Der bessere Motor für Elektrowerkzeuge

Diskutiere Der bessere Motor für Elektrowerkzeuge im Forum Elektrowerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - . Was wäre denn deiner Meinung nach der bessere Motor für prof. Geräte? Ein Asyncronmotor mit FU? :rotfl: Sorry aber ich konnte die Geschichte...
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Reini76

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  • Der bessere Motor für Elektrowerkzeuge
  • #1
Meiner Meinung nach gehören solche Motoren zwar überhaupt nicht mehr in hochwertige und professionelle Geräte, aber das ist einen andere Geschichte, die ich hier schon sattsam vorgetragen habe
.

Was wäre denn deiner Meinung nach der bessere Motor für prof. Geräte? Ein Asyncronmotor mit FU? :rotfl:
Sorry aber ich konnte die Geschichte nicht finden.

@tesuji

Deine "Abschaltautomatik" habe ich bei keinem Elektrowerkzeug bisher gesehen. Normalerweise bedeuet die Service LED eine 8h Vorwarnung, d.h. bei aufleuchten der LED kann ich noch ca. 8 Stunden arbeiten bis die Kohlen am Ende sind. Das ist auch bei den meisten Hilti Standard.
 
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  • #2
@ H. Gürth:
H. Gürth schrieb:
Da genügt eigentlich ein Blick auf die Kohle

Die sind wieder eingebaut und dort bleiben sie auch, bis ich mich wieder mit dem Gerät befasse - d.h. nicht, bevor die ET da sind. Das kannst Du stänkern, wie Du willst. Ansonsten empfehle ich Dir einmal mehr die Lektüre des Threads, falls Du an der Abgabe sachlich richtiger Kommentare interessiert sein solltest. Dahingehende Hoffnungen habe ich persönlich allerdings schon vor langer Zeit aufgegeben.

@ Reini76:
Reini76 schrieb:
Was wäre denn deiner Meinung nach der bessere Motor für prof. Geräte? Ein Asyncronmotor mit FU?

Ja z.B. - Hauptsache elektronisch kommutiert. Ob auf der Basis einer Asynchron- oder einer Synchronmaschine wäre abzuwägen. Das wäre sehr verschleißarm, hätte einen vernünftigem Wirkungsgrad und andere sehr erfreuliche Eigenschaften. Leistungsstarke Magnetwerkstoffe in der fraglichen Größenklasse sind nicht ganz billig und bereits ein Asynchronmotor wäre ein Riesenfortschritt und für viele Anwendungen vollkommen ausreichend.
Aber das machen die Hersteller ja nicht einmal bei Akkuwerkzeugen, wo es wirklich viel bringen würde, weil da der Strom schlußendlich durch die teuren Akkus und deren Verschleiß weit teurer ist. Da würden sich Wirkungsgradvorteile um so mehr rechnen und für den Anwender deutliche Vorteile bringen. Vor daher habe ich da kaum noch Hoffnung, daß etablierte Hersteller wie Bosch in diesem Bereich eine Vorreiterrolle übernehmen werden. Festo ist im Akkuschrauberbereich der einzige Anbieter - allerdings zu einem Preis, der jegliche Vorteile gleich wieder egalisiert. Die anderen Markenhersteller hängen im Bereich Akkuwerkzeuge am Tropf chinesischer Massenhersteller und belassen es bei netzbetriebenen Handgeräten bei einer Technik, die sich seit Jahrzehnten kaum weiterentwickelt hat. Was bei möglichst preisgünstigen Heimwerkergeräten in einer Übergangszeit noch irgendwie in Ordnung sein mag, erscheint mir bei professionellen Maschinen endgültig als Anachronismus. Ein sehr gefährlicher für die etablierten Hersteller übrigens. Wer das im Massenmarkt zuerst für einen vernünftigen Preis in guter Qualität anbietet, was m.E. weder technisch noch kostenmäßig ein Problem ist, wird diesen in kurzer Zeit aufrollen - da bin ich sicher. Die Kunden werden sich nach kurzer Zeit fragen, wie sie vorher gelebt haben. Schon alleine der weitgehende Wegfall des Lärms ist unendlich wertvoll. Dann wird keine Luft und damit Staub etc. durch die Maschine gesaugt - zumindest nicht durch dem Motor. Vollständig dichte Geräte sind auf dieser Basis problemlos und preiswert machbar. Z.B. für Winkelschleifer wäre das ein Traum. Naßschnitt ist plötzlich kein Thema und zum Schluß wird das Ding zur Reinigung kurz in der Regentonne herumgeschwenkt...

