Überdruckventil

Diskutiere Überdruckventil im Forum Druckluft-Technik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, folgendes Problem: bei meinem Kompressor, kleines Teil, vor ca. 10 Jahren für vlt. 60€ bei Obi gekauft bläßt das Überdruckventli bereits...
Anwurfmotor? käme von der Altersbeschreibung hin
 
ja gut, wie immer man das Teil nennen mag oder wie es geschaltet ist ... nach dem Einschalten brummt er nur, dann ein kleiner Dreh an der Riemenscheibe und er legt los.

Aber was ist mit dem Kessel - Gefahr oder nicht??

Gruß
 
trex schrieb:
ja gut, wie immer man das Teil nennen mag oder wie es geschaltet ist ... nach dem Einschalten brummt er nur, dann ein kleiner Dreh an der Riemenscheibe und er legt los.
In Steinmetzschaltung fehlt es solchen Motoren massiv an Anlaufmoment weswegen man zum Anlaufen lassen kurzzeitig gerne mal die 4 - 5 Fache Kapazität dran hat. Das kann durch einen drehzahlabhängigen Schalter geschaltet werden oder per automatisiertem Zeitschalter(Zeitrelais).

Aber was ist mit dem Kessel - Gefahr oder nicht??
Probiers doch mal mit Handauflegen! :glaskugel:

Mal im Ernst: Welche Aussage erwartest Du denn bei einem selbstgebauten Aggregat mit Kessel unbekannter Herkunft, unbekannter Nutzung und unbekanntem Alter?
Da kann man nur sagen: Reinschauen und anschließend zusätzlich noch mit Wasser füllen und dann mit etwas Überdruck als Reserve abdrücken. Mit Wasser das Ganze weil sich das Wasser nicht komprimieren lässt und es beim kompletten Platzen nur eine Wasserlache geben würde.

PS
 
...na ja,

mich würde nur interessieren, wie sich so ein Kessel aufgrund einer Durchrostung verhält:
macht es nur einen lauten Knall, ein leises Pfeifen durch das Rostloch, oder zerreißt es ihn total mit sehr unangenehmen Folgen für alles bzw. alle die sich in der Nähe aufhalten.

Ihr könnt Eure Antworten ja gerne umformulieren, falls Ihr Bedenken aus Haftungsgründen o.ä. habt.

z.B. "ichhabe gehört, dass da nicht viel passiert, würde das selbst aber nie soweit kommen lassen und rate dir auch dringenst davon ab"
 
Bisher habe ich nur von platzenden Druckbehältern gehört. Die Energie, die dabei schlagartig frei wird, ist nicht ohne. Google sollte unter "Druckbehälterzerknall" o. ä. Einige Beispiele finden.
Auch der TÜV ist aus dem Grund entstanden, allerdings wegen der Dampfkessel damals. Aber das sind ja auch nur Druckbehälter.

Üblicherweise werden die alle paar Jahre per Endoskop auf Rost geprüfte und anschließend mit Wasser gefüllt auf den 1,5 fachen Betriebsdruck abgedrückt. Da Wasser sich kaum komprimieren lässt, ist das bei 10-20 bar ungefährlich.

Für mich habe ich entschieden dass so lange das Kondensat nicht rostfreien ist, werde ich da nichts tun.... Wobei der 90l Kessel auch schon 22Jahre alt ist..... Vielleicht doch mal prüfen :wink:
 
das mit dem TÜV und dem Abdrücken macht ja schon Sinn, ist wohl aber für den Heimwerkerkompressor eher unrentabel, wenn man bedenkt, dass man für einen Hunni einen neuen bekommt.

Da ist ja auch kein TÜV o.ä. vorgeschrieben, bleiben nur zwei Möglichkeiten:

die Hersteller lassen es darauf ankommen oder die Lebensdauer des Kessels überschreitet die Lebensdauer des Motor bzw. des Verdichters um ein Vielfaches.
 
Eben habe ich meinen alten Beitrag mit dem Feuerlöscher wiedergefunden.
Und das Ereignis beschreibt nur einen kleinen Feuerlöscher...

PS
 
Also bei einem 50 Jahre alten 150l Kessel würde ich die Angelegenheit nicht ganz so entspannt ansehen.
 
wow,

da bliebe mir nur eine Alternative:
den Kessel aus meiner Werkstatt zu verbannen und in den benachbarten Kellerraum zu stellen ... dort kann er dann machen was er will :shock:

Den Druck unterschätzt man wohl leicht.
Mein Onkel arbeitet bei der Feuerwehr und hat mir mal eine geplatzte Gasflasche gezeigt ... sah schon erschreckend aus.
Da diese aber mit 150-200bar betrieben werden, denkt man halt: okay, 8-10bar werden nicht so schlimm sein.

Okay, ich werde mir meine Gedanken mache.

Danke mal vorab
 
Eine Gasflasche ist nochmal eine ganz andere Hausnummer!
Bei 200 Bar reicht das Abschlagen des Hahns um eine 40kg schwere Flasche zur Rakete werden zu lassen!

PS
 
powersupply schrieb:
Eine Gasflasche ist nochmal eine ganz andere Hausnummer!
Bei 200 Bar reicht das Abschlagen des Hahns um eine 40kg schwere Flasche zur Rakete werden zu lassen!

PS

das hat mir ein Arbeitskollege in einer Schlosserei auch mal berichtet.
Laut seiner Aussage arbeiteten sie am Rheinufer, als eine Gasflasche unglücklich umfiel und das Ventil abbrach.
Sie wäre dann torpedoähnlich durch den Rhein und auf dem gegenüberliegenden Ufer noch 1/2m im Sand stecken geblieben.

So langsam traue ich mich ja gar nicht mehr in meine Werkstatt, da stehen immerhin zwei Argonflaschen für Mig und Wig herum, eine Propanflasche um irgendwas warm zu machen und mein Kompressor.
 
Servus,

Das Problem ist ja, dass es in den wenigsten Fällen auf einen kleinen Bereich beschränkt ist wenn der Kessel auf Grund von Durchrostung geschwächt ist, sondern das meist eine flächigere Geschichte ist, also nicht nur aus einem kleinen Loch der Inhalt entweicht und der Rest der Kesselwand mehr oder weniger stabil bleibt, sondern die plötzlich austreten wollende Luft in der Umgebung des (evtl. kleinen) Loches das geschädigte/poröse Material mitreist. Wie genau der Schaden fortschreitet und was dabei evtl. rumfliegt kann man überhaupt nicht vorhersagen.

Ich kann verstehen wenn du dafür nicht unbedingt Geld für ne offizielle Prüfung beim TÜV ausgeben willst, wenn man die Preise mit neuen Geräten vergleicht, wie du schon sagst, aber bitte tu vor allem dir selbst den Gefallen, wenn du über den unbekannten Zustand des Kessels unsicher bist dass du den Kessel selber mit Wasser abdrückst. Ich denke so war das auch von meinen Vorrednern gemeint.
Und einfache Endoskopkameras für Laptopanschluss gibts ganz erschwinglich im großen Netzkaufhaus.

@Anwurfmotor: Muss nicht unbedingt ne zu Schwache Steinmetzschaltung sein, der klassische Anwurfmotor ist entweder einsträngig oder dreisträngig, dann geschaltet wie ein Drehstrommotor in Dreieck bei dem eine Phase fehlt (oder wie ein Steinmetz-Dreieck ohne Kondi).
(Soll jetzt nicht heißen dass man jeden Drehstromer so betreiben kann, solche Motoren sind dann natürlich für diesen Betrieb ausgelegt)
Bei nem Kompressor ist so ein Motor halt insofern nicht ganz ideal, da das automatische abschalten (das geht noch :wink: ) und einschalten via Druckschalter nicht funktioniert
 
mit der Anschaffung einer Endoskopkamera hatte ich schon aus anderen Gründen geliebäugelt.

