Güde 345/10/50 D Generalüberholung, da nur 8,5 bar.

Diskutiere Güde 345/10/50 D Generalüberholung, da nur 8,5 bar. im Forum Druckluft-Technik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo allerseits! Bei meinem Güde 345/10/50 D von 1996 steht eine Generalüberholung an, da er nur bis ca 8,5 bar Druck aufgebaut hat. Erledigt...
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Saibot

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Hallo allerseits!

Bei meinem Güde 345/10/50 D von 1996 steht eine Generalüberholung an, da er nur bis ca 8,5 bar Druck aufgebaut hat.

Erledigt:
Verteilerbrücke komplett zerlegt, gereinigt und wieder angeschlossen.
Rückschlagventil zerlegt, gereinigt und wieder angeschlossen.
Druckbehälter ausgespült
Auf Dichtheit geprüft
Öl abgelassen
Zylinderköpfe und Druckleitungen gereinigt
Ventilplatten und Flatterventile gereinigt (vermutlich zu ersetzen)
Kurbelgehäuse geöffnet

In Bearbeitung:
Kolben und Pleuel ausbauen um Kolbendichtungen zu prüfen und alles Generalzuüberholen.

Und da kommt auch schon mein erstes Problem:
Wie bekomme ich die fliegend gelagerten Pleuel von der Kurbelwelle/Kurbelzapfen? :bahnhof:

Bilder sagen mehr als Worte:

DSCF1882_s.jpg
DSCF1883_s.jpg
DSCF1895_s.jpg

Viele Grüße, Tobias :flex:
 
Die Pleuel sind nur aufgeschoben. Die Führung erfolgt im Kolben.
Zylinder kpl. abnehmen, dann lassen sich die Pleuel "ausfädeln".
 
Die Zylinder lassen sich leider nicht komplett abnehmen, da es ein Gußstück ist. Das konnte man auf den bisherigen Bildern nicht sehen, deshalb jetzt hier:
DSCF1879_s.jpg

Und genau das ist mein Problem. Ich komme einfach nicht an den Zylinder ran. Außerdem sieht es so aus, als ob der Kurbelzapfen eine Nase/einen Anschlag hat, die/der das herausziehen verhindert.
 
Was passiert wenn Du die Inbusschraube rausdrehst?
 
Uhps, wieder so eine Sparkonstruktion.
Dann vermute ich mal, dass der Rotor vom Kurbeltrieb getrent werden muss. Der hat dann so viel Platz in dem Kurbelgehäuse, dass die Kolben oder zumindest die Kolbenbolzen nach innen herausgenommen werden können.
 
Die Inbusschraube (welche ein Teil mit dem Kurbelzapfen ist) sitzt extrem fest und lässt sich leider nicht bewegen.
Wenn man von hinten auf die Welle guckt, dreht sich diese im Gegenuhrzeigersinn. D.h. ich habe versucht den Inbus ebenfalls im Gegenuhrzeigersinn (auch kurz andersum) loszumachen indem ich einen Holzklotz unter das Gegengewicht geklemmt habe.

Es könnte jedoch auch sein, dass das Gegengewicht und der Zapfen fest verpresst/ein Stück sind, weshalb ich keine rohe Gewalt anwenden wollte. So sieht es jedenfalls hier auf der Explosionszeichnung (Teil 7) aus:
Bedienungsanleitung_10_s.jpg
 
Na, wenn ich mir die Zeichnung anschaue, besteht doch das Kurbelgehäuse mit angegossenen Zylinder(Gehäusen)aus zwei Teilen und kann somit getrennt werden. Die Kolben laufenin eingesteckten Laufbuchsen. Gehäuse trennen und dann weiter zerlegen.
 
Das Handbuch war zwar beim Kompressor dabei und UR/4 COAXIAL (von SISTEM BLOCK s.r.l.) steht auch auf dem Typenschild, aber es sind leider einige Abweichungen zur Explosionszeichnung...
Z.B. ist leider auch der gesamte Zylinderkopf anders.

Müsste ich anstatt des Holzklotzes beim Gegengewicht evtl. vorne beim Lüfterrad gegehalten?
 
Warum sollen denn die Kolben unbedingt raus ?
Wenn die Laufbahn in den Laufbuchsen keine Beschädigungen, starke Riefen etc. aufweist, drin lassen.
Evtl. mal den Öltest machen.
Kompressor so hinstellen, dass die Kolben jeweils Senkrecht stehen.
Auf mittlere Hubhöhe einstellen und dann dünnes Öl oder vergleichbar auf den Kolben geben.
Sollte auch nach längerer Zeit nicht weggelaufen sein. Sonst sind die Ringe verschlissen.
 
Zwingend müssen die Kolben nicht raus. Ich vermute sogar, dass sie in Ordnung sind und nur die Flatterventile sowie Ventilplatten inkl. natürlich deren Dichtungen mangelbehaftet sind.

Da dies meine erste Kolbenhubmaschine ist, die ich derart zerlege, hat das Ganze natürlich noch einen lerntechnischen Hintergrund :lichtauf:

Danke jedenfalls für den Tip mit dem Öl. Genau so werde ich es machen. :thx:

Eignet sich dafür ein Standardöl à la 10W40?
 
Je dünner desto besser. Weil dickes Öl läuft schlechter durch.
 
Ich will ja jetzt hier keinen Öl-Thread aufmachen, aber ein paar Fragen habe ich dann doch:

Es geht mir
erstens darum, dass ich nicht zweierlei Öl kaufen möchte (weil ich schon genug Zeug rumstehen habe) und
zweitens um die Frage, welches Öl ich für meinen Kompressor nehmen soll.