Gruß
Thomas
 
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  • #4
Naja, ein weiteres Problem bei bürstenlosen Maschinen ist einfach die Baugröße bzw. Bauform im Verhältnis zum Drehmoment. Wenn ich mir die Bosch-Stabschrauber wie auch die Fein-Akkuschrauber so ansehe haben Sie zwar eine gewöhnliche Größe, jedoch ein zu geringes Drehmoment (12Nm wie bei Fein packt glaub ich sogar der kleinste Bosch blau Akkuschrauber). Da beginnt man noch nichtmal wirklich drüber nachzudenken, sich sowas zuzulegen. In der Industrie wird sowas wirklich nur eingesetzt, wo viele Schrauben so gut wie ohne richtigen Anzug (z.B. Gehäuse und Abdeckungen) eingeschraubt werden müssen. Für den Massenmarkt sind solche Applikationen aber einfach zu teuer, Festool hat zwar ein nettes System aber das Non plus Ultra ises auch noch nicht. Da muss die F&E-Abteilung nochmals ran.
 
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  • #5
@ H.Gürth:
Meine Rede: In der Fertigungsautomation und -mechanisierung ist die grundsätzliche Technologie lange Standard und zumindest bzgl. Bosch sind innerhalb des Konzern entsprechende Kompetenzen auch seit langem vorhanden. Im Bereich der "professionellen Elektrowerkzeuge" für Handwerker etc., bleibt es hingegen weitgehend bei einfachster und konventioneller Technik, die nur etwas hochqualitativer ausgeführt wird, als die normalen Heimwerkermaschinen.

@ all:
Einige Ausnahmen gibt es inzwischen, z.B. der Akku-Bohrhammer Bosch GBH 36 V-LI Compact Professional. Aber da liegt das gleiche Problem vor, wie bei den Festo- und ggf. Fein-Geräten: Viel zu teuer, um im Massenmarkt Fuß zu fassen. Ferner ist so ein Gerät, welches unter Vollast (als Bohrhammer) insgesamt nur ein paar Minuten mit einer Akkuladung durchhalten kann, nur unter sehr speziellen Randbedingungen sinnvoll. Als Akkuschrauber sieht das wegen des insgesamt weit geringerem Energiebedarfs sicherlich freundlicher aus. Das ist ja das Schöne an elektronisch kommutierten Antrieben im Niederspannungsbereich: Man kann hohe Spitzenleistungen mit einem niedrigen Stromverbrauch bei geringer Last unter einen Hut bringen. Als universeller Akkuschrauber wird das Gerät abgesehen von anderen Eigenschaften schon wegen der 2,9kg nicht jedem gefallen. Was in so einem leistungsstarken Gerät 1,3Ah-Akkus zu suchen haben, erschließt sich mir auch nicht. Richtig rangenommen werden die nicht lange halten und ein Ersatzakku kostet zumindest regulär bei Bosch über 200 Euro. Nein, so habe ich mir das nicht vorgestellt.

Im übrigen muß man bei den Gerätebezeichnungen sehr genau aufpassen:
Der GBH 36 V-LI / 36 V (3 611 J00 R00) basiert auf konventioneller Antriebstechnik.
Der GBH 36 V-LI Compact Professional (0 611 903 R02) ist die neuere Ausführung mit EC-Motor. Dazu ist im Servicebereich von Bosch-pt.de noch nichts zu finden - schade, hätte mich mal interessiert.

@ Raubsau:
Die von Dir geschilderten Probleme stehen nicht grundsätzlich mit elektronisch kommutierten Motoren in Verbindung. Das ist alles ohne weiteres lösbar. Wenn es auf Teufel komm heraus ein Asychronmotor sein muß, um sich die Magnetwerkstoffe zu sparen bzw. das am billigsten zuzukaufen ist, wird man ggf. bei sehr niedrigen Drehzahl oder sogar stehendem Motor Abstriche machen müssen - in erster Linie ein Problem bei Schraubern.
Bei den Industrieantrieben geht das alles seit Jahrzehnten ohne große Probleme. Da werden auch Schrauben mit ernsthaften Momenten (etwa Zylinderkopfschrauben bei PKW-Motoren oder Radschrauben) vollelektronisch kontrolliert und simultan angezogen - kein DL-Gezische, keine mechanischen Ratterkupplungen und natürlich keine Schlagschrauber. An dieser Stelle wird eine hohe Präzision und eine zuverlässige Fehlererkennung gefordert. Der Antrieb liefert ein Signal über den Drehmomentverlauf und eine Software im Prozeßleitsystem bemerkt z.B. ein mangelhaftes Gewinde - also z.B. eine Schraube nicht wie erwartet soundsoviele Umdrehung leicht reingeht und dann den erwarteten Drehmomentverlauf über die letzten 1...2 Umdrehungen liefert. Die Präzision ist hoch und wird nicht von Verschleiß beeinflußt. Eine Dokumentation der Werte für die QS ist kein Thema, weil die Daten sowieso anfallen. Das geht alles rasend schnell und sehr leise.

