Reparatur Platine Merkle Schweißgerät

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Jürgi

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Hallo zusammen,
Bei meinem Merkle ME 202 LK geht der Drahtvorschub nicht.
Der Hilfstrafo scheint okay und bringt 27V AC auf die Platine. Auf der Platine sitzt der Gleichrichter. Da kommen etwa 25V DC raus. Das sollte OK sein.
Mir ist aufgefallen, dass auf der Platine ein Kondensator explodiert ist. Der große gelbe auf dem Bild.
Das Relais rechts daneben rattert manchmal und die Kontakte sehen nicht mehr frisch aus.
Die beiden Teile werde ich auf jeden Fall ersetzen.

Jetzt die große Frage: Was soll ich noch alles mitbestellen und eventuell ersetzen?

Gruß Jürgen
 

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Servus Jürgi,

hat der senkrechte, schwarze Elko auch dicke Backen? Dioden sind anscheinend zum Großteil ja nur Standard 1N4007. Hast du die schon durchgemessen? Ansonsten nur vorsichtshalber evtl. die beiden Transistoren mitbestellen, wenn die nicht die Welt kosten. Hab jetzt aber nicht weiter recherchiert. Evtl. noch 1, 2 NE555s in Reserve. Die dürften ja irgendwas mit Zeit vom Merkle machen.

Gruß!

Andre
 
Der Elko könnte durch Überspannung, oder durch Wechselspannung geplatzt sein.

Prüfe den Brückengleichrichter!
Im Falle von Überspannung gehen die NE555 schnell kaputt..einfach auf Verdacht ersetzen, die kosten nicht die Welt..und gleich auf Sockel setzen die Teile.

Die BZY13 in der Mitte und den 1K/2W ebenfalls prüfen bzw. ersetzen.

Dann erstmal anschließen und auf Rauchzeichen achten :wink:

DoMi
 
Ohne den Text korrekt gelesen zu haben dachte ich noch anhand der Bilder "Oha, Ein Varistor neben dem Elko. Wo soll da eine Überspannung hergekommen sein?"
Aber so. Der BZY13 scheint ja zusammen mit dem genannten Widerstand die Spannungsversorgung für die NE555 zu realisieren. Ich hatte zunächst spontan den unteren 2N3019 für den Spannungsregler mit im Verdacht und dort versucht eine Z-Diode zu erkennen. Aber offensichtlich gehts hier auch ohne Transistor wie ich anhand der Leiterbahnen herauslesen konnte.

Edit: Prüfe auch die BY2000(U20). Das ist die Freilaufdiode für den Vorschub.

PS
 
Hallo,
hat der senkrechte, schwarze Elko auch dicke Backen?
Eigentlich nicht auffällig, aber den habe ich noch hier, also wird der auch ausgetauscht.

Prüfe den Brückengleichrichter
Der schwarze Gleichrichter erzeugt laut Multimeter eine Gleichspannung. Wie kann ich den sonst prüfen?

Die BZY13 in der Mitte und den 1K/2W ebenfalls prüfen bzw. ersetzen.
Die BZY13 finde ich nicht bei Reichelt. Kann ich dafür eine andere Diode nehmen?
Der große 1k Widerstand hat in eingebauten Zustand 999 Ohm.
Prüfe auch die BY2000(U20). Das ist die Freilaufdiode für den Vorschub
Im eingebauten Zustand hat das Multimeter in beide Richtungen gepiepst. Mit einem angehobenen Bein zeigt das Multimeter einen Wert von ca 550. In eine Richtung. Das scheint zu passen, oder?

Mir ist noch aufgefallen, dass auf der Platine beim großen Stecker viel Schmutz und Staub war. Vielleicht hat das auch einen kurzen verursacht. Die Sicherung vom Hilfstrafo war jedenfalls durch.

Also werde ich die Kondensatoren und die NE555 bestellen, oder?

Danke schon einmal an alle.

