Große Menge Öl im Abscheider?!

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RST Driver

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Hallo zusammen,

habe dieser Tage etwas lackiert und leider einen offensichtlichen Silikonkrater vorgefunden. Das ist mir zuvor nie passiert und so habe ich meine Leitungen geprüft.

In der Festo LFR-1/2-D-MIDI Wartungseinheit habe ich eine ganze Menge Öl am Sichtglas vorgefunden und sie daher zerlegt. Ich habe gedacht mich trifft der Schlag; der gesamte Bereich, der das Öl-/Wasser-Tröpfchengemisch abscheiden soll, war völlig verdreckt. Der Filtereinsatz (40Mikron) hat vor Öl getrieft und auch der dahinter liegende Bereich war mit dieser Ölemulsion verschmutzt.

Ich habe die Wartungseinheit seit ca. 2011 noch nie geöffnet, habe in der Vergangenheit aber auch nie die Notwendigkeit gesehen. Ölablagerungen am Schauglas sind mir zumindest im Nachhinein nicht bewusst.

Was kann die Ursache für diese enorme Menge nach dem eigentlichen Abscheidebereich Ölemulsion sein? Beide Kompressoren (2x Aerotec 450-50 CT3) haben weniger als 100 Betriebsstunden. Habe nun aber gesehen, dass der Ölstand über der Mitte des Schauglases liegt. Kann das eine Ursache sein? Beim Sandstrahlen wird es den Dingern natürlich recht warm und damit erhitzt sich auch die Druckluft. Aber warum zum Teufel versagt die Wartungseinheit dermaßen? Keine Sorge, das Thema Taupunkt ist mir mehr als bekannt.

Habe die Einheit sowie die Kupplungen und Schläuche nun mit Bremsenreiniger gereinigt, aber die Ursache ist damit nicht behoben und auch das Problem nur temporär beseitigt. Was schlagt ihr vor? Einbau eines zusätzliches Feinfilters? Nachlaufkühler? Ich könnte eine Spirale aus Kupferrohr zwischen Aggregat und Rückschlagventil vor das Lüfterrad des Aggregates montieren.

Bin gespannt auf eure Vorschläge.

Gruß,
Phil
 
Ich wusste nicht, dass eine Wartungseinheit überhaupt einen Wartungszyklus hat...

Werde den Filtereinsatz auf jeden Fall gegen das 5µm Modell tauschen und die Wartungseinheit nun regelmäßig reinigen.

Gruß,
Phil
 
An Wartungseinheiten mit Aktivkohlefilter für optische Maßstäbe werden Grob-, Fein- und Kohlefilter bei 24/7 halbjährlich getauscht.

Und natürlich regelmäßig die Feuchtigkeit ablassen.


mfg JAU
 
Wundert mich, dass ein Aktivkohlefilter so lange durchhält...

Welche Filter kann ich denn zu Verbesserung der Ölfiltration verwenden? Hilft ein 0,1µm Feinfilter oder sind hier Feinstfilter mit 0,01µm und Aktivkohleeinsatz nötig?

Gruß,
Phil
 
Zunächst mal verhindern, dass solche Mengen Ol oder Kondensat überhaupt entstehen.
 
Ich habe vor die Kupferleitung, welche das Rückschlagventil mit dem Zylinderkopf unmittelbar verbindet, durch eine längere Kupferleitung zu ersetzen, die ich kühlwendelartig vor dem Lüfterrad verlege. Ich will praktisch einen großen Nachkühler bauen. Es gibt ja noch zusätzliche Blechkörper, die man über diese Rohre schiebt und die durch die vergrößerte Oberfläche die Kühlung weiter verbessern. Wie nennen sich diese Teile?

Weitere Ideen zur Vermeidung habe ich nicht - ein Kältetrockner ist leider nicht möglich. Was schlägst du denn vor?

