Beitel und Hobel für "Alround"-Hobby-Heimwerken?

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ubbi

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Hi Leute,

ich bin Hobby-Heimwerker. Mache gerne was selbst, aber eher was anfällt oder mal hier und da ein Projekt. Ich bin also kein passionierter Holz-Handwerker.

Ich suche derzeit nach Beiteln und einem Hobel. Ist ebenfalls für kein spezielles Projekt, sondern eher, wenn man mal irgendwo etwas Holz aussparen oder abtragen muss.

Fragen Beitel:
  1. Welche Größen sind für den Alround-Gebrauch sinnvoll?
  2. Reichen Stechbeitel aus oder sollte man auch andere Beitel (z.B. Hohlbeitel) parat haben? Mir fällt gerade keine richtige Anwendung dafür ein. Aber wer weiß...
  3. Welche Marke könnt ihr empfehlen? Ich bin auf MHG und Kirschen gestoßen. Ist das schon überdimensioniert?
  4. Wie schärfe ich die am besten? Per Hand und Schleifstein?


Fragen Hobel:
Hier bin ich komplett unsicher. Mit dem Kauf eines Hobels habe ich immer gezögert. Vernünftige sind sauteuer und ich habe noch nie damit gearbeitet. Allerdings bin ich kein Fan von billig. Habe mir noch nicht oft einen herbeigewünscht - höchstens mal zum entgraten von Holzkanten oder um mal hier und da ein bisschen Stützholz unter einer Fußleiste abzutragen

Was meint ihr? Lieber das Geld komplett sparen? Oder nen billigen kaufen? Oder doch einen kleinen guten, der dann wenigstens auch herhalten kann, wenn doch mal was anliegt?


Würde mich über Meinungen und Rat freuen!

Danke im Voraus!
 
1.: Minimal würde ich sagen, 6 und 20mm, evtl. noch 40mm, ansonsten bist Du mit so einem gängigen 6tlg. Set gut bedient.

2.: Wenn Du noch nicht weißt, was Du mit einem Hohlbeitel sollst, lass sie weg. Braucht man nur sehr selten. Kauf bei Bedarf.

3.: MHG sehr gut, Dictum sehr gut, Narex gut-sehr gut, Bahco gut. Narex hat einen eher weicheren Stahl, der sich aber gut schärfen lässt. Bahco ist der Schliff eher grob aber der Stahl schnitthaltig. Kirschen würde ich keine mehr kaufen.

4.: Da stoßen Welten aufeinander. Eine preisgünstige Einstiegsmethode wäre Glas oder Granitplatte mit selbstklebenden feinen Schleifpapier (Scary Sharp Methode), Vorteil es muss nichts abgerichtet werden.
Oder ein Kombistein, Körnung um 800/3000. Nachteil der Stein muss abgerichtet/plan gehalten werden.
Das Einhalten des Winkels wird durch eine Schärfvorrichtung, z.B. Veritas MKII erleichtert.
Oder ne Maschine ala Tormek oder ne Worksharp WS3000.

Das Thema Schärfen kann Seiten füllen, die "beste" Methode gibt es da nicht. Von daher wäre es sinnvoll zu wissen, in welche Richtung Du gehen willst, wie viel Du zu investieren bereit bist und im Endeffekt, wieviel Zeit Du für das Schärfen "opfern" willst.

Hobel: Tja das musst Du wissen, ob Du einen haben willst oder nicht. Wenn bietet Juuma ein gutes P/L Verhältnis. Holzhobel sind nicht meins, daher in die Richtung keine Empfehlung. Oder andere Richtung ein Ralli Hobel mit Wechselklingen, erspart das Schärfen.
 
Danke für deine ausführliche Antwort! :thx:

Zu den Beiteln:

Ich glaube, dann würde ich erst einmal die von dir vorgeschlagenen 8 und 20 mm nehmen. Wenn ich einen Satz von 8 - 26 mm kaufe, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, in welchen Situationen ich diese Abstufungen benötigen würde. Selbst wenn ich mal eine Verblattung bei einem Holzrahmen mache, reichen ja zwei Beitel (einer fürs Grobe und einer für die Feinheiten) aus.

Zum Schärfen:

Ich würde gerne neben den Beiteln auch mal eine Axt oder ein Messer schärfen können. Ein Alrounder wäre daher gut. Was würdest du da empfehlen? Zu viel soll es nicht kosten...

Beim Stein meintest du, dass der plan gehalten werden muss. D.h. wenn ich immer in der Mitte schärfe, entsteht Wölbung, richtig? Passiert so etwas denn wirklich so schnell, wenn ich da 2-3x pro Jahr benutze?

Würde mich da ehrlich gesagt auf deine Erfahrung/dein Urteil verlassen. Habe, wie du siehst, keine Ahnung.


Zum Hobel:

Den lasse ich dann erst einmal weg, bis ein Projekt anliegt, wo ich ihn definitiv brauche.

