Wofür ist dieses Prisma?

Diskutiere Wofür ist dieses Prisma? im Forum Messtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hi Leute, wofür in der Messtechnik wird dieses Prisma von Leica verwendet? Und wie genau wendet man es an? Weiß vielleicht auch noch jemand...
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Dirk

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Hi Leute,

wofür in der Messtechnik wird dieses Prisma von Leica verwendet?

Und wie genau wendet man es an?

Weiß vielleicht auch noch jemand, wie man den Fuß bedient? Rechts am Fuß, daß ist ein Okular, wenn man durchschaut, kann man mittig senkrecht nach unten schauen, um den Fuß exakt über einem Punkt auszurichten. Hinten ist noch ein Knebel, damit dreht man unten einen Hebel um 90° gegen eine Feder.

Und ich glaube, man kann den Fuß auch zerlegen, sprich die Säule herausnehmen, siehe die Trennfuge bei den Fuß-Fotos.

Kann da jemand mehr zu berichten?
 

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das ist ein Polygonierset oder Tripelprisma aus der Vermessungstechnik, wirft den einfallenden Strahl je nach Ausrichtung zum Sender zurück oder kann auch als optisches Lot verwendet werden.
 
Dirk schrieb:
Rechts am Fuß, daß ist ein Okular, wenn man durchschaut, kann man mittig senkrecht nach unten schauen, um den Fuß exakt über einem Punkt auszurichten.

...nennt sich optisches Lot, die Funktione dürfte klar sein / hast Du ja beschrieben.

Dirk schrieb:
...
Und ich glaube, man kann den Fuß auch zerlegen, sprich die Säule herausnehmen, siehe die Trennfuge bei den Fuß-Fotos.
...

Dieser Knebel / der Hebel im letzten Bild ist normalerweise der Verschluß mit dem ein aufgesetztes Gerät am unteren Teil mit der Libelle verriegelt wird.

Auf so einen justierbaren -diese 3 Verstellräder- Fuß könnte man z.B. auch eine Totalstation, Tachymeter oder nen Theodoliten stellen.

In der unteren Platte dürfte in der Mitte ein Anschlußgewinde für ein Stativ sein.


Dirk schrieb:
...
wofür in der Messtechnik wird dieses Prisma von Leica verwendet?

Und wie genau wendet man es an?
...

...im Gegensatz zu den normalen Prismen kann man das Gezeigte 360° von allen Seiten anschießen. Zielpunkt ist dabei immer der Schnittpunkt dieser weißen Fäden.
Ein Problem dürfte sein die zugehörige Prismenkonstante rauszufinden, wenn keine Dokumentation o.ä. dazu vorhanden ist... wobei das bei nem Leica Prisma bestimmt zu recherchieren sein sollte.

siehe z.B. auch
https://goecke.de/Produkte/EDM-und-...er/LEICA-GRZ4-360--Prisma--Offset--11-mm.html
 
Bluey schrieb:
Dirk schrieb:
...
Und ich glaube, man kann den Fuß auch zerlegen, sprich die Säule herausnehmen, siehe die Trennfuge bei den Fuß-Fotos.
...
Dieser Knebel / der Hebel im letzten Bild ist normalerweise der Verschluß mit dem ein aufgesetztes Gerät am unteren Teil mit der Libelle verriegelt wird.
Mir ist immer noch nicht klar, wie ich das trennen kann. Ich will auch nix kaputtmachen, wurde wohl lange nicht benutzt und klemmt entsprechend. In welche Richtung muß ich welches Teil drehen, um die Teile auseinander zu bekommen?
 
Also das ding ist eine zwangszentrierung für präzisionsmessungen.

Besteht aus 3 Teilen:
Prisma
Zwangszentrierung
Dreifuss

Prismenkonstante 34,4 mm - wenn mich nicht alles täuscht.

