Kompressor ohne Anlaufentlastung

Diskutiere Kompressor ohne Anlaufentlastung im Forum Druckluft-Technik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo Leute, habe heute mal eine Fachfrage zur Anlaufentlastung. Normalerweise kenne ich das so das vom Eckventil ein kleiner Schlauch zum...
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Stefanlein

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Hallo Leute,

habe heute mal eine Fachfrage zur Anlaufentlastung. Normalerweise
kenne ich das so das vom Eckventil ein kleiner Schlauch zum
Druckschalter geht, welcher dann beim Abschalten den Druck
auf der Zuleitung zum Kessel abbläst.

Habe heute einen alten Einhell-Kompressor ergattert. Dort fehlt der
Schlauch, wo ich erst gedacht habe das da jemand gebastelt hat.
Dennoch läuft das Ding auch ohne Entlastung sofort mühelos an,
und hat auch nach 30 Jahren richtig Dampf und füllt den Kessel
zügig.
Eine spätere Recherche über Google-Bildersuche brachte einige
Bilder, und scheinbar fehlt da nix sondern war alles so ab Werk
wie bei meinem.

Meine Frage dazu:
Wieso funktioniert das ohne Anlaufentlastung, oder ist im
Aggregat schon was entsprechendes eingebaut ???
 

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Am Rückschlagventil ist die Bohrung für die Entlastungsleitung verschlossen. Evtl hat da mal wer gebastelt.
 
Wenn der Motor groß genug dimensioniert und genügend Reserven beim Anlauf hat ist funktioniert so ein Kompressor durchaus ohne Anlaufentlastung. Er tut sich halt evtl etwas schwerer.
Mein kleiner Mahle würde es bei 6Bar auch ohne Entlastung schaffen das Aggregat anzureißen. Sogar mit FU vorne dran. Hab ich selber schon probiert. Bei 8 oder 9Bar ist aber auch hier Schluß. Also untersteh dich etwas am Druck verstellen zu wollen.
Wenn doch probiere das vorher peinlich sorgfältig aus. Auch mit warmgelaufenem Motor.
Auch würde ich so ein Aggregat nicht auf Dauer ohne Motorschutzschalter betreiben. Der setzt einem fehlgelaufenen Start wenigstens rechtzeitig ein Ende.

PS
 
Danke schon mal für die Antworten.
Also gebastelt hat da keiner. Ich habe das Eckventil mal geöffnet,
und verschlossen würde es durch einen speziellen Stopfen der
von Innen eingepresst ist, das war mit Sicherheit kein
Heimwerker der das gemacht hat. Habe inzwischen auch eine
Explosionszeichnung vom Gerät gefunden, auch dort ist kein
Schlauch eingezeichnet. Bei Ebay + Ebay-Kleinanzeigen sind
2 Geräte, dort ist auch kein Schlauch verbaut. Leidiglich der
Druckschalter scheint mal erneuert worden zu sein, da der
Condor auf meinem ein CE-Zeichen hat. Denke nicht das es
dies schon vor 30 Jahren gab.
Ich vermute inzwischen auch, das man einfach darauf verzichtet
hat, weil der Motor stark genug ist.
Ich kann bei 8 Bar einfach aus und sofort wieder einschalten
und das Ding läuft ohne sichtbare Mühe an.
Auf dem Motor im Anschlusskasten sitzt ein Motorschutzschalter,
der ist mir bisher noch nicht geflogen.

Einzig das Sicherheitsventil wird bei 10bar leicht undicht und er
verliert dann leicht Luft. Muss ich mal zerlegen, vielleicht die
Feder erlahmt ??
 
Stefanlein schrieb:
Einzig das Sicherheitsventil wird bei 10bar leicht undicht und er verliert dann leicht Luft. Muss ich mal zerlegen, vielleicht die Feder erlahmt ??
Das würdest du besser erneuern. Bei Kosten von ca. 12€ incl. Versand wäre mir das die Sicherheit wert...
 
