Welche Drehmeissel für den Hobbygebrauch

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Johannes D

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Servus,

wie in dem anderen Thread schon angekündigt, eröffne ich für die Drehmeissel
ein extra Thema.

Für meine "neue"Drehbank möchte ich mir passende Drehmeissel zurecht
legen. Die Drehbank ist schon etwas älter, in der aktuellen konfig macht
sie 1000 um/min oder 160 u/min. Der FU liegt schon bereit, dh ich
werde die Drehzahl dann in einem gewissen Bereich stufenlos regeln
können. Was ich so gelesen habe dürften max 2000 u/min an der
Spindel möglich sein (ausser ich würde noch die Riemenscheibe am
Motor tauschen).
Der Motor hat lt. Typenschild 1,5 kw (falls das maßgeblich ist).

Ich will in erster Linie Bolzen und Büchsen für meine Oldieschlepper
herstellen, aber auch mal ein Druckstück für Fahrwerksarbeiten am
PKW.
Die zu bearbeitenden Durchmesser werden also grob geschätzt im
Bereich 15 mm bis 70 mm liegen (aber nagelt mich jetzt dicht darauf
fest). Auch hab ich mir in den Kopf gesetzt zumindest zu versuchen
eine Bremsscheibe abzudrehen (dazu würde ich mir eine entsprechende
Aufspannung bauen um zwischen den Spitzen drehen zu können).

Ich habe ganz rudimentäre Kenntnisse im Drehen (hab vor Jahren mal
ein Praktikum gemacht und hab da unter Anleitung mehrer Wochen
gedreht, auch mal nen Kegel oder ein Gewinde geschnitten).

Aktuell hab ich wenig bis gar keine Erfahrung im Anschleifen von Werk-
zeugen. Klar HSS Bohrer hab ich schon mal an den billig Schleifbock
gehalten, aber nicht nicht reproduzierbaren Ergebnissen (mal stumpf,
mal so lala, mal "rattenscharf").
Deswegen hab ich da beim selberschleifen von HSS so ein bisschen
Vorbehalte, ich will ja Drehen und nicht Werkzeuge schleifen.

Bei der Drehbank war ein ganzes Arsenal von Werkzeugen dabei, die
ich hier mal auflisten möchte, ich hab sie Fotographiert, nummeriert
und jweils die Dimensionen des "Körpers" mit dem Zollstock gemessen.
Dabei ist mir aufgefallen, dass einige eh unbrauchbar sind. Der Abstand Oberkannte Oberschlitten zu Mitte Drehfutter ist etwa 22 mm
(+/- 2 mm, ich hab grad keine richtig passende Mitlaufende Spitze für
den Reitstock), bei einige Werkzeugen liegt die Höhe der Schnittkante
bei über 25 mm.

Nummer 1: das Dürfte ein Abstechstahl sein:

dm001.jpg
dm002.jpg

Nummer 2: ein Innendrehstahl, wohl mit HM Platte
dm003.jpg
dm004.jpg

Nummer 3 puh keine Ahnung, irgend ne Sonderform aber wohl
auch mit HM:
dm005.jpg
dm006.jpg

Nummer 4: HSS vermute ich, Sonderform:
dm007.jpg

Nummer 5: HSS mit Halter, für Gewinde?
dm008.jpg

Nummer 6: ein kleiner Halter für WSP
dm009.jpg

Nummer 7: Halter für WSP
dm010.jpg

So, da kommen noch mehr Bilder, aber mehr geht hier erst mal nicht.

cu

Johannes
 
HI,

weiter gehts

die Art Nummer der Nummer 7
dm011.jpg

Nummer 8 schaut fast wie Nummer 7 aus:
dm012.jpg
dm013.jpg

Nummer 9: ein großer WSP halter für "rechts"
dm014.jpg
dm015.jpg

Nummer 10: ein WSP Halter, keine Ahnung für Was, Nuten?
dm016.jpg
dm017.jpg

Nummer 11: wieder ein WSP Halter, recht groß
dm018.jpg
dm019.jpg

so, die restlichen Bilder kommen auch gleich :wink:
 