Gruß
Thomas
 
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  • #6
Stimmt, nur leider eben auch nur auf genau eine Anwendung angepasst. DIE überdrüber-Maschine, mit der ich sowohl auf der Baustelle die großen Spax reinknallen, ohne Abstriche bohren als auch die Vorteile der Elektronik genießen und somit Strom sparen und trotzdem volle Leistung genießen kann gibts einfach nicht, zumindest nicht zu einem ordentlichen Preis.

Du hast ja im weitesten Sinne recht, hast du dir aber mal die Steuerung hinter Industrieschraubern angesehen? Auch wenn diese Teile immer kleiner und kleiner werden, gegen den No-Name-Akkuschrauber ausm Diskonter haben sie in Sachen Baugröße und Gewicht noch bei weitem nicht an.
 
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  • #7
Reini76 schrieb:
Was wäre denn deiner Meinung nach der bessere Motor für prof. Geräte? Ein Asyncronmotor mit FU? :rotfl:
Sorry aber ich konnte die Geschichte nicht finden.
Was gibt's da zu lachen? Kann man doch schon einige Zeit kaufen, z.B. bei Wacker. Klick
 
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  • #8
Der GBH 36 V-LI / 36 V (3 611 J00 R00) basiert auf konventioneller Antriebstechnik.
Der GBH 36 V-LI Compact Professional (0 611 903 R02) ist die neuere Ausführung mit EC-Motor. Dazu ist im Servicebereich von Bosch-pt.de noch nichts zu finden - schade, hätte mich mal interessiert.

Nun ja, dass der Hammer mit EC Motor nur max. 1,8 Joule bei 400 Watt gegenüber 3,0 Joule und 600 Watt der alten Technik bringt sollte aber schon Erwähnung finden.
Übrigens die Zeichnungen finde ich auf meiner aktuellen Erastzteil DVD. Da ist aber auch nur der Motor als kpl. Einheit abgebildet. Kostet dann eben mal locker 93,--€ + Steuerschalter für schlappe 82,--€
In konventioneller Bauweise gibts Anker, Magnetpaket + Schalter in Summe für rund 100,00€
 
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  • #9
Nun ja, dass der Hammer mit EC Motor nur max. 1,8 Joule bei 400 Watt gegenüber 3,0 Joule und 600 Watt der alten Technik bringt sollte aber schon Erwähnung finden.

Auch, dass jener mit EC-Motor aber in ähnlicher Ausstattung (einziger Abstrich die schwächeren Akkus, dafür gibts 2) gute 170€ weniger kostet und um 1,4kg leichter ist.
 
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  • #10
Was gibt's da zu lachen? Kann man doch schon einige Zeit kaufen,

Na bei einem Abbruchhammer macht es vielleicht sinn, wiegt ja nur 25 bzw. 26 kg. Stell dir das bei einer Handbohrmaschine vor... ich weiß nicht?? den Fu kannst du dann ja in einem Rucksack verstauen denn ich glaube nicht das er im Gehäuse einer Bohrmaschine Platz hat.
:D
Übrigens vom Drehmoment sind Universalmotoren besser und feiner Regeln lassen sie sich auch.
 
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  • #11
Was in so einem leistungsstarken Gerät 1,3Ah-Akkus zu suchen haben, erschließt sich mir auch nicht.

Typische Boschpolitik....die bringens ja auch, dasse angebl. "Profi-Akkuschrauber" mit lediglichen diesen Taschenlampenakkus verkoofen :roll:

Gruß

Hendrik
 
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  • #12
Naja, 11,7 kg sind weit von 25 - 26 entfernt. Leicht und handlich ist das jedoch zugegeben trotzdem nicht. Grundsätzlich hat das System dennoch was für sich. Interessant ist es besonders für Geräte, die mehr oder weniger mit Vollgas laufen, wo die Regelbarkeit also sekundär ist.

Und ja, besonders im unteren Drehzahlbereich ist das Drehmoment eines Universalmotors gemessen an seiner Maximalleistung klar überlegen.
 
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  • #13
@ Raubsau:
Raubsau schrieb:
hast du dir aber mal die Steuerung hinter Industrieschraubern angesehen?