Gruß Jürgen
 
Jürgi schrieb:
Prüfe den Brückengleichrichter
Der schwarze Gleichrichter erzeugt laut Multimeter eine Gleichspannung. Wie kann ich den sonst prüfen?
Per Diodenmessung an den Anschlüssen. Ggf halt auslöten. Die beiden mittleren Anschlüsse sind die Wechselspannungsanschlüsse. Wenn Du die Platine mit den Lötanschlüssen zu dir liegen hast wie in dem verlinkten Bild liegt von jedem Wechselspannungsanschluß eine Diode in Durchlassrichtung(+ des Messgerätes an einem der Mittleren) und dem oberen(der mit dem Becher des Elkos verbunden war). Zum Unteren genau umgekehrt.

Die BZY13 finde ich nicht bei Reichelt. Kann ich dafür eine andere Diode nehmen?
Du benötigst eine andere Z-Diode mit 13V Nennspannung.
Besorge dir auch gleich noch eine Tantalpille mit den selben Nennangaben wie der blauen in der Mitte der Platine.

Der große 1k Widerstand hat in eingebauten Zustand 999 Ohm.
Hmmm. 1 Ohm zu wenig! Das haken wir jetzt mal unter Messungenauigkeit ab. + / - 10% sind hier genau genug.
Im eingebauten Zustand hat das Multimeter in beide Richtungen gepiepst. Mit einem angehobenen Bein zeigt das Multimeter einen Wert von ca 550. In eine Richtung. Das scheint zu passen, oder?
Passt. Im abgeschalteten Zustand hast Du damit auch gleich noch den Öffnerkontakt des Relais und den dicken Widerstand im Keramikgehäuse mitgeprüft. Mit dem Relaiskontakt und dem Widerstand ist der Schnellstop des Vorschubmotors realisiert.

Mir ist noch aufgefallen, dass auf der Platine beim großen Stecker viel Schmutz und Staub war. Vielleicht hat das auch einen kurzen verursacht. Die Sicherung vom Hilfstrafo war jedenfalls durch.
Da ist, denke ich, etwas anderes passiert :glaskugel:

PS
 
So, den Gleichrichter habe ich von der Platine gelötet.
Eine Randnotiz: Entlöten mit der Entlötsaugpumpe macht mir keinen Spaß. :crazy:
Jedenfalls sind die Messungen der Dioden im Gleichrichter plausibel.

Also bestelle ich:
Alle Kondensatoren
Eine Z Diode 13V (reicht 1,3 Watt?)
2x Transistor 2N 3019
Das Relais : Finder 40.31.9.024
 
Jürgi schrieb:
...
Eine Z Diode 13V (reicht 1,3 Watt?)
...
Die BZY hat zwar 2W

mit einem 1K Vorwiderstand an maximal 40VDC, muss die Z-Diode aber maximal 0,35W verbraten..sollte also kein Problem sein.

DoMi
 
Hi

Die Transistoren sind doch nur für die Ansteuerung der Relais und kannst Du doch ganz einfach nachmessen.Das sind NPN Transistoren. Deren Basis hat je zu Kollektor und Emitter eine Diodenstrecke messbar. Basis ist der mittlere der drei Pins. Kollektor ist zusätzlich am Gehäuse.
+ des Messgerätes an die Basis muss sowohl nach Emitter als auch nach Kollektor Durchgang haben bzw eine Diodenstrecke messbar sein. In Rückwärtsrichtung sowie von Emitter nach Kollektor und Kollektor nach Emitter darf nichts sein.

PS
 
Die Messung macht aber nur im ausgebauten Zustand Sinn, oder?
 
Ja, löte sie aus. Mindestens die Basis. Da an den Relaisspulen auch noch Freilaufdioden dran sind hast Du noch mehr Fehlerquellen für falsche Messungen. Daher ist es sowieso besser sauber aus- und wieder einbauen. Ich glaube aber nicht, dass die was haben.
Das, in der Draufsicht, untere Relais hat doch noch nicht mal etwas Abbrand. Das würde ich auf jeden Fall drin lassen. Das Motorrelais sieht so schlecht auch noch nicht aus da der Öffnerkontakt durch die strombegrenzende Wirkung des eingeschleiften Widerstandes vor zu großen Strömen bewahrt wird. Wenn dann würde ich, sofern überhaupt einsehbar, noch nach dem Hauptschütz schauen ob der nicht abgenutzt ist.

