Das richtige Öl zum Konservieren v. allem möglichen Eisernen

Diskutiere Das richtige Öl zum Konservieren v. allem möglichen Eisernen im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Noch eine Frage von mir: Mit welchem Öl ect. schützt man Werkzeuge am besten vor Rostansatz? Ich habe hier einen Kellerraum, der zwar nicht...
Ich hab zwar, wie schon woanders geschrieben, noch nicht so viel Ahnung von Werkzeugen. Aber ich hab ne kleine Schwäche für traditionelle handgeschmiedete Messer aus Kohlenstoffstahl.

Da die halt auch sehr rostanfällig sind, hab ich mich einige Zeit lang mit verschiedenen Optionen zum Rostschutz beschäftigt. Nach einigem Abwägen fand ich dann Kamelienöl als für mich geeignet. Japaner benutzen es angeblich schon seit alters her für ihre Katanas.

Besonders hat mich ein Langzeittest beeindruckt, den jemand in einem Forum auf eigene Faust durchgeführt und mit Fotos dokumentiert hat. Ich weiß die URL nicht mehr, aber im Grunde hat derjenige Stücke aus rostendem Stahl mehrere Monate nach draußen gelegt und unterschiedlich gegen Rost geschützt (keine Behandlung vs Behandlung mit verschiedenen synthetischen Mitteln, mit Kamelienöl, Olivenöl, Ballistol usw.).

Dabei war Kamelienöl dann unter den Spitzenreitern im Rostschutz und noch besser als viele von den synthetischen Mitteln. Es war auch das einzige Pflanzenöl im Test, welches überzeugende Ergebnisse hatte. Andere Pflanzenöle wie z.B. Olivenöl führten sogar noch zu stärkerem Rosten als beim kompletten Weglassen des Rostschutzes.

Seitdem nutze ich Kamelienöl fleißig. :) Es hat gegenüber vielen synthetischen Mitteln auch den Vorteil, dass man sich keinerlei Gedanken um mögliche gesundheitliche Gefahren machen muss. Ich verwende es z.B. für die Karbonstahlmesser, mit denen ich Essen zubereite. Wie bei manch anderem Mittel sollte man es nicht mit der Menge übertreiben. Ein dünner Film genügt, sonst bilden sich nach längerer Zeit klebrige Stellen auf der Oberfläche. Allerdings weniger als bei anderen Ölen und sie lassen sich auch leicht wieder abwischen.
 
Obwohl drei Jahre her, aktuelle Infos können ja nie schaden: auch ich nutze gern Kamelienöl. Hatte bei einem Messerkauf ein 100 ml Fläschchen mit dazu bekommen. Da meine Messer nach gründlichem Abtrocknen aber eigentlich kein Öl mehr benötigen (die rosten auch so nicht), nutze ich es jetzt vorrangig für die Werkzeuge. Gerade bei Maschinentischen, Säule der Bohrmaschine etc. hat es sich optimal bewährt, zumal die Maschinen draußen (überdacht) stehen, was einen stärkeren Witterungseinfluss als in der Werkstatt bedeutet. Einen kleinen Tshirt Fetzen genommen, den in ein großes Schraubglas und da 40 Tropfen Kamelienöl drauf. Ist ein wunderbarer Konservierungslappen. Nach einem Tag im Glas hat sich das Öl im Lappen auch richtig schön verteilt.
Als Alternative und zum längeren Einmotten nehme ich noch techn. Vaseline der Bundeswehr. Die ist von der Konsistenz fester, lässt sich aber dennoch gut mit Fetzen auftragen. Die 100g Dose kostet in Bundeswehrshops etwa 3€ und reicht mir ewig und drei Tage.
 
Also ich benutze fuer meine Spyderco Messer und meine Knipex Zangen Silkonspruehoel (findet man preisweet bei Lidl fast uebers ganze Jahr hinaus). Hervorragender Rostschytz kombiniert mit Leichtgaengigkeit des Werkzeugs.
 
