Ofenrost, Guss oder Stahl?

Diskutiere Ofenrost, Guss oder Stahl? im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo An unsrem Holzofen hat sich lezten Winter der Rost verzogen und ein paar Streben sind gerissen. Eigentlich habe ich wieder einen aus Guss...
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e0mc2

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Hallo

An unsrem Holzofen hat sich lezten Winter der Rost verzogen und ein paar Streben sind gerissen.

Eigentlich habe ich wieder einen aus Guss gesucht, bin dann aber bei einer Ebay-Beschreibund über diesen Text gestolpert:
eBay-Link

Ein wenig Warenkunde zum Material
Einige Händler behaupten das Gussroste haltbarer und verwindungssteifer sind als geschweisste .
Das ist technisch schon garnicht möglich da Gusseísen ein Roheisen ist das sehr porös und schlagempfindlich ist , welches ab einer Temperatur von 750 Grad C weich wird , wird dann ein Stück Holz oder Kohle eingeworfen kann das Gussrost brechen.
Das sich die Rippen nach unten verjüngen ist nur eine Materialersparniss und hat nur Vorteile bei der Fertigung damit es beim Gießen keine Lunker an den scharfkantigen Streben gibt.
Die Ofenhersteller wollen natürlich auch möglichst kurzfristig Umsatz mit Ersatzteile machen.


Der Händler schreibt, er verwendet "Kesselstahl".
Andere Händler geben auch "Stahl St37-2" an.

Da ich nun so garkeine Ahnung davon hab, wollte ich mal nachfragen was wirglich besser ist.

Preislicht macht es keinen großen Unterschied.

Grüße, e0mc2
 
Wenn ich das richtig sehe, hast Du doch Zugriff auf die Möglichkeit zu schweißen. 16er Betonstahl (Moniereisen) passend zusammenbraten, billig und robust. So ein Rost ist ein Verschleißteil.
 
chevyman schrieb:
So ein Rost ist ein Verschleißteil.

Erstmal das und zweitens kann man jedes Teil im Ofen kaputtheizen - nur genug Kleinholz rein und beim Anheizen schön lange Vollgas geben. Wir haben bei uns im Anbau seit zig Jahren einen Morsö (alles aus Guss) und da ist noch garnix gerissen. Der bekommt aber auch erst dann richtig Futter, wenn er zumindest halbwegs warm ist.

Eigentlich geben die Hersteller ja nicht umsonst auf die Gussöfen (mit Gussrost) längere Garantiezeiten.
 
Ich hab zwar keine Ahnung von Metallurgie, aber:
e0mc2 schrieb:
welches ab einer Temperatur von 750 Grad C weich wird , wird dann ein Stück Holz oder Kohle eingeworfen kann das Gussrost brechen.
Der Satz widerspricht sich selbst. Wird er nun weich und elastisch oder glashart? :crazy:

Einen meiner Gussroste hab ich versucht wieder gerade zu richten, ohne Hitze auf der Hydraulikpresse. Ist sofort eingerissen (Naja, ein Versuch wars wert). Etwas was mir die 3 Jahre vorher, im heißen Ofen, nie passiert ist.


mfg JAU
 
Naja, irgendwas muss der Verkäufer ja schreiben. Gerade wenn es um Öfen geht wird doch gelogen, dass sich die Balken biegen.

Der unwissende Kunde kauft sich dann einen Ofen für 500 € und wundert sich, warum der Schorni auf einmal einen Filter verlang, obwohl der Verkäufer doch gesagt hat, der erfüllt alle Bimsch-Werte.
 
Moin

Ich würde jetzt mal behaupten, dass der Rost ein Verschleißteil ist! Wie schnell das geht bis er kaputt ist hängt wiederum davon ab wie filigran die einzelnen Stäbe gehalten sind.
Der meines Gartenkamins hat grad mal gut 10 jahre gehalten und war deutlich filigraner gehalten als der des Wohnzimmerkamins welcher nicht nur 10-20 Mal im Jahr angeheizt wird sondern die ganze kalte Jahreszeit in Betrieb ist.
Mittlerweile sind beide durch einen Eigenbau aus VA-Vierkantrohr und -Stäben realisiert.