Beste Grüße!
 
ubbi schrieb:
(einer fürs Grobe und einer für die Feinheiten) aus.
Nee nicht grob und fein, sondern schmale Stellen, schmaler Beitel, breite Stellen, dann breiter Beitel.
Grob und fein ist ja eher ne Fage des Fasenwinkels.

ubbi schrieb:
Ich würde gerne neben den Beiteln auch mal eine Axt oder ein Messer schärfen können. Ein Alrounder wäre daher gut. Was würdest du da empfehlen?
Gar nichts.
Messer/Axt wird sich sicher auch auf den genannten Varianten schleifen lassen, aber habe ich noch nie gemacht, daher sag ich lieber nichts dazu. Möchte ungern zu was falschem raten.

ubbi schrieb:
Beim Stein meintest du, dass der plan gehalten werden muss. D.h. wenn ich immer in der Mitte schärfe, entsteht Wölbung, richtig? Passiert so etwas denn wirklich so schnell, wenn ich da 2-3x pro Jahr benutze?
Genau.
Schnell ist relativ, das hängt von der Härte des Steines ab.
Man kann sagen, weiche Steine sind aggressiver, da schneller frische Partikel an die Oberfläche kommen, nutzen sich aber schneller ab. Harte Steine bleiben länger plan, gehen aber nicht so gut an den Stahl.
Kommt zudem auch auf den Stahl drauf an und ob die Schneide nur stumpf ist oder Scharten rausgeschliffen werden müssen.
Wie dem auch sei, das Abrichten eines Schärfsteines ist etwas, mit dem man sich am besten von Anfang an beschäftigt.
Es ist auch einfacher, nach jedem Schärfen, den Stein kurz abzurichten, als irgendwann man den Grand Canyon rausbekommen zu müssen. Du verstehst was ich meine.
 
Danke nochmal für deine Antwort!

Habe mir eben bei HolzWerken mal das Schärfen angeschaut. Dort wird allerdings ein 1000/6000er Stein empfohlen.

Kann jemand eine bestimmte Marken/Hersteller für den Stein empfehlen? Brauche nicht das Non-Plus-Ultra, sondern ein gutes PLV wäre mir wichtig.

Was nehme ich am besten zum Abrichten?

Danke im Voraus!
 
ubbi schrieb:
Kann jemand eine bestimmte Marken/Hersteller für den Stein empfehlen? Brauche nicht das Non-Plus-Ultra, sondern ein gutes PLV wäre mir wichtig.

Was nehme ich am besten zum Abrichten?

Danke im Voraus!

Ich kann dir die Steine von Shapton empfehlen ich schärfe damit meine Messer in der Küche und ab un zu mal ein Stemmeisen wenn ich den Schleifbock nicht zur Hand habe.

Steine sind sehr hart und somit musste ich sie in den 2 Jahren noch nicht Abrichten.
Link

Im Link steht viel zu dem Stein ansonsten mal bei Feine Werkzeuge (der link fürt zu der seite) schauen er hat da viele Infos zu Steinen und Schärfhilfen.
 
Danke für eure Antworten!

Puh, das geht ja ganz schön ins Geld. Brauche ich denn einen Abrichtstein, wenn ich 2x/Jahr die Beitel schärfe? Mit 40 Euro kann ich mir ja fast nen neuen Schleifstein kaufen.

Hab hier gelesen, dass eine Granitplatte+Schleifpapier auch gut funktionieren soll. Wäre quasi für ~5 Euro zu realisieren.

Zum Schleifstein: Ich suche einen Kombistein. Die Shapton sind nur Einzelsteine. Über eine Kombistein-Empfehlung wäre ich dankbar.

Auch weiß ich noch nicht, ob 1000/3000 oder 1000/6000 das Richtige ist. Was meint ihr?
 
ubbi schrieb:
D

Auch weiß ich noch nicht, ob 1000/3000 oder 1000/6000 das Richtige ist. Was meint ihr?
ich würde eher noch in gröbere Körnungen gehen und evtl. auch 2 Kombisteine in einer günstigeren (3,99 €) Klasse kaufen, also 300/600 und 1000/3000. Damit kannst du erst mal Erfahrung sammeln und dann entscheiden was du wirklich brauchst. Es wird schon ein Hype um das Schärfen gemacht, in der Praxis zieht man dann das Eisen schnell über den nächsten Stein. Praxis muss man sich immer selbst erarbeiten.
 
ubbi schrieb:
Brauche ich denn einen Abrichtstein, wenn ich 2x/Jahr die Beitel schärfe?

Ja!

Ja dafür, dass Du was zum Abrichten brauchst. Ob das jetzt ein Abrichtstein ist oder Platte und Schleifpapier (das nutze ich ja) ist da mal egal. Aber Abrichten musst Du. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
 
ubbi schrieb:
Puh, das geht ja ganz schön ins Geld. Brauche ich denn einen Abrichtstein, wenn ich 2x/Jahr die Beitel schärfe?
Ich hab mit einem ganz billigen (nur 150mm lang, glaub nichtmal 3€) Stein angefangen. Meinem Stechbeitel hat man schon nach kurzer Zeit angesehen das er nicht mehr gerade ist. Und ich bin nun wahrlich kein Holzwurm der regelmäßig mit dem Werkzeug arbeitet...

Auch weiß ich noch nicht, ob 1000/3000 oder 1000/6000 das Richtige ist. Was meint ihr?
Ich sage auch du brauchst einen gröberen Stein. 1000 ist schon eher was fürs Finish.
Wenn die Grundschärfe versaut ist, ab Werk noch nicht vorhanden oder wegen des Stahl schlicht nicht möglich ist bringt dir ein 1000/3000 leider garnix.


mfg JAU
 
Schau dir mal dieses Set von Scherenkauf an. Damit kommt man schon gut hin, tauglicher Stein und dazu ein Lederriemen und Polierpaste.
Falls du auch breite Hobelklingen schärfen willst eignet sich das 6 cm Set besser. Höhere Körnungen kann man machen wenn man will, muss aber nicht, der Lederriemen ersetzt das quasi.
Abrichten muss man die natürlich auch aber deutlich seltener als Japanische Steine, da diese härter gebunden sind.
Preislich sind die beide noch in einem vertretbaren Rahmen.
Damit kann man natürlich auch Küchenmesser, Scheren usw. auf Vordermann bringen, Technik voraus gesetzt.

Gruß
 
Also nur 200mm Länge macht bei Beiteln keinen Spaß, vorallem wenn mit einer Schärfhilfe gearbeitet wird.
 
Einfach ein gleich dickes Stück Holz dahinter dann kann man auch hin und her fahren, oder halt Freihand arbeiten.
Ist halt alles immer eine Frage der Ansprüche und Kosten, scharf bekommt man eine Klinge auch mit einem Kiesel und nem Stück MDF und Steinstaub, will sich aber niemand antun.
Ich würde mich aber echt nicht so am schärfen aufhängen, vor allem weil es hier doch um einen Allround Bastel Werkzeug Satz geht oder ? Da muss man mit nem Beitel auch schonmal durch Gipskarton nur um darunter einen Nagel zu durchtrennen. :D
 
Danke für die ehrlichen Antworten! :)

tryps schrieb:
[...] Allround Bastel Werkzeug Satz geht oder ? Da muss man mit nem Beitel auch schonmal durch Gipskarton nur um darunter einen Nagel zu durchtrennen. :D
Na, also durch Gipskarton und Nagel würde ich jetzt nicht gehen. Mein Plan waren zwei MHG Beitel, die ich dann auch richtig pflegen möchte.

Aber ihr habt schon recht, mit dem Schärfen möchte ich es nicht übertreiben. Sie sollen scharf sein, damit man vernünftig damit arbeiten kann. Ich möchte aber keine Wissenschaft draus machen. Preislich sollte der Kombistein nicht mehr als ~15 Euro kosten.

Was haltet ihr denn hiervon? Ist ein 400/1000 Stein. Ist das noch zu fein?

Beste Grüße!
 
400/1000 JIS passt schon, ein Abziehleder mit Polierpaste würde ich aber auf jeden Fall dazu nehmen.
Hier schon Fertig: Link
Für gelegentliche Nutzung und wegen der stärkeren Bindung -> weniger Abrichten, würde ich aber eher zu Europäischen Steinen raten.

Nur als Hinweis, bei den Körnungen gibt es mehrere Normen unter anderem JIS (Japan) und Fepa (EU), daher sind die Korngrößen nicht immer direkt vergleichbar. Hier gibt es dazu einen geeignete Übersicht.

Achja und wenn du schon zwei Stück kaufst, kannst du wahrscheinlich auch direkt einen Satz aus 4-6 holen, für MHG habe ich hier zuletzt eine ziemlich Umfangreiche Auswahl gefunden.

Gruß und viel Spaß
 
tryps schrieb:
für MHG habe ich hier zuletzt eine ziemlich Umfangreiche Auswahl gefunden.

Gruß und viel Spaß

Dann lieber bei Feine Werkzeuge bestellen, die haben wenigstens div. Griffvarianten und schreiben in der Übersicht den richtigen Preis hin.
 
Allround und um auch mal gröber zu sein, hat glaube ich Stanley welche mit Kunststoffgriff, die auch mit einem Metallhammer mal ordentlich rangenommen werden dürfen. Ich nutze 2 Sets. Einmal MHG für saubere feine Arbeiten und einen Billigsatz aus dem Aldi, der leider eine geringe Standzeit hat, sich dafür aber sehr leicht nachschärfen lässt. Prinzipiell reicht der Aldisatz auch. Öfter schärfen und damit gehen auch feinste Zinkungen.
 
Thema: Beitel und Hobel für "Alround"-Hobby-Heimwerken?

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