Klar, wenn so dumm läuft, so groß wie ein Schuhkarton. Aber das ist für Dauerbelastung und höchste Dynamik. Es gibt sogar Gewaltantriebe mit geringem Platzbedarf, die eine Wasserkühlung haben. Das kann man hiermit nicht vergleichen. Die Steuerung - oder der Regelschalter - wie man will, müßte bei einem Akkuschrauber nicht wesentlich größer sein, als die z.Z. üblichen Lösungen. Die Verlustleistung im Elektronikbereich bewegt sich auf einem vergleichbarem Niveau - das ist eigentlich der Punkt. Und ob zum Motor 2 (DC) oder 3 bzw. 6 Kabel verlaufen, ist kein großer Unterschied.

@ H. Gürth:
Bosch ist eben der Meinung, daß man die fraglichen ET-Preise durchsetzen kann. Mit den HK hat das kaum etwas zu tun - das ist reine "Politik".

@ all:
Die Herstellungskosten von einem in etwa gleichstarkem DC-Motor und einem elektronisch kommutiertem Motor (in welcher genauen Form jetzt mal außen vor) nehmen sich nicht viel. Gerade ein Asynchronmotor sollte sich sogar billiger herstellen lassen. Die Unterschiede liegen im Centbereich.
Ähnlich ist es beim Regelschalter. Mich ärgert ja die etablierte primitive verschleißbehaftete Bauweise ohne Staub- und Wasserschutz, Schleifkontakt für die Wegermittlung des Tasters und mechanischem Umpolschalter. Davon abgesehen unterscheiden sich die grundsätzlichen Kosten nicht gravierend. Mehr Leistungstransistoren, aber in denen jeweils weniger Strom. Ob so ein Regelschalter nun 2 Euro oder 3 Euro oder in einer besonders schönen nahezu verschleißfreien IP65-Version 4 Euro HK kostet - was solls - zumindest bei den Preisen, die sich die Markenhersteller genehmigen?

Hier relevante Vorteile eines elektronisch kommutierten Motors sind u.a.:
- kein signifikanter Verschleiß mehr
- besserer Wirkungsgrad - vor allem bei geringer Last -> mehr Laufzeit pro Akkuladung
- niedrigeres Drehzahlniveau -> weniger Getriebestufen, weniger Verschleiß, weniger Verluste auch im Getriebebereich, weniger Lärm
- dicht gekapselte Motoren / Geräte möglich -> wieder weniger Verschleiß, Lärm etc.
- viele Nettigkeiten, wie elektronischen Momentbegrenzung - ohne Verschleiß und genauer

Bei einem Akkubohrhammer sieht das bzgl. der Wirkungsgrades etwas anders aus - zumindest, wenn das pneumatische Schlagwerk zugeschalten wird. Dann ist die Leistungsaufnahme allein durch das Schlagwerk ziemlich hoch. Im optimalen Lastbereich nehmen sich elektronisch und mechanisch kommutierte Motoren nicht mehr viel bzgl. des Wirkungsgrades, wenn man es jeweils mit moderatem Aufwand angeht.

Hier wird immer gern auf die Schlagenergie Bezug genommen. Dazu möchte ich anmerken, daß diese rein energetisch immer im Zusammenhang mit der Schlagzahl zu sehen ist. Die Energie eines einzelnen Schlages ist minimal. Bosch gibt für sein neues Wunderwerk 1,8J und 4850 S/min an. Daß wäre eine Schlagfrequenz von gut 80Hz und damit rein rechnerisch eine Abgabeleitsung des Schlagteils von ca. 145W. Mit welchem Wirkungsgrad so ein pneumatisches Schlagwerk funktioniert, kann ich nur schätzen. Ich nehme anhand der Erwärmung größerer netzbetriebener Systeme einen relativ hohen Wirkungsgrad an - sagen wir 80% - > ca. 180W Aufnahmeleistung nur das Schlagsystem. Zum Drehen des Bohrers wird unter günstigen Bedingungen beim Hammerbohren (Bohrungen nicht so tief, geringe Bohrerdurchmesser -> wenig Reibung) wenig Energie benötigt.
Schätzen wir einfach mal, daß 200W mechanische Leistung in das System eingeleitet werden müssen. Bei einem Wirkungsgrad von 75% (Motor + Elektronik) wären das ca. 270W, welche der Akku liefern muß. Bei 36V wären das 7,5A, die ein 1,3Ah-Akku unter Vernachlässigung seiner inneren Verluste (wir nehmen einen intermittierenden Betrieb an) ca. 10min lang liefern kann. Das wäre eine Laufzeit von 600s und für die beworbenen 100 kleinen Bohrungen in Beton würden jeweils 6s Bohrzeit zur Verfügung stehen. Das könnte also klappen. Trotzdem muß man sich schon klar machen, wie gering die Akkukapazität relativ zum Leistungsbedarf ist. Wie bereits erwähnt wird das prinzipiell nur für sehr spezielle Anwendungen vernünftig sein - eben wenn an der Arbeitsstelle kein Strom zur Verfügung steht und nur kleine Arbeiten erledigt werden müssen. Zum Bohren und erst recht zum meißeln werden sich die Handwerker wohl in absehbarer Zeit noch nicht von Kabeltrommel oder ggf. Stromerzeuger trennen können. Das ist auch eine rein wirtschaftliche Überlegung, wenn man sich die Preise von Akkupacks und deren mutmaßliche Lebensdauer unter so harten Bedingungen überlegt.
Bei einem Schrauber - mit dem vielleicht gelegentlich auch mal ein paar Löcher gebohrt werden - sieht das schon viel unproblematischer aus. Da kann auch ein elektronisch kommutierter Antrieb seine Vorteil bzgl. des Wirkungsgrades voll ausspielen. Unter realen Bedingungen kann daraus ca. eine Verdreifachung der Betriebsdauer mit einer Akkuladung resultieren.

