"Titanbohrer" gibt es sowas wirklich?

Diskutiere "Titanbohrer" gibt es sowas wirklich? im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hatte gerade mal geguckt wie ich am besten durch ne Stahlbeton Decke bohre (keine Lust immer 20 Löcher zu machen bis ich mal keinen...
Fraunzer schrieb:
Klar gibt es die wirklich. Sind die nicht meistens am Bohrkopf mit Diamant beschichtet und dadurch extrem hart?
Hääa?
Hast Du vor deinem Beitrag ein wenig in diesem Thread gelesen?
Warum haben die Bohrer wohl Titan und nicht Diamant im Namen :kp:
Kopfschütteln

PS
 
Fraunzer schrieb:
Klar gibt es die wirklich. Sind die nicht meistens am Bohrkopf mit Diamant beschichtet und dadurch extrem hart?
Es gibt wirklich Bohrer mit Diamant als Schneidenmaterial, z.B. Seco PKD oder auch von Gühring, aber die sind nicht für gehärteten Stahl geeignet, sondern insbesondere für abrasive Verbundwerkstoffe wie GFK.
Auch als Fräser gibt es sowas (Beispiel). Dann aber zum Fräsen von Holz (!), Alu oder Verbundstoffen - je nach Schneidengeometrie.
Für gehärteten Stahl sind die völlig ungeeignet.

Viele andere werben mit "Diamantbohrer" und ähnlichen Namen (dann meist zum Bohren von Glas oder Porzellan, aber Diamant ist da meist nur in vernachlässigbaren Mengen enthalten.

Profitipp: Guck mal auf den Preis bei den verlinkten Fräsern. Wenn Diamantwerkzeuge deutlich günstiger angeboten werden, solltest Du einen Bogen drumherum machen. :mrgreen:

Und die Bohrer, um die es hier geht, sind übrigens auch nicht aus Titan. Titan ist nämlich ein viel zu weicher Werkstoff, um daraus Bohrer herzustellen. :wink:
 
Vor 20 Jahren, als es bei uns in der Firma noch einen Holzbetrieb gab, wurden Holzteile aus Buchensperrholz gefertigt und mit Wurzelnußfurnier beschichtet. Diese wurden dann mit 5- und 6-achsigen Fräsmaschinen ausgeschnitten. In den Maschinen waren solche zweischneidigen Fräser eingesetzt die mit Drehzahlen von bis zu 60000 U/min liefen.

Zurück zum Titankarbid Bohrer.
Ich weis nun, dass man beim Bohren von Kugellagerringen den Druck am Ende des Bohrvorganges weit zurück nehmen muss. Sehr weit und nicht nur "spanbrechend" den Bohrer immer wieder abheben.
Der erste Westa Bohrer hats nämlich nicht überlebt :cry:
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Der 8,5er King Universal kam fast schadlos durch. Ein klein wenig, könnte man meinen, dass die Schneide gelitten hat und Miniausbrüche hat. Also zäh und hart ist doch etwas anderes. Die Drehzahl lag zunächst bei 2000 und als die Spitze durch war etwa 2500U/min.
IMG_20170221_211854.jpg
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Heute Nachmittag darf er dann zeigen was er in Beton drauf hat und anschließend nochmal in Stahl. Da habe ich gefühlsmäßig eher bedenken, dass er da noch wirklich schneidet.

PS
 
Schön scharfer Lagerring auf zwei von drei Bildern. Und die Bohrer? :rotfl: :crazy:
 
Ja ich weis.
Aber mein Handy kapiert nicht immer was ich von ihm will.
Das muss das noch etwas lernen :allesgut:
Die Digiknipse hat, seit ich das Knipsofon immer dabei habe nahezu ausgedient.