PS
 
Wobei sich die Antworten hier gerade immer weiter von der Kernfrage entfernen: Ist Guss oder Stahl a la St37 (oder wie das Zeug heute heißt) besser :)
 
hallo miteinander,

ich heize mein Haus mit Holz. Zu mir wurde auch immer gesagt, die Rosteisen müssen aus Guß sein, alles andere geht nicht. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Eisen brechen, wenn der Ofen heiß ist und ich einen großen Klotz ungünstig auf die Kante fallen lasse. Da ich nicht alles glaube, was ein Verkäufer sagt, habe ich zwei Eisen durch ST 37 Stahl ersetzt. Un siehe da, sie halten schon seit einigen Jahren. Wenn weitere Eisen brechen, werde ich sie auch durch Stahl ersetzen.
Im Küchenofen habe ich mir einen Rost aus Flacheisen und Sparrennägeln geschweißt. Auch der hält schon einige Jahre.
Ich glaube, das Material ist gar nicht so wichtig, aufpassen muß mann nur, dass es sich ausdehnen kann. Bei meiner Heizung sind die Stäbe so gemacht, dass sie nach hinten auf einem Lagereisen laufen, wenn sie sich ausdehnen. Ich habe sie genauso geschnitten. War kein Problem.
Hier können wir viel Geld sparen, wenn wir es selbst machen.

Jesse
 
Hallo Jesse, danke für deinen Erfahrungsbericht.
Wir haben einen Holzigen mit defektem Gussrost. Den werde ich dann durch eine Schweißkonstruktion ersetzen und nicht das überteuerte Ersatzteil aus Guss kaufen.
 
Hallo.

Danke für eure Antworten, und danke "MSG", fürs zurückführen zum Thema.

Der lezte (und erste) Rost war jetzt vier Winter im Ofen.
Die ersten drei hat er sehr gut überstanden (kein Verzug, keine Risse), im lezten Winter hat er sich dann aber stark verzogen und hat viele Risse bekommen.
Das könnte auch daran liegen, dass wie im lezten Winter fast nur kleines Kiefernholz (33 cm, dün gespalten) geheizt haben. Das brennt ja recht heis ab. Eigentlich zu schade, aber es musste halt auch mal weg...

Wir haben den gleichen Ofen seit ca. 10 Jahren in der Werkatatt stehen, da gibt es noch keine Probleme mim Rost. Und geschohnt wird der Ofen auch nicht...

Zum selber Schweisen komm ich grad irgend wie nicht, deshalb hab ich jetzt einen bestellt.
Ich hab mich für den Geschweisten aus Kesselstahl entschieden, kostet ca. 35 EUR.

Grüße, e0mc2
 
es kommt ja auch darauf an welcher Stahl und welcher Guss,
Stahl aus dem Triebwerksbau hält sicher mehr aus als Stahlguss; wegen der einfachen Herstellungsart wird der Rost aus Stahl gegossen. Die Qualität ist dann entsprechend, vergleichbar mit Hantelscheiben :wink:
 
Ich bin ebenfalls auf der Suche nach einem neuen Rost. Meiner ist zwar noch intakt, aber mich stört folgendes:

Dadurch dass der Rost komplett offen ist, verbrennen die Holzscheite enorm schnell. Das größere Problem ist jedoch, dass die Glut auch nicht lange erhalten bleibt, so wie z.B. in einem Kachelofen oder in einem offenen Feuer, dessen Feuerfläche komplett geschlossen ist.
Ist es technisch erforderlich, dass der Rost komplett offen ist wegen der Sauerstoffzufuhr?
Wäre es möglich, den hinteren Teil des Rostes mit einer Platte zu belegen, so dass der Rost nur im vorderen Drittel z.B. offen ist?

So wäre dennoch ein Luftzug vorhanden, die Glut könnte sich länger halten und man bräuchte weniger Brennholz.

Was haltet Ihr von der Idee?
 
Normal kann man bei einem Ofen die Luft die von unten kommt durch einen Schieber / Klappe / sonst irgent wie einstellen (meist an der Tür vom Aschefach).
Schau mal, ob dein Ofen sowas hat. Eine Begrenzung über den Rost macht wenig Sin.