Gruß
Thomas
 
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  • #14
Dennoch müssten mal alle Hersteller beginnen, ordentliche elektronische Schrauber zu Bauen. Die Anfänge sind ja schon da, nur das ganze steckt in den Kinderschuhen und einiges muss einfach noch überarbeitet werden, bis das ganze serienreif für die Baustelle und den Heimwerker ist. Außerdem müssen die Chinesen noch die passenden Fertigungsstraßen bauen, dazu müssen wir sie aber vorher bauen, damit die Chinesen dann nachbauen können... ein ewiger Teufelskreis :twisted:
 
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  • #15
Hi,

Thomas.B schrieb:
Dann wird keine Luft und damit Staub etc. durch die Maschine gesaugt - zumindest nicht durch dem Motor. Vollständig dichte Geräte sind auf dieser Basis problemlos und preiswert machbar. Z.B. für Winkelschleifer wäre das ein Traum.

vergiß' es - Du hattest vor der Teilung des Thread ja bereits geschrieben, daß pneumatisch angetriebene Handmaschinen 'Anachronismus' wären.
Wenn Du das willst, was Du anführst, bleibt nur Luft (oder Flüssigkeit) als Antrieb.
Alle elektrischen Hand-Maschinen besitzen konstruktionsbedingt in der Summe ein schlechtes Leistungsgewicht ... genau wie luftangetriebene Maschinen einen schlechten Gesamtwirkungsgrad besitzen.
Man muß sich halt entscheiden was man will.
Wenn ein Elektromotor in der Maschine werkelt, wird er immer Wärme produzieren die abgeführt werden muß, er wird nie überlastsicher sein, er benötigt immer div. zusätzliche Bauteile um ihn herum, er wird immer viel Gewicht mitbringen.

Gruß, hs
 
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  • #16
@ hs:
Du stellst ja mal wieder einige halbgare Thesen in den Raum. Die müßtest Du schon etwas untersetzen, damit man sich damit ernsthaft befassen kann.
Viele "Weisheiten" sind nun mal nicht statisch. Die Entwicklung geht weiter und von Zeit zu Zeit muß man scheinbar immer noch gültiges Wissen auch immer mal wieder hinterfragen.
DL-Antriebe werden immer mehr in ein Nischendasein verbannt, weil sie einfach zu viele Nachteile haben - technisch und wirtschaftlich.
Der begrenzende Faktor für kompakte E-Motoren mit hoher Leistung und sehr gutem Wirkungsgrad sind vor allem die magnetischen Werkstoffe. Da gab es in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte, welche aber zumindest in den netzbetriebenen Werkzeugen mit Universalmotor kaum angekommen sind. Alleine die daraus resultierenden Mehrkosten durch den unnötig erhöhten Stromverbrauch dürften oft die Herstellungskosten der jeweiligen Geräte deutlich übersteigen - aber die bezahlt ja der Kunde. Und das ist nur einer von vielen Punkten - vielleicht einen von denen, die wir noch nicht so oft hatten.
Um mal beim Winkelschleifer zu bleiben: 99,x% der heute verwendeten Winkelschleifer sind elektrisch angetrieben und das aus gutem Grund. In speziellen Bereichen halten sich noch DL-Geräte. Nur begeisternd sind die keinesfalls. Um ca. 1kW mechanische Leistung mit einem DL-Antrieb zur Verfügung zu stellen, sind ziemlich dicke DL-Schläuche erforderlich, die dann mögliche Gewichtsvorteile der Maschine durch ihre eigene Masse und Unflexibilität mindestens wieder egalisieren.

hs schrieb:
Wenn ein Elektromotor .... er wird nie überlastsicher sein

Wie kommst Du denn auf dieses dünne Brett - insbesondere, wo hier doch gerade von elektronisch kommutierten E-Motoren die Rede ist?