PS
 
Die Teile habe ich bei Reichelt bestellt. Bei der Gelegenheit habe ich mir noch ein Stromzangenmessgerät in den Warenkorb gelegt. Die Versandkosten wären sonst anteilig zu hoch gewesen :crazy:
Das fehlte mir noch in der Werkstatt.

Auf der Platine werde ich mit den Kondensatoren und dem Relais anfangen und testen ob es läuft.

Danke an alle für die Ratschläge!
Ich bin total begeistert wie man anhand von Bildern die Funktion einer Platine erkennen kann, ohne eine Steckerbelegung zu kennen. Respekt Jungs!

Schönen Sonntag noch

Jürgen
 
Hallo zusammen,
Die Teile sind heute eingetroffen.
Folgende Teile habe ich getauscht:

Relais für den Drahtvorschub 24 Volt.
3x die 2N3019
Zehnerdiode ZD13
Alle Elkos und den Tantal

Alles wieder zusammen gebaut und Taster am Schlauchpaket gedrückt. Ergebnis: das neue Relais für den Drahtvorschub rattert und flattert zunächst. Der Drahtvorschub ging.
Das konnte ich ein paar Mal reproduzieren, und dann ratterte das Relais nicht mehr, sondern schaltet wie es soll. Meistens zumindest.
Spielt man an den Potis für die Punktzeit, rattert das Relais wieder. Punktschweißzeiten lassen sich nicht einstellen.
Lasse ich die Potis auf Normal Schweißen, schaltet das Relais ganz normal und ein erster Schweisstest war erfolgreich.

Was kann ich noch versuchen?

Nachtrag:
Stelle ich den Drahtvorschub auf volle Geschwindigkeit, rattert das Relais 5x bevor es hält. Siehe Video
2r2VuHMLG9Y

Nachtrag 2
Wenn das Relais klackert, hat es an der Spule etwa 8V DC. Diese Spannung steigt langsam innerhalb ca 30 Sekunden auf etwa 20 Volt.


Gruß
Jürgen
 

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Jürgi schrieb:
Was kann ich noch versuchen?

Ich hätte die NE555s mit getauscht. Wie gesagt, die machen "irgendwas" (eben u.a. die Punktzeit) mit Zeit.

Gruß!

Andre

P.S.: Wie DoMi vorne schon geschrieben hat, die Dinger gleich sockeln. Dann kannst du im Bedarfsfall fix tauschen.
 
Hi
Nachtrag 2
Wenn das Relais klackert, hat es an der Spule etwa 8V DC. Diese Spannung steigt langsam innerhalb ca 30 Sekunden auf etwa 20 Volt.
Wie hoch ist die Spannung an dem Elko in der Mitte der Platine?

PS
 
Die NE555 habe ich dummerweise vergessen zu bestellen. :crazy:
Einen hätte ich noch vorrätig. Welchen der beiden soll ich tauschen? Die Drehzahlregelung funktioniert ja, wenn das Relais einmal angezogen hat.

Die Spannung am blauen Elko messe ich noch.

Gruß Jürgen
 
Hi

Wenn Du einen 555er wechseln willst, dass den in der Mitte. Der andere ist für die PWM des Vorschubmotors.

PS
 
powersupply schrieb:
Hi
Wie hoch ist die Spannung an dem Elko in der Mitte der Platine?
PS

Im Leerlauf etwa 13 Volt, bei gedrücktem Brennertaster etwa 5 Volt.

Gruß Jürgen
 
Hi
Die Tantalperle hast Du aber schon richtig rum eingelötet?Bei denen ist, im Gegensatz zu den normalen Elkos, der + markiert.
Das Brennerkabel ist in Ordnung?
Die Relaisspule hat etwa den selben Widerstandswert wie die ausgebaute? (Nicht wesentlich weniger!)

PS
 
Thema: Reparatur Platine Merkle Schweißgerät

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