Das ist natürlich richtig. Habe das Ding eben mal abgeschraubt
und zerlegt. Scheint noch das Erste zu sein, und das Gummi
der Dichtfläche ist total ausgehärtet.
Wo bekommt man sowas günstig ?
Neben dem Ventil würde ich noch ganz gerne den Luftfilter
Einsatz wechseln, allerdings konnte ich bisher nirgens so einen
ovalen Einsatz finden. (siehe Bild)
 

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Stefanlein schrieb:
Ich kann bei 8 Bar einfach aus und sofort wieder einschalten
und das Ding läuft ohne sichtbare Mühe an.
Auf dem Motor im Anschlusskasten sitzt ein Motorschutzschalter,
der ist mir bisher noch nicht geflogen.
So hab ich mir das gedacht. Jede heutige Baumarktgurke läuft bei 8Bar Gegendruck erst gar nicht mehr an.
Dass im Motorklemmkasten ein Motorschutz verbaut wird ist mir neu. Oftmals hat es da gar nicht so viel Platz. Vielleicht wurde er ja mal im Zuge des Druckschalterumbaus vom Druckschalter an den Motor verlegt weil er beim neuen Druckschalter nicht mehr passte. :glaskugel:

Einzig das Sicherheitsventil wird bei 10bar leicht undicht und er
verliert dann leicht Luft. Muss ich mal zerlegen, vielleicht die
Feder erlahmt ??
Würde ich auch neu machen. Du müsstest, sofern Du das zerlegt und wieder zusammen bekommst, die Feder unkontrolliert weiter vorspannen wobei diese dann möglicherweise weiter erlahmt und Du bald wieder am Basteln bist...

PS
 
powersupply schrieb:
Vielleicht wurde er ja mal im Zuge des Druckschalterumbaus vom Druckschalter an den Motor verlegt weil er beim neuen Druckschalter nicht mehr passte. :glaskugel:

Nein, das ist orginal so. Auf dem Kasten steht oben sogar ein
Hinweis "Achtung Motorüberlastschalter einschalten" und seitlich
ist ein Kippschalter.
Kurioser Weise hat der Verkäufer (Firmenauflöser) den auch
nicht gesehen und da der Kompressor nicht lief dann für defekt
gehalten und nahezu verschenkt. :mrgreen:

MSG schrieb:
Steht da eigentlich das Baujahr drauf? Dafür, dass da "Einhell" drauf steht, sieht das sehr ordentlich gebaut aus *grübel*

Ist Baujahr 1987. Zu der Zeit war das noch eine Marke und keine
China-Billig-Import Klitsche
 
Ich denke, dass das Gerät auch eine Anlaufentlastung hat und die sitzt möglicherweise im oder am Verdichter. Eine Anlaufentlastung wurde ja nicht nur deshalb vorgesehen, damit der Motor nicht abgewürgt wird, sondern in erster Linie, um den Motor zu entlasten und damit die Lebensdauer zu erhöhen (daher auch Name.:)). Ich meine, ich habe schon mal sowas gesehen, das wird dann irgendwie über die Ventile geregelt. Ich weiß nur nicht mehr, wo ich das gelesen oder gesehen habe. Würde mich wirklich wundern, wenn der Hersteller darauf verzichtet, gerade auch bei einem besseren Gerät wie diesem alten Einhell hier.
 
So, ich habe die Sache zum Abschluss gebracht:

Wie mir hier geraten wurde, habe ich ein neues Sicherheitsventil
eingebaut.
Danach hat alles soweit funktioniert, allerdings hat das Ding langsam
(so 1bar/Tag) Luft verloren. Bin dann mit meinen Lauschlappen alle
Anschlüsse abgegangen und an der vermutlich 30 Jahre alten
Druckluftkupplung war ein leises Zischen zu hören. Habe nun direkt
in den Kessel einen Kugelhahn und eine neue Kupplung dahinter
gesetzt. Den Kugelhahn, da der Kompresser an meinem selbst
gebauten Druckluftnetz angeschlossen ist. Winzige Lecks sind da
irgendwie immer....
Wenn ich über den Kugelhahn abschieber, ist nach nun 3 Tagen
noch kein sichtbarer Druckabfall am Manometer zu erkennen.
Scheint also dicht zu sein :D

Lediglich einen Ersatz-Luftfilter konnte ich nirgendwo finden. :kp:
 
Thema: Kompressor ohne Anlaufentlastung

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