Standbohrmaschine umbau auf Fräse

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Hummer

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Hallo
Was müsste man machen wenn man eine Tischbohrmaschine (Güde GSB 32/ Holzmann SB 5132VLS) zu einer Fräse umbauen will ?
Die Drehzahl kann man per Frequenzumrichter runter schrauben und einen größeren Motor (3-4kw) für mehr Leistung. Aufnahme usw. ggf. passend gemacht.
Theoretisch würde man damit dann doch auch Stahl fräsen können ?! Oder geht das nicht weil die Riemen durchrutschen würden ?
Wenn das das Problem sein sollte könnte man die Riemen durch eine Kette ersetzen (die Drehzahl brauch man wegen dem FU nicht mehr ändern).

Stimmt das in etwa so oder hab ich da nen großen Denkfehler ?

mfg
 
Der Riemen sollte kein Problem werden, aber der ganze Rest:
- Die Säule wird sich verbiegen, und dementsprechend zu schlechten Ergebnissen führen
- Der Tisch wird sich nach unten biegen, was ein einigermaßen genaues Fräsen unmöglich macht
- Du hast keine halbwegs exakte Z-Verstellung nur Phinolenhub ist sch...(ich hab selber einen HBM 16 Klon, deswegen weiß ich das)
- eine Kreuztisch musst du auch nachrüsten.

Mein Tipp: bleiben lassen, und was vernünftiges gebrauchtes suchen für die Kosten die der Umbau (FU, Motor, Kreuztisch, Säulenversteifung, Kreuztischversteifung etc.) verursachen würde...
 
Erstens ist die Rundsäule viel zu schwach, zweitens sind 4kW Spindelleistung völlig übertrieben (die hier hat 1,4 kW an der Spindel!) und drittens ermöglicht der Tisch kein genaues Fräsen.

Weiters ist ein Morsekegel wie man ihn bei der Bohrmaschine hat nicht geeignet um seitliche Kräfte aufzunehmen, man müsste ihn mit einem Anzugsgewinde versehen.

Wenn du wirklich nur eine billige Fräse haben willst solltest du entweder mal bei ebay reinschauen, ein gewisser "Camelbus" verkauft da kleinere Fräsen die die "Vorzüge" einer umgebauten Bohrmaschine locker überbieten können oder dich um einem HBM 16-Klon klick mich umsehen. Ein Feinvorschub für die Z-Achse ist schnell gebaut (siehe hbm16.de). Damit kannst du Alu und weicheren Stahl zumindest mal halbwegs genau und schnell zerspanen.

Kurz und knapp: Ja, man könnte rein theoretisch eine Bohrmaschine zur Fräse umbauen, aber weder das Ergebnis noch der finanzielle Aufwand würden sich wirklich lohnen.
 
Hallo,
außerdem ist die Lagerung der Bohrmaschine nicht für seitliche Kräfte ausgelegt.
 
Das würde ich so nichtmal sagen. Eine Bohrmaschine hat normalerweise Rillenkugellager, diese vertragen radiale Kräfte sogar besser als axiale. Was aber Probleme machen kann sind die fast dauerhaft höheren Schnittkräfte sowie die längere Einsatzzeit beim Fräsen.
 
Raubsau schrieb:
Weiters ist ein Morsekegel wie man ihn bei der Bohrmaschine hat nicht geeignet um seitliche Kräfte aufzunehmen, man müsste ihn mit einem Anzugsgewinde versehen.

Da kanns dann schon mal passieren, dass das Bohrfutter mit dem Fräser drin auf dem Werkstück rumeiert weil der MK rausgefallen ist.
Das ist sogar ziemlich wahrscheinlich.
Ausserdem ist ein Zahnkranzfutter unerlässlich, da sich Schnellspannfutter lösen.

PS
 
powersupply schrieb:
Raubsau schrieb:
Weiters ist ein Morsekegel wie man ihn bei der Bohrmaschine hat nicht geeignet um seitliche Kräfte aufzunehmen, man müsste ihn mit einem Anzugsgewinde versehen.

Da kanns dann schon mal passieren, dass das Bohrfutter mit dem Fräser drin auf dem Werkstück rumeiert weil der MK rausgefallen ist.
Das ist sogar ziemlich wahrscheinlich.
Ausserdem ist ein Zahnkranzfutter unerlässlich, da sich Schnellspannfutter lösen.

PS

Wobei Bohrfutter im allgemeinen nicht so geeignet sind, auf Grund der beim Fräsen auftretenden Kräfte.
 
