Welcher Spannungsprüfer von Weidmüller ?

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knut

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Welchen Spannungsprüfer von Weidmüller sollte man für Haus + Hof (Lichtstrom + Drehstrom) nehmen ?
 
Warum gerade Weidmüller?

Pflicht wäre für mich:
-CAT IV 400 V oder besser
-Spannungsmessung (*) mit und ohne zugeschalteter Last
-Drehfeldanzeige
-einpolige Außenleitermessung
-robust

Alles andere ist netter Zusatzkram, aber mir kein Geld wert.

(*) Ein LCD Display, dass die tatsächlich gemessene Spannung anzeigt, brauche ich z.B. nicht. Eine LED-Leiste oder ein Tauchspulmesswerk reichen aus.

Ich nutze zwei verschiedene Duspol von Benning und würde mich wohl für den Duspol Expert entscheiden.

Wenn Du gerne Tauchspulmesswerke magst, wirst Du sicherlich anders wählen.
 
Dev schrieb:
Pflicht wäre für mich:
-CAT IV 400 V oder besser
Viel zu wenig (also die 400V meine ich). Ich hänge mal ein PDF von Gossen-Metrawatt an, dessen Quelle ich nicht mehr finde (wird wohl direkt von denen sein).
 

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  • IEC61010-1second edition.pdf
    808,8 KB · Aufrufe: 90
Dirk schrieb:
Dev schrieb:
Pflicht wäre für mich:
-CAT IV 400 V oder besser
Viel zu wenig (also die 400V meine ich). Ich hänge mal ein PDF von Gossen-Metrawatt....

In dem PDF steht "Damit muß jetzt jeder Bereich mit der angegeben Messkategorie und Eingangsspannung (z.B. 600V CAT IV) geschützt sein." (Hervorhebung von mir).

Ich interpretiere das als: Wenn Knut nicht gerade in der Industrie mit > 400V messen möchte reichen ihm wie von Dev geschrieben die 400V CAT x).

Wenn er nicht vor dem Zählerkasten messen möchte (was er wohl auch nicht darf) sollte CAT III reichen

Würde auf jeden Fall wieder so ein Tauchspulending kaufen - gibts z.B. von Benning mit Drehfeldanzeige und ohne Batterie.

Falls du kein Multimeter hast oder mitschleppen möchtest gibts die Dinger auch mit Durchgangsmesser und Batterie.
 
Also privat nutze ich mittlerweile einen Benning Duspol digital dieser hat meinen Fluke abgelöst mit den alten Fluke Modelle hatte ich so meine Probleme.
Auf der Arbeit nutzen wir die neuen Fluke Modelle T150 VDE dieses war mir für daheim zu teuer.
Das Fluke hat halt den Vorteil das es 3 Messspitzen dafür gibt und einen Holster. Ansonsten bin ich mit dem Benning sehr zufrieden, dieses hat für mich keine Nachteile zu dem Fluke.

Die Weidmüller Spannungsprüfer müssten von Steinel kommen zumindest war es bei den alten so die ich in meiner Ausbildung hatte. Diese Alten waren nicht sehr robust aufgebaut, darum hatte fast jeder die Batterieklappe mit Isoband befestigt, auch die Messleitung war dünner als bei Fluke und Benning.

Wenn ich die Wahl hätte würde ich immer zu Benning oder wenn viel Geld das ist zu einem Fluke greifen.

An sich ist nur wichtig das die CAT und Spannungsklasse ausreichend hoch sind für den gewählten Messeinsatz. Wie es schon die Vorredner geschrieben haben.
 
mirk schrieb:
Also privat nutze ich mittlerweile einen Benning Duspol digital
Ich bin wieder auf meinen alten, runden Tauchspul-Duspol umgestiegen. Zuverlässig, mit guter haptischer Rückmeldung und nur eine Taste zur Lastzuschaltung.

Wenn ich die Wahl hätte würde ich immer zu Benning oder wenn viel Geld das ist zu einem Fluke greifen.
Na, da gibt es auch noch andere Kandidaten. Tietzsch Prüfball z.B..

Vielleicht liegt's ja da dran, daß ich mit den Dingern groß geworden bin, aber ein "Duspol" Spannungsprüfer muß für mich zwingend eine funktionale haptische Rückmeldung haben, sei es durch das "Brummen" der Tauchspule oder durch einen eingebauten Vibrationsmotor. Und da muß ich sagen, Tauchspule gefällt mir besser.

