Bohrmaschine Rundlaufgenauigkeit

Diskutiere Bohrmaschine Rundlaufgenauigkeit im Forum Stationäre Maschinen im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hi, Ich möchte für die private Metall- und KFZ Schrauberwerkstatt endlich eine gescheite Ständerbohrmaschine anschaffen und schwanke zwischen der...
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Luca

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05.08.2008
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232
Hi,
Ich möchte für die private Metall- und KFZ Schrauberwerkstatt endlich eine gescheite Ständerbohrmaschine anschaffen und schwanke zwischen der Optimum B32 und B33 pro. Die B32 hat 2mm mehr Bohrleistung und ist etwas günstiger bei einer Rundlaufgenauigkeit garantiert kleiner 0,03mm. Die Rundlaufgenauigkeit bei der B33Pro ist mit kleiner 0,02mm angegeben, ist das überhaupt ein Unterschied oder kann ich da sorgenfrei zur B32 greifen? Möchte bei dem Preis auf Dauer auch in der Lage sein gelegentlich mal eine Bohrung zu reiben, Genauigkeitsanspruch halt Hobby...

Gruß
 
Hallo

Ich denke, dass Du für Hobbyzwecke, wenn es wegen der Rundlaufgenauigkeit ist, beide Maschinen gleichermaßen kaufen kannst. Dafür sollten beide ausreichend sein.
Wie sich die 50% höher tolerante Rundlaufgenauigkeit beim Reiben tatsächlich auswirkt weis ich allerdings auch nicht. Hab das auf meiner Interkrenn erst ein paar Mal gemacht und keine Beeinträchtigungen festgestellt.

PS
 
Hi,
Danke für die Antwort! Ich habe noch keine Maschine gekauft, gibt es noch weitere Meinungen, auch zum Thema Reiben?

Gruß
 
Servus,

schau mal hier, die verbreitetste Reibahle ist **H7, also IT-Toleranzgrad 7. Die Rundlaufgenauigkeit sollte möglichst kleiner als die Maßtoleranz sein
 
Hi,
Danke! Bei einer 1mm Bohrung bräuchte ich dementsprechend 0,01mm, ich kann die Borhmaschine mit 0,03mm also vergessen? Sollte ich alternativ auf dem Gebrauchtmarkt Ausschau halten? Wenn ja, nach was? Hat vielleicht jemand so eine Optimum Bohrmaschine im Einsatz und kann Erfahrungen teilen?

Gruß
 
Hi

Ich vermute, das ist wie bei den Messgeräten. Wenn dir eines 0,001mV anzeigt heißt das noch lange nicht, dass es so genau misst.
AUßerdem würde diese Annahme zum Reiben jegliche Anwendung von Handreibahlen ausschließen! Dazu solltest Du dir vielleicht mal das Prinzip beim Reiben vor Augen halten, denn dabei wird nicht mehr gebohrt sondern nur noch eine geringe Menge Material ausgerieben wobei eine, im Vergleich zum Bohren, hohe Oberflächengüte erreicht wird.

Aber natürlich darfst Du gerne auch eine Flott oder Alzmetall kaufen die (hoffentlich)die gewünschte Rundlaufgenauigkeit liefern.

PS
 
Die Rundlaufgenauigkeit sollte möglichst kleiner als die Maßtoleranz sein
Ein frommer Wunsch. :shock:
Zum Glück muss die Rundlaufgenauigkeit nicht kleiner sein als die Maßtoleranz, da die Reibahle die Pinole vorne zentriert. Klar, die Kräfte, die dabei auftreten sind unerwünscht, aber es funktioniert und anders geht es leider auch nicht. Das kann man sich auch recht leicht überlegen.

Eine Rundlauftoleranz im Bereich von 1/100 mm und zwar nicht im Konus sondern vorne an der Reibahle (also da wohl es relevant ist!), schafft wohl kein Bohrmaschinenhersteller - auch nicht Flott oder Alzmetall.
Dafür reichen keine normalen Kugellager mehr aus, da allein schon die Toleranz eines normalen Schrägkugellagers größer ist. Dafür gibt es dann sogenannte Hochgenauigkeitslager in den Toleranzklassen P4A und besser. Leider werden solche Lager ungefähr mit ihrem Gewicht in Gold aufgewogen. :wink:
Die verbaut daher auch kein Bohrmaschinenhersteller.