Der hebel um die zentrierung vom 3 fuss zu lösen kann schon mal ordentlich klemmen, ist aber nicht sonderlich empfindlich
 
gonzo23 schrieb:
Der hebel um die zentrierung vom 3 fuss zu lösen kann schon mal ordentlich klemmen, ist aber nicht sonderlich empfindlich
Der Hebel geht hinreichend "normal leicht", er ist ja auch sichtbar ausschwenkbar. Nur sitzt alles danach immer noch bombenfest ineinander, so lange mir nicht klar ist, in welche Richtung ich das Oberteil drehen muss für eine Lösung (nach links, wie Flasche öffnen?), will ich da nicht mit mehr Kraft drangehen. Mit der Hand alleine bekomme ich es nicht abgedreht.
 
Hallo Drehrichtung imm Uhrzeiger Sinn Aufbau, Funktion in der oben verlinkten Bedienungsanleitung S 6 AUch für das Prisma sind alle relevanten Daten bei Leica einsehbar.
Gruß
 
kölner77 schrieb:
Hallo Drehrichtung imm Uhrzeiger Sinn Aufbau,
Es gibt schon einen Grund, warum ich so gefragt habe, wie ich gefragt habe. "Im Uhrzeigersinn" ist nicht eindeutig.

Nachtrag: mittlerweile ist mir klar, das ich schon in die richtige Richtung vermutet hatte, an einer von drei Seiten kann man die Steigungsrichtung des Keils erkennen.
Das ganze sitzt nur so bombenfest zusammen, daß selbst ein Ansetzen in zwei sichtbaren Löchern (im Ober- und Unterteil) und entsprechende Löseversuche bisher erfolglos waren.
 
@Dirk, guck Dir das Ganze nur mal genau an. Diese 3 sichtbaren glänzenden Bolzen aus Edelstahl gehören nicht zum Dreifuß mit den Stellschrauben und haben alle eine Art Kerbe.
Wenn Du diesen Hebel / den öffnungsmechanismus bewegst, dann müßte sich eine Art Metallscheibe drehen, welche mit an den äußeren Kanten 3 Keile hat. Diese greifen in die Kerben dieser Edelstahlbolzen und halten diese dadurch fest.

Meiner Meinung -den obigen Photos nach- hast Du den Hebel zum Öffnen noch garnicht so weit bewegt, dass sich diese "Verriegelungsscheibe" überhaupt bewegt hat.
Guck Dir mal den Mechanismus mal genau an... die Funktion sollte eigentlich recht leicht zu erkennen sein.
Diese "Keile" und damit diese Scheibe greift richtig Press in diese Kerben in den Zapfen, daher kann es durchaus sein, dass diese richtig fest sitzt.
Ggf. würde ich mal versuchen das Drehen / Öffnen dieser "Verriegelungsscheibe" nicht nur mit diesen Hebel (im 1. Beitag das letzte Bild) zu bewerkstelligen, sondern vielleicht das Drehen mit einem geeigneten Werkzeug unterstützen...

hier mal 3 Bilder von so einem Verschlußmechanismus (allerdings von der Konkurrenz: Zeiss / Trimble... Totalstation Elta S20 Space http://up.picr.de/22175136er.jpg)

Bild 1: Verschlußmechanismus geschlossen
29777354fq.jpg


Bild 2: Verschlußmechanismus offen
29777355gv.jpg


Bild 3: das Gegenstück an der -in diesem Fall Totalstation- mit diesen 3 Zapfen mit den Kerben
29777356vo.jpg
 
Mhmm, das stimmt. Den Hebel kann ich nur ca. 90° drehen, dann liegt der aber frei. Problem dann wohl eher, dass sich die Keilscheibe nicht dreht. Kein Stück.

