Stahlwille Drehmomentschlüssel

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Mäherman

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Hallo,

ich habe eine etwas älteren Stahlwille Manoskop 730 40-200Nm.
Der Schlüssel ist älter aber neuwertig.

Meine Sorge ist jetzt die Genauigkeit.
Sollte man den besser mal testen lassen?
Oder selber irgendwie testen?
Oder einfach benutzen?
 
Hallo,
theoretisch kann man das selbst testen, mit Prüfgewichten und einem Meterstab. Anschluss in Schraubstock einspannen, 40NM z.B. einstellen, Abstand von Anschluss-Mitte zur Stelle wo Prüfgewichte angehangen werden, und entsprechende Gewichte anhängen und leicht erhöhen bis der Schlüssel auslöst.

Problem dabei ist dass die Prüfgewichte genau bestimmt sein müssen um verlässliche Aussagen zu treffen.

Beispiel: 38cm und Auslösegewicht von 12,1 Kg entspricht etwa 45,1 NM (bei einem g von 9,81 gerechnet)
Dran denken dass der Hebel genau waagerecht steht, sonst über Pythagoras die wirksame Hebellänge berechnen.

Gruß Andreas
 
-Schlüssel wiegen
-Abstand von der Drehachse zum Schwerpunkt ermitteln
-Waagerecht an der Vierkantnuss im Schraubstock einspannen
-An den Griff einen Eimer hängen
-Abstand von der Drehachse zum Eimer messen
-Wasser einfüllen bis er auslöst
-Eimer wiegen oder Wassermenge anderweitig ermitteln

-Mathematik anwenden :wink:

-Berechnetes Drehmoment mit dem eingestellten Drehmoment vergleichen.

Auslösemoment = (M_Schlüssel [kg] * Schwerpunkt [m] + M_Eimer [kg] * Entfernung_Eimer [m]) * 9,81 m/s^2

Das ist nicht so genau wie ein Kalibriergerät, aber es zeigt, ob der Schlüssel noch funktioniert. Für höhere Drehmomente reicht der Wassereimer eventuell nicht mehr aus. Dann halt alternativ Sand einfüllen, um auf mehr Gewicht zu kommen.
 
Ah ja, Eigengewicht vergessen. Darf man aber nicht mit der gesamten Hebellast berechnen, sondern als Streckenlast mit der halben Hebellänge. (Inhomogenitäten beim Aufbau des Schlüssels vernachlässigt)

Andreas
 
Leute, mit dem Eimer und so weiter ist graue Theorie, das ist nicht annähernd mit einem Prüfgerät zu vergleichen, da der eingestellte Drehmomentwert in der Bewegung gemessen wird- das Ding löst in der Bewegung aus. Wir haben in der Praxis schon ausprobiert, das der Wert sich bereits verändert, wenn man beim Test nicht am Handgriff anfasst. Man kommt, sofern man ein aussagekräftiges Ergebnis möchte, nicht um ein Prüfgerät drumherum. Das kann jedoch irgendwo bei einem Bekannten im Betrieb stehen :wink:
 
Ich habe das gerade erst vor einigen Monaten mal mit einem neu gekauften Drehmomentschlüssel getestet, der mit einem Prüfzertifikat kam.
Das Ergebnis war eine Abweichung von knapp über 7% zum Wert im Zertifikat.

Um zu prüfen, ob der Drehmomentschlüssel noch funktioniert, finde ich das gar nicht schlecht.

Oder hatte ich einfach nur Glück bei meinem Test?
Was habt ihr denn für Abweichungen gehabt?
 
Weißt du was ein Prüfgerät kostet?
Dafür kann man viele Jahre lang jählich einen neuen Drehmomentschlüssel kaufen. Das fängt bei 1000 Euro aufwärts an.

Andreas
 
Ist es ihm auch - nur nicht dem Bediener. Fasst er zu kurz muss er mehr Kraft aufwenden, gerechnet ändert sich aber das Drehmoment im Zentrum der Nuss nicht.
 
Wir kalibrieren unsere Drehmomentschlüssel auf einem Prüfstand selbst.

Zu Fehlmessungen kommt es wenn:
1. Die Kraft nicht mittig am Handgriff aufgebracht wird.
2. Der Drehmomentschlüssel nicht waagerecht eingesetzt wird.
3. Die Kraft Erhöhung nicht gleichmäßig erfolgt.
4. Der Auslösepunkt "überzogen" wird.
Das kann man auf dem Prüfstand reproduzierbar simulieren.

