Elektra Beckum Kompressor (LP260)

Jupp80 · 12.02.2017

Hallo,
ich habe hier einen älteren Elektra Beckum Kompressor ohne Typenaufkleber, müsste lt. Internet ein LP260 sein. Gerät hat gequalmt und lief nicht mehr richtig an. In der großen Motoranschlußdose sitzt ein:
100uF Anlaufkondensator (ist OK)
30uF Betriebskondensator (ist OK)
Anlaufrelais 2CR4 243 defekt
Sicherungsautomat
und eine selbstgewickelte Spule, 7 Windungen, Drahtlänge 60cm die durch das defekte Anlaufrelais in Flammen aufgegangen ist. Derjenige der die Spule gewickelt hatte, hat in der Anschlußdose alles mit Bauschaum fixiert. Ich habe erst mal alles gereinigt, Spule/Widerstand?? entfernt, Kompressor eingeschaltet und den Anlaufkondensator nach 2 Sekunden getrennt. Kompressor läuft normal und es wird nichts heiß.
Frage: was war das original für eine Spule oder Widerstand?

powersupply · 12.02.2017

Ha)lo

War die Drahtlänge der Spule insgesamt 60cm oder bestand sie aus 7 Windungen mit je 60cm?
Zweites könnte tatsächlich ein behelfsmäßiger Vorwiderstand gewesen sein. :glaskugel:

PS

Jupp80 · 12.02.2017

7 Wdg insgesamt 60 cm

powersupply · 12.02.2017

Hab mir gerade nochmal deinen Text durchgelesen.
Den erhöhten Anlaufstrom soll ja gerade der Anlaufkondensator bereitstellen. Ich kann mir daher nur vorstellen, dass das ein Widerstandsdraht war. Ein Kupferdraht wird bei defektem Anlaufwirderstand nicht heiß genug und wenn schmilzt der dann auch gleich durch. Ein Widerstandsdraht von vielleicht 0,5mm kommt bei 60cm locker in den einstelligen Ohmbereich, Wird dann natürlich bei jedem Anlauf ordentlich heiß geworden sein. Zeig doch mal die Reste.

PS

Jupp80 · 12.02.2017

Zeigen kann ich die Spule nicht mehr, war total verkohlt.
Hast eigentlich recht, Strombegrenzung beim Anlaufkondensator macht keinen Sinn dann könnte man den Kondensator gleich eine Nummer kleiner nehmen oder?

MSG · 12.02.2017

Vielleicht war nur noch ein etwas größerer Anlaufkondensator da?
Oder es sollte eine primitive Form der Anlaufstrombegrenzung sein?

powersupply · 12.02.2017

So ungewöhnlich ist der 100µF Kondensator für einen Anlaufkondensator nun auch wieder nicht.
Allerdings frage ich mich bei der Gelegenheit wieso da überhaupt einer drin ist. Hat der Druckschalter keine Druckentlastung der Füllleitung?
Ich würde, wenn es keine Probleme mit der vorgeschalteten Sicherung gibt, den Widerstand ersatzlos entfallen lassen. Wenn dann der Fliehkraftschalter wieder versagt sollte hoffentlich der Überstromauslöser ansprechen.
Wird der Fliehkraftschalter nicht erneuert solltest Du schauen, ob der Kompressor ohne Anlaufkondensator überhaupt anläuft.

PS

H. Gürth · 12.02.2017

Hat der denn zusätzlich noch einen Fliehkraftschalter ?
Im Eingangspost steht das da:

Anlaufrelais 2CR4 243 defekt

Jupp80 · 12.02.2017

Also, ich habe zum testen die Spule gebrückt und das Kabel vom Anlaufrelais nur an den Anlaufkondensator gehalten, Stecker vom Kompressor in die Steckdose und nach 2 Sekunden Kabel vom Kondensator gelöst. Läuft dann prima, wird nicht heiß, es qualmt nichts und der Motor schaltet beim erreichen vom Druck ab.

Ob der Motor einen Fliehkraftschalter hat kann ich nicht sagen, keine Ahnung. Was ich bisher gelesen habe: entweder Fliehkraftschalter oder Anlaufrelais, beides macht doch keinen Sinn, oder?

powersupply · 12.02.2017

Sorry für die Verwirrung. Ich habe Anlaufrelais gemeint aber fälschlicherweise Fliehkraftschalter geschrieben. :crazy:

Dass der Motor nur mit Anlaufrelais startet ist schon mal gut. Nur muss sichergestellt sein, dass das Relais nach kurzer Zeit auch wieder abschaltet sonst kann der Motor bei Dauerbetrieb des Kompressors überhitzen und kaputt gehen. Und offensichtlich war ja genau das die Ursache für das Abbrennen des extra Vorwiderstandes.

PS

H. Gürth · 12.02.2017

Anlaufrelais gibts hier:
http://www.elosal.de/waren/steuerungen/sanftanlauf/anlaufrelais.php

DerAlteSchrauber · 12.02.2017

In den Motoren ist ein Klixon Startrelais verbaut, im Relais ist in der Tat eine Spule hiermit wird durch den Anlaufstrom ein Magnetfeld erzeugt, wenn der Motor hochgelaufen ist fällt der Strom der durch die Spule fließt was zur Folge hat das das Relais wieder abfällt und den Anlaufkondensator abschaltet.
Wie so ein Relais arbeitet ist Hier ganz gut dargestellt.
Das Relais muss schon genau zum Anlaufstrom des Motores passen, ansonsten ist der Wicklungsschaden vorprogamiert, des wegen ist hier auch eine Sicherung mit verbaut worden.
Da der Motor ja manuell noch anläuft ist hier noch nichts passiert, Relais ensprechend einbauen und der Motor sollte wieder laufen.

DerAlteSchrauber · 12.02.2017

Hier noch mal auf die Schnelle eine Skizze wie so ein Motor mit Klixon und Anlaufkondensator geschaltet wird.

Jupp80 · 13.02.2017

Vielen Dank für eure große Hilfe!

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