Laut Anleitung ist ein HD SAE 30-Öl empfohlen.
Dieses alte HD-Einbereichsöl enthält ja keine oder wenig Additive und verhindert so die Zirkulation von Ruß und sonstigen Rückständen, wie es bis zur API SE Klassifikation der Fall ist.

Wenn man sich jedoch anschaut, was unter dem Label "Kompressoröl" verkauft wird sind das durchweg Mehrbereichsöle. Diese erfüllen zwar die DIN 51506, über Additive wird aber selbst in den technischen Datenblättern keine Angaben gemacht.

Als ich nach niedrig legiertem Öl geschaut habe, sind mir "Classic"-Öle aufgefallen, die wohl für Oldtimer verwendet werden. Diese genügen den Anforderungen alter Motoren (Fertigungstoleranzen, keine Ölfilter/Fliehkraftabscheider). Außerdem besitzt z.B. das LiquiMoly Classic Motorenöl SAE 30 einen Flammpunkt von 246 °C. Das ist schon 16 °C höher als bei deren Kompressoröl oder auch 5W40/5W30.

Öle gibt's wie Sand am Meer. Das ist echt ein Graus...

Ein Punkt, der für mich gegen das niedrig legierte Classic Einbereichsöl spricht, ist der Einsatzort des Kompressors in einer unbeheizten, separaten Garage.

Könnte mir zu der Ölfrage jemand ein paar bewährte Tips geben?
Lohnt sich die Anschaffung eines Classic Einbereichsöls?
Könnte ich für den Öltest auch dünnflüssiges Silikonöl nehmen? Wenn ja, wie bekomme ich das nach dem Test wieder sauber raus?
 
Ich sage jetz mal etwas flapsig, der Kompi geht an allen möglichen Fehlern kaputt, aber nicht an einer Füllung 5 W 40 oder ähnlich.
Mal die Kolbengeschwindigkeit ausrechnen.
 
die Inbusschraube hält m.A. nach die Kurbel und fehlt wohl in der Teilezeichnung, vermutlich ist sie verklebt, d.h. heißmachen zum lösen.
 
Mein Güde 415/10/50 läuft mit irgendeinem Billigöl das grade rumstand.
Und läuft und läuft und läuft...
 
Ich nehme seit einem Jahr das Liquimoly Kompressoröl. Die Literflasche reicht für 3 mal Ölwechsel aus. Kostet also im Jahr 4,50€. Habe jetzt in einem Jahr drei Mal Öl gewechselt da der Kompressor neu war und in einer unbeheizten Garage steht. Ab jetzt wird nur einmal jährlich gewechselt.
 
Den Öltest habe ich jetzt erstmal mit 10W40 und der Sonne + kurzem Heißluftgebläse-Einsatz als Viskositätssenker gemacht, da ich momentan nichts anderes im Haus hatte.
Die Kolbenringe beider Kolben scheinen soweit dicht zu sein, da nach 2h warten jeweils das gesamte Öl noch da war. Beim Bewegen des Kolbens mit Ölschicht obenauf hat einer der Kolben beim Heben immer an der selben Stelle leichte Bläschen gemacht:

DSCF1904_s.jpg

Das wird vermutlich aber nicht wirklich schlimm sein, oder?
Genausowenig schlimm wie die doch recht großen Löcher oben in den beiden Kolben.? Siehe hier den anderen Kolben:

DSCF1916_s.jpg

Jedoch habe ich bei näherer Inspektion eine kleine Rille und zwei kleine Dellen in einer Laufbahn gesichtet (Foto hatte ich leider vergessen). Mit dem Finger ist die Rille minimal spürbar; die Dellen gar nicht. Kann ich das so lassen, oder soll ich das irgendwie entfernen? Wenn ja, mit was?

Da die Fertigungstoleranzen dieses "Edelstücks" doch recht hoch waren, machen mir im Grunde nur die Ventilplättchen Sorgen, da die alle doch sehr (gleichmäßig) gewölbt und etwas abgenutzt sind. Hat jemand eine Idee, wo ich solche herbekommen könnte? Oder aus welchem Material ich diese selbst herstellen könnte?

DSCF1856_s.jpg
DSCF1858_s.jpg

@H. Gürth: Der Hub beträgt ca. 29 mm und die Drehzahl 2800 1/min was eine mittlere Kolbengeschwindigkeit von 2,7 m/s ergibt.
@Alfred: Der Innensechskant wurde aus dem Kurbelzapfen herausgedreht/-fräst und gestoßen. Zumindest sieht es so nach nochmaliger Begutachtung aus.
@Öl-Kommentatoren: OK, ist gebongt. Dann werde ich ein standard Mehrbereichsöl verwenden. :bierchen:
 
was eine mittlere Kolbengeschwindigkeit von 2,7 m/s ergibt.
Da lacht sich jeder Motorenbauer drüber schlapp :rotfl:
Wenn ich da so an meine 3-Zylinder Suzi denke .............
Die machte locker 10.000-min. und drüber :top:
Über Schmierung würde ich mir da keinen Kopf machen.

Sind in der Laufbahn noch die Honspuren sichtbar oder sind das Hartchrom Laufflächen ?
 
Da ich mich mit der Materie noch nicht auskenne, weiß ich leider auch nicht, wie man Honspuren richtig erkennen kann. An einen Kreuzschliff kann ich mich jedoch nicht erinnern, und auf dem Bild ist auch nichts ersichtlich. Hier mal ein Bild mit leicht ausgeschobener Laufbuchse auf dem evtl. mehr erkennbar ist:

DSCF1924_s.jpg
 
Thema: Güde 345/10/50 D Generalüberholung, da nur 8,5 bar.

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