Bohrspindelaufnahmen - Bedeutung der Maße

Diskutiere Bohrspindelaufnahmen - Bedeutung der Maße im Forum Elektrowerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich beschäftige mich gerade mit dem Kauf einer Tischbohrmaschine. Dort tauchen immer wieder die unterschiedlichen Spindelaufnahmen auf: -...
S

schoki

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553
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Coburg/Oberfranken
Hallo,

ich beschäftige mich gerade mit dem Kauf einer Tischbohrmaschine.
Dort tauchen immer wieder die unterschiedlichen Spindelaufnahmen auf:

- B16 /fest
- MK2
- MK3

Was bedeuten diese Maße, ich kann mir hierunter überhaupt nichts vorstellen und meine Suche im Web hat auch nichts schlüssiges ergeben.
Was bedeutet der Zusatz "fest"?

Danke für die Hilfe.

Gruß

Schoki
 
Hallo,
B16 ist die Aufnahme des Bohrfutters, fest kann ich dir nicht sicher beantworten, ich nehme an in der Maschine ist der B16 als Ende der Spindel fest vorhanden, also nicht wechselbar. D.h. du kannst auf die Maschine alle Futter die einen B16 Anschluss haben verwenden.
MK2 + 3 sind Morsekegel, d.h. du kannst alle Anschlussteile mit diesem MK reinstecken, so z.B. einen MK 2 der auf nach oben in der Bohrspindel steckt und nach unten z.B. einen B16 Kegel um ein Bohrfutter aufzustecken, man könnte aber auch einen MK 2 Einsteckschaft nehmen der unten einen Anschluss für Fräser besitzt z.B. 16, 22,27 mm. Der MK ist also universeller.
 
Hi,

... nur eine kleine Ergänzug (Alfred hat es ja bereits richtig beschrieben) :
die B-Kegel sind kurze Außenkegel - dienen alsonur für die Aufnahme von Bohrfuttern (in denen ist dann der dazugehörige Innenkegel)

@schoki
möglicherweise vergleichst Du gerade Angebote von Stand/Tischbohrmaschinen : kauf' nur eine, bei der Du auch MK-Kegel einsetzen kannst. Das ist, wie Alfred richtig bemerkt hat, wesentlich universeller. Die Bohrfutter werden dann mit sowas befestigt : Bohrfutter auf den B16-Kegel ... und die (längere) MK-Seite dann in die Maschine.
Auch größere Bohrer (so ab ~ 14mm) besitzen überwiegend MK-Kegel statt einem zyl. Schaft, werden somit ohne Futter in die Maschine gesteckt.

Gruß, hs
 
Hallo, danke für die guten Antworten, das hilft mir schon weiter.

Jetzt aber noch eine Frage von jemanden der sich nicht so richtig auskennt (das aber gerne würde), aber total verrückt Ideen hat:

Hab mal ein wenig bei westfalia.de gestöbert (zum schnellen finden ist das nicht schlecht) und hab unter "MK2"
so etwas gefunden:

59.jpg


Könnte ich damit jetzt (so verrückt das auch klingt) ne ganz primitive Drehbank mir bauen???

ich schraub
(wird MK2 geschraubt?, man sieht, ich wills wissen, aber wenns einem nie jemand erklärt hat, weiß mans halt nicht und muss es noch lernen...)
dieses Backenfutter in den MK2-Konus und könnte dann, zugegeben sicherlich nicht komfortabel, drechen...?

Oder heisst dass, ich könnte mit MK2 primitive Fräsarbeiten an der Bohrmaschine durchführen? (also wenn man z.B. nen Kreuztisch drunter baut...)

Danke schon jetzt für die Antworten, ich bin ein anstrengender Frager... :lol:

Gruß

Steffen
 
Hi,

MK bedeutet ja Morsekegel
Die kegelige Aufnahme ist nur dazu da, einen schnellen Wechsel der Werkzeuge in Verbindung mit einer guten Kraftübertragung zu gewährleisten.
Die Kraftübertragung erfolgt kraftschlüssig. Das Werkzeug mit dem Außengegel wird mit 'Schwung' in den Innenkegel 'geführt'. Dadurch verspannen sich beide Kegel ein winziges Stück und die Verbindung ist hergestellt (deswegen müssen beide Kegel auch sauber und trocken sein !). Zum Auseinandernehmen wird z.B. bei Bohrmaschinen ein Austreiber verwendet, den man in einen Schlitz in der Bohrspindel steckt und mit dem man dann beide Kegel wieder auseinanderdrückt (es gibt auch für Fräsen den Sonderfall, wo der Außenkegel ein Innengewinde besitzt und damit der Außenkegel im Innenkegel gehalten wird - aber normalerweise verwendet man dort Steilkegel mit dieser Anzugstechnik).

Drehmaschine bauen würde ich sein lassen : kauf lieber eine
(um abgebildete Spannwerkzeuge verwenden zu können, müßtest Du ja eine Aufnahme mit Innenkegel besitzen - abgesehen davon, daß Du auch noch Lageraufnahmen, etc. benötigst).

Gruß, hs
 
Ok, danke für die Erklärung, Drehmaschinen-versuche lass ich dann lieber.

