Schneider UniMaster: Motorschutzschalter spricht an

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ceego

Guest
Moin moin,

ich habe seit ca. 2,5 Jahren einen Schneider UNM 410-10-50 W, 2,2kW 230V.
Der wird nur im Hobby benutzt. Früher konnte ich auch mal 15 Minuten den Druckluftschleifer oder Nadelentroster benutzen.

Seit ca. zwei Wochen (vorher hatte ich das länger nicht mehr gemacht), spricht aber nach spätestens 10 Minuten, eher 8 Minuten der Motorschutzschalter an.
Den Motor kann man dabei aber noch Anfassen, vielleicht nicht mit Druck und dauerhaft, aber man verbrennt nicht keinesfalls die Finger.

Jetzt habe ich mal die Anlaufkondensatorbox oben auf dem Motor geöffnet (da sitzt seitlich der Schutzschalter drin, ist von Hand per Taster zurückzusetzen, so einer wie hier: Link ).

Kann es sein dass der Schalter einen weg hat?
Der ist nur zweipolig (zum Phase wegschalten), aber worauf reagiert der denn? Ein "Kabel" für einen Fühler geht nicht weg, ich könnte mir höchstens vorstellen, dass er sich durch übermäßigen Strom (über die Phase) erwärmt und dann abschaltet. Oder so ähnlich?

Sonstige Ideen?

Gruß,
Andi
 
Das ist ein (Bi-Metall) Überstromschutzschalter. Spricht bei zu hoher Stromaufnahme an.
Kondensator Prüfen/Austauschen. Oder Motor selbst ist defekt.
Läuft der Kompressor normal an oder quält er sich dabei etwas ?
 
Ne der läuft ganz normal sehr zügig an (ich sag mal <1sec), das AEV arbeitet auch normal, es ist auch egal ob er nach 5 tagen bei 3 bar oder bei 8 bar anläuft.

Wenn der Schalter anspricht, dann immer während er schon länger gelaufen hat, nie beim Anlaufen direkt.

Kann so ein Schutzschalter "verschleißen"? Das wäre natürlich die günstigste Möglichkeit, kostet 7 Euro zzgl. Versand.

Gruß,
Andi
 
OK. 7,00€ sind ja kein neuer Kompresor. Ein Versuch wäre machbar.
Oder mal mit einem Zangenamperemessgerät die Stromaufnahme im Betrieb messen.
 
Hat nur einen, 70uF.

Zangenampermessgerät hätte ich, aber da muss ich doch sicherlich die einzelne Phase gemessen werden oder? Die komplette Zuleitung wird nicht funktionieren.



Gruß,
Andi
 
H. Gürth schrieb:
aber da muss ich doch sicherlich die einzelne Phase gemessen
Direkt die Leitung zum oder vom Motorschutz messen. Notfalls etwas verlängern.

Ok.

Achja, die Zuleitung an der er hängt ist mit einer 10A Schraubsicherung abgesichert (original 16A, aber da gab es mal einen kurzen und 16A-Sicherungen waren keine da, dehalb ist eine 10A reingedreht worden ("Licht-Keller")), die fliegt nicht raus. Klar, die ist träge, aber der Motorschutzschalter ist in der Ersatzteilliste mit 15A angegeben.
 
Uhps, doch nicht die Netz-Zuleitung zum Klemmkasten des Kompressors.
Im Klemmkasten geht ein Leiter vom Netzkabel zum Motorschutz und von dort weiter zur Klemmleiste und dann zum Motor.
Diese Leitung am Motorschutz messen.
Welche Stromaufnahme steht denn auf dem Motor-Typenschild ?
 
So ein Betriebskondensator muss nicht auf einmal ganz seinen Geist aufgeben. Möglicher Weise ist er nur teildefekt und der Motor kann durch das geschwächte Drehfeld nur noch ein geringes Drehmoment aufbringen.
Schalte mal zum Test, sofern vorhanden, einen x-beliebigen Motorkondensator parallel.

PS
 
Ok, nal sehen ob ich was auftreiben kann.

Also auf dem Typenschild steht 13.7A.

Ich hab ein paar Messungen gemacht.

Im kalten Zustand (ca. 15°C im Keller):

8bar 14.5A
10bar 15.8A.

Nach ein bisschen Laufen und ein bisschen warm:

4bar 11.2A
6bar 12.5A
8bar 13.5A
10bar 14.3A


Nach 30 Minuten immer wieder Laufen und dann 5 Minuten am Stück (Aggregat ordentlich durchgewärmt):

4bar 10.2A
6bar 11A
8bar 12A
10bar 12.7A.

Kann man da jetzt auf was schließen?


Warum die 10A Schraubsicherung das so lange mitmacht verstehe ich zwar nicht, aber muss ich auch nicht :wink:

Gruß
Andi
 
ceego schrieb:
Also auf dem Typenschild steht 13.7A.
Ist wohl ein 2,2kW Motor? :glaskugel:
Ich hab ein paar Messungen gemacht.

