Verständnisfrage

Diskutiere Verständnisfrage im Forum Druckluft-Technik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Wenn man zwei Kompressoren vergleicht, die aus identischen Komponenten bestehen mit der einzigen Ausnahme, dass der eine mit 10 bar, der andere...
D_Mon

D_Mon

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Wenn man zwei Kompressoren vergleicht, die aus identischen Komponenten bestehen mit der einzigen Ausnahme, dass der eine mit 10 bar, der andere mit 8 bar Arbeitsdruck läuft, wie ist das zu bewerten?

Kann man davon ausgehen, dass der erste etwas länger braucht, bis der Motor abschaltet, man dafür aber (identische Werkzeuge und Arbeitsweise vorausgesetzt) etwas länger Luft hat, bis der Motor wieder einschaltet?

Welche Unterschiede wären sonst evtl. noch zu berücksichtigen?
Welchen würdet Ihr grundsätzlich bevorzugen (Anwendungsbereich: Allrounder für Hobby, Haus und Garten)?

Gruß
D.Mon
 
D_Mon schrieb:
Wenn man zwei Kompressoren vergleicht, die aus identischen Komponenten bestehen mit der einzigen Ausnahme, dass der eine mit 10 bar, der andere mit 8 bar Arbeitsdruck läuft, wie ist das zu bewerten?
Wenn der selbe Verdichter verbaut ist, gibt es zwei Möglichkeiten.
Da bei steigendem Druck am Ausgang der Kraftaufwand zum Verdichten steigt, hat der eine Kompressor entweder eine geringere Drehzahl (Übersetzung vom Motor zum Verdichter mittels Riemenscheibe) oder einen kräftigeren Motor.
(Oder falls sie bis auf den eingestellten Abschaltdruck wirklich identisch sind: Der Hersteller hat bei dem 8 Bar Kompressor einen größeren Motor montiert als eigentlich notwendig. Das könnte man natürlich positiv als Reserve werten...)

Beim ersten Fall sinkt die Liefermenge bei z.B. 6 Bar im Vergleich zu dem Kompressor mit den 8 Bar Nenndruck, im zweiten Fall gibt es keine relevanten Nachteile und es steigt nur der Enddruck.

Ob die geringere Liefermenge ein Nachteil ist, hängt von Deinem Luftbedarf ab. Davon würde ich die Entscheidung abhängig machen.
 
Konkret geht es um den Vergleich des Scheppach HC52DC mit dem HC53DC.
Gemäß Angabe auf der Website sind alles Daten identisch, insbesondere auch die Motorleistung, die Drehzahl sowie die Luftleistungen von 1 bis 8 bar.

HC52DC

HC53DC

Der HC 53DC ist um 1,4 kg schwerer, was evtl. auf einen größeren Motor oder einen Tank aus etwas dickerem Blech hindeuten könnte, aber das sind reine Vermutungen.

Den Luftbedarf kann ich noch nicht richtig einschätzen.
Hatte noch keinen Kompressor und zunächst mal brauch ich den für einen Druckluftnagler, Ausblaspistole, Reifenfüllgerät, irgendwann mal einen Schlagschrauber u. ä.
Ich möchte halt möglichst zukunftssicher sein. Bin nicht der Typ, der sich in 6 Monaten was neues kaufen möchte.

Gruß
D.Mon
 
Hallo.

Wenn man nach den Bildern geht, haben die Kessel unterschiedliche Formen. Der mit 10 Bar hat einen länglicheren Kessel.
Du kannst mal schauen, ob du was über die Größe der Geräte raus findest...

Ich würde in dem Fall eher zu dem 10-Bar Gerät greifen. Den höheren Druck wirst du kaum brauchen, aber etwas mehr Luft im Tank kann nie schaden.

Gruß, e0mc2
 
Für was mehr Luft im Tank?

Ich hab mein Kompressor von 10 auf 7,5 Bar runter gestellt. Da spare ich mir in der Regel dann den Druckregler für Druckluft Werkzeuge. Das der Kompressor schaltet schneller ab.
Bei einem 50l Kessel wird die zusätzliche Luftreserve meiner Ansicht nach überbewertet.
D_Mon schrieb:
Druckluftnagler, Ausblaspistole, Reifenfüllgerät
Das ist alles Kleinkram
D_Mon schrieb:
Da wird es interessanter. Aber mit 50l um Kessel kommst du auch bei 8 Bar eine ganze Weile hin..

