Dämmung obere Geschossdecke - Dampfsperre/-bremse notwendig?

Diskutiere Dämmung obere Geschossdecke - Dampfsperre/-bremse notwendig? im Forum Innenausbau im Bereich Anwendungsforen - Hallo Zusammen, wir möchten die obere Geschossdecke, sprich den ungeheizten Dachboden, zur unten liegenden beheizten Wohnung dämmen. Das Haus ist...
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Mars101

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Hallo Zusammen,

wir möchten die obere Geschossdecke, sprich den ungeheizten Dachboden, zur unten liegenden beheizten Wohnung dämmen. Das Haus ist ca. 35 Jahre alt. Dach ist mit Dachsteinen und einfacher Schalung mit Dachpappe gestaltet.

Die zu dämmende obere Geschossdecke besteht aus 16 cm hohen Balken und wird mit Isover Ultimate 035 Mineralwolle gedämmt. Nun stellt sich die Frage, ob eine Dampfsperre bzw. Dampfbremse mit Membrane notwendig ist.
Der Aufbau der Decke besteht bereits aus:
- eben aus dem Balkenlager
- darunter teilflächig Bretter angenagelt
- darunter Rigipsausbauplatten o. ä mit ca. 2 cm Styropor
- darunter zuletzt einfache Paneele

Ist dafür eine Dampfbremse unbedigt notwendig? Ist doch ein deutlicher Mehraufwand, die Folie schlaufenartig um die Balken rumzuführen, Durchführungen wie z. B. Kabel und die Übergänge sauber abzutapen. 100 % Dichtigkeit ist langfristig sicherlich schwierig. Die Isover Ultimate soll nach Herstellerangaben jedenfalls nicht schimmeln. Könnte evtl. das Holz durch mögliches Kondensat angegriffen werden oder fungieren die bereits vorhandenen Ausbauplatten und Paneele einigermaßen als Dampfsperre?
 
Hallo Mars,

sobald Feuchte in die Wärmedämmung eindringt (Taupunkt in Dämmung, das ist meist im Winter der Fall), geht die Dämmwirkung fast vollständig verloren. Deshalb ist eine Dampfsperre (sd > 1500m, darunter liegen die Dampfbremsen) auf der warmen Seite der Dämmung notwendig.

Nachtrag: sd-Wert von Rigipsplatten: ca. 4,5m (laut Rigips-Unterlagen)

Die Dämmpflicht (angedrohtes Bußgeld bis 50000EUR) der obersten Geschoßdecke nach EnEV/2009 bis zum 31.12.2011 schreibt einen u-wert von höchstens 0.24 W/m²/K vor. Dieser Wert ist mit deinen angegebenen Randbedingungen mit großer Sicherheit nicht erreichbar.


------
hütte
 
Deshalb ist eine Dampfsperre (sd > 1500m, darunter liegen die Dampfbremsen) auf der warmen Seite der Dämmung notwendig.
So so.
Ohne den weiteren Aufbau zu kennen, nennst du das als "notwendig".
Nicht schlecht... :glaskugel:

Was soll denn hier erreicht werden?

Wäre es möglich, so nah an der Rauminnenseite wie es geht, eine Dampfbremse zu realisieren?
Bsp....
Paneele weg, Folie, Gipskarton?
 
Also bringt ergo eine Rigipsplatte mit Styropor sowie Paneele als Dampfbremse/Dampfsperre überhaupt nichts. Mit "SD-Wert" kenne ich mich jetzt weniger aus, habe es aber kurz gegoogelt.
Von unten, sprich Paneele runter, wollen wir nicht arbeiten. Aufwand relativ groß und es wohnt dort auch jemand.

Ich habe nur bedenken, dass trotz aufmerksamer Verarbeitung der empfohlenen Dampfbremse von Isover nicht alles 100 % dicht wird. Es sind doch eine "Winkel", Kamin, Kabel etc.

@Hütte: Was würdest Du denn als Dämmung vorschlagen, wenn das angedachte nicht ausreicht?
 
Bei meinem Vater im Treppenhaus steht das selbe Thema zum Dach hin an.
Da wohnt niemend direkt darunter. Jedenfalls wollte mein Vater die nachträgliche Dämmung auch von oben machen. Nur hätte ich da nicht mitgemacht weil mir dabei nicht klar ist wie ich die Dampfbremse unter die Sparren bekomme. Daher reiß ich die Panele runter und mach die nachher wieder frisch.
Bei bewohnten Räumen stelle ich mit das von oben Dämmen noch kritischer vor. Gut, Du hast jetzt noch Rigips mit Styropor darunter. Das sollte schon etwas bringen.
Ich würde aber an Deiner Stelle versuchen noch zusätzlich eine Decklage Dämmung über die Balken zu bekommen damit der Taupunkt möglichst weit nach oben, ggf oberhalb die Balken kommt.
Was mir grad noch einfällt ist, dass ich kürzlich einen Prospekt von Iso**r gesehen hab in dem beschrieben war wie ein Dach von Außen gedämmt wird. Also von oben die Dampfbremsfolie um die Sparren! :shock:

PS
 
Moin Mars

Warum hast Du das riesentrum von Googlelink eingefügt? :crazy:
Dass der überhaupt funktioniert wundert mich eh. :respekt:
Du meintest doch sicherlich "nur" diesen Blog

Der Michael Wehrli hat die Ausführung ja so realisiert wie ich dir vorgeschlagen hatte. Er hat, um den Taupunkt weiter nach oben zu verschieben, noch eine Kreuzlattung aufgebracht.
Somit ist über den Balken auch noch eine nennenswerte Dämmung vorhanden in der dann hoffentlich der Taupunkt liegt. Dann entsteht, wenn die Dampfbremsfolie sauber verlegt ist, innerhalb der Balken auch kein Kondenswasser und damit keine Fäulnis.

PS
 
Warum hast Du das riesentrum von Googlelink eingefügt?
Dass der überhaupt funktioniert wundert mich eh.
Du meintest doch sicherlich "nur" diesen Blog

Das mit der Technik ist nicht so einfach :crazy:

Dann kaufe ich mal eine Hightech-Folie mit Membranfunktion.
Mal schauen was es bringt.
Vorher Nägel in der Unterkonstruktion beseitigten/umbiegen, vorhandene Mauern kürzen und verputzen, Durchdringungen aussparen etc. :)
 
Die Hightechfolie alleine bringt nix. Du brauchst, um spätere Schäden zu vermeiden, auf jeden Fall noch eine Isolierlage oberhalb der Balken. So wie in dem Blog beschrieben.

PS
 
Du meinst nochmal eine Lage oberhalb der Mineralwolle? Zu welchem Zweck?

Habe diese Woche mal mit einem Bauingenieur über das Thema gesprochen. Er meinte, dass in die Mineralwolle von unten ggf. eingetretenes Kondenswasser im großvolumigen Dachboden wieder abgeben wird. Also genügend Kubikmeter "Hinterlüftung" vorliegen.

Die 35jährige Glaswolle in der Schräge zur Dachgeschosswohnung ist überhaupt nicht durch eine Dampfsperre abgeschottet. Eben die vor 35 Jahren übliche dünne Glaswolle mit einer Art Alufolie. Die Alufolie stellt sicherlich keine Dampfbremse dar. Wobei ich nicht denke, dass bei dieser alten Konstruktion irgendwelche Feuchtigkeitsschäden - soweit einsehbar - vorhanden sind.
 
Mars101 schrieb:
Habe diese Woche mal mit einem Bauingenieur über das Thema gesprochen. Er meinte, dass in die Mineralwolle von unten ggf. eingetretenes Kondenswasser im großvolumigen Dachboden wieder abgeben wird. Also genügend Kubikmeter "Hinterlüftung" vorliegen.
Dann wird doch alles Gut. :allesgut:
Ich bin kein Ingenieur. Ich habe deine Schilderung nach bestem Wissen und Gewissen bewertet.
Beschrieben warum noch eine Lage hatte ich ja schon und in dem Blog ist es auch erwähnt.

PS
 
ich sehe das wie PS.
Wenn man das hört, was man hören will, findet sich überall ein "Fachmann".
Von daher: Loslegen. Und im Zweifel in ein paar Jahren klüger sein :wink:
(wenn man schon Dämmstoffe von vor annotobak mit heutiger WLG035 vergleicht, hat man diese Zeit. Rein denketechnisch.)
 
Mars101 schrieb:
... Eben die vor 35 Jahren übliche dünne Glaswolle mit einer Art Alufolie. Die Alufolie stellt sicherlich keine Dampfbremse dar...
Da hast du im "Prinzip recht", denn Alufolie ist eine absolute Dampfsperre (gleichbedeutend mit sd --> unendlich, natürlich abhängig von der Dicke (und richtigen Verklebung)) :lol:


@Hütte: Was würdest Du denn als Dämmung vorschlagen, wenn das angedachte nicht ausreicht?

WLG 035 ist schon ok. Die vorgesehene Dicke von 16cm ist aber nach gültiger EnEV i.d.R. zu gering. I.d.R. sind bei WLG035 etwa 18 bis 20cm erforderlich, dazu sollte aber ein rechnerischer Nachweis erfolgen. Berechnung siehe z.B. http://www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/

henniee schrieb:
So so.
Ohne den weiteren Aufbau zu kennen, nennst du das als "notwendig".
Nicht schlecht... :glaskugel:
Ja, ja hennie, du hast ja recht ... aber da ich fast täglich mit dieser Materie zu tun habe, gestatte mir den Blick durch diese "Glaskugel" ... :thx:

------
hütte
 
Ich bin mir schon bewusst, dass ich da zu einfach und kurzfristig denke. :oops:
Letztendlich sollte - nicht unbedingt dieses Jahr :roll: - die Sache ordentlich gemacht werden. Also die ganze Paneele in der Obergeschosswohnung runter und von unten - insbesondere auch die Dachschräge ordentlich dämmen (inkl. Dampfbremse). Die alte Glaswolle mit Alufolie (bestimmt nicht groß abgedichtet) sieht zusammengefallen dünn aus und bringt sicherlich fast überhaupt nichts.

Hätte ich wohl für die 16 cm Balkenhöhe eine Mineralwolle mit WLG32 kaufen sollen oder wäre selbst das zu wenig für einen Altbau? Also Balkenhöhe erhöhen oder zusätzlich Dämmplatten anbringen...
 
Thema: Dämmung obere Geschossdecke - Dampfsperre/-bremse notwendig?

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