Gruß
Thomas
 
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  • #17
Hi,

E-Motore sind nicht überlastsicher.
Siehe z.B. der hier erwähnte Festool-Schrauber : er piept und schaltet ab, wenn er zu warm wird ... er piept und schaltet ab wenn die Last zu hoch wird (gibt bei YouTube Videos davon).
D.h. die Überlastung wird elektronisch vermieden. Wie oft das gutgeht, hängt mit den Bauteilen zusammen.
Die Überlastsicherung ist im Prinzip nichts anderes, wie die elektr. Drehmomentbegrenzung meines grünen Bosch-Akkuschraubers Bj. Anfang der 90er.
Das kann man aber keinesfalls mit Druckluftmotoren vergleichen : dort kannst Du die volle Leistung bis hin zum Stillstand beliebig lange abrufen.

Um mal beim Winkelschleifer zu bleiben: 99,x% der heute verwendeten Winkelschleifer sind elektrisch angetrieben und das aus gutem Grund. In speziellen Bereichen halten sich noch DL-Geräte. Nur begeisternd sind die keinesfalls. Um ca. 1kW mechanische Leistung mit einem DL-Antrieb zur Verfügung zu stellen, sind ziemlich dicke DL-Schläuche erforderlich, die dann mögliche Gewichtsvorteile der Maschine durch ihre eigene Masse und Unflexibilität mindestens wieder egalisieren.

das stimmt so nicht.
Sicher werden heute oft elektrische Geräte verwendet. Aber das hängt mit der teuren Luft zusammen.
Der Schlauch ist weniger schlimm - ich habe mit kleinen Druckluftwinkelschleifern in der Industrie gearbeitet (eher ist der Schlauch sogar besser : wenn man in einer Maschine herumkriechen muß, kann man schon mal am Schlauch ziehen, wenn dieser beim Hinterherziehen klemmt - bei einem Kabel ?)

Bzgl. Schleifer kann ich Dir ein Bsp. aus der heimischen Werkzeugsammlung geben - kleiner Bandschleifer : klick
Etwa gleich schwer ist der 100W-Bandschleifer von Proxxon. Der aber größer und schwächer ist. Gleiche Leistung bringen erst deutlich größere und schwerere elektrische Geräte.
Hier so ein Gerät von Mannesmann-Demag : klick. Wie willst Du einen E-Motor mit 350W-Abgabeleistung (entspricht etwa z.Zt. 500W Aufnahmeleistung) so klein bauen - der diese Leistung permanent abgeben kann.

Die erwähnten Turbinenschleifer von AtlasCopco sind natürlich schon die absolute Spitze ... und er ist nur halb so groß und halb so schwer wie Hochfrequenz-Schleifer vergleichbarer Leistung ...
So ein 125er Gerät wiegt 1,7kg und besitzt eine Leistung von 2,1kW ... und bei den Luftmotoren bedeutet dieser Wert die Dauer-Abgabeleistung. Soviel Leistung besitzen nicht mal die aktuell stärksten, elektrischen 230er Maschinen (und die 230er Turboschleifer bieten satte 4,5kW Abgabeleistung !).

Wenn Du nun erwiderst, daß ja elektrisch dies und das möglich wäre, dann müßte man fairerweise auch die Möglichkeiten der Turbinentechnik in leistungsschwächere Geräte übertragen.
AtlasCopco gibt an, daß die Turbinenschleifer 1000W bei 15l/sec abgeben (zum Vergleich - eine 1400W-125er Maschine gibt 800W an Leistung ab).
D.h. Du wirst verm. bei ~ 700l/min liegen, um einen 1400W-E-Schleifer zu ersetzen.
Die Betriebskosten sind natürlich deutlich höher. Ungefähr 5-6 kW zu 1,4kW ... d.h. pro Betriebsstunde über € 1,- höhere Kosten.
Dafür aber ist das Gerät robuster und Du kannst es bis hin zum Stillstand belasten. Grenzen setzen da nur die Lager/Getriebe.
Gibt sowas auch ohne Winkelgetriebe : klick

Bei vielen Geräten hätte man elektrisch kaum Chancen - z.B. Druckluftratschen, wie sie oft in Werkstätten eingesetzt werden.
Sowas gibt/gab es zwar auch elektrisch, aber wenn es solide sein soll ....
Da Du dann den Preis ansprichst : bei Norma gab es Anfang des Jahres so eine 1/2"-Druckluftratsche als Billigvariante für €15
Sicher kein super Teil, aber was würde sowas elektrisch kosten ? Selbst wenn Du die teuren Betriebskosten der Luft hinzurechnest, dürfte man lange günstiger fahren.