Gruß,
Phil
 
Die Frage ist doch insbesondere: Wo kommt das viele Öl her?
Wenn das nicht mehr vorhanden ist kann man über das Wasser nachdenken.
Ich habe mir dazu für meinen Kompressor, der allerdings auf 1,5m Höhe hängt, überlegt am Kondensatablass des Kessels eine Leitung anzubringen welche das normalerweise im Kessel gesammelte Kondensat zu einem fernen Sammelbehälter führt. Dann, so stelle ich mir vor, diffundiert viel weniger davon wieder in die Pressluft. :glaskugel:
Ein Wärmetauscher für deinen Kompressor könntest Du vielleicht auch mit einem Klimakondensator realisieren. Die sollten eigentlich ausreichend druckfest sein.

PS
 
auch den Kompressor mal warten, neues temperaturstabiles Öl, Wasser ablassen, Luftfilter....
Die Fehler in der ganzen Kette ausschalten.
 
Der Kondensatablass erfolgt fast täglich, die Luftfilter werden regelmäßig gereinigt und frisches Öl steht nun an, nach unter 100 Betriebsstunden. In einem Kompressor habe ich Kroon Oil VDl100 verwendet. Komischerweise zeigt dieser Kompressor an der Gehäuseentlüftung deutlich mehr Ölablagerungen. Ich werde auf jedenfall ein anderes Produkt probieren.

Eigentlich sind meine Kompressoren gut gewartet...

Gruß,
Phil
 
Hallo zusammen,

ich glaube den Fehler gefunden zu haben. Fuckin' hell... :evil: :evil:

So sehen die Zylinder des einen Kompressors aus:
comp_DSC00278.jpg
comp_DSC00282.jpg

Und das fand ich vor, nachdem ich den Zylinderkopf demontiert habe:
comp_IMG_2204.jpg

Zudem habe ich deutliche Ölspuren am Luftfiltereingang, als auch am Kurbelgehäuseentlüftungsrohr vorgefunden.

Offenbar haben die Luftfilter komplett versagt. Was nun? Die Zylinder sind für meinen Begriff in diesem Zustand nicht mehr zu gebrauchen. Die Riefen sind deutlich spürbar. Erstaunlicherweise haben weder die Kolbenringe, noch der Kolben selbst oder auch der Ölabstreifring ähnliche Spuren.

Zudem brauche ich dringend gute und leise Luftfilter für ein Gewinde mit 20mm Durchmesser.
Die Dinger waren verbaut:
https://www.amazon.de/Aussengewinde...1380740&sr=8-5&keywords=luftfilter+kompressor

Soll ich es mit einem der beiden Modelle probieren?
https://www.amazon.de/Kompressor-Au...0_6?ie=UTF8&psc=1&refRID=Q8EVPAYE1SD9D9MATJFB
https://www.amazon.de/Aussengewinde...471380975&sr=8-15&keywords=schalldämpfer+20mm


Gruß,
Phil
 
Der da ist ein typischer "Topfkratzer" Luftfilter.
https://www.amazon.de/Kompressor-Aussen ... D9D9MATJFB

Bei dem Original, was ist da als Filtermaterial drin ?
und bei den anderen Amazon ist auch keine Angabe zu finden.

Die Stahlwolle Filter und auch mit Schaumstoff gehören regelmäßig eingeölt

Für die Zylinder würde ich einen dieser 3-Armigen Honsteine verwenden. Gibt ordentliche Oberflächen.
Zylinder scheinen ja aus Grauguss zu sein. Da ist das kein Problem.

Luftfilter evtl. mal bei Kaeser oder einem Händler erkundigen. Die haben Luftfilter auf den kleinen Geräten, ähnlich wie der 1. bei Amazon. Jedoch ist die Filterkappe aus Gummi mit einem längeren Ansaugschnorchel. Dadurch wird das Ansauggeräusch doch erheblich gedämpft.
 
Ab Werk ist ein Papierfilter eingebaut - allerdings ohne dichtende Gummilippe o.Ä. und so hat der Kompressor vermutlich zwischen Metallfläche des Papierfilterrings und dem schlecht gefertigten Kunststoffgehäuse Dreck angesaugt. Dort sind noch die Befestigungsnasen des Spritzgusswerkzeuges vorhanden...

