Nachteile von Baumarktfenstern und wo sie akzeptabel sind

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Hallo,

im Zuge einer Renovierung würde ich gerne 2 uralte aber bereits doppelt verglaste Fenster ersetzen.
Einerseits sollte es preisgünstig sein, andererseits möchte ich mich aktuelle aber ohnehin auch noch auf kein hochwertiges System und Design für die Zukunft festlegen, da die anderen Fenster des Hauses noch ein paar Jährchen Zeit haben.

Daher dachte ich an Baumarktfenster, in unserem Fall kämen die hier von Meeth, Serie 70/3S.

Das Größere der beiden Fenster wird etwa 1x1m messen. Ausser zum Putzen werden die Fenster eigentlich nicht geöffnet (das wird ja mutmaßlich für die Beschläge die größte Belastung sein), lediglich das Kleinere wird öfter gekippt und wieder geschlossen (WC).

Ich habe keine besonderen Anforderungen an Isolation oder Schallschutz, brauche an der Stelle keine gesteigerte Einbruchssicherheit, kein Öffnungsstopp, keinen Schutz gegen Griffdrehung im geöffneten Zustand und ein dazu passendes Rolladensystem ist auch nicht erforderlich.

Ich gehe mal vorsichtig davon aus, dass die Fenster in spätestens 10 Jahren ohnehin im Zuge eines Komplettaustauschs ersetzt werden.

Um der Frage vorzubeugen, warum ich dann nicht einfach die alten Fenster solange lasse: Vergößerung

Für mich stehen die Zeichen daher ganz klar auf Baumarktfenster.

Was meint ihr dazu, habt ihr Erfahrungen mit Fenstern dieser Klasse?

Danke
Chris
 
Für die von Dir geschilderten Anforderungen, halte ich "einfache" Fenster für ausreichend. Gesetzlich vorgeschrieben ist bei beheizten Wohngebäuden ein uw-Wert von max. 1,3 W/m2K, das ist nicht besonders gut und ich würde max. 1,0 W/m2K einbauen.

Wichtig sind die Baukörperanschlüsse. Ich würde dir tricosal illmod trioplex Bänder empfehlen, auch wenn die nicht ganz billig sind. Damit schafft man relativ leicht sehr gute Anschlüsse. Wichtig ist, dass man die richtig herum einbaut.

Nur Aufschäumen ist Pfusch und unterschiedliche Bänder innen und außen plus Fugendämmung sind für den ungeübten Hobbywerker sehr anspruchsvoll.
Die Laibungen müssen umlaufend verputz oder zumindest mit Glattstrich versehen sein, wenn das Mauerwerk nicht von sich aus planeben ist. Das muss nicht super eben sein, weil die illmod-Bänder sich da sehr gut anpassen, wenn die Einbauluft passt. Man darf die Bänder erst kurz vor der Montage aufkleben, weil die sehr schnell zu quellen beginnen. Für die Bemessung und Montage das Produktdatenblatt beachten.

Wichtig ist außerdem die spannungsfreie Distanzmontage, damit die Fenster später nicht klemmen.

Gruß
D.Mon
 
Würde da auch nur das günstigste nehmen und auch nur ausschäumen, kommt eh wieder raus ... vor Jahrzehnten wurde dies als gut verkauft, also besser geht immer!
 
Vor Jahrzehnten war Energie billig und Umwelt egal.
Zugluft an Fenstern wurde als unvermeidliches Übel akzeptiert.
 
Die Energiepreise schwanken die letzen Jahre ja mehr als früher, also wer zum rechten Zeitpunkt z.B. Öl kauft, zahlt „fast“ das selbe. Aber neben den evtl. höheren Kosten verbrauchen doch moderne Heizungen auch weniger.

Doch der neue Fenstereinbau wird sicher besser sein als der alte ... und das reicht doch für die kurze Zeit.
 
10 Jahre, kurze Zeit?

Meine Erfahrung dazu ist ja: Nichts hält länger als ein Provisorium.

Letztendlich muss das ja jeder selbst wissen.
Meine Meinung dazu ist, Fenster ausschäumen ist Pfusch und wer sich mal angeschaut hat, wie so ein Schaum nach einigen Jahren aussieht, weiß auch warum.

Außerdem stellt sich bei ausgeschäumten Fugen die Frage, wie die Schlagregendichtigkeit von außen und die Wind- und Dampfdichtigkeit von innen hergestellt wird. Sicher, dafür gibt es unterschiedliche Bänder, die mit unterschiedlichen Klebern am Fenster und am Baukörper angeklebt werden müssen. Auf diese Bänder muss dann i. d. R. auch geputzt werden.
Ob der Heimwerker das alles ordentlich hinbekommt :kp:

Gruß
D.Mon
 
Tatsächlich habe ich mal vor ~10 Jahren in meiner Freizeit bei einer energetischen Sanierung mitgeholfen, wo ein Verwandter, seines Zeichens damals Angestellter bei einem lokalen Fensterbauer, die Fenster noch ganz klassisch eingeschäumt hat. Aber OK, so teuer wird das vorgeschlagende Band schon nicht sein, dass es mir die Socken auszieht :)
 
D_Mon schrieb:
Ob der Heimwerker das alles ordentlich hinbekommt :kp:
Heimwerker die sich informieren arbeiten da mit Sicherheit gewissenhafter als so mancher Fachmann (hab schon schlimme Fenstereinbauten von Fachleuten gesehen) ... Pfusch am Bau hört man ja alltäglich.