Ich fand's anfangs auch geil, daß die modernen Teile Zusatzfunktionen haben wie Spannungsmessung und -anzeige, Widerstandsmessung, Durchgangsmessung, Meßstellenbeleuchtung und was weiß ich nicht noch alles. Die Praxis zeigt: brauch' ich alles nicht. Ein Spannungsprüfer muß für mich so einfach wie möglich gestaltet sein, damit das Meßergebnis unzweideutig ist! Für all die o.g. Sonderaufgaben greife ich sowieso lieber zu einem richtigen Meßgerät.

Übrigens scheint Benning das auch gemerkt zu haben, im Vergleich zu vor ein paar Jahren haben die die Produktvielfalt ziemlich eingedampft.
 
Dirk schrieb:
Dev schrieb:
Pflicht wäre für mich:
-CAT IV 400 V oder besser
Viel zu wenig (also die 400V meine ich). Ich hänge mal ein PDF von Gossen-Metrawatt an, dessen Quelle ich nicht mehr finde (wird wohl direkt von denen sein).

Weder in dem Dokument noch in der 61010-1 finde ich einen Hinweis, dass CAT IV 400 V zu wenig sei.
 
Die CAT-Einteilung ist in meinen Augen eher unglücklich. Mir ist sowohl schon CAT-IV 1000V als auch CAT-IV 600V untergekommen. Die Benning Duspol sind angegeben mit "CAT IV 600 V bzw. CAT III 1000 V", was ich persönlich verwirrend finde, weil CAT III Gebäudeinstallation ist und CAT IV Hausanschluss u.ä.. Es macht wenig Sinn, am Hausanschluß eine niedrigere Spannungsfestigkeit des Meßwerkzeug zu fordern als an der Hausinstallation selbst.

Aber ganz davon ab würde mir kein neuer Spannungsprüfer in's Haus kommen, welcher "nur" bis 400V spezifiziert ist.
 
Dirk schrieb:
Die Benning Duspol sind angegeben mit "CAT IV 600 V bzw. CAT III 1000 V", was ich persönlich verwirrend finde, weil CAT III Gebäudeinstallation ist und CAT IV Hausanschluss u.ä.. Es macht wenig Sinn, am Hausanschluß eine niedrigere Spannungsfestigkeit des Meßwerkzeug zu fordern als an der Hausinstallation selbst.

Es fordert niemand eine niedrigere Spannungsfestigkeit am Hausanschluss. Du hast das mit den Spannungsangeben eventuell falsch verstanden. Die Spannung, die dort aufgedruckt wird ist nicht die Spannungsfestigkeit des Geräts.
Aus der Messkategorie und der dazugehörigen Spannungsangabe resultiert eine Prüfspannung des Messmittels und Cat IV 600 V und CAT III 1000 V haben genau die selbe Prüfanforderung und sind daher gleichwertig. Die Spezifikation lautet:
Bemessungsstoßspannung 8 kV mit Quellimpedanz 2 Ohm.

Das sagt nur aus, dass man am Hausanschlusskasten (CAT IV) an Spannungen bis 600 V messen darf.
Wird der Spannungsprüfer nur hinter den primären Überstromschutzeinrichtungen genutzt, darf hingegen an Spannungen bis 1000 V gemessen werden.

Der Grund ist: Je weiter Du von der Quelle entfern bist, desto kleiner werden die auftretenden Überspannungen durch Schaltvorgänge im Netz oder entfernte Blitzeinschläge in Freileitungen etc.
Das resultierende Schutzniveau ist gleichwertig. Deswegen gibt man das ja so an.
 
Mhmm.
 
Oder etwas anders ausgedrückt, je weiter du von der Quelle entfernt bist, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit einer wirklich gefährlichen Spannungsspitze.

Etwas Lektüre
 
Dirk schrieb:
Viel zu wenig (also die 400V meine ich). Ich hänge mal ein PDF von Gossen-Metrawatt an, dessen Quelle ich nicht mehr finde (wird wohl direkt von denen sein).
Wo steht da drin, dass 400V(eff) nicht ausreichend sind?
Für 99,999% aller Messgerätenutzer sind 400V und CAT3 völlig ausreichend.
Alles Andere ist "nice to have".
Wer von uns prüft denn schon mal in der häuslichen Verteilung ob noch Spannung anliegt. Und die die das tun wissen, dass sie geeignete Messgeräte haben sollten.
Mein und dein alter Duspol mit nur einem Knopf sind ja nach Norm auch pauschal nicht mehr CAT4 tauglich...

PS
 
@Brandmeister: Danke, endlich mal eine verständliche Übersicht! CAT III oder IV 400V gibt es demnach gar nicht, 300V sind zu wenig, also mindestens CAT III oder IV 600V.