Edit:
Das war's, Oberteil ist ab. Ich bin vorher fälschlicherweise davon ausgegangen, das nur die beiden Teile zueinander gedreht werden und der Hebel nur Arretierungs-Eigenschaft hat. Hat er nicht, er bewegt eine Platte mit drei Keilen, welche die Zapfen vom Oberteil sperren und verkeilen. Kein überzeugendes Prinzip, weil ungeschmiert und nur reibend aufeinander, also gar nicht gelagert. Und die notwendige Kraft nach vermutlich sehr langer Nichtbedienung habe ich dem Hebelchen nicht zugetraut. Vermutlich mit Recht, erst der beherzte Einsatz einer Zange zur Unterstützung hat die Frage schnell geklärt und die Keilplatte bewegt.

Deine Bilder haben Klarheit geschafft, das die Zapfen fest am Oberteil sitzen, war klar, aber das die Scheibe mit den Keilen beweglich ist, nicht.
 
Dirk schrieb:
...Kein überzeugendes Prinzip, weil ungeschmiert und nur reibend aufeinander, also gar nicht gelagert...

...normalerweise wird dieser Mechanismus so gut wie nie geöffnet. So ne aktuelle / neue Totalstation liegt preislich irgendwo zwischen -was weiß ich- 10 bis 30.000 EUR.
Dieses Unterteil mit den 3 Stellschrauben mag vielleicht bei ein paar hundert EUR liegen... das sind im Vergleich Peanuts... was ich damit sagen will, das Teil wird einmal im Leben einer Totalstation drunter gemacht, bleibt jahrelang dran und wird vielleicht am Lebensende wieder demontiert um für irgendwelche "Nebenanwendungen" noch verwendet zu werden.

Schmieren, damits leichter auf geht, etc.... bitte auf keinen Fall. Das schlimmste was passieren kann ist, dass so ein Verschluß versehentlich aufgeht und das teure Messequipement vom Stativ kippt.
 
Ehm. Der kann nicht versehentlich aufgehen, das verhindert der Kipphebel an der Seite.
Aber deshalb habe ich das auch nicht getrennt, ich wollte wissen, ob alles in Ordnung und gängig ist.
 
Antworte mal in einem alten Topic, damit werden auch noch aktuelle Links hinzugefügt.

Von Dirk Abgebildet ist eine Zusammensetzung aus Dreifuss, Träger sowie ein sog. 360° Prisma (360° Reflektor). Der Trägerstab (weiss nicht mehr wie das Teil genau heisst) kann je nach Ausführung nach Lösen eine radialen Halteschraube herausgenommen werden.

Das 360° Prisma selbst wird auf den Tägerstab axial aufgeschoben und beim erreichen der Endlage wird es automatisch formschlüssig axial verriegelt. Zum Abnehmen wird der kleine runde federbelastete Entriegelungsknopf aus Metall gedrückt. Siehe Wikipedia Foto.

Falls am oberen Plastikteil des Prismas eine gelbe Pfeilmarkierung vorhanden ist, deutet diese auf eine der drei genauren Seiten, die anderen drei Seiten sind dabei etwas ungenauer (Leica Geosystems 360° Prisma GRZ4: Genauigkeit 2 mm (für die drei jeweils mit gelbem Pfeil markierten Seiten) bzw. 5 mm (drei übrigen Seiten), die Pfeile sind in der Gummierung als Relief eingegossen).

Allgemeine Zubehörseite (für Deutsch, entsprechend Website-Sprache umschalten, damit erreicht man deutschsprachige Dokumente, IIRC sind Filenames für DE und EN Dokumente z.T. leider identisch):
https://leica-geosystems.com/de-ch/products/total-stations/accessories

Die Prismenkonstanten kann man den Leica Geosystems Unterlage entnehmen:
https://leica-geosystems.com/de-ch/products/total-stations/accessories/reflectors

Dokument:
Prismen Datenblatt
https://leica-geosystems.com/-/medi.../datasheets/leica_reflectors_ds.ashx?la=de-ch

Zu beachten ist unbedingt, dass die Leica (inkl. ex. Wild Heerbrugg) Prismenkonstanten herstellerspezifisch sind, z.B. wird reflektorlos gemessen, wird nicht auf Null gesetzt! Es ist onehin sinnvoll, vor der ersten Einsatz die Messwerte zumindest grob zu überprüfen (z.B. mit einem einfachen Laserentfernungsmesser), damit man insbes. die korrekte Vorgabe der Prismenkonstante überprüfen kann.

