Nur 60 Frauen???
Auch wenn der Beitrag hier wahrscheinlich als Kuriosum eingestellt ist. Ihr dürft gerne lachen: ich war zweimal mal bei einer solchen Woman's Night im Bauhaus.
Es mutet in der Tat kurios an, wenn 300 (!) Frauen sich bei einem Sektempfang im Baumarkt treffen, um ein wenig Tipps und Kniffe für alltägliche Arbeiten im Haus zu erhalten. Aber die Besucherzahlen sprechen für sich.
Falls jemanden interessiert, wie die Teile ablaufen:
Man kann sich an einem Abend für zwei Workshops eintragen.
Da waren soweit ich mich erinnern kann so Sachen wie:
Fliesen legen
Sanitärinstallationen
Tapezieren
Verputzen mit Easyputz
Werkzeugführerschein
Türen streichen
Bau eines Gartenteichs
Laminatverlegen
usw.
Das Anspruchsniveau der Kurse ist sehr unterschiedlich, genau wie eben auch die Vorkenntnisse der Frauen, die da hin gehen (übrigens wirklich alle Altersgruppen, von Jugendlich bis Senior).
Das Bauhaus führt diese Workshops mit Herstellerunterstützung durch, das heißt, die jeweils 1,5- 2 Stunden dauernden Workshops werden jeweils von einer Herstellerfirma durchgeführt.
Also eine klassische Win-Win-Situation für alle.
Was mich persönlich etwas irritiert hat, war der Partycharakter, dem man der ganzen Veranstaltung verpassen wollte (Sekt, Chips und Cocktails, dazu Musikeinlagen).
Der Sektempfang mag noch sinnvoll sein, weil es einfach ein wenig Zeit zu überbrücken gilt, bis 300 Personen angemeldet und eingecheckt sind. Den Rest finde ich ein wenig am Ziel vorbei. Aber das ist Geschmackssache.
Außerdem merkt man, dass viele Männer zu denken scheinen, dass alle Frauen auf (überspitzt formuliert) rosafarbene Minibohrmaschienen mit Strass-Applikationen stehen und ängstlichen Blickes einen Meisel beäugen.
Diese Zielgruppe gibt es bestimmt auch, aber davon habe ich dort eigentlich niemanden getroffen.
Die meisten wollten sich einfach ein paar Tipps holen, weil viele Frauen eben nicht als Kind mit aller Selbstverständlichkeit mit Papa in die Werkstatt geschleift wurden und somit keine Gelegenheit hatten, in jungen Jahren spielerisch und nebenbei an Handwerkliches herangeführt zu werden. Da herrscht Bedarf, Informationen und Möglichkeiten zum Ausprobieren der Tipps nachzuholen.
Übrigens habe ich einige männliche Bekannte, die sich "diskriminiert" fühlen und meinten, beim ein oder anderen Thema wüssten sie auch ganz gerne mal, wie das geht.
Alles in allem zeigen die Besucherzahlen, dass es durchaus Bedarf an so etwas wie Heimwerkerkursen gäbe (wahrscheinlich nicht nur für Frauen).
Habe mal ein paar Tischlerkurse besucht, die waren immer ruck zuck ausgebucht und meist ziemlich pari-pari mit Frauen und Männern besetzt.
Wundert mich, dass diese Marktlücke so selten aufgegriffen wird.
Grüße
HaveALook