Gruß, e0mc2
 
Aus einem Verheizofen einen Grundofen bauen - mal den Schorni fragen was er davon hält.
Anderer Ofen würde mehr Sinn machen ...
 
Wenn ich es richtig weis ist es bei den "modernen (offenen Glastür)Kaminen zu Gunsten besserer Verbrennung gar nicht mehr gewollt, dass die Zuluft reduziert werden kann.
Da soll das Holz mit offener Flamme und großer Hitze abbrennen, auch weil dann weniger Feinstaub entstehen soll.

PS
 
Wie groß ist denn so eine Hitze?
1,20m?

Das Bestreben geht wohl eher in eine Holzarme Verbrennung mit einem hohen Wirkungsgrad und grenzwertig niedriger Abgastemperatur.
Kann jeder in den aktuellen BImSchG nachlesen.

Wer Holz von unten nach oben verbrennt macht irgendwie was falsch.
 
henniee schrieb:
Wer Holz von unten nach oben verbrennt macht irgendwie was falsch.

Wie würdest Du es bei einem Glastürkamin mit untenliegendem Rost und Luftzufuhr anders machen(wollen)?

PS
 
Prinzip Grundofen.
Das Holz brennt dort von oben nach unten.
Mit den Allesbrennern die auch Steinkohle durch den Schlot hauen, hat das natürlich gar nichts gemeinsam.
Daher sage ich ja auch: Mit der Bauart eher nicht möglich - die Verbrennung kann dabei nur unsauber werden - oder anders: Der Ofen ist dafür nicht gebaut. Einen Rost hab ich nie vermisst, eine Ascheschublade ebensowenig.
Dafür gibt es natürlich eine Tür mit Scheibe und eine regelbare Luftzufuhr. Warum auch nicht?!
 
e0mc2 schrieb:
Normal kann man bei einem Ofen die Luft die von unten kommt durch einen Schieber / Klappe / sonst irgent wie einstellen (meist an der Tür vom Aschefach).
Schau mal, ob dein Ofen sowas hat. Eine Begrenzung über den Rost macht wenig Sin.

Da gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen.

Aus dem jetzigen Ofen (müsste man natürlich auch überhaupt erst wissen, was das für ein Teil ist) einen "Grundofen" machen, indem du den Rost einfach mit Schamotte verschließt, würde ich auf gar keinen Fall machen, wobei der dann vermutlich überhaupt keine Verbrennungsluft mehr bekommt.

MSGs Input wegen der evtl. schadhaften Dichtung ist durchaus möglich und lässt sich normalerweise (neues Dichtband einkleben) leicht beheben. Generell müsste man allerdings wissen, was für eine Ofenanlage das überhaupt ist.

Wegen der Abgastemperatur... Auch fraglich, was nach deinem Brennraum kommt. Züge? Nachheizkasten?

Die Zuglänge bis zum Kamin ist im Regelfall genau auf die verwendete Anlage (auch bei einem richtigen Grundofen) abgestimmt und wird berechnet. Wenn du durch zu große Drosselung der Luftzufuhr im Brennraum umsetzt und somit auch die Abgastemperatur senkst, dann kann das fatale Folgen haben, wobei eine Versottung des Kamins noch das geringste Übel wäre. Wenn das Ding nicht mehr richtig zieht, dann kann es auch bspw. zu einer CO-Vergiftung kommen. Bei einem Stau von Schwelgasen im Brennraum während der Anbrennphase und plötzlichem Öffnen der Tür durch den Betreiber, um so wieder Sauerstoff zuzuführen, kann sich eine Ofenexplosion einstellen. Und, und, und....

Also zunächst mal gründlich gucken, was sich an der Luftzufuhr über die dafür vorgesehenen Instrumentarien drosseln lässt. Bestand der Anlage (Zustand der Dichtungen, etc.) prüfen. UND! Nicht einfach selbst rumdoktern, weil das evtl. "Erfolg" (hinsichtlich eines langsameren Abbrandes) versprechen könnte.

Bestes!
 
Thema: Ofenrost, Guss oder Stahl?

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