Hi,
E-Motore sind nicht überlastsicher.
Siehe z.B. der hier erwähnte Festool-Schrauber : er piept und schaltet ab, wenn er zu warm wird ... er piept und schaltet ab wenn die Last zu hoch wird (gibt bei YouTube Videos davon).
D.h. die Überlastung wird elektronisch vermieden. Wie oft das gutgeht, hängt mit den Bauteilen zusammen.
Die Überlastsicherung ist im Prinzip nichts anderes, wie die elektr. Drehmomentbegrenzung meines grünen Bosch-Akkuschraubers Bj. Anfang der 90er.
Das kann man aber keinesfalls mit Druckluftmotoren vergleichen : dort kannst Du die volle Leistung bis hin zum Stillstand beliebig lange abrufen.
Um mal beim Winkelschleifer zu bleiben: 99,x% der heute verwendeten Winkelschleifer sind elektrisch angetrieben und das aus gutem Grund. In speziellen Bereichen halten sich noch DL-Geräte. Nur begeisternd sind die keinesfalls. Um ca. 1kW mechanische Leistung mit einem DL-Antrieb zur Verfügung zu stellen, sind ziemlich dicke DL-Schläuche erforderlich, die dann mögliche Gewichtsvorteile der Maschine durch ihre eigene Masse und Unflexibilität mindestens wieder egalisieren.
das stimmt so nicht.
Sicher werden heute oft elektrische Geräte verwendet. Aber das hängt mit der teuren Luft zusammen.
Der Schlauch ist weniger schlimm - ich habe mit kleinen Druckluftwinkelschleifern in der Industrie gearbeitet (eher ist der Schlauch sogar besser : wenn man in einer Maschine herumkriechen muß, kann man schon mal am Schlauch ziehen, wenn dieser beim Hinterherziehen klemmt - bei einem Kabel ?)
Bzgl. Schleifer kann ich Dir ein Bsp. aus der heimischen Werkzeugsammlung geben - kleiner Bandschleifer :
klick
Etwa gleich schwer ist der 100W-Bandschleifer von Proxxon. Der aber größer und schwächer ist. Gleiche Leistung bringen erst
deutlich größere und schwerere elektrische Geräte.
Hier so ein Gerät von Mannesmann-Demag :
klick. Wie willst Du einen E-Motor mit 350W-Abgabeleistung (entspricht etwa z.Zt. 500W Aufnahmeleistung) so klein bauen - der diese Leistung permanent abgeben kann.
Die erwähnten Turbinenschleifer von AtlasCopco sind natürlich schon die absolute Spitze
... und er ist nur halb so groß und halb so schwer wie Hochfrequenz-Schleifer vergleichbarer Leistung ...
So ein 125er Gerät wiegt 1,7kg und besitzt eine Leistung von 2,1kW ... und bei den Luftmotoren bedeutet dieser Wert die Dauer-Abgabeleistung. Soviel Leistung besitzen nicht mal die aktuell stärksten, elektrischen 230er Maschinen (und die 230er Turboschleifer bieten satte 4,5kW Abgabeleistung !).
Wenn Du nun erwiderst, daß ja elektrisch dies und das möglich wäre, dann müßte man fairerweise auch die Möglichkeiten der Turbinentechnik in leistungsschwächere Geräte übertragen.
AtlasCopco gibt an, daß die Turbinenschleifer 1000W bei 15l/sec abgeben (zum Vergleich - eine 1400W-125er Maschine gibt 800W an Leistung ab).
D.h. Du wirst verm. bei ~ 700l/min liegen, um einen 1400W-E-Schleifer zu ersetzen.
Die Betriebskosten sind natürlich deutlich höher. Ungefähr 5-6 kW zu 1,4kW ... d.h. pro Betriebsstunde über € 1,- höhere Kosten.
Dafür aber ist das Gerät robuster und Du kannst es bis hin zum Stillstand belasten. Grenzen setzen da nur die Lager/Getriebe.
Gibt sowas auch ohne Winkelgetriebe :
klick
Bei vielen Geräten hätte man elektrisch kaum Chancen - z.B. Druckluftratschen, wie sie oft in Werkstätten eingesetzt werden.
Sowas gibt/gab es zwar auch elektrisch, aber wenn es solide sein soll ....
Da Du dann den Preis ansprichst : bei Norma gab es Anfang des Jahres so eine 1/2"-Druckluftratsche als Billigvariante für €15
Sicher kein super Teil, aber was würde sowas elektrisch kosten ? Selbst wenn Du die teuren Betriebskosten der Luft hinzurechnest, dürfte man lange günstiger fahren.
Und da wären noch die Schläuche. Sieht man zu das man ein gutes Gesamtpaket haben will, kauft man PUR-Schläuche.
Wie erwähnt - bei Druckluftwerkzeugen gibt es nur einen Nachteil : die hohen Betriebskosten.
Dieser Nachteil ist oft gravierend, daher werden elektr. Werkzeuge häufig bevorzugt.
Ansonsten sind sie E-Werkzeugen in Standfestigkeit und Leistungsgewicht ganz klar überlegen - günstiger herzustellen sind sie auch.
Gruß, hs