Die Luftfilter von Kaeser habe ich gerade mal gegoogelt - man liegt bei 2 Stück schnell über 100€. Das steht in keiner Relation zum Preis des Kompressors.

Ob die Hohnahle weiterhilft...die Riefen sind leider richtig tief. Ich glaube, dass das gesamte Öl nur durch die einzelnen, tiefen Riefen in die Druckluft befördert wird.

Gruß,
Phil
 
Tja, you get what you pay for........................
Dann halt die Topfkratzer von Amazon und immer mit Öl benetzen und das Ansauggeräusch durch Ohrstöpsel ausblenden. :mrgreen:
 
Ich überlege gerade schon, ob ich mir was mit einem Luftfiltereinsatz aus dem Käfer 1303 baue (das lange, flache Ding). Das wird dann richtig leise und hält auch ohne Austausch des Filters ewig. Blech ist noch vorhanden, Filter auch.

Gruß,
Phil
 
Soll ich eigentlich ein dickeres Öl verwenden (15w40 mineralisch), um eine bessere Abdichtung zu gewährleisten?

Welche Hohnahle ist denn zu empfehlen? Leider ist das momentane Budget wegen vielen gleichzeitigen Baustellen sehr begrenzt. Sind die 20€ Teile zu gebrauchen?

Mechanisch ist das ja keine Kunst, aber die abrasiven Steine werden sich vermutlich stark unterscheiden.

Gruß,
Phil
 
Wichtig für die Handhabung ist auch die Länge der Honsteine.
Der da eBay-Link hat 100mm Steine. Die gelieferte Härte reicht für einen Kompressorzylinder.

Sind die Kolben eigentlich mit Ölabstreifringen versehen ?
 
Ja. Aber die können bei den tiefen Beschädigungen keine Wunder vollbringen...

Gruß,
Phil
 
Schon mal so etwas eingesetzt ?
Ich würde mir da zunächst mal die Kolben + Ringe anschauen. Von zugeführter, auch staubiger Ansaugluft kanns ja wohl nicht sein.
Aber dazu müsste man die Teile erst mal ausbauen. :mrgreen:
Ich habe mit solchen Teilen gehärtete Stahlzylinder aus Bohrhämmern bearbeitet.
 
Ich meinte die Ölabstreifringe können bei den Riefen keine Wunder vollbringen. :wink:

Die Honahle (vielleicht kann jemand die ganzen "h"s aus meinen vorigen Beiträgen löschen, ist ja peinlich :oops: ) habe ich bestellt, gearbeitet habe ich etwas Vergleichbarem noch nicht. Wenn du mir sagst ich kriege die Zylinder damit wieder flott, glaube ich dir das. :top:

Wie gesagt, die Ringe sind allesamt ok. Ein Kolben hat leichte Fraßspuren, die aber mit etwas Schleifpapier wieder in den Griff zu bekommen sind.

Ich glaube übrigens sehr wohl, dass das Problem in der Ansauglauf begründet ist. Wenn ich Sandstrahle, saugt der Staubsauger die Schmelzkammerschlacke ab und filter die durch Papiertüte und Motorfilter. Einmal ist die Tüte gerissen und ich habe es nicht bemerkt. Das ist zwar sowieso nicht ideal, aber ich habe fälschlicherweise auf die Funktion der Luftfilter vertraut.

Um wieder saubere Druckluft zu bekommen, habe ich nun folgenden Plan:
1) neue Luftfilter - habe mal testweise 2 von den 5€ Teilen aus Hong Kong bestellt
2) frisches Kompressorenöl VDL100
3) Zylinder honen und Kolben abziehen
4) Festo Wartungseinheit auf 5µm statt 40µm Filter umbauen
5) Feinstfilter 0,01µm für Lackierarbeiten nachschalten.

Gruß,
Phil
 
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