Servus, Dietrich!
Keine Angst, ich habe mich nicht aufgeregt.
Dietrich schrieb:
Meine starke Vermutung um nicht zu sagen Sicherheit, hat sich bestätigt, Protool gibt ein Blockiermoment als max. Drehmoment an, dies wird aber normalerweise nur bei Akkuschraubern so gerechnet.
Du hättest dir deine Vermutung von Anfang an getrost sparen können, wenn du dich - z. B. in einem Protool Katalog - informiert hättest.
Eine Vermutung war schon deshalb gänzlich unangebracht, weil in diversen Unterlagen explizit geschrieben steht, dass es sich bei den Angaben um das elektronisch begrenzte Blockiermoment handelt.
Davon abgesehen: Was bedeutet "normalerweise"? Wer legt fest, welche Art der Drehmomentangabe bei welcher Werkzeugtype "normal" ist?
Existiert hierfür eine verbindliche Norm?
Dietrich schrieb:
Metabo bspw. gibt ein max. Drehmoment an (bei Netzmaschinen) welches sich im Bereich des Kurzzeitbetriebes befindet, aber noch weit vor der Blockierung.
Und wo ist das ersichtlich?
In den mir vorliegenden Metabo Unterlagen ist nichts davon zu lesen, dass sich die angegebenen Werte auf den mittleren Kurzzeitbetrieb beziehen. Eine Definition des "mittleren Kurzzeitbetriebs" wäre ferner notwendig, um eine fundierte Beurteilung durchführen zu können.
Dietrich schrieb:
So wird klar das in dem Fall Protool keine kleine kompakte extrem starke Wundermaschine im Programm hat die Arbeiten erledigt die 80Nm erfordern, sondern eine ansehenliche Maschine die durchaus kräftig, bei 80Nm steht und das ist vermutlich auch gut so.
Von einer "Wundermaschine" in puncto Drehmoment bin ich auch nie ausgegangen. Im Übrigen finde ich gerade keine Protool Bohrmaschine, deren Drehmoment sich laut Hersteller auf 80 Nm beläuft.
Dietrich schrieb:
Hier erscheint zunächst beim kaufinteressierten Kunden ein sehr viel höherer Wert als bei Konkurenzprodukten. Der Kunde könnte auf die Idee kommen, ach sieh mal an, gleiche Baugröße rund 50% mehr Drehmoment...kauf ich.
Diese Gefahr besteht ausschließlich dann, wenn ein Hersteller - IM GEGENSATZ ZU PROTOOL - nicht erläutert, welche Art des Drehmomentwerts genannt wird.
Die Problematik liegt – und dies ist keine Frage persönlicher Vorlieben, sondern eine methodisch korrekter Arbeitsweise – darin, dass manche Hersteller bedauerlicherweise nicht klarstellen, welcher Drehmomentwert den Unterlagen zu entnehmen ist.
Wenn Hersteller X in seinen Katalogen schreibt "Wir geben bei unseren Werkzeugen das Blockiermoment an" und Hersteller Y "Die Drehmomentangaben beziehen sich auf den mittleren Kurzzeitbetrieb", dann sollten Missverständnisse bereits aus dem einfachen Grund, dass jeder, der des Lesens mächtig ist, erkennen kann, dass die Werte nicht miteinander vergleichbar sind, vermieden werden können.
Erst durch Hersteller (z. B. Metabo), die auf derartige – durchaus wesentliche – Anmerkungen verzichten, kann ein Irrtum, wie von dir geschildert, entstehen.
Dietrich schrieb:
Das wurde verm. marketingwirksam bewusst so angegeben, dies hielt ich für unseriös und dabei bleibe ich.
Dein Verständnis des Begriffs "unseriös" erschließt sich mir nicht.
Die Angabe eines Drehmoments ohne Erörterung, um welche Art des Werts (Blockiermoment, Drehmoment bei mittlerem Kurzzeitbetrieb etc.) es sich handelt, erschiene mir eher unseriös.
Das Blockiermoment mit der Erklärung, dass das Blockiermoment angeführt wird, zu nennen, halte ich für nicht mehr oder minder seriös als die Auszeichnung des Drehmoments bei mittlerem Kurzzeitbetrieb unter dem Hinweis, dass der Wert auf eben diesem basiert.
Einen schönen Feiertag wünscht
Christian