Aber im vorliegenden Fall?: ich denke, wenn ich in einen einigermaßen alten Kessel hineinendoskopiere werde ich eh nix anderes sehen als Rost.

Ist das nun etwas mehr als Flugrost, oder hat er sich schon >1mm durchgefreesen?
 
Kleine Story am Rande.

Ich hab einen 10 Bar Markenkompressor mit 50L Kessel geschenkt bekommen, sollte in einer Firma verschrottet werden. Er war, so sagte man mir, nur ein Reservegerät und hat nur wenige Stunden gelaufen. Allerdings hatte der Kessel mal ein winziges Loch entwickelt, sei aber von einem Schlosser geschweisst worden.

Zu Hause prüfte ich den Kessel hydrostatisch, sprich: Voll mit Wasser und dann Druckprüfung. Ein Mannloch war keines da, sonst hätte ich auch mal reingesehen. Bis 16 Bar trieb ich die Prüfung, kein Versagen des Kessels in Sicht, auch nicht nach 10 Minuten gehaltenem Druck. Na gut, dann verwenden wir ihn halt - scheint OK zu sein. Trocknung des Kessels ist selbstverständlich.

Ein halbes Jahr später sollte der Kompressor zum (mobilen) Einsatz kommen. Nanu, was zischt denn da so? Oh oh - 1 cm neben der alten Reparatur ist ein winziges Loch im Kessel. Sofort Druck abgelassen und beschlossen: Der Kessel ist zu verwerfen.

Vor der Verschrottung habe ich allerdings den Kessel noch (destruktiv) untersuchen wollen. Etwas flau im Magen wurde mir, als ich ihn mit einem 500g Hammer "untenrum" etwas abklopfte und das Blech sehr schnell nachgab - einmal kräftiger ausgeholt, steckte der Hammerkopf im Kessel. Die gesamte Unterseite war stellenweise (so wie Kontinente auf einer Weltkarte) wie perforiert und papierdünn, während die obere Hälfte des Kessels noch wie neu war. :shock: :shock:

Mir ist nach diesem Einblick nicht klar, wie der Kessel ein halbes Jahr zuvor noch 16 Bar bei der Prüfung gehalten hat. Seitdem ist meine Meinung: Reingucken ist einfacher und für jeden machbar als eine hydraulische Prüfung und sagt vermutlich mehr über den Kesselzustand aus. Dieses stellenweise papierdünne Kesselchen war ein Unfall, der darauf wartete zu passieren - trotz bestandener hydrostatischer Prüfung. Guckt in die Kessel!
 
Sei froh das dir der Kesseln nicht um die Ohren geflogen ist, in dem Falle hätte man dann noch den jenigen der das Ding mal geschweißt hat auch noch zur Verantwortung heran gezogen.
Hätte dir aber im schlechtesten Fall nichts mehr genützt.
Die Prüfung per Wasserdruck nützt dir in dem Fall auch nichts, bei einer Vorschriftstmäßigen Kesselprüfung, werden die Wandstärken gemessen, per Ultraschall.
Rein gucken wie du es empfehlen tust, ist fast so zuverlässig wie Kaffesatz lesen.
Wem es was an der körperlichen unversehrtheit liegt der sollte die Finger von solchen Experimenten lassen.
Für Kesselprüfungen gibt es Profis z.B. TÜV und Dekra, kostet zwar Geld, ist aber immer noch billiger als die Folgen einer Kesselexplosion.
 
Hat das schonmal jemand privat machen lassen?
So eine Kesseldruckprüfung?
Wenn ja, von wem, wie lange hat es gedauert und was hat es gekostet?
 
Thema: Überdruckventil

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