Hi,

so, der letzte Rest:

Nummer 12, auch ein Mächtiger halter, "komische" Klemmung wie ich
finde:
dm020.jpg
dm021.jpg

Nummer 13: fast wie die nummer 12
dm022.jpg
dm023.jpg

Nummer 14: der WSP Halter war eingespannt, mit dem hab ich
kurz getestet "funktioniert"
dm024.jpg
dm025.jpg

Die vier Halter her würden von der Höhe her passen (die HSS
bzw. HM Werkzeuge auch)
Die Länge hab ich jetzt nicht gemessen, aber die Nummer 14 ist
schon deutlich Länger als der Oberschlitten, guckt also zum Bediener
hin noch ein ganzes Stück raus
dm026.jpg

Die Halter hier sind zu groß, die müsste man modifizieren, aber das
wäre wohl zu viel Aufwand:
dm027.jpg

So, ich hoffe es waren nicht zu viele Bilder, aber den Krempel mit Worten
zu beschreiben wäre mir nicht geglückt.

Über ein paar Anmerkungen zu den Werkzeugen wäre ich froh, auch
für den möglichen Verkauf, dass ich weis worum es sich handelt.

viele Grüße

Johannes D.
 
Und was genau ist jetzt die Frage?

Bezeichnungen für WSP sind genormt, da gibs Listen nach denen kann man den Code aufschlüsseln.
Wenn du möchtest das man dir die Nummern verrät hast du bei den Bildern was nicht berücksichtigt: Es gibt auch eine Code für den Winkel der Schneide relativ zur horizontalen.

Johannes D schrieb:
Die Halter hier sind zu groß, die müsste man modifizieren, aber das
wäre wohl zu viel Aufwand:
Zum befreundeten Fräser damit, der spannt sie mit der Unterseite oben ein und Fräst den Halter auf passendes Maß ab.
Je nach dem wie dein Werkzeughalter an der Drehbank aussieht musst du Blechstreifen oder Fühlerlehrenband unterlegen.


mfg JAU
 
Hi

2 und 4 sind Innendrehmeißel.

PS
 
Servus,

die Frage wäre welcher Drehstahl(halter) für welchen Zweck gedacht
ist.

Für mich sehen zB die Halter 14 und 6 (mal den Größenunterschied
und die unterschiedlichen WSP ausser Acht gelassen) sehr Ähnlich
aus, ebenso die Halter 8 und 7. Da wüsste ich jetzt nicht ob die
Halter nicht eigentlich fast identisch sind.

Gleiches gilt für die Halter 13 und 12 (die sind vermutlich nur zum
längsdrehen? und evlt. Planen).
Oder machen den Unterschied mehr die WSP als die Halter? Wie kann
ich da Unterschiede herausfinden? Eine Beschriftung hab ich auf den
ersten Blick nicht entdeckt.

@ps
Danke für die Info, die 4 müsste ich dann aber schon ganz schön
schräg stellen wenns weiter rein ginge.

Das ich die großen Halter abfräsen lassen könnte hab ich mir schon
gedacht, aber die sind halt insgesamt ganz schön mächtig die Teile,
die sind vermutlich größer als nötig und wenn einer der kleineren
für den gleichen Zweck gedacht könnte ich ja eher den kleinen nutzen
und den Großen weitergeben.

Theoretisch wäre es ja auch möglich die Halter per Spannscheibe
auf der Drehbank abzudrehen oder? Gaaanz vorsichtig zustellen
ist schon klar *g*.

Viele Grüße und danke für die Geduld.

cu

Johannes D.
 
