Stihl FS74 Vergaserprobleme?

Diskutiere Stihl FS74 Vergaserprobleme? im Forum Gartengeräte im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Moin, ich habe einen älteren Freischneider FS74, der nicht mehr so recht laufen mag. Erst mal ein paar Infos: Vergaser: Walbro, Grundeinstellung...
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VoltHi

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Moin,

ich habe einen älteren Freischneider FS74, der nicht mehr so recht laufen mag. Erst mal ein paar Infos:

Vergaser: Walbro, Grundeinstellung
Kraftstoff: Alkylat
Zündfunke: sieht gut aus
Kompression: fühlt sich gut an

Zuerst war das Ding komplett versoffen und sprang natürlich nicht an. Ich habe also "gelüftet" und die Kerze getrocknet, ging aber trotzdem nicht.
Dann habe ich den Vergaser mal auseinandergebaut und wieder zusammengesetzt. Der Motor ging an, lief aber zeimlich unruhig und nahm kein Gas an. Ich hae ihn dann mit zu viel Gas abgewürgt und er ging erstmal wieder nicht an. Komischerweise schien er diesmal nicht versoffen zu sein, ging aber auch nicht wieder an.
Also nochmal Vergaser auf, wieder zusammen, springt an. Motor läuft wieder unruhig, hält es aber im Standgas lange aus. Reagiert auf kleine Verstellung von H/L/SA, nimmt aber Gas sehr schlecht/gar nicht an bzw. wird davon abgewürgt.

Kann mir jemand darauf eine (Verdachts-)Ferndiagnose machen, sollte ich Dichtungen und Membran am Vergaser tauschen oder was kann ich noch weiter tun um das Problem einzugrenzen?

Vielen Dank!
 
Ja, genau.
Ganz rein, 1 (ganze) Umdrehung raus.

Bei 1/2 und 1/2 sieht es ähnlich aus.

Ich habe versucht durch Verstellen was zu erreichen, aber besser geworden ist es nicht wirklich. Zwei Schrauben in 2 Richtungen sind schon viele Freiheitsgrade wenn man nicht weiss worauf man achten muss :oops:
 
Die L Düse mal noch 1/8 bis 1/4 weiter öffnen.
Aber zunächst mal den Auspuff abnehmen und auf den Kolben schauen.
Kpl. glatt oder Riefenbildung :glaskugel:
 
Danke, werde ich tun und dann noch einmal Rückmeldung geben!
 
Ich habe den Kolben mal fotografiert (Anhang). Komplett glatt ist anders. Ich finde es sieht auf dem Bild dramatischer aus, als in echt, aber Riefen sind definitiv da. Also Kolbenfresser, Zylinder und Kolben kaputt?
 

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Zunächst mal zerlegen. Dürfte aber auf Erneuern hinauslaufen. :mrgreen:
 
So, da bin ich wieder. Habe den Zylinder jetzt aufgemacht und ein paar weitere Fotos gemacht.

Ich muss dazu sagen es ist der erste Zylinder, den ich von innen sehe - aber für mich sieht das nicht so dramatisch aus. Ziemlich viel Dreck. Einen Teil habe ich auch schon entfernt. Der Zylinder ist von innen ziemlich glatt, da sehe ich keine Riefen oder andere Schäden. Der Kolben hat einige Riefen, vor allem auf der Auslassseite. Aber sonst finde ich sieht der nicht so übel aus.

Ist das wirklich die (Haupt-)Ursache dafür, dass der Motor kein Gas annimmt oder könnten Kolben und Zylinder noch eine Weile weiter laufen?
 

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Aber sonst finde ich sieht der nicht so übel aus.
Das Bild vom Kolben, unten Links, spricht aber dagegen.
Die Riefenbildung geht vom Kolbenboden über die Ringe runter bis zum Hemd.
Aber evtl. hat Trabold dazu auch eine Meinung. :allesgut:
 
-grins- fachlich gesehen Kolben & Zylinder ersetzen
ein Bastler wird es ggf. mit einen neuen Kolben austesten
und ggf. später wieder Kolben & Zylinder ersetzen.
noch Fragen :?:
 
Okay, verstanden. Vielen Dank! Ich werde den Rat befolgen, d.h. wenn dann nur ganz austauschen. Ich wollte nur gerne eine Einschätzung ob dieses Schadensbild zu dem Symptom passt, nämlich, dass der Motor extrem unruhig im Standgas läuft und durch Gasgeben abgewürgt wird.
Ich möchte nur einfach vermeiden, dass ich als erstes das teuerste Teil austausche nur um dann festzustellen, dass noch mehr kaputt ist.
Ich habe jetzt beim Zerlegen festgestellt, dass im Tank auch Dreck war. Der Vergaser war zwar sauber, aber naja.

Also formuliere ich die Frage mal so: Macht es Sinn zunächst mal eine Grundreinigung mit Vergasermembranwechsel und frischem Sprit zu machen und erst danach Kolben und Zylinder zu kaufen oder muss ich davon ausgehen, dass der defekte Kolben die Hauptursache ist und es keinen Sinn macht weiter zu testen solange der nicht ausgetauscht ist?
 
So, wie der Kolben aussieht, kann der auch mal zu warm geworden sein.
Grund dafür ist häufig Falschluft, die vor Allem bei älteren Maschinen durch verschlissene Kurbelwellensimmerringe gezogen wird.

Der Wechsel des Zylinders dürft bei dem Gerät ein wirtschaftlicher Totalschaden sein (ca. 200,- €)
Als Medium-Budget Lösung schlage ich vor zuerst den Zylinder zu begutachten - ich habe solche Kandidaten immer mit einem maßgeschneiderten "PVC-Honkolben" und Ventilschleifpaste geglättet.
Dann einen neuen original Kolben verbauen, die Simmerringe und alle Dichtungen ersetzen.
 
Würde mich auch interessieren, da ich der Schilderung/Beschreibung zufolge, bei unserer Agria etwas ähnliches erwarte. :cry:
Ein billiges Hohngerät habe ich auch hier, falls diese Lösung die Bessere wäre.

PS
 
Für übliche Graugusszylinder wäre soetwas geeignet.
eBay-Link
Die 3-Armigen tuns auch, mit entsprechend langen Steinleisten.

Aber bei Nikasil-Zylindern, wie bei Stihl Geräten üblich, gehen die Meinungen über Honen der Lauffläche weit auseinander
 
Sorry, das Foto muss ich noch machen.
Die gängigen 3-arm Hongeräte taugen für 2-takt Zylinder nicht wirklich, da sie gerne in den Steueröffnungen hängen bleibe.

Beim Honen mit Ventilschleifpaste wird die Beschichtung kaum angegriffen, aber überstehende Kolbenreste werden soweit geglättet, dass der neue Kolben nicht hängenbleibt.

Gruß
Raymund
 
Ersatzteile sind unterwegs. Ich werde weiter berichten.

Noch zwei Fragen zu den Wellendichtringen:

1) Wenn ich den Motor ohnehin zerlegt habe, gibt es eine Möglichkeit zu prüfen, ob die Dicht sind oder nicht (ohne Spezialwerkzeug versteht sich)?

2) Ich würde die ja auch auf Verdacht tauschen, aber ich habe auch schon gesehen, dass dafür sündhaft teure Werkzeuge angeboten werden. Braucht man die unbedingt, d. h. ohne Spezialwerkzeug kann man die gar nicht tauschen?

Danke!
 
Der Motor wird im montierten Zustand mit Überdruck abgedrückt.
Bei Druckverlust Dichringe defekt.
 
Ist klar, muss ich mal gucken ob ich das irgendwie hinbekomme. Und wie sieht es mit dem Austausch aus? Wenn das einfacher ist als Test ohne so ein Druckprüfgerät und ohne speziellen Abzieher geht, dann würde ich die Dinger vielleicht einfach auf Verdacht tauschen....
 
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