@powersupply: mein alter Duspol kann zum Glück nicht lesen und ich bin zum Glück auch kein Meisterbetrieb, denn dann dürfte ich ihn vielleicht schon wegen der fehlenden zweiten Taste (=Zweihandbedienung, Sicherheit gegen Leer(!)linge, welche es schaffen, die zweite Meßspitze anzufassen, während sie gleichzeitig an der ersten die Lastzuschaltung aktivieren) gar nicht mehr benutzen. All diese Normengeber vergessen, daß gegen Dummheit kein Kraut gewachsen ist...
 
So meinte ich das ja mit dem "einen Knopf".
Ich bin zwar noch nicht in die Verlegenheit gekommen, aber womöglich lässt sich det Zweiknopfschwachsinn mit einem einfachen Magneten an richtiger Stelle aushebeln.

PS
 
Dirk schrieb:
CAT III oder IV 400V gibt es demnach gar nicht, 300V sind zu wenig, also mindestens CAT III oder IV 600V.
Doch CAT IV 400V gibt es auch. Es steht nur nicht in der Übersicht, weil es eine seltener verwendete Einstufung ist.
Üblich sind 50, 150, 300, 600, 1000 V. Man kann aber auch Zwischenstufen zulassen.
Selbst bei Gossen Metrawatt und anderen großen Herstellern findet man solche Geräte mit 400 oder 500V Zulassung.
Auch die genannten Weidmüller Spannungsprüfer fallen in diese Kategorie.
 
Hallo,
eine Verständnisfrage hätt ich noch, bei dem Link ist in Abb. 6 die Spannung als "Polleiter- Erde" angegeben.
Bspw. (frei erfunden) ich habe ein Messgerät mit z.B. CAT III 300 V. Darf ich jetzt bspw. an einer Drehstromsteckdose in meiner Garage nur Außenleiter <-> PE messen (das wäre ja < 300 V) oder auch Außenleiter <-> Außenleiter, was aber mehr als die angegebenen 300 V wären?

Vielen Dank übrigens fürs erläutern dieses Themas, das sind so Sachen über die man sich (leider) gerade im Umgang mit "Billig"-Multimetern evtl. bisher keine Gedanken gemacht hat :top:
 
Bei den "Überspannungskategorien" wird mittlerweile besser von "Messkategorie" gesprochen.

Die schon diskutierten Überspannungen sind nur ein Teil der Thematik. Mindestens genau so wichtig sind die möglichen Kurzschlussströme im Fehlerfall.
"Einfache" Schmelzsicherungen können z.B. die möglichen Fehlerströme an einer Hauptverteilung nicht unterbrechen. Geräte mit einer höheren Messkategorie haben also vor allem auch eine bessere Absicherung.
Weiter gibt es auch noch Anforderungen an die verwendeten Messleitungen, Prüfspitzen etc. (z.B. Berührsicherheit, Isolationsabstände, Vermeidung von versehentlichen Kurzschlüssen).

Eine gute Zusammenfassung findet sich hier:
http://ec.staubli.com/AcroFiles/Catalogues/TM_Test&Measure-O_(de)_hi.pdf

Viele Grüße
Mathias
 
tomtim schrieb:
Bspw. (frei erfunden) ich habe ein Messgerät mit z.B. CAT III 300 V. Darf ich jetzt bspw. an einer Drehstromsteckdose in meiner Garage nur Außenleiter <-> PE messen (das wäre ja < 300 V) oder auch Außenleiter <-> Außenleiter, was aber mehr als die angegebenen 300 V wären?
Meinst Du nicht, daß Du da mit ein wenig Nachdenken selbst drauf kommst!? :allesgut:
 
Da passiert eh erst mal Gar nix!
Erst wenn der Fehlerfall eintritt kann eine erhöhte Gefährdung für den Benutzer eintreten. Das Kann zum Beispiel sein, wenn Du die Messspitzen ansetzt und beim Nachbarn der Blitz einschlägt. Dann kann sich für dich, weil das Messgerät die dann auftretenden Überspannungen nicht wegstecken kann, eine erhöhte Gefährdung eintreten. Oder
Wenn Du dein Messgerät irrtümlich auf Strommessung gestellt hast und die Messspitzen in die Steckdose steckst kann eine erhöhte Gefährdung eintreten. Diese muss noch nicht mal vom Gerät ausgehen. Die kann auch schon durch ungeeignete Messleitungen herbeigeführt werden weil diese in deinen Händen abbrennen ohne dass die Sicherung auslöst.
Alleine schon die Verwendung von Messleitungen mit zu geringem Berührungsschutz, also keine Isolierspitzen an den Bananensteckern und oder keine Isolierhülsen die einen Berührungsschutz für die Finger bieten und schon bist Du dein CAT4 und CAT3 los...
Daher wird hier für das häusliche Umfeld viel zu viel Theater um das Thema gemacht.

PS
 
Thema: Welcher Spannungsprüfer von Weidmüller ?

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