Ein normaler Drehmomentschlüssel wird auf +- 4% geprüft.
Bei der Nutzug kommen dann noch die Fehler aus den oben genannten nicht vermeidbaren Fehlbedienung hinzu.
Da ist man schnell bei einer Abweichung von 10% im normalen Betrieb.
Wir haben das mal getestet indem verschiedene Personen versucht haben den Drehmomentschlüssel in einer kalibrierten Drehmomentmesswelle auszulösen.
Da war 10% Unterschied gar nichts.

Also am besten jemanden suchen der ordendlich kalibrieren kann, oder mit Stahlwille sprechen. Die kalibrieren kostenpflichtig.

Oder den Wassereimer gleich an das Radkreuz hängen. :ducken:

Gruß
Uwe
 
Dankeschön - endlich mal jemand, der das bestätigt, was jenseits von "wünsch-dir-was" liegt. Da kann man nur sagen: SO ISSES.
 
Moin
Dev schrieb:
Auslösemoment = (M_Schlüssel [kg] * Schwerpunkt [m] + M_Eimer [kg] * Entfernung_Eimer [m]) * 9,81 m/s^2

Warum taucht in der Formel die Zeit auf?
Du hast doch keine Beschleunigung beim Auslösen. Lediglich, wenn der Eimer wegen des begrenzten Drehwinkels der knackenden Drehmos wieder stopt.
Oder verstehe ich da mit meinem rudimentären Wissen etwas falsch? :kp:

PS
 
Die Masse kommt doch nur zum Tragen wenn sich die Geschwindigkeit ändert mit der sich die Kraft(der Eimer bewegt. Und für mein befinden tut er das ja erst wenn der Knackpunkt überschritten wird. Bis dahin ist die Kraft doch erst mal statisch.

PS
 
Hallo,
die Gewichtskraft ist nun mal Definiert über Masse (kg) * Erdbeschleunigung g. Und in g liegt eben die s-quadrat.

und KG * m / s^2 ist die Einheit für Kraft N(ewton)
Und um dich vollends zu verwirren, 1 Nm entspricht 1 Ws (Wattsekunde)

Aber das hat man doch alles früher mal in Physik in der Schule gelernt...

Gruß Andreas
 
Nö, mit dem Joule kannst du mich nicht verwirren. Das ist mir bereits bekannt. Ich kann/konnte es nur nicht herleiten.
Und (Haupt)Schule ist schon soooo lange her.
Aber zum Glück war ich zwischenzeitlich weiterhin lernfähig. :allesgut:

PS
 
... Uwe hat es ja weiter oben schon gesagt : An den Hersteller wenden.

Ich habe zwei Schlüssel von Gedore/Rahsol. Der Große hatte letztes Jahr einen mechanischen Defekt. Ich habe ihn eingeschickt und den Schlüssel nach Reparatur und Neukalibrierung mit Zertifikat zurückbekommen. Den genauen Rechnungsbetrag weiß ich im Moment nicht. Es waren aber zwischen 50 und 55 € als Reparaturpauschale.
Ich vermute mal, daß Stahlwille das ähnlich handhabt.

Gruß,
Wolfgang
 
Wie ist das zu erklären, dass ich bei drei neuen, frisch kalibrierten Schlüsseln (2x Norbar, 1x Beta, aber auch von Norbar) beim Messen mit einer digitalen Federwaage (keine Ahnung, wie die sich genau nennen) ziemlich genau auf die Werte komme, die im Zertifikat angegeben sind? Reproduzierbar. Die Abweichungen dieser Messung liegen unter 2%. Der Aufbau sollte allerdings so aussehen, dass das Eigengewicht der Schlüssel keine Rolle spielt. Die Schlüssel müssen also in der waagerechten gedreht werden. Ich habe gesehen, dass die das im Prüflabor ebenso machen. Und jetzt zerreisst mich nicht: die digitalen Adapter, die da aus China für wenig Geld zu uns kommen, sind extrem genau. Habe es selber ausprobieren können, da ein Arbeitskollege sich so ein Teil besorgt hat. Da sind die Abweichungen sogar noch etwas geringer. Konnte das jedoch nur im Bereich von 40- ca. 140Nm ausprobieren, da ich nichts da hatte, wo man mehr hätte einspannen können.
 
AlWa schrieb:
Und jetzt zerreisst mich nicht: die digitalen Adapter, die da aus China für wenig Geld zu uns kommen, sind extrem genau. Habe es selber ausprobieren können, da ein Arbeitskollege sich so ein Teil besorgt hat. Da sind die Abweichungen sogar noch etwas geringer. Konnte das jedoch nur im Bereich von 40- ca. 140Nm ausprobieren, da ich nichts da hatte, wo man mehr hätte einspannen können.

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