1=Rohling vermutlich für Trapezgewinde geschliffen
2=Innennut
3=Innendrehmeißel
4= "
5=Spezieller Anschliff
6=WNMG
7=DNMG
8=Dxxx
9=CNMG
10=TCMT
11=TPxx
12=SPGN
13=TPxx
14=TCMT

bei den Platten ist der erste Buchstabe die Form, die weiteren sind nicht verbindlich da sie für die Verwendung, Befestigung, Freiwinkel usw. stehen.
Ein Teil der gezeigten Meißel ist sicher für den Schrott, die Praxis wird neue Erkenntnisse bringen.

Fachbücher:
ISBN 3-14-201498-5 Fachkunde für Dreher
ISBN 3-88180-713-6 Drehen für Modellbauer
ISBN 978-3-87125-144-3 Drehen 2
 
Hi,

danke für die Angaben, ich denke das hilft mir weiter.

Da fällt mir ein, wenn man die "großen" WSP Halter auf die Maschine
abgestimmt abfräsen lässt entfiele ja das hantieren mit Unterlegmaterial,
die Höhe der Schnittkante bleibt ja immer gleich, das hätte natürlich
schon was.

viele Grüße

Johannes D.
 
ich würde jetzt einfach mal anfangen die ersten Drehversuche mit der Maschine zum machen, vielleicht verbergen sich da noch andere Überraschungen.
 
Servus,

das ist sicher das beste, erst mal ein bisschen zu probieren. ich hab
von nem Bekannten ein paar Stücke Hydraulikzylinder zum spielen
bekommen (also Kolbenstangen).
Ausserdem möchte ich versuchen aus einem ST52K/S355 bei Bolzen
für die Schauffelverriegelung am Frontlader zu drehen. Das Material
ist zum Drehen nicht ideal, aber "halt vorhanden". Bei den teilen kommt
es nicht zu sehr auf Genauigkeit an, und das Material ist auch billig,
also auch ein Fehlversuch ist nicht schlimm.

viele Grüße

Johannes D.
 
Hm, also ich bin überwiegend Kupfer Dreher.
Aber Kolbenstangen aus Hydraulikzylindern scheint mir nicht das geeignete Übungsmaterial.
 
Bloß nicht mit verchromten Kolbenstangen rummachen. Ein Bekannter -kein Laie auf dem Gebiet, der hat das früher vor der Rente beruflich bei der Bahn gemacht- hat mir vor Jahren mal aus einer verbogenen Kolbenstange Hülsen für nen Baggerlöffel gedreht.
Die Bohrungen im (Grabenräum-)Löffel waren katastrophal ausgeschlagen und ca. 80mm im Durchmesser. Der Bagger für den ich den Löffel gebraucht dazugekauft hab hatte aber nur 60mm-Bolzen...

Ich habs ihm damals sogar noch gesagt -die Kolbenstange hatte 75mm Außendurchmesser-, laß die Chromschicht drauf, mir reichts wenn der Innendurchmesser 60mm paßt.
Die Hülsen werden sowieso eingschweißt, die müssen außen nicht zu 100% rund sein, daher kann ich die Chromschicht auch vorm Schweißen mit der Flex runterholen.

Er konnte es nicht lassen und hats probiert... die Hülse an der er probiert hat, die Chromschicht runterzudrehen sah aus wie ein Lager das sich gefressen hat... und ein paar Meißel hat er sich auch verbogen / abgebrochen.

Also Finger weg von Kolbenstangen, die sind verdammt hart...

15249484hh.jpg

22311049qi.jpg
 
Johannes D schrieb:
Da fällt mir ein, wenn man die "großen" WSP Halter auf die Maschine abgestimmt abfräsen lässt entfiele ja das hantieren mit Unterlegmaterial, die Höhe der Schnittkante bleibt ja immer gleich, das hätte natürlich schon was.
Grundsätzlich schon. Ich sehe das Problem darin die korrekte Differenz zu ermitteln. Wenn du dich vertust und der Halter doch ein wenig zu hoch ist musst du ihn nochmal bearbeiten lassen.
Daher lieber Minus Toleranz. Ist er etwas zu niedrig legt man halt doch was unter.