Ich käme nie auf die Idee, eine Zange mit Silikonöl zu behandeln. Das Zeug ist der Teufel und bleibt niemals nur im Gewerbe. Es verteilt sich: auf die Griffe und auf die Greifflächen.
Entweder flutscht die Zange aus der Hand oder das Werkstück aus der Zange.
Und bei Sprühöl kann man zudem sicher sein, es anschließend auf jeder Oberfläche im ganzen Raum wiederzufinden, was spätestens dann lustig wird, wenn man mal was lackieren möchte. :mrgreen:
Die Rostschutzwirkung von Silikonöl ist zudem recht begrenzt.

Silikonöle haben ihren Zweck beim Schmieren von Stellen, bei denen mindestens einer der Reibpartner ein Gummiteil oder aus Kunststoff ist. Auch als Formtrennmittel erfüllen sie ihren Zweck - sogar ganz hervorragend. Für Metall-Metall-Paarungen würde ich Silikonöl aber nicht als Schmiermittel verwenden.
 
Kann ich nur unterstützen! :bierchen:
 
Schön der der Thread noch lebt.

Ich hätte da noch einen kleinen Punkt:
Ich habe hier ein paar Teile aus S235JR Baustahl, die in eben jenem Keller wie im ersten Beitrag beschrieben - an sich trocken, aber unbeheizt - lagern sollen. Da ich mich mit dem Meterial nicht so auskenne mal die Frage:

Mir ist schon klar, das es irgendwo oxidieren wird, aber ich möchte das zumindest minimieren.
Ganz leicht ölige Hände beim Anfassen sind OK.
Rote Hände - nicht OK.

Als Konservierungsöl nehm ich inzwischen dieses hier:
https://www.e-coll.de/artikel.php?a...LL_Onlineshop__227__50028269_1&&cat=412829378&

Wie wird sich euerer Meinung nach das Material auf Dauer verhalten?
 
huenerschrecker schrieb:
Wie wird sich euerer Meinung nach das Material auf Dauer verhalten?
Wenn Du den Stahl mit dem verlinkten Feinöl einreibst (also ein paar Tropfen auf ein Tuch und gut verteilen), dann wird er für einige Monate nicht rosten. Irgendwann nach vermutlich 6-12 Monaten fängt er an, oberflächlichen Rost anzusetzen. Und dann wird der Rost langsam mehr. In einem trockenen Keller passiert das aber nur sehr langsam.

Wenn Du die Teile alle zwei oder drei Monate neu einreibst, werden sie wohl auf lange Zeit nicht rosten.
 
Ich hätte da noch mal eine Frage, bevor ich wieder einen Extra Thread aufmache...:

Ich hatte eines dieser S235JR Teile lackiert. Ich hatte einen Rest 2K PU Lack von einem Bekannten bekommen, das hat gerade noch gereicht.

Dazu hatte ich den Stahl natürlich vorher mit dem Schwingscheifer bearbeitet. Auf dem Stahl war eine schwarze Schicht - kein Rost - von der ich nicht sicher war, ob ich sie entfernen soll oder nicht. Als ich mit dem Schleifer flüchtig drübergegangen bin, fing diese Schicht plötzlich an, sich von selber abzusprengen.

Ich mach den Schleifer aus und denke nanu, wer wirft denn hier mit Splittern?
Wie von Geisterhand - plik -plik -plik fingen kleinere Bröckchen an, sich abzulösen und sprangen davon. Irgendwie muss diese Schicht unter einer hohen Spannung stehen.

Daraufhin hatte ich natürlich keine Wahl und hab sie ganz weggeschliffen.


Hätte ich die schwarze Schicht besser nicht angetastet und einfach drüberlackiert?
 
Hätteste mal Fotos gemacht, müsste hier nicht die Glaskugel benutzt werden...
 
huenerschrecker schrieb:
Hätte ich die schwarze Schicht besser nicht angetastet und einfach drüberlackiert?

Das war evtl. die Walzhaut (Zunderschicht) von deinem warmgewalzten Material.
Ist meiner Erfahrung nach auch relativ resistent gegen Rost, zumindest wenn das Material nicht direkt bewittert wird.

Für Nicht-Präzisionswerkzeug oder "nicht-funktionale" Sachen geht auch Leinölfirnis gut.
Die bildet eine einigermaßen feste Schicht und "greift sich nicht ab" wie z.B. Öl (schmiert natürlich auch nicht im herkömmlichen Sinn).
Meine Äxte und Beile hängen ganzjährig draußen beim überdachten Brennholz und rosten nicht.
 
Hallo,

welches Öl (Spray) nutzt ihr für die Pflege der Heckenschere (Schwert)?

Danke schon mal.

Das Thema wird bereits hier ergiebig diskutiert und das Schwert einer Heckenschere passt da auch mit rein. Deshalb ist das Thema jetzt hier. -- Brandmeister
 
ToLu schrieb:
welches Öl (Spray) nutzt ihr für die Pflege der Heckenschere

Ohne mich jetzt durch die Seiten gearbeitet zu haben, ich nehme aktuell für alles, was mit mir oder mit "Bio" in Berührung kommt, medizinisches Weißöl. Wird auch in Cremes und/oder Salben verwendet und performt bisher ganz gut.
Die beiden Damen hier haben ja jede Menge Kontaktflächen und da will ich das mineralische nicht immer an den Flossen haben. Tische, Kubeln und Hebel Weißöl, die ganzen Funktionsflächen eben Gleitbahnöl, etc ...
20210625_182207.jpg

Der Kollege hier hat simples Salatöl benutzt. Wird wohl auch gehen ...
 
Das Heckenscherenmesser soll ja auch etwas Schmierung erhalten und nicht nur Rostschutz für die Lagerung.
Ich hab zu meiner neuen Metabo Akku Gras/Strauchschere vom Lieferanten RAL 6001 das da dazu bekommen. Schmiert und Pflegt.
Heckenscherenspray.jpg
 
ToLu schrieb:
welches Öl (Spray) nutzt ihr für die Pflege der Heckenschere (Schwert)?
Für das Getriebe und den Exzenter: Normales Wälzlagerfett passender Konsistenz.

Für das Schwert: Biologisch abbaubares Sägekettenöl. Der ganze Kram landet schließlich über kurz oder lang in meinem Garten. Trockenschmierstoffe (Spray mit PTFE) habe ich auch mal probiert, aber Sägekettenöl gefällt mir besser. Auftragen kann man es gut mit einem kleinen Borstenpinsel.
Es gibt mittlerweile auch genug Bioöle, die nicht verharzen. Bei denen gibt es auch keine Probleme, wenn die Heckenschere nur selten genutzt wird.

Das genannte Öl von Metabo (übrigens auch als 1 L Dose erhältlich und nicht nur als Spray) ist ebenfalls ein biologisch abbaubares Öl, aber teurer als Sägekettenöl.

Manche hängen auch den Köcher senkrecht an der Wand auf (Öffnung nach oben) und kippen entsprechend Sägekettenöl rein, bis er 3/4 voll ist und stecken dann die Heckenschere rein. Das konserviert natürlich hervorragend, ist aber beim rausnehmen der Maschine eine ziemliche Sauerei, da sie Minutenlang eine Ölspur hinter sich herzieht... :wink:
 
Von dem Metabo Öl habe ich auch eine Literdose hier. Die war mal mit dem Gedanken, den Köcher zu füllen, angeschafft worden was ich aber wegen der angesprochenen Sauerei bislang unterlassen habe.
Gelegentliches Schmieren reicht bislang jedenfalls auch. Ich nehme dafür eine Kunststoffspritze mit stumpf geschliffener Kanüle. Damit lässt sich das prima dosieren und kommt gut in die Zwischenräume.

PS
 
Thema: Das richtige Öl zum Konservieren v. allem möglichen Eisernen

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