Der Schaum verwittert aber doch m.W. nur bei UV-Licht, sofern der Abgedeckt ist hält der doch. Und wenn er von einer Seite nicht geschnitten wurde, ist er soweit Winddicht.

Und klar, die Zeit wie lange er die Fenster drinnen lässt, da kann man nur nach seinen Angaben ausgehen.
 
MrDitschy schrieb:
Heimwerker die sich informieren arbeiten da mit Sicherheit gewissenhafter als so mancher Fachmann (hab schon schlimme Fenstereinbauten von Fachleuten gesehen) ... Pfusch am Bau hört man ja alltäglich.
Ja, und ausgeschäumte Fenster ist davon nur eine Möglichkeit. Man muss sich an den Guten messen, nicht an den Schlechten 8)

MrDitschy schrieb:
Der Schaum verwittert aber doch m.W. nur bei UV-Licht, sofern der Abgedeckt ist hält der doch.
Nein, der übliche Bauschaum wird mit der Zeit porös, trocken und bröselig.
Ich weiß, es gibt Produkte mit besseren Eigenschaften, aber die sind auch teuer, schwieriger in der Handhabung und für Fenstermontage ungeeignet.
MrDitschy schrieb:
Und wenn er von einer Seite nicht geschnitten wurde, ist er soweit Winddicht.
Schaum ist nicht dauerhaft winddicht, dampf- und schlagregendicht schon gleich gar nicht. Da kommen ja auch Bewegungen, Winddruck und thermische Längenänderungen drauf. Davon abgesehen, wenn er rausquillt wird er abgeschnitten, ob´s geplant war oder nicht.

Gruß
D.Mon
 
D_Mon schrieb:
MrDitschy schrieb:
Der Schaum verwittert aber doch m.W. nur bei UV-Licht, sofern der Abgedeckt ist hält der doch.
Nein, der übliche Bauschaum wird mit der Zeit porös, trocken und bröselig.
Ich weiß, es gibt Produkte mit besseren Eigenschaften, aber die sind auch teuer, schwieriger in der Handhabung und für Fenstermontage ungeeignet.
Aha, und woran erkennt man die besseren Produkte?




Davon abgesehen, wenn er rausquillt wird er abgeschnitten, ob´s geplant war oder nicht.
Ja, meist von der ausschäumenden Innenseite, zumal man mit der Schaumpistole schon gut dosieren kann. Von Außen müsste er durch das alte Fenster einen geraden Falz haben, sonst hab ich da zuvor mit Acryl abgedichtet (später mit Fassadenfarbe überstrichen).
 
Das Qualitätsproblem bei den Schäumen liegt mit Sicherheit auch daran, dass die chemischen Stoffe die einen "guten" Schaum ausgemacht haben nicht mehr erlaubt sind...
Ich kann mir beispielsweise auch nicht vorstellen, dass die ganzen, nach ein paar Jahren spröde werdenden Kunststoffe alle aus China kommen.

@D_Mon: Wie lange hat man denn mit dem Dichtband Zeit bis es aufquillt nachdem es appliziert wurde?

PS
 
Ditschy meint mit nicht geschnittenem Schaum vielleicht den klassischen Brunnenschaum?
Denn der ist wasserdicht sofern er nicht geschnitten wurde.

Vom Montageschaum her kenne ich solche Eigenschaften nicht.

Bei unserer Haustüre (vor 14 Jahren erneuert) wurde unter der Schwelle auch ausgeschäumt "weil eh bald ein Bodenbelag auf die Stufen kommt".

Der Belag ist bis heute nicht da :roll: und der Schaum besteht nur noch aus rötlichen spröden Resten obwohl dieser Bereich niemals Sonne oder sonstige Bewitterung erfährt.

Wobei ich auch ein klassischer Ausspritzer bin bei den Fenstern, in meiner uralten Bude wäre es der absolute Luxus mit irgendwelchen RAL-Vorgaben anzufangen, das was ich mir beim Fenster "spare" ziehts sowieso wo anders wieder raus.