Es geht hier nicht um die Mördergeräte sondern um kleine Spindelleistungen und da geht auch mal MK3 oder MK4 als Aufnahme wie bei (fast) allen Tischfräsen (Optimum, Sieg etc). Ich arbeite öfters mit einer MK3-Fräse und hab auch Direktspannzangen mit Anzugsgewinde für die Drehe + Höhensupport, mir wär noch nie was passiert.

Dass man mit MK3 natürlich nicht mit 5mm Zustellung und einem Messerkopf Stahl schruppen sollte muss einem natürlich klar sein.

Edit: Niemals mit Bohrfutter sondern immer mit Spannzangen (Spannzangenfutter oder Direktspannzangen) fräsen, alles andere ist ein Werkzeugtod!
 
mir gings auch gar net um Mk oder nicht Mk, sondern um die Bohrfutteraufnahme:
Das sind idR BXX Kegel, welche sich bei seitlich auftretenden Kräften lösen.
 
Raubsau schrieb:
Es geht hier nicht um die Mördergeräte sondern um kleine Spindelleistungen

Davon gehe ich eh aus.
Ich frage mich aber wie Du die Werkzeuge mit Anzugsgewinde oder gar Spannzangen in einer TBM unterbringen willst? :kp:
Kleinere Dinge hab ich schon mit meiner TBM gefräst.
Dabei kommen immer minimale Vorschübe zum Einsatz und der Bohrkopf bekommt auch immer wieder einen Schlag damit sich der MK nicht löst. Dass sich der Bohrfutterkegel gelöst hat hatte ich zum Glück noch nicht.
Da ich noch einen Schrittmotorbetriebenen Kreuztisch habe, hab ich vor mir den irgendwann noch an die Bohre zu bauen....

Der vorgeschlagene HBM-Klon sieht übrigens auch eher nach einer TBM aus bei der nur zusätzlich noch die Bohrspindel geklemmt werden kann. Oder wie ist da die Bohrkopfaufnahme gelöst?

Edit: Da steht zwar was von wegen Anzugspindel aber weiter untern in der Tabelle steht wieder MK2. :kp: Gibts das auch in Kombination?

PS
 
powersupply schrieb:
Edit: Da steht zwar was von wegen Anzugspindel aber weiter untern in der Tabelle steht wieder MK2. :kp: Gibts das auch in Kombination?
Definitiv ja. MK an Fräsen hat Anzugspindel (bei MK2 z.B. M10), bei Bohrmaschinen hat der Kegel dagegen einen Austreiblappen.
 
Dazu macht man eine Durchgangsbohrung für ne Innensechskantschraube in die Spindel und gut is...
 
Hallo,

Technisch ist quasi alles machbar aber kann man das selbst ausführen oder ist man auf fremde Hilfe angewiesen. Natürlich hat alles seine Grenzen und so sollte die Basis schon stimmen was bei diesen Umbau Vorschlägen nicht der Fall ist. Es wurde schon gewissermaßen alles diskutiert nach den verschiedenen Berichten aber trotzdem stelle ich mir eine Frage. Was ist der Zweck von solch einem Umbau: Ist es purer Spaß selbst eine Maschine zu modifizieren oder geht es in Richtung retten, sparen usw.
Rechnet man nur die elementaren Bauteile die man erwerben muss für diesen Umbau so kostet dies schon ein paar Euro. Ich schlage vor die vorhandene Maschine für wenig Geld zu verkaufen und mit dem Geld das man für den Umbau investieren müsste eine neue Bohr/Fräsmaschine zu erwerben. Hier gibt es verschiedene Modelle die alle im Bereich vom Anschaffungspreis der Bohrmaschine liegen wie eine Super X1, X2, BFM16 oder eine Gebrauchte usw. Am Ende hat man wenigstens ein positives Resultat ohne Probleme und Ärger mit einer sicheren und brauchbaren Maschine wo man schon einiges damit basteln kann.

Mfg. Koordinate.
 
Koordinate schrieb:
Ich schlage vor die vorhandene Maschine für wenig Geld zu verkaufen und mit dem Geld das man für den Umbau investieren müsste eine neue Bohr/Fräsmaschine zu erwerben. Hier gibt es verschiedene Modelle die alle im Bereich vom Anschaffungspreis der Bohrmaschine liegen wie eine Super X1, X2, BFM16...
Im Bereich der Bohrleistung ist das aber nicht ansatzweise in der selben Liga wie z. B. die 32er Güde. Will man an dieser Stelle nicht enorme Einbußen in Kauf nehmen, so hilft einem diese Vorgehensweise leider nicht weiter.

