(Feine) Kratzer aus Messingblech raus bekommen. Wie genau?

Hallo allerseits.

Ich bin ansich ein versierter Handwerker, der jedoch (abgesehen, von renovierungs Arbeiten in Haus/Wohnung) bis dato primär mit Holz gearbeitet hat. Insofern fehlen mir bezüglich der Metallbearbeitung Wissen und Erfahrung.

Nun habe ich mir ein Messingblech bestellt, daß jedoch (wie auch bereits im Vorfeld vom Händler angegeben) etwas zerkratzt ist. Die Querkratzer (neben dem Daumen -> siehe Bild) sind mitunter auch, wenn man mit dem Nagel drüber fährt fühlbar. Ergo meiner Vermutung nach maximal etwa 1/4 mm tief.

Leider waren bis dato sämtliche Leute im Bekanntenkreis, als auch im Fachhandel mit meiner Fragestellung etwas überfordert und keinen wußte so wirklich, wie mit dem Messingtplättchen um zu gehen ist. Die einen sagen Schleifen, dann polieren. Die anderen wiederum Nein! (Bunt-)Metall wird nicht geschliffen. Nur poliert.

Dazu kommt, daß ich zwar ansich durchaus lieber auf vernünftige Materialien setzte. Jedoch voraussichtlich eher nicht tiefer in die Metallbearbeitungs-Materie einsteigen werde und sich daher keinen all zu großen Investitionen rechnen. Dazumal meine finanziellen Rahmen auch eher schmal sind.

Mein Fragen wären also:

- Bekomme ich das Messingplättchen, eurer Meinung nach auch mit kleinem Investitionsaufwand in einen einigermaßen ansehnlichen Zustand (Es muß nicht perfekt sein).

- Und wie mach ich dies am besten?

- Es gibt (bitte nicht gleich aufschreien) von Wolfcraft zwei Polier-Sets (Set mit Polierfilzscheibe/Set mit Sisalkordelbürste). Klar! MIt Sicherheit nicht das Gelbe vom Ei! Aber wäre eurer Einschätzung nach dennoch eines der Beiden ausreichend um das Messingblech einigermaßen ansehnlich hin zu bekommen? Falls ja, welches der beiden? Oder gibt es bessre Alternativen, die auch nicht die Welt kosten?

Was solls den werden ?
Hochglanz, oder Mattiert ?
Läuft der/die Kratzer in Längsrichtung oder Quer zur Länge ?
Der/die Kratzer lassen sich nicht einfach Auspolieren, da ist etwas Schliff mit feinem bis feinstem Schmirgelleinen unumgänglich.

Das Blech sieht satiniert aus. Dann solltest du es mit feinem Schmirgelleinen oder Schmirgelflies in der gleichen Richtung nacharbeiten. Körnung könnte etwas in der Richtung 120 - 240 sein, das müsstest du testen.

Ich habe mir mal grob durch gerechnet, was Material zum Aufarbeiten und ein neues, mit Folie geschützes messing-Blech kostet und nun ja... So sehr ich es hasse verschwenderisch zu sein, ein neues Blech kostet weitaus weniger. Weshalb ich mich letztendlich dazu entschieden habe jenes zu bestellen. Dennoch vielen Dank für eure Antworten.

Zwar leider ein kleines bißchen zu spät, habe ich nun doch noch eine gute Anleitung bekommen. Und nachdem dafür ohnehin alle Materialien bereits vorhanden waren und mich der Ergeiz gepackt hat, habe ich das heute mal probiert. Und zwar folgendes:
- Mit dem Exzenterschleifer K400 die gröbsten Kratzer raus schleifen
- Mit einem K1000er Papier Hand-naßschleifen (Ich nahm dafür einfach WD40)

Jetzt schaut das Ganze eigentlich schon ziemlich brauchbar aus. Ich werd mir wohl noch einen Bogen 3000er besorgen (kostet ja kaum was) und nachschleifen. Danach eventuell mit de Wolfcraft Set (um 8,-) aufpolieren.

Soll es denn hinterher spiegeln oder satiniert sein?

Sowohl, als auch. Ein Teil kommt quasi als Schutz vor dem Aufschlagen des Schlüssels auf die Türe unter dem Schloß (alte, große, Gründerzeit Doppelschwingtüre). Daher hier mattiniert, da diese Platte starker Beanspruchung ausgesetzt ist. Dazu kommen dann kleine Teile, die ich als Signatur-Schildchen für diverse, von mir gefertigten Artikeln aus Holz versehen möchte (Schneidebrett, Buchstütze) . Diese sollen eher spiegelnd sein. Ich habe heute bereits weiter experimentiert. Mit 3000er Papier und einer Polierpaste und selbst nur mit dem 1000er Schliff ist es mir fast zu spiegelnd. Denn die neue Platte wird ja ohnehin so sein. Insofern werde ich die alte morgen wohl wieder mit dem 400er Papier runter schleifen und dann mit der Paste (dessen Wirkung ich zuvor unterschätzt hatte) aufpolieren. Dann ist es denke ich genau richtig.