Und da wären noch die Schläuche. Sieht man zu das man ein gutes Gesamtpaket haben will, kauft man PUR-Schläuche.

Wie erwähnt - bei Druckluftwerkzeugen gibt es nur einen Nachteil : die hohen Betriebskosten.
Dieser Nachteil ist oft gravierend, daher werden elektr. Werkzeuge häufig bevorzugt.
Ansonsten sind sie E-Werkzeugen in Standfestigkeit und Leistungsgewicht ganz klar überlegen - günstiger herzustellen sind sie auch.

Gruß, hs
 
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  • #18
Eine Sache sollte man bzgl. des Druckluftantriebs nicht unterschlagen, nämlich die nie ganz ölfrei zu bekommende Abluft im Arbeitsbereich.

Manchmal kann man das gar nicht gebrauchen.

Bei Mitnahme zu externen "Baustellen" ist der Gewichtsvorteil auch dahin, da man ja zusätzlich einen Kompressor mitschleppen muss.

Es ist also wie meistens im Leben: nicht besser oder schlechter, sondern einfach anders mit Vor- und Nachteilen, anwendungsspezifisch!

Grüße vom Mugel
 
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  • #19
Hi,

Mugel schrieb:
Eine Sache sollte man bzgl. des Druckluftantriebs nicht unterschlagen, nämlich die nie ganz ölfrei zu bekommende Abluft im Arbeitsbereich.

ist kein Thema
Ölfrei – der Turbinenmotor braucht nicht durch geölte Druckluft geschmiert zu werden.
bzgl. Erzeugung : klick

Bei Mitnahme zu externen "Baustellen" ist der Gewichtsvorteil auch dahin, da man ja zusätzlich einen Kompressor mitschleppen muss.

das ist richtig

Es ist also wie meistens im Leben: nicht besser oder schlechter, sondern einfach anders mit Vor- und Nachteilen, anwendungsspezifisch!

und das ist ebenso korrekt.
Thomas hatte drukluftbetriebene Geräte allerdings als Nieschenprodukte und anachronistisch bezeichnet.
Tatsächlich wird in der industriellen Anwendung garnicht selten auf diese Antriebslösung zurückgegriffen, weil sie diverse Vorteile besitzt - trotz der teuren Antriebsart.

Gruß, hs
 
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  • #20
@ hs:
hs schrieb:
E-Motore sind nicht überlastsicher.

Das kann man so nicht sagen. Ein dahingehende Auslegung des Motors selbst ist möglich, wird bei manchen Anwendungen auch gemacht, ist aber bei Werkzeugantrieben wohl kaum sinnvoll. Da wir nicht mehr im technischen Mittelalter sind, gibt es dafür elektronische Sicherheitsvorrichtungen.
Viele DL-Antriebe könnten ebenso durch ungünstige Betriebsbedingungen beschädigt oder zerstört werden, wenn es keine technischen Maßnahmen z.B. gegen zu hohe Drehzahlen im Leerlauf gäbe. Selbst ein einfachst aufgebauter Preßlufthammer leidet massiv, wenn er ohne Gegendruck am Meißel arbeiten muß.

hs schrieb:
Siehe z.B. der hier erwähnte Festool-Schrauber : er piept und schaltet ab, wenn er zu warm wird ... er piept und schaltet ab wenn die Last zu hoch wird

Na siehst Du, geht doch...

hs schrieb:
Wie oft das gutgeht, hängt mit den Bauteilen zusammen.

Bei richtiger Umsetzung und Auslegung beliebig oft. Kein anderer Bereich der Technik ist auch nur annähernd so verschleißfest, wie eine elektronische Lösung.

hs schrieb:
Die Überlastsicherung ist im Prinzip nichts anderes, wie die elektr. Drehmomentbegrenzung meines grünen Bosch-Akkuschraubers Bj. Anfang der 90er.

Extrem vereinfacht betrachtet vielleicht. Die Regelschalter enthalten eine Strombegrenzung, um sich vorrangig selbst zu schützen. Ferner werden auch Motor, Verkabelung, Umpolschalter und ggf. die Laschen des Akkus vor dem Verglühen bewahrt. Jeder 10-Euro-AS hat das.

hs schrieb:
Das kann man aber keinesfalls mit Druckluftmotoren vergleichen : dort kannst Du die volle Leistung bis hin zum Stillstand beliebig lange abrufen.

Der Ordnung halber: Bei Stillstand ist die Leistung null und kurz davor würde das Drehmoment unendlich werden, wenn die Leistung "voll" - d.h. wohl der Nennleistung entsprechend - bliebe.
Nehmen wir an, daß Du das volle Drehmoment gemeint hast. Das wäre möglich. Und genau das können geeignete elektrische Antriebe auch. Mehr braucht man auch nicht. Gerade bei einem Schleifer ist es ein Anwendungsfehler, wenn die Drehzahl des Werkzeugs zu stark absinkt. Ob nun die Maschine zu schwach oder einfach überlastet wird, ist nachrangig.

Grundsätzlich lassen sich speziell unter massiver Vernachlässigung des Wirkungsgrades mit DL-Antrieben vergleichsweise hohe Leistungen bei geringer Masse des Motors erzielen. Das hängt damit zusammen, weil das Problem der Kühlung in den Bereich der DL-Erzeugung verlagert wird. Nur noch in wenigen speziellen Anwendungen überwiegen die Vorteile die Nachteile und auch das wird immer weniger.
Es geht ja auch um mehr, als um die profane Bereitstellung eines Antriebes. Der Spruch stammt wohl aus dem Motorsport - paßt hier aber auch: Power is nothing without control. Wenn es um kritische Antriebe geht, die entweder aus Gründen der Arbeitssicherheit oder wegen des Arbeitsergebnisses präzise und hochdynamisch gesteuert werden müssen, gibt es zu elektrischen Antrieben keine Alternative. Deshalb werden zunehmend die früher unvermeidlichen pneumatischen Schrauber von den Fließbändern der Welt verbannt. Hintergrund ist zunächst einmal die Betriebssicherheit, Genauigkeit und Dokumentierbarkeit des Arbeitsablaufes an sich. Aber auch davon abgesehen ist ein Riesenfortschritt, den man sofort spürt, wenn man die Fertigungshalle betritt. Endlich Ruhe, kein DL-Gestank. Wenn man die Halle betritt und das Elend von früher kennt, denkt man für einen Moment, es wäre gerade Pause. Die Forderungen an den Arbeitsschutz werden mit Recht immer strenger. Quasi geräuschlose Antriebe sind da oft die einzige Möglichkeit, die Vorschriften zu erfüllen. Die Leute komplett unter Gehörschutz arbeiten zu lassen ist dagegen teuer und hat viele weitere Nachteile. Es ist nicht ungefährlich und wird von den meisten Menschen als extrem belastend empfunden.

Lange Zeit waren DL-Antriebe im medizinischen Bereich stark etabliert. Hintergrund: Es ist einfacher, einen DL-Antrieb zu sterilisieren. Aber es gibt durchaus elektrische Alternativen die für den Chirurgen und Patienten enorme Vorteile mitbringen. Man kann viel genauer und sicherer arbeiten. Das wird sich durchsetzen.

Im Untertagebergbau werden DL-Antriebe noch lange Zeit ihre Bedeutung behalten. Die wesentlichen Hintergründe sind der Explosionsschutz und die Verlustleistung am Werkzeug. Die DL-Versorgung der diversen DL-Antriebe im Bergwerk ist fest kalkulierter Bestandteil der Bewetterung. Trotzdem werden immer mehr elektrische Antriebe eingestetzt - auch wenn das bzgl. des Explosionsschutzes nicht immer ganz so einfach ist.

Mein tatsächlich benutzter (Sammlerstücke mal außen vor) DL-Werkzeugpark erschöpft sich neben dem unvermeidlichen Sprüh-, Lackier-, Blaspistolen- und Reifenfüllkram im wesentlichen in einem kleinen Preßlufthammer und einem Schlagschrauber. Ferner gibt es noch verschiedene DL-Nagler, die aber schon lange nicht mehr zum Einsatz gekommen sind. Für die meisten Anwendungen tun es die elektrischen Pendants, wobei die Dinger durchaus ihre Berechtigung haben, wenn man massenhaft große Nägel verschießen will.

Wir kommen da wirklich vom Thema ab. Es geht um die Motoren von E-Werkzeugen. Da ist es nicht zielführend, gering verbreitete alternative nichtelektrische Antriebe zu diskutieren. Genau genommen sind diese Antriebe schlußendlich ja doch fast immer elektrisch. Ob man die zumeist elektrisch bereitgestellte mechanische Antriebsenergie pneumatisch, hydraulisch oder meinetwegen mit biegsamen Wellen oder Transmissionsriemen weiterleitet...

Gruß
Thomas
 
Thema: Der bessere Motor für Elektrowerkzeuge

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