Bei allem anderen mit dauerhaftem Luftverbrauch ist dann sowieso die Liefermenge entscheidend.
 
Na toll :?
Zwei Postings, zwei Meinungen :D

Das mit den unterschiedliche Kesselformen habe ich inzwischen auch bemerkt. Das 10 bar Gerät ist etwas länger und auch minimal breiter und höher.

@MSG
Wie kann man den den Druck "runterstellen"?
 
MSG schrieb:
Für was mehr Luft im Tank?

Wenn dein Gerät 6,5 bar braucht hast du bei 8 bar ca. 75 Liter nutzbare Luft im Kessel (1,5 bar x 50 Liter). Bei 10 bar sind es immerhin 175 Liter (3,5 bar x 50 Liter).
Ok, beides nicht so viel, aber schon deutlich mehr.

Den Abschaltdruck kann man normal am Druckschalter einstellen (wobei ich mir nicht sicher bin, ob das bei allen geht), aber wen man den noch weiter rutner dreht, schaltet der Kompressor dauernd ein, auch wen man nur kleine Luftmengen braucht.
Ob das dauernde ein / ausschalten dann viel gesünder ist :?:

Gruß, e0mc2
 
Ich hab mein Kompressor von 10 auf 7,5 Bar runter gestellt. Da spare ich mir in der Regel dann den Druckregler für Druckluft Werkzeuge. Das der Kompressor schaltet schneller ab.
Bei einem 50l Kessel wird die zusätzliche Luftreserve meiner Ansicht nach überbewertet.

Ich habe ebenfalls zwei 10 Bar Geräte, welche ich über den Druckschalter auf 8 bzw. 8,5 Bar runtergeregelt habe, reicht mir für alles inkl. mehr oder weniger exzessiverem Schlagschraubern und Druckluftnadler. Wiedereinschaltdruck liegt dann irgendwo bei 6 Bar.

Mir wäre kein gängiger Druckschalter bekannt, bei dem das nicht geht.

Klar, die Kompressoren laufen bei Dauernutzung etwas öfter an, jedoch nicht so, dass es signifikant ins Gewicht fallen würde... aber die Laufzeit die der Kompressor von 6 auf 8 Bar braucht ist gefühlt ein viertel der Zeit die er dann von 8 auf 10 Bar braucht... Gerade der etwas Leistungsschwächere hängt schon brutal drin für die letzten 2 Bar.
 
Okay, verstanden.

Wenn ich den 10 bar Kompressor auf 8 bar herunterstellen kann, nehme ich den mit 10 bar. Der ist nämlich zurzeit günstiger erhältlich als der mit 8 bar Arbeitsdruck. Außerdem hab ich dann die Möglichkeit, den wieder hochzustellen, wenn ich tatsächlich mal den höheren Druckminderer brauchen sollte.

Danke für Eure Unterstützung.

Jetzt brauch ich noch Tipps für gutes Zubehör (Schläuche, Ausblaspistole, Reifenfüller Nagler/Klammerer).

Gruß
D.Mon
 
Doch ist bei dem auch so.
In dem Video ist er aber noch kalt weil "First Start".
Laß den mal 3-4x angelaufen sein dann wird er auch langsamer. :wink:
Wobei ich das für völlig normal halte in der Liga.
Mein Güde wird aber ~7 bar auch deutlich langsamer mit dem "Vortrieb"...
 
Hallo

Das ich schon prinzipbedingt aus zwei bzw drei Gründen so.
1.) Du hast Totraum zwischen Ventilen und Kolben in dem sich um so mehr Luft befindet je höher der Druck ist.
2.) bei mehr Gegendruck läuft der Motor langsamer. 10U/min liegen da locker drin.
3.) Je höher die Luft komprimiert wird desto wärmer wird sie und desto mehr dehnt sie sich aus. Diese Auswirkung kann ich schlecht einschätzen weil sie ja während des Kompressionsvorganges passiert und dadurch eigentlich wieder ein quentchen mehr Luft aus dem Kolben/Totraum gedrückt würde. :glaskugel:

PS
 
Hallo,

bei langen Leitungen zwischen Kompressor und Wartungseinheit bzw Verbraucher können Druckabfälle in der Leitung mit einem höheren Betriebsdruck des Kessels besser kompensiert werden. Bei z.B. Schlagschraubern sehr deutlich Spührbar, wenn der Druck am Ende der Leitung nicht groß genug ist. Die Leistungsfähigkeit hängt da direkt und deutlich von ab, wie viel Druck bei dem benötigten Volumenstrom am Ende der Leitung an kommt.

