Probleme beim Aluminium-WIG schweißen

Diskutiere Probleme beim Aluminium-WIG schweißen im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hi, ich habe mich ans Aluminiumschweißen gewagt und muss sagen, dass es um einiges schwieriger ist als Stahl. Mein Problem ist, dass ich 4mm...
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henrik22

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Schwarzwald
Hi,

ich habe mich ans Aluminiumschweißen gewagt und muss sagen, dass es um einiges schwieriger ist als Stahl.

Mein Problem ist, dass ich 4mm Stücke verbinden will. Entweder als Stumpf- oder Eckstoß. Wie bekommt man es hin, dass man bei beiden Stück ein gescheites Schmelzbad hinbekommt? Das Schmelzbad bildet sich nur bei einem der beiden Werkstück aus und der Lichtbogen wandert irgendwie hin und her. Den Schweißzusatz muss man möglichst schnell hinzugeben oder? Bei mir bildet sich immer so ein breiartiges tropfenförmiges Gebilde. Brennerwinkel ist bei ca. 60-70°. Das Schmelzbad vorm Brenner ist auch irgendwie nich groß genug sodass ich den Zusatz hinzugeben kann. Ich berühre jedes mal die Nadel.

Ich verwende eine grüne Elektrode, Balance bei ca. 30% und AC-Frequenz ca. 120 Hz. Strom 120A. Gasmenge habe ich auf 9l/min. gestellt und auch mit einer Lehre geprüft.

:thx:
 
Moin..
120A ist gefühlt zu WENIG.

Wenn dein Gerät es hergibt, (zweiter Brennertaster) stelle einen Vorwärmstrom von 50 und einen Schweißstrom von 200 ein.
Dann kannst du gezielt per Taster "Gas geben" und wieder loslassen wenn es heiß genug ist.
Dass du ohne Materialzusatz erst nur eine Seite anschmilzt, kann vorkommen..macht aber nichts, denn du kannst den Brenner ja bewegen.

Hier KEIN Pulsschweißen einsetzen, aber natürlich AC mit so wenig Reinigungswirkung wie vertretbar. Die Frequenz lieber etwas höher....aber das kann man mit jeder Frequenz schweißen. Grün ist OK...aber andere Farbe wäre auch kein KO-Kriterium.
2,4mm wäre mein Wunschdurchmesser. Angeschliffen als Kegelstumpf. (Wie ein Bleistift, bei dem die Graphitmine fehlt) Vielleicht sogar spitzer. Bei hoher Frequenz und niedrigem Plusanteil kann die Nadel ziemlich spitz bleiben.

Erstmal mit EINEM Stück Material üben wie die Schmelze sich verhält. Drankommen darf natürlich nicht sein, dann ist neu anschleifen angesagt.
Fall das Gerät keinen zweiten Taster hat wäre das ziemlich ungünstig für Anfänger. Oder hast du ein Fußpedal?

DoMi
 
Moin,

danke für den Beitrag.

200A? :shock: Da ist mein Gerät an der Grenze (abgesehen von der normalen 230V Steckdose).

Da ist schon heftig. Auf was hat eigentlich die Frequenz Einfluss? Auf die Breite des Lichtbogens? Die Reinigungswirkung erziele ich ja mit dem Plusanteil oder?

Zweite Brennertaste habe ich nicht, aber ein Fußpedal.
 
Pedal ist doch schon mal perfekt..falls möglich stellst du 50A als Mindeststrom und 200A als Maximalstrom ein..und dann Stoßweise "Gas geben" (Das macht man als Autofahrer meist intuitiv richtig)

die 200A brauchst du nur Stoßweise um kurz den richtigen Einbrand zu bekommen. Wenn der Tropfen dann verlaufen ist, Fuß vom Gas.
Das sollte die Steckdose aushalten.


Die höhere Frequenz bewirkt eine Lichtbogenbündelung, belastet aber gleichzeitig den Wechselrichter stärker und macht mehr Krach.
Mit der Reinigungswirkung hat sie nichts zu tun.

DoMi
 
Werde das mal probieren. Das heißt zum Aluminium schweißen ist ein Fußpedal unabdingbar?

Wäre das vergleichbar mit niederfrequentem Pulsen?
 
Servus,
henrik22 schrieb:

Ja, doch, zumindest am Anfang, wenn du merkst dass das Material warm wird mit dem Fußpedal zurückgehen. Kann aber sein dass die 2,4 mm Elektrode je nach Balance die 200 A nicht so locker wegsteckt. Unabdingbar würde ich zum Fußpedal vielleicht nicht sagen, aber es erleichtert es schon auf den Wärmebedarf vom Alu reagieren zu können, anfänglich leitet es die Wärme stark ab, irgendwann ist dann aber ne Art Grundwärme im Bauteil.

Auf was hat eigentlich die Frequenz Einfluss? Auf die Breite des Lichtbogens?
Ja, hohe Frequenz -> schmäler und etwas richtungsstabiler und umgekehrt, bei 4 mm Material ist es vom Handling her mMn eher Geschmackssache

Was das Drahtzugeben betrifft, da hast du schon Recht, im direkten Einflussbereich des Lichtbogens möglichst zügig beim Tupfer sein, auf der anderen Seite aber zwischendrin auch nicht zu weit weg dass Luft an die Drahtspitze kommt.
Alu hat auch die Eigenheit dass der Tropfen den du zugibst erstmal in die Höhe geht und erst nach einem Moment das endgültige, flachere Nahtprofil annimmt d.h. im Vergleich zu Stahl beim Zugeben den Brenner kurzzeitig etwas anheben oder ein Stück gegen die Schweißrichtung bewegen
 
Ohne Gewähr, bin auch nur Gelegenheitschweißer: Nimm mal eher so 160€ (~ 40A /mm Matieraldicke) .

Dann pendelnd über beide Stücke, so daß sich auf beiden Seiten ein Schmelzbad bildet. Nun Brenner etwas zurück und Material zugeben. Dann sollten sich beide Seiten eigentlich schon verbinden. Ab dann den Brenner nur noch auf der Naht bewegen ... immer etwas vor, warten bis das Bad da ist, Brenner etwas hoch und Material zugeben. Dann weiter vor usw usw.
 
henrik22 schrieb:
Werde das mal probieren. Das heißt zum Aluminium schweißen ist ein Fußpedal unabdingbar?

Wäre das vergleichbar mit niederfrequentem Pulsen?

Unabdingbar nicht, aber eine sehr praktische Sache, besonders wennd as Gerät keinen zweiten Strompegel per Brennertaster bietet.

Ja, das bewirkt in Etwa das selbe, nur besser, da man die Höhe und Länge der Pulse jederzeit anpassen kann.

DoMi
 
Thema: Probleme beim Aluminium-WIG schweißen
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