Theoretisch wäre es ja auch möglich die Halter per Spannscheibe auf der Drehbank abzudrehen oder? Gaaanz vorsichtig zustellen
ist schon klar *g*.
Klingt für mich nicht sicher.

Wenn dann andersrum: Stiftfräser ins Futter und den Klemmhalter am Schlitten befestigt. Vorzugsweise direkt im Wechselhalter.

die Frage wäre welcher Drehstahl(halter) für welchen Zweck gedacht ist.
Die Grenze ist nur die eigene Kreativität. 8)

Für mich sehen zB die Halter 14 und 6 [...] sehr Ähnlich
aus,
Sind auch beide fürs Längsdrehen gedacht. Vorteil der 14 wäre das er die selbe WSP hat wie die 10.
Durch den größeren Winkel ist die Platte auf der 6 aber stabiler.

ebenso die Halter 8 und 7.
8 längs, z.B. für eine Freistich hinter einem Gewinde
7 eher plan.
Oder halt wie der Freiraum am Werkstück den Einsatz erfordert. :wink:


mg JAU
 
Servus,

am Sonntag hab ich noch ein klein bisschen gespielt, bevor ich hier die Warnung zu den Hydraulikkolbenstangen gelesen habe. Ist aber nicht so schlimm, das Teil hat sich problemlos zerspanen lassen.
Ich hab aber auch von der Stirnfläche her angefangen an der keine Chromschicht ist.
Die Oberfläche ist nicht so prickelnd geworden, aber das war nachdem
was ich hier so gelesen habe mit den WSP und der niedrigen Schnittgeschwindigkeit ja zu erwarten. Auch bei einem Stück ST52 ist die Oberfläche ähnlich geworden.
Ich werd mal versuchen ob ich das bildlich festhalten kann, mit dem handy geht das eher schlecht.
Bei dem Hydraulikzylinder hab ich auch versucht mit größerer Zustellung zu arbeiten, das hat aber nicht geklappt, mir hat es
dann den Schlitten nach hinten geschoben weil ich den Schlitten
nicht "blockiert" habe, ich wollte aber auch nicht mit zu viel Kraft arbeiten, hab es also erstmal dabei belassen.

Nachdem HSS Rohlinge ja nicht so extrem teuer sind hab ich mir ein paar bestellt, mal sehen wie ich damit zurecht komme.

Das einstellen der Höhe mit Unterlegblechen ist allerdings in der Tag etwas nervig, bei den WSP Haltern kann man sich ja zu jedem Halter die passenden Bleche dazulegen, aber bei den HSS Stählen wird sich ja durchs scheifen die Höhe dauern etwas ändern.
Ich seh also jetzt schon, so ein Schnellwechselhalter hört sich sehr verlockend an.

@J-A-U
Die Option ist vermutlich sogar noch besser, den Fräser in die Spindel
und den Meissel passend auf den Schlitten gespannt, so könnte ich auch mit wenig Umspannarbeit immer gleich prüfen ob die Höhe passt.
Auf der anderen Seite erscheinen mir aktuell die "großen" WSP Halter ohnehin am wenigsten interessant.

Beim FU bin ich jetzt noch mal umgeschwenkt, ich hatte günstig einen 2,4 KW SES bekommen, jetzt ist mir aber noch ein günstiger Siemens der für 1,5 kw Motor ausgelegt ist über den weg gelaufen und für letzteren hab ich ein Bedienelement, da ich aus der gleichen Baureihe (nur für weniger Leistung) schon einen für die Tischbohrmaschine hab.

einen schönen Start in die Woche wünsche ich euch

Johannes D.
 
Thema: Welche Drehmeissel für den Hobbygebrauch

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