Wird immer ein Mindestdruck wie z.B. 6,5bar für die meisten Druckluftgeräte benötigt, sollte der Einschaltdruck des Kessels höher liegen wie der benötigte Mindestdruck des angeschlossenen Systems/Verbraucher sein. Damit der Verdichter nicht in sehr kurzen Intervallen für nur Kurze Zeit laufen soll, ist es ratsam einen höheren Betriebsdruck im Kessel zu haben. Da der Verdichter oft in der Nähe des Arbeitsplatzes steht ist es entspannter wenn er weniger oft lärmt.

Bei engen Platzverhältnissen können mit kleineren Kesseln und höheren Drücken gleiche Mengen Luft gespeichert werden.

Das immer ein Mindestdruck zur Verfügung steht ist bei Ausblasepistolen egal, bei Schlagschrauber oä wichtig, damit sie immer ihre Angegebene und evtl auch benötigte Leistung zur Verfügung stellen können. Mich nervt es total, wenn der Schlagschrauber die Mutter nicht auf bekommt, weil der Kompressor zu wenig Druck im Tank hat und ich ihn ohne Last laufen lassen muss, damit der Verdichter anspringt und den Druck im Tank erhöht. Nervige Wartezeit...

Wenn es also am Geld nicht liegen soll, würde ich den mit mehr Druck nehmen. Runterdrehen um evtl etwas Energie zu sparen geht gut, Den Druck hochdrehen ist eher nicht so leicht/ratsam.

Grüße Sebastian
 
Bei langen Leitungen ist insbesondere der Leitungsdurchmesser entscheidend was am Ende zum Zeitpunkt des Verbrauchs ankommt.
Bei einem 20m langen 6mm Schläuchlein kommt niemals genug für einen Schlagschrauber durch. Auch wenn vornedran ein gefüllter 1000l Kessel steht.
Weiters ist mit entscheidend ob eine billige 1/8" Wartungseinheit am Kessel montiert ist oder eine teurere 1/2" Einheit. Wenn man da in die Datenblätter schaut variieren die Liefermengen erheblich!
Bei 6 - 7 oder gar 8Bar Fülldruck des Kessels kannst Du den Schlagschrauber auch gleich direkt am Kessel anstecken. Dann stömt wenigstens immer ausreichend Luft in den Schlauch nach.

PS
 
Danke für Euer Feedback.
Ich hab mich jetzt für den HD53DC (10 bar) entschieden.
Der war sogar billiger als der HD52DC (8 bar)

Gruß
D.Mon
 
Ich habe einen Bekannten der bei einem namhaften Kompressorhersteller arbeitet:
Druckluft ist eine sehr teure Energieform wegen der unterirdischen Wirkungsgrade sowohl beim Verdichten als auch bei den Verbrauchern.
Je weniger Druck erzeugt wird desto energiesparender.
Also pro-runterregeln!
Immer schauen das alles dicht ist und dicht bleibt, kein Leck in der Installationsanlage akzeptieren, zur Not den kessel mit einem zusätzlichen Kugelhahn abtrennen. Der Kessel kann die Luft auch 1 Monat halten. Wenn aber irgendwo ein winziges Leck ist...

Wenn ich mein Motorrad trockenpuste geht sehr viel Druckluft durch die Ausblasepistole durch. Der Kompi läuft dann permanent (450er 2-Zyl.). Der Tornador säuft auch wie ein Loch.
Schlagschrauber ist easy, ½"-Schlauch sei dank.
 
madhuf schrieb:
Der Tornador säuft auch wie ein Loch.

Yes.
Prall gefüllter 150 Liter Kessel mit 10bar drauf reicht beim Tornador nur Sekunden bis nachgefüllt werden muß.
Der saugt wirklich unglaublich viel Energie...
 
Thema: Verständnisfrage

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