Der Umbau einer normalen Bohrmaschine in eine Fräse bleibt dennoch witzlos. Der Preisunterschied zwischen den Maschinenarten ist bei vergleichbaren Kapazitäten nicht umsonst so hoch. Mit einer Rundsäule kann man übrigens durchaus leben, sie darf halt nur nicht zu klein sein. Und man muß sich der Grenzen dieser Bauart bewußt sein.
So was
APC_1.JPG


oder so etwas hier

IMG_5303.jpg

ist da je nachdem, ob bohren oder fräsen im Vordergrund steht, erheblich sinnvoller. Hier kann dann auch die 32er Bohrmaschine guten Gewissens verkauft werden.

Beide Modelle sind von dem von Raubsau erwähnten ebay-Anbieter Camelbus. Man muß je nach Glück jeweils etwa € 1400 - 1700 einplanen. Die Maschine mit Rundsäule ist dabei die billigere, bietet aber Vorteile beim maximalen Abstand Spindei/Tisch, falls man oft hohe Werkstücke hat. Dafür hat die untere Maschine jedoch schon Vorschub auf der x-Achse.
Zur Zeit sind die Maschinen wohl nicht im Angebot, es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein (bis wieder welche eintreffen).

Ja, das ist immer noch ein nicht unbeträchtlicher Betrag. Und wie bei fast jedem Chinakracher wird sich auch hier wohl die eine oder andere Nacharbeit empfehlen. Die Basis ist jedoch für das geplante Vorhaben wirklich tauglich, den Umbau einer Standbohrmschine zur Fräse würde ich unter Geldvernichtung oder Arbeitsbeschaffungsmaßnahme einsortieren. Alles andere ist schönreden.
 
Ich kann mir schon denken warum Hummer drüber nachdenke eine 32er zur Fräse umzubauen. :wink:

Und obwohl ich mir jetzt selbst gegen das Geschäft rede: Ich würd es auch bleiben lassen.
Das was meine Güde schon bekommen hat ist sicher die Cremé de lá Cremé an Bauteilen und trotzdem ist es keine Fräse.
Einfach weil es sich nicht lohnt, und das sagt Dir einer der seinen Chinakracher zur Wahnsinnsmaschine umgebaut hat. :mrgreen:

Kleinigkeiten kannst Du auf der 32er jetzt auch schon fräsen.
Kunststoff, Holz, Aluminium in 1mm-Schritten, etc.
Aber an Stahl ist nicht im entferntesten zu denken.
Auch das Ergebnis bei Alu ist mehr unter "es geht, aber schön ist anders" einzustufen.
Auch mir ist der Fräser schon mehrmals aus der Aufnahme gefallen.
Das macht so gar keinen Spaß bei rund 12.000U/Min. das kannst Du mir glauben.

Also: Ordentliche Bohrmaschine mit allem Schnickschnack: Güde GSB32.
Fräsen: Eine Fräse. Auch ich favorisiere zzt. die Fräsen von Camelbus.
 
Dann brauchen wir halt ein Video, wie der Peiner nach oben kommt. Das ist bestimmt noch besser. :top:
 
Hallo
Ja ihr habt mich wohl wirklich übberzeugt das das Geld verschwendung ist.

Wenn Du die zu Dir in die Werkstatt hoch trägst, machst du aber ein Video davon, gell? :ducken: :rotfl:

Da muss ich dann aber vorher noch Popcorn kaufen, das würde lustig werden.

@chevyman Ich schätze mal mit der Rundsäulen-Fräse kann man eine Gsb 32 o.ä. locker ersätzen. So wie ich das sehe ist die auch zum Bohren geeignet stimmts ?
Weißt du für wieviel die ungefähr weggegangen ist wen die Große für ca. 1500€ versteigert wurde ,und wie hoch die mit Motor ist weil in Meiner Werkstatt ist die Decke nur 2,15 hoch.


mfg
 
Ist unter 2 Meter und klar auch eine vollwertige Bohrmaschine mit Schaltgetriebe. Hier ist mal eine ausgelaufene Auktion für die Säulenversion:
eBay-Link
Die Seite dürfte aber nicht mehr lange verfügbar sein, daher im Zweifelsfall komplett auf Platte speichern!
Die Teile gingen auch schon mal um € 1250 weg, aber mit etwa € 1400 sollte man recht gesichert dabei sein.
Die "Große" ist nicht wirklich größer; selber Kopf, aber steifere Säule und längerer Tisch. Meist um € 1500 - € 1700.
 
Thema: Standbohrmaschine umbau auf Fräse
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