Also damit ichs richtig verstehe: Bei einer Tischbohrmaschine (Katze --> Sack --> raus :wink: ) ist in die MK2 Aufnahme der Übergang zu einem Bohrfutter (B16) eingesteckt. Wenn ich also das Futter wechseln wollte muss ich einen Austreiber verwenden...
Das B16-Standart-Bohrfutter ist auf den Übergang geschraubt....
Das krieg ich dann durch einfaches Abschrauben
(bei einer Bosch-Bohrmaschine wars auch aufgeschraubt, da war in dem Futter noch eine Schraube, die das Futter auf der Spindelaufnahme zusätzlich gehalten hat) ab.

Für was würde sich so eine MK2-Aufnahme lohnen (außer Bohren, was ich ja mit B16 auch kann....)? Fräsen, ist da die Geschwindigkeit nicht zu gering?
(Vorsicht: totale Anfängerfrage....)
Also ich such jetzt noch einen triftigen aber konkreten Grund eine Bohrmaschine mit MK2 statt nur B16 zu kaufen

Gruß
Steffen
 
Hi,

schoki schrieb:
Ok, danke für die Erklärung, Drehmaschinen-versuche lass ich dann lieber.

Also damit ichs richtig verstehe: Bei einer Tischbohrmaschine (Katze --> Sack --> raus :wink: ) ist in die MK2 Aufnahme der Übergang zu einem Bohrfutter (B16) eingesteckt. Wenn ich also das Futter wechseln wollte muss ich einen Austreiber verwenden...
Das B16-Standart-Bohrfutter ist auf den Übergang geschraubt....
Das krieg ich dann durch einfaches Abschrauben

nein, B16 ist auch ein Kegel, aber der wird i.d.R. nicht mehr gelöst (außer das Futter ist defekt).

(bei einer Bosch-Bohrmaschine wars auch aufgeschraubt, da war in dem Futter noch eine Schraube, die das Futter auf der Spindelaufnahme zusätzlich gehalten hat) ab.

korrekt - bei Handbohrmaschinen findet man überwiegend Gewinde - bei stationären Maschinen überwiegend B-Kegel (Ausnahmen kann es natürlich geben - aber fast immer ist es so wie ich geschrieben habe).

Du kaufst z.B. erst einen 'Einsteckschaft mit MK-Schaft' (so nennt sich das Teil, was ich oben verlinkt habe : eine Seite B-Kegel, andere Seite MK-Kegel).
Dann treibst Du zuerst das Futter (mit Innen-B16-Kegel) auf die B-Kegel-Seite. Das ist dann fest - und das löst man auch nur wieder, wenn man das Futter wegen Defekt o.ä. tauschen möchte.
Jetzt hast Du praktisch ein Futter mit MK-Kegel.

Für was würde sich so eine MK2-Aufnahme lohnen (außer Bohren, was ich ja mit B16 auch kann....)? Fräsen, ist da die Geschwindigkeit nicht zu gering?
(Vorsicht: totale Anfängerfrage....)
Also ich such jetzt noch einen triftigen aber konkreten Grund eine Bohrmaschine mit MK2 statt nur B16 zu kaufen

die MK-Aufnahme ist an Maschinen vorhanden, die auch größere Bohrer aufnehmen können. Größere Bohrer besitzen nämlich statt einem zyl. Schaft gleich einen Kegel (es gibt zwar auch Futter die z.B. bis 20mm spannen können - aber nicht nur, daß es dann ein B22-Bohrerkegel für so ein Futter sein müßte - auch dürfte es schwer sein so große Bohrer mit zyl. Schaft zu finden).

Fräsen geht thoretisch schon - in der Praxis aber besteht die Gefahr, daß der Kegel während des Fräsvorgangs aus dem Innenkegel rutscht, da beim Fräsen Vibrationen entstehen.
Kleine Fräsen besitzen daher MK-Kegel mit Innengewinde - in das Innengewinde wird von oben durch die Bohrspindel eine Gerwindestange geschraubt, die das Lösen und somit das Herunterfallen verhindert.
Nachrüsten kann man sowas an einer Bohrmaschine praktisch nicht.

---
Wenn Du eine größere Baumarktmaschine kaufst, besitzt die eigentlich eine MK-Kegelaufnahme ... und auch ein Bohrfutter (zwar oft kein tolles - aber brauchbar). Manchmal statten die Importeure die billigen Maschinen allerdings auch gleich mit einem hochwertigen Futter der Fa. Röhm aus.
Ich würde Dir raten, wenn Du Dir so eine Maschine zulegen möchtest, gleich was bis 16mm oder 20mm zu nehmen - die sind recht solide und besitzen MK2-Aufnahmen.
z.B. http://www.quantum-maschinen.de oder http://www.guede.com u.s.w.
Möchtest Du fräsen - dann leg' lieber etwas mehr Geld an - das günstigste dürfte dann sowas hier sein klick
für kleinere Basteleien in weichen Metallen oder mit kleinen Fräsern vermutlich ausreichend. Je mehr Geld Du anlegst, desto bessere Ausstattung und Qualität bekommst Du natürlich - ab ~ €1000 fangen die Maschinen dann an recht solide zu werden ...

Gruß, hs
 
Wenn Du eine größere Baumