlauf voreingestellt werden, der mir nicht zusagt. Zudem kann das LED-Licht, welches vorne am Getriebegehäuse angebracht ist, in verschiedenen Helligkeitsstufen und Nachleuchtdauern voreingestellt werden. Eingeschaltet wird das Licht mit dem Maschinenschalter.

Ein großes Ärgernis war für mich das Verbinden der Maschine mit der App. Die App benötigt aufgrund ihres großen Funktionsumfanges fast alle Freigaben des Handys. Unter Anderem ist auch ein Programm enthalten mit dem recht einfach Aufmaße für Angebote festgehalten werden und per Mail versendet werden können. Das führt dazu, dass ohne diese Freigaben auch keine Verbindung zur Maschine erstellt wird. Auch gilt es zu beachten, dass VOR Aktivierung GPS eingeschaltet sein muss, UND wie in meinem Fall, gesondert die Standortabfrage durch die App freigeschaltet sein muss. Sonst geht nix, auch wenn bei Aktivierung die Zulassung zur Standortabfrage gestellt und bejaht wird. Bei meiner Frau ihrem alten Handy hatte die Verbindung dagegen problemlos geklappt.
Allerdings ist das ganze für mich nicht mehr als eine Spielerei, denn wenn ich mit der Maschine arbeite interessiert mich nicht ob sie nun meinem Handy mitzuteilen versucht dass es ihr grad schlecht geht. Auch sieht man beim Arbeiten(zum Glück) nicht das Infodisplay. Ich denke das dient mehr dem Hersteller der dann im Garantie/Kulanzfall auslesen kann wie die Maschine betrieben wurde. Auch vermute ich, dass ein vor kurzem ausgeliefertes Appupdate den Verbindungsaufbau deutlich verbessert hat da ich seit gestern problemlos Verbindung bekomme.

Betrieb der Maschine.
Angegeben sind Drehzahlen von 4500, 6000 und 9000U/min.
Gemessen habe ich mit einem vollgeladenen Eneracer Akku
4590, 6100 und 8430U/min.
Mit einem vollgeladenen 5Ah Akku waren es 4500, 6050 und 8320U/min.
er Leerlaufstrom der Maschine liegt bei niedrigen 6,5 - 6,7A.
Maximal lässt die Elektronik etwa 62A zu wobei die Drehzahl stark absinkt. Insgesamt hat die Maschine eine sehr weich ausgelegte Charakteristik die ihre Drehzahl zur eh schon geringen Leerlaufdrehzahl recht deutlich einbrechen lässt so dass man beim Trennen mit der Diamantscheibe nur auf Ströme von 50 - 55A kommt. Wo Bosch hier den Vergleich mit der 1000W Maschine hernimmt ist mir ein Rätsel.
Mit einer Dronco B4 Diamantscheibe konnte ich mit dem Eneracer Akku ca 8,4 Schnitte in einen Rasenbordstein schneiden. Mit dem 5Ah Akku waren es nur 5,6 Schnitte.
Beim Schneiden hatte die Maschine während dem Betrieb mit beiden Akkus Warnmeldungen abgegeben. Warnung Motor, Warnung Elektronik und noch zwei... Stehengeblieben ist sie bei rot, in einem Fall Akku leer, im anderen Fall Motor heiß, eh.
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Den Wechsel der Scheibe hätte ich mir, wie mittels einer optional erhältlichen Schnellverschlußschraube, gewünscht. Die hakelige Spindelarretierung hatte ich im vorigen Abschnitt schon erwähnt.
Gut am Gerätedisplay ist nur die ständig verfügbare Ladezustandsanzeige des Akkus welche, solange der Akku am Gerät steckt, an diesem nicht mehr funktioniert. Auch die Drehzahleinstellung ist gut gelöst wobei der, gegenüber dem Gerätekörper versenkte und auch mit Handschuhen bedienbare, Taster gut geschützt scheint.

Abzug gibts für die Spindelarretierung und die Spindelmutter sowie die zu geringe Drehzahl. App und deren Bedienung bleiben (zum Glück) unbewertet, da "Spielerei".
Testergebnis: 5 Punkte

Leistung
Die Leistungsabgabe ist für eine Akkumaschine zwar ordentlich, bleibt aber teils deutlich hinter der Konkurenz zurück. Die Akkus sind hier nicht der einschränkende Faktor.
Die Schnitttiefe mit dem 125er Blatt bewegt sich dank des schmal ausgeführten Getriebekopfes im üblichen Rahmen eine Akkumaschine.


Testergebnis: 5 Punkte

Umwelt
Was soll man hierzu sagen. Bei der Verpackung fällt außer dem vielen überflüssigen Handbuchpapier kein Abfall an der nicht auch recycelt werden könnte. Laut ist so eine Maschine zwangsläufig auch. Lediglich die Vibrationshemmenden Elemente der Griffe können hier sinnvoll als Bewertung herangezogen werden.
Die Maschine ist nachher Elektronikschrott und wie sich die Lebensdauer entwickelt bleibt abzuwarten. Über Staub braucht man bei einer Schleif- bzw Trennschleifmaschine nicht zu reden. Da ist hinsichtlich Eigenschutz die Vernunft des Benutzers gefragt.
Testergebnis: 7 Punkte

Preis und Preis/Leistungverhältnis
Der Listen- und Straßenpreis ist, im Vergleich zur Leistung und des Lieferumfangs der Konkurenz etwas zu hoch. Amazon bietet mir eben bei der Preisrecherche passenderweise die angesprochene Schnellspannmutter als empfohlenes Zubehör an... Da bieten andere einfach mehr fürs Geld. Da hilft auch die etwas größere Akkukapazität nicht wenn der Wirkungsgrad geringer ausfällt.

Testergebnis: 5 Punkte


Ausgefallen?
Nein

Besondere Kritikpunkte
Geringere Drehzahl als angegeben, Starker Drehzahlrückgang infolge sehr weich ausgelegter Charakteristik. Keine Schnellspannmutter. Schwergängiger Schalter sowie hakelige Spindelarretierung.

Positiv aufgefallen
Die mehrstufige und während dem Betrieb umschaltbare Drehzahlvorwahl sowie die momentan noch nicht benötigte nach vorne gerichtete LED Arbeitsbeleuchtung.
Die Schnellabschaltung, der Kickbackschutz, funktioniert zuverlässig und im richtigen Moment ansprechend. (Fallen lassen habe ich nicht ausprobiert)
Die Koffereinlage ist passgenau und gut durchdacht. Auch lässt sich die Maschine mal eben "abstellen"

Verbesserungsvorschläge
Steifere Motorcharakteristik mit mehr Reserven. Beilegen einer Schnellspannmutter.

Mein Testurteil
{Der Bosch GWS Professional 18-125 SC ist eine robuste Akkumaschine mit viel Leistung die klar hinter meinen Erwartungen bleibt. Dazu kommt die leidige Standardspindelmutter. Dieses machen Spielereien, wie Appzugang und Display bei Weitem nicht wett.



Mein Testergebnis
Ausstattung: 6 Punkte 25 %
Handhabung: 5 Punkte 25 %
Leistung: 5 Punkte 25 %
Umwelt: 7 Punkte 10 %
Preis und Preis⁄Leistungsverhältnis: 5 Punkte 15 %
Gesamtergebnis: 5,5 Punkte
Gut ✱ ✱ ✱ ✱ ✱ ❍ ❍
 
Teil 2 bzw. Nachtrag zu

– Bosch Akku-Winkelschleifer GWS 18V-125 SC
– Wann angeschafft? April 2017
– Wo gekauft? Werkzeug-news.de-Testaktion
– Neu/gebraucht? Neu
– bezahlter Preis Werkzeug-news.de-Testaktion
– Listenpreis des Herstellers für Neugerät 736,61 Euro

Gerade beim Reinigen der Maschine kam mir der Gedanke, den Getriebekopf, wie in der Anleitung beschrieben zu drehen...
Das geht bei der Variante mit dem Display nicht, ist aber auch in der Anleitung nur für GWS 18V-...C vorgesehen. War ein Fehler von mir.
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Bei dieser Gelegenheit konnte ich auch gleich noch den unverkapselten und 50mm(Messschieber ist mit Paralaxefehler) im Durchmesser messenden Motor in Augenschein nehmen. Das ist ein 4 poliger Motor mit 2 Polpaaren und insgesamt 6 Wicklungen. Dieser wird wohl so wie er ist fertig zugekauft.
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Das aus einem Gummiwerkstoff bestehende, an den Lüftungsschlitzen angeklipste, Staubschutzgitter dürfte allerdings keine weiteren 10 De- und Remontagen überleben. Denn die Rastelemente sehen jetzt, nach drei mal weg und wieder dran, schon übel mitgenommen aus. Da wäre ein fester Clip mit PA-Rahmen, egal ob zum Klipsen oder anschrauben sicherlich die dauerhaftere Variante.
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Das Getriebe hat eine Untersetzung von ca 2,8 : 1 und verfügt über spiralverzahnte Zahnräder welche von einem beigen Fließfett umgeben. Die Zahnräder sind aber nach den zwischenzeitlich gut 3 Betriebsstunden immer noch optisch trocken sind. Jetzt waren.
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Auch fiel mir die Prägung Ø150mm auf.
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Wird hier womöglich das Selbe Getriebe für die 125 und 150er Modelle eingebaut und die Drehzahl rein über die Steuerung der Motorelektronik realisiert?
Dann wäre die zu geringe Leerlaufdrehzahl einfach nur murksige Umsetzung und die 150er Variante hätte noch weniger Leistung als die 125er...


Mir lies die Angabe der max Leerlaufdrehzahl dennoch keine Ruhe. Die muss doch unter Laborbedingungen erreicht worden sein. Sonst stünde sie möglicherweise nicht im Handbuch...
Daher habe ich nun einen "verkabelten" und voll aufgeladenen Akku mittels Labornetzteil auf 21,0V weitergeladenangesteckt. Beim Anschalten habe ich das Labornetzteil dran gelassen um möglichst genau 20,8V(Ladegeräteschlußspannung) während dem Betrieb am Akku zu erreichen.
Ergebnis: Selbst mit 20,8V ist bei 8500U/min ist definitiv Schluß. Möglicherweise sollte Bosch mal vorbeikommen um ihre Messgeräte zu kalibrieren :mrgreen:

PS
 
Thema: Bosch Akku-Winkelschleifer GWS 18V-125 SC
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