Der Träger mit den Steckzapfen ist für die Montage auf standardisierten Dreifüssen vorgesehen.

Zum Thema Träger:
https://leica-geosystems.com/de-ch/products/total-stations/accessories/carriers
Weitere Infos im Zubehörkatalog, wobei diverse frühere Träger nicht mehr aufgeführt sind.

Der Dreifuss (Engl.: Tribrach, auf Französisch kann man nicht direkt übersetzen da Trépied = Dreibein (Stativ)) wird als Zwischenteil für die Montage von Instrumenten (inkl. Reflektoren) auf dem jeweiligen Vermessungsstativ eingesetzt,
Davon gibt einige Ausführungen in verschiedenen Genauigkeiten.

Die Ausführung von Dirk mit Plastikknebel ist ziemlich modern, gewisse ältere Modelle sind mit eine Metallknebel versehen und z.T. ist noch eine Verriegelunschraube im Knebel vorhanden, was m.E. auch sinnvoll ist, da man sehr oft ein Gerät auf seinem Dreifuss belässt, da die Montage auf der Stativkopfplatte durch die Herzschraube erfolgt.
Auch die Tragkoffer der Geräte sind für die Aufnahme dieser Geräte mit montiertem Dreifuss vorgesehen.

Ältere Dreifüsse sind von der Konstruktion her aufwendiger als die moderneren ausgeführt, quasi Ausstellungsojekte für eine Technikmuseum. Siehe auch ältere Wild Heerbrugg (https://shop.wild-heerbrugg.com/index.php?cPath=1_3_5_25_63) sowie Kern Opitk Instrumente (https://www.kern-aarau.ch/kern/rundgang/geodaesievermessung.html).

Dreifüsse gibt es grundsätzlich mit und ohne optischem Lot. Die mit optischem Lot können nicht mit Instrumenten mit optischem oder Laserlot eingesetzt werden. Gewisse Träger sowie Zielscheiben sind mit optischem Lot versehen.
Moderne Totalstations sind mit meist mit Laserlot versehen, die älteren z.T. noch mit optischem Lot. Das optische Lot ist u.U. geringfügig genauer (bei hochwertigen Ausführungen, nicht Chinaramsch), nur ist das Laserlot viel praktischer. Wichtig ist deren korrekte Jüstierung.

Das Thema Dreifüsse wird hier im Detail erläutert:
https://leica-geosystems.com/de-ch/products/total-stations/accessories/tribrachs

Insbes. in diesem PDF:
Whitepaper Dreifüsse
https://leica-geosystems.com/-/medi...white-papers/leica_tribrachs_wp.ashx?la=de-ch

IIRC gab es z.T. unter derselben Artikelbezeichnung z.T. leicht unterschiedliche Ausführungen.

Hier noch ein Dokument zur Wartung, u.a. der Dreifüsse:
Pflegeempfehlungen für Zubehör von Total- und Multistationen
https://leica-geosystems.com/-/medi...ons/pflegeempfehlungen_fuer_tps_zubehoer.ashx
(ggf. PDF nach Titel mit Googel suchen).

Anhang:
Wikipedia Commons Foto, Leica Geosystems GRZ4 Prisma (Korrektur (Prisemenkonstante): +23.1 mm). Der runde Entriegelungsknopf aus Metall sowie eine der dei Pfeilmarken sind gut ersichtlich.


Für einmal weder Stahlwille noch Elektrotechnik. :)
 

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