Die Baumarktfenster, so meine Erfahrung, sind gar nicht mal so schlecht solange man nicht den allerbilligsten Mist kauft.
 
powersupply schrieb:
@D_Mon: Wie lange hat man denn mit dem Dichtband Zeit bis es aufquillt nachdem es appliziert wurde?
Kann ich Dir so genau gar nicht sagen; hab schon länger keins mehr selbst benutzt.
Das ist auch temperaturabhängig.
Im Winter werden die Bänder im Warmen gelagert, weil es sonst viel zu lange dauert, bis sie aufgehen. Auch im Sommer hat man auf jeden Fall gut Zeit, ein Fenster einzubauen und auszurichten. Ich würde die Bänder aber nicht vor der Mittagspause aufkleben :D.

Gruß
D.Mon
 
Im Internet gibt es auch günstige Markenfenster zumeist aus Polen - hab schon mehrfach solche Fenster gesehen, auch schon zweimal selber im Netz Fenster bestellt und war bisher positiv überrascht!

Wichtig ist beim Ausschäumen, dass der Abstand vom Fenster zum Mauerwerk passt. Also nicht zu viel oder gar kein Abstand - dann geht kein Schaum rein ... die Fenster ausm Baumarkt gibts halt nur in Standardgröße ...

Montage nach RAL oder Rosenheim ist Stand der Technik, wer's braucht kanns schon so machen. Ich bin nicht unbedingt der Meinung, dass alles was vor 10 Jahren eingebaut wurde Pfusch ist.

Vernünftig find ich die Siga Fentrim Bänder, die würde ich auf der Innenseite anbringen, damit ist sichergestellt, dass es innen dichter ist wie außen und gut ist.
 
moto4631 schrieb:
Ditschy meint mit nicht geschnittenem Schaum vielleicht den klassischen Brunnenschaum?
Denn der ist wasserdicht sofern er nicht geschnitten wurde
Meine da schon den normalen 1K-Montageschaum. Hab da zumindest mal wo gelesen, dass seine trocknende Haut Luftdicht sei.


Bei unserer Haustüre (vor 14 Jahren erneuert) wurde unter der Schwelle auch ausgeschäumt "weil eh bald ein Bodenbelag auf die Stufen kommt".

Der Belag ist bis heute nicht da :roll: und der Schaum besteht nur noch aus rötlichen spröden Resten obwohl dieser Bereich niemals Sonne oder sonstige Bewitterung erfährt.
Das liegt daran, da UV in jeglichen Tagelicht vorhanden ist, also auch in den Innenräumen ... sieht man auch bei so manchen Holzverfärbungen.
 
Die Baumarkt Fenster kann man auf jeden Fall kaufen. Größter Nachteil ist eben dass es die nicht auf maß gibt und man evtl das Loch anpassen muss. Teilweise sind die Scheiben auch nicht austauschbar. Da würde ich schauen dass ich welche bekomme bei denen das geht.

Im Altbau setze ich übrigens kein kompriband ein. Ist einfach zu aufwändig wenn dann evtl. erst noch die Leibungen verputzt werden müssen. Ich Schäume die Fenster aus und verfuge dann innen mit Ottoseal a710 und ausen mit p720 oder s730. In Kombination ist das geprüft und entspricht auch der RAL !
 
Ich hab offen gesagt keine Ahnung wieviel Baumarkt Fenster kosten, aber ich vermute fast die sind preislich nicht viel günstiger als die Fenster ausm Internet.

Unter Umständen ist der Versand bei lediglich 2 Fenstern verhältnismäßig hoch ...

Klar ist es relativ aufwendig die Laibungen zu verputzen, aber mit Plastik-Leisten oder sehr dicken Acryl-Fugen schaut's auch ned gut aus.
 
In den Laibungen genügt grundsätzlich auch ein Glattstrich. Das ist eigentlich keine große Sache.

Wenn man ein sauberes Gesamtergebnis haben möchte, muss man bei allen Anschlussausführungen etwas Arbeit in die Laibungsvorbereitung stecken. Was im einzelnen gemacht werden muss, hängt davon ab, wie die Wandöffnung aussieht.

Nach meiner Erfahrung ist die Arbeit mit vorkomprimierten Dichtungsbändern weit weniger aufwändig als Anschlussbänder oder Fugenmassen. In einem Arbeitsschritt hat man den inneren und den äußeren Anschluss und die Fugendämmung perfekt erledigt und man benötigt außer dem Band keine weiteren Materialien. Man kann nur wenig falsch machen und wenn die Laibung einigermaßen passt, sind die Anschlüsse technisch perfekt.

Wichtig für ein gutes Gesamtergebnis ist bei allen Einbauarten, dass die Fenstergröße und die Öffnungsgröße gut zueinander passen.

Und was noch gar nicht angesprochen wurde: In welcher Position sitzt das Fenster im Wandquerschnitt? Wie soll die äußere Brüstung ausgeführt werden? Wie sind hier die seitlichen Anschlüsse geplant?
Da gibt es auch noch Fehlerpotential.

Gruß
D.Mon
 
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