Im kalten Zustand (ca. 15°C im Keller):

8bar 14.5A
10bar 15.8A.

Nach ein bisschen Laufen und ein bisschen warm:

4bar 11.2A
6bar 12.5A
8bar 13.5A
10bar 14.3A


Nach 30 Minuten immer wieder Laufen und dann 5 Minuten am Stück (Aggregat ordentlich durchgewärmt):

4bar 10.2A
6bar 11A
8bar 12A
10bar 12.7A.
Im kalten Zustand eindeutig zuviel. Vielleicht sitzt auch ein Ventil fest? :glaskugel:
Allerdings wird der steigt natürlich auch der Wicklungswiderstand wenn der Motor heiß wird.
Ist der Kompressor eigentlich für dauerhaft 10Bar ausgelegt? Oder lässt nur der Kessel den Druck zu?
Warum die 10A Schraubsicherung das so lange mitmacht verstehe ich zwar nicht, aber muss ich auch nicht :wink:
Das ist normal. Eine Sicherung löst nie bei genau dem Nennwert aus. Sicherungsautomaten lassen sich da etwas exakter konstruieren aber ein ordentlicher Überstrom ist da, insbesondere bei Schraubsicherungen für kurze Zeit immer drin.
Als Anhaltspunkt: Ein heutiger B16A Automat ist dafür ausgelegt beim 1,43-fachen Nennstrom nach spätestens 60min auszulösen.
Der Gedanke dahinter ist, dass die Leitung nicht dauerhaft wärmer als 70° werden soll.
Die Schraubsicherung ist da nicht schneller...
Manche kriegen angesichts des 1,43-fachen Nennstroms die Krise und rufen aus Unkenntnis oder übertriebenem Sicherheitsdenken nach dem Einsatz von 13A oder gar 10A Automaten in häuslichen Installationen...

Was mir grad noch einfällt: Mach erst mal einen Ölwechsel am Kompressor! Ich meine da war schon mal einer da der nach dem Ölwechsel Ruhe hatte. Denn irgendwie will mir die Sache mit dem Kondensator nicht ganz einleuchten :lichtauf:
Gib uns aber bitte auch Rückmeldung obs geklappt hat.

PS
 
Also das mit dem Kondensator kann noch dauern, ich hab sowas leider nicht auf die schnelle hier liegen.

Ölwechsel hatte ich deswegen schon gemacht, ist neues drin, sogar das von Schneider.
Schneider empfiehlt bei Temperaturen unter 10°C auf das synthetische umzusteigen, sonst geht das mineralische, mit welchem er ausgeliefert wurde und auch wieder drin ist (Schneider OEMIN irgendwas, ich wollte auf Nummer sichergehen, auch wenn der eine Liter 20 Euro kostet).

Der Kompressor ist für 10bar, der Druckschalter (Condor) war ab Werk auch so eingestellt (10 aus, 8 wieder an und ist nicht verplombt, das war mir auch wichtig), das Sicherheitsventil macht laut BA bei 11bar auf.

Wenn der Strom zu viel ist, was könnte dann defekt sein? Wicklungsschluss? Am Aggregat etwas verschlissen?
Wenn er kalt ist schaltet er aber nicht ab, wie schon geschrieben erst so nach ca. 10 Minuten Dauerbetrieb, da ist dann auch schon alles gut erwärmt.

Danke trotzdem schonmal für die vielen Tipps und Hinweise!

Gruß
Andi
 
Wie riecht es denn unter dem Deckel des Klemmbretts? Wenn es nach einer Mischung aus China und brennender Platine ist...
Jedenfalls hat sich das bei jedem meiner durchgebrannter Motoren bewiesen...
 
Hallo Andi,

die von dir gemessenen Stromwerte sind für den Kompressor so normal, unter Volllast, kurz vor erreichen des Maximaldruckes von 10 Bar werden die Motoren mit ca 120% Last gefordert.
Der verbaute Motorschutz ist bei diesen Kompressoren das schwächste Glied in der Kette, haben wir in der Werkstatt eigentlich immer am Lager gehabt, da die doch schon mal öfters das von dir beschriebene Verhalten zeigten.
Austauschen und Gut ist.
Diese Kompressoren sind nicht wirklich für den Dauerbetrieb geeignet.
 
Alles klar.
Der Motorschutzschalter ist am Samstag schon gekommen, den werd ich jetzt mal ausprobieren und dann berichten.

Gruß,
Andi
 
so, also bis jetzt rennt die Kiste wieder, mit dem neuen Motorschutzschalter hatte ich noch keine "Abschaltung".
Sollte sich was anderes ergeben, melde ich mich wieder.

Gruß,
Andi
 
Thema: Schneider UniMaster: Motorschutzschalter spricht an

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