Wenn sowas gewünscht wird, sind Firmen wie Ibag oder GMN die richtigen Ansprechpartner. Die schaffen Rundlauftoleranzen von 1 µm im Konus und 1/100 mm in 100 mm Abstand. Die Preise sind im moderaten fünfstelligen Bereich und eine passende Maschine für die Motorspindel brauchst Du natürlich auch noch. :mrgreen:

Für mal eben kurz ein Loch bohren ist das aber nichts. Die Spindel ist wassergekühlt und muss über selbige vor Gebrauch mittels Heizung und Thermostat vorgewärmt werden. Der erlaubte Betriebsbereich ist dann z.B. 26 bis 28° C. Außerhalb des Bereichs wird die genannte Genauigkeit nicht erreicht und die Lebensdauer der Lager sinkt rapide. :crazy:
 
Schöne Ausführung

Als Ergänzung wäre evtl noch zu erwähnen, dass diese Lager dann meist als "Packung" zu 3-4 Stück hintereinander eingebaut werden und mit Vorspannung zueinander eingebaut sind.
Bei uns im Betrieb lagen letztens übrigens 4 Stück Standard Spindellager wegen "Bestandsreduzierung" im Schrott... :?

PS
 
Hi,
Danke für die Ausführungen! Ich kann die Optimum Maschine also bedenkenlos kaufen, da sich die Reibahle selbst zentriert?

Gruß
 
Ob die Rundlaufgenauigkeit jetzt 2/100 oder 3/100 ist, ist meiner Ansicht nach nicht kriegsentscheidend.
Wichtiger wäre mir bei der Pro:
* Bohrtisch ist in jeder Richtung ~8-10cm größer
* Ausladung 3cm größer
* geringste Drehzahl 120 statt 140 u/min

Warum die pro dann trotzdem 5kg leichter ist.... naja eventuell darf man den technischen Daten nicht so trauen ?!
 
Hi,
danke für die Antwort, das hatte ich noch nicht bedacht! Kennt jemand zu der B32 genau einstellbare Drehzahlen oder auch nur den Bereich? Zu der B33 Pro habe ich die Drehzahlen gefunden:

120
210
250
360
400
440
940
1260
1810

Besonders zwischen 440 und 940 1/min ist da ja eine große Lücke, und wenn ich mich richtig erinnere ist das (gerade um 800 1/min) gerade der Bereich in dem ich z.B. damals in der Ausbildung für die Standardsachen oft gearbeitet habe.

Kann sich das jemand erklären und wird diese große Lücke zum Problem?


Zur B32 finde ich leider keine Drehzahltabelle!

Gruß
 
Hi,
für die B32 hat der Hersteller mir folgende Drehzahlen mitgeteilt:

140
260
370
420
540
640
1250
1510
2020

Hat jemand eine Meinung dazu, speziell bei der B33Pro?


Gruß
 
Hi

Wenn Du links zu den Maschinen setzt bekommst Du vielleicht eher Meinungen dazu. Es mag nicht jeder selber danach suchen.

PS
 
Hi,
stimmt, hatte ich garnicht bedacht, sorry!

Hier der Link zu den Maschinen, sind alle aufgelistet (runterscrollen): http://www.optimum-maschinen.de/pro...-17-pro-b-23-pro-b-26-pro-b-33-pro/index.html

Ich habe die B32 mittlerweile eher ausgeschlossen und zu der B33 Pro die B26 Pro ins Auge gefasst, die Bohrleistung reicht mir eigentlich, die Maschine ist doch ein gutes Stück günstiger und die Drehzahlen sagen mir eher zu.

Hier nochmal die Drehzahlen im Vergleich:
B33 Pro:
120
210
250
360
400
440
940
1260
1810

B26 Pro:
200
290
330
440
480
530
890
1040
1180
1480
1770
2440

Ich habe somit bei der B26 pro mehrere Drehzahlen und nicht die Größe Lücke im Bereich zwischen 400 und 900 wie bei der B33 pro. Dafür niedrigste Geschwindigkeit 200 1/min statt 120 1/min, ich weiß nicht ob das so schlimm ist...


Gruß
 
Hi

Die Lücken würden mich jetzt nicht so stören. Ich hab meine Interkrenn auf komplett stufenlos umgebaut und verwende eigentlich nur einige wenige Drehzahlen und verstelle auch kaum wenn ich mal einen etwas größeren Bohrer einspanne. Wird dir genauso gehen. Mit Riemen Umwerfen eher noch mehr.
Ich würde, wenn das Budget da ist, lieber auf eine möglichst große Gesamtspreizung der Drehzahl Wert legen.
Was ich bei der Durchsicht der Maschinen gerade feststelle ist, dass nun fast überall der schwenkbare Bohrtisch dran ist. Ich meine dass die früher mal eine Serie kleinerer Maschinen hatten bei denen die Bohrtische wie an den Optidrill dran waren. Nicht schwenkbar, dafür schwer, stabil und teuer. Das ist ein Punkt an meiner Interkrenn der mich stört. Bei großem Bohrdurchmesser und -druck gibt der Tisch an der Vorderkante sichtbar nach.

PS
 
Hi,
danke für die Antwort! Verstehe ich das richtig das also ein fixierter Tisch besser als ein drehbarer wäre weil der drehbare vermutlich eher nachgibt?

Nunja, die B26 pro fängt zwar 80 1/min später an, geht dafür statt bis 1810 1/min bis 2440 1/min, der abgedeckte Drehzahlbereich wäre somit ja immernoch größer. Ich überlege nur wofür ich die niedrigen Drehzahlen brauchen würde (Reiben, Kegelsenker?) und ob da der Unterschied von 120 zu 200 so gravierend wäre...

Das "Problem"mit dem drehbaren Tisch wäre ja nun bei allen in Frage kommenden Maschinen da denke ich, richtig?


Gruß
 
Hi

Ob die Differenz bei den tiefen Drehzahlen schon ein wesentliches Problem ist kann ich leider nicht beurteilen. In der Regel bohrt man aber eh mit zu wenig als zu viel Drehzahl.
Aber vielleicht gibt es ja jemanden der hier kundiger ist.
Bei mir stellt sich das nicht mehr, da ich die Drehzahl von Rückwärts bis Vorwärts stufenlos bei vollem Drehmoment verstellen kann. Damit ist bei mir auch Gewindebohren problemlos möglich.

Der Bohrtisch stellt mangels Auswahlmöglichkeit ja kein Kaufkriterium mehr dar so dass eigentlich nur noch die Drehzahl als wesentliches Merkmal bleibt. Die Differenz der maximalen Werkstücktiefe ist mit 210 zu 254 auch nicht mehr so groß.

PS
 
Luca schrieb:
Verstehe ich das richtig das also ein fixierter Tisch besser als ein drehbarer wäre weil der drehbare vermutlich eher nachgibt?
Der feste Tisch ist robuster, der drehbare ist vielseitiger.
So kann man z.B. mit einem drehbaren Tisch auch festgespannte Werkstücke nachträglich richtig unter dem Bohrer positionieren, indem man den Tisch verschwenkt und dreht. Generell biegt sich der Tisch bei den günstigen Chinamaschinen mit schwenkbarem Tisch schon ein wenig runter, wenn Du kräftiger am Vorschubhebel ziehst.
Solange Du die Maschine eine Nummer größer kaufst als benötigt, bzw. den möglichen Bohrdurchmesser nicht voll ausschöpfst, wirst Du aber mit der Stabilität keine nennenswerten Probleme bekommen.

Nunja, die B26 pro fängt zwar 80 1/min später an, geht dafür statt bis 1810 1/min bis 2440 1/min, der abgedeckte Drehzahlbereich wäre somit ja immernoch größer. Ich überlege nur wofür ich die niedrigen Drehzahlen brauchen würde (Reiben, Kegelsenker?) und ob da der Unterschied von 120 zu 200 so gravierend wäre...
Der Unterschied zwischen 120 und 200 U/min ist mit 67% viel größer als der Unterschied zwischen 1810 und 2440 U/min, was gerade einmal 34% sind.
Die niedrige Drehzahl ist sinnvoll zum Reiben und Senken, aber auch für Bohrkronen oder Lochschneider in Stahl und Edelstahl sinnvoll. Die hohe Drehzahl lohnt sich für kleine Bohrdurchmesser in Alu oder auch genrell für die Holzbearbeitung. Das hängt also von der Verwendung ab.

Die Drehzahllücke empfinde ich als unproblematisch. Im Zweifelsfall kann man als Heimwerker jederzeit die langsamere Geschwindigkeit nehmen. Die paar Sekunden länger hat man eigentlich immer Zeit und die Bohrer halten auch länger.

Der Bohrtisch stellt mangels Auswahlmöglichkeit ja kein Kaufkriterium mehr dar so dass eigentlich nur noch die Drehzahl als wesentliches Merkmal bleibt. Die Differenz der maximalen Werkstücktiefe ist mit 210 zu 254 auch nicht mehr so groß.
Pinolenhub 85 vs. 120 mm! Und ca. 50 kg mehr Gewicht!

In Summe ist die B33 Pro schon die bessere Maschine.
 
Danke für die Info! Das würde ja erstmal für die B33 pro sprechen, so würde ich mich dann auch entscheiden, nurnoch die letzte Frage. Sind die Vorteile der B33 pro gegenüber der B26 pro knapp 400 Euro Mehrkosten wert?

Gruß
 
Wenn Du fast nur mit Bohrern bis 13mm in Alu und Stahl arbeitest: vermutlich eher nicht.
Wenn auch größere Bohrer zum Einsatz kommen sollen oder Edelstahl mit Bohrern >10mm gebohrt werden soll: ja, dann bohrt es sich auf der stabileren Maschine angenehmer, auch wenn die kleinere Maschine das natürlich auch noch schaffen würde.

Das wäre zumindest meine Meinung dazu.
 
Thema: Bohrmaschine Rundlaufgenauigkeit

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