PS
 
powersupply schrieb:
Die Digiknipse hat, seit ich das Knipsofon immer dabei habe nahezu ausgedient.
Kann ich nicht behaupten.
Meine Knipse hat zum besseren Blitz halt auch ne Makrofunktion die sogar bissl was taugt. :wink:


mfg JAU
 
Natürlich hat das auch ein wenig mit Faulheit zu tun. :oops:
Für mit der Digikknipse gemachte Bilder muss ich den PC anwerfen und erst noch die Bilder dorthin übertragen.
Mit dem Handy, das ich eh meist dabei habe, lade ich sie gleich hier hoch.
Aber hinsichtlich Blitz und Makrofunktion geb ich dir natürlich Recht

PS
 
powersupply schrieb:
Mit dem Handy, das ich eh meist dabei habe, lade ich sie gleich hier hoch.
Und was genau denkst Du hat der Rest der Welt davon, wenn Du hier Bilder abkippst, auf denen höchstens zu erahnen ist, was Du im Text beschreibst? Oder soll das nur als Beweis dienen, daß Du das auch wirklich gemacht hast?
BTW: das arme "Knipsofon" kann nix dafür, das mittlere Bild ist annähernd dort scharf, wo man es erwartet.
 
Sodele
Jetzt hat der Titan(karbid)bohrer, nachdem er eine 5cm Rasenkantenplatte ohne Schlag durchbohren musste, noch einige Löcher in einen einfachen gewalzten Stahlwinkel und in den Kugellagerring hinter sich gebracht. Wie ich finde, mit Bravour. :top:

Erst ein Loch in die Rasenkantenplatte
IMG_20170224_172949.jpg

Dann vier Löcher in den Stahlwinkel(das Kleine war schon. Ich hab daneben und ohne Vorkörnen neu gebohrt.
IMG_20170224_173400.jpg
IMG_20170224_173808.jpg

Und zum Schluß noch einmal ein Loch in den Kugelllagerrring.
IMG_20170224_174351.jpg
IMG_20170224_174802.jpg

OK. Minimalste Kantenausbrüche hat er mittlerweile. Die sind aber nicht Kriegsentscheidend.
Fakt ist, für mich jedenfalls, dass das mit der Unbohrbarkeit der Hantelscheibe für mich Märchenstunde ist. Der Bohrer tut das was man von ihm erwartet. Mit Sicherheit lassen sich damit auch Bewehrungen die im Beton eingebettet sind durchbohren. Drücken muss man schon. Von alleine läuft allerdings auch kein HSS-Bohrer ins in einen Baustahl.
Leider konnte ich die beim Bohren des Kugelllagerringes entstehenden Funken nicht festhalten. Die fand ich angesichts des anschließend vorgefundenen Zustand des Bohrers schon beeindruckend.

Was vielleicht noch zu erwähnen ist: Man muss , entgegen der Aussage von ric, den Druck beim Durchbrechen durch das Werkstück ganz wegnehmen und darf nur noch mit viel Gefühl fertigbohren. Sonst ist die Schneide unweigerlich weg da der Bohrer am Ende viel zu schnell durchgeht und verhakt.

PS
 
powersupply schrieb:
Man muss , entgegen der Aussage von ric, den Druck beim Durchbrechen durch das Werkstück ganz wegnehmen und darf nur noch mit viel Gefühl fertigbohren.
Eine entgegengesetzte Aussage habe ich nicht gemacht, in der Anleitung steht "Vorsicht beim Durchbruch, nehmen Sie rechtzeitig Druck weg!"

Betonsteine sollten übrigens bevorzugt mit Schlag gebohrt werden, beim Drehbohren ist der Verschleiß des Bohrers deutlich höher.
 
ric schrieb:
powersupply schrieb:
Also gib bitte eine Drehzahlempfehlung für den 8,5er in Kugellagerstahl.
Meine Maschine hat einen drehzahlgeregelten Antrieb....
Ca. 2.000 UPM, vor dem Ausbruch am besten Drehzahl noch weiter erhöhen und spanbrechend bohren (Bohrer kurz zurückziehen und neu ansetzen).

Hier war nix von weniger Druck zu lesen.
Neu ansetzen hiese hier wieder drücken.

PS
 
Thema: "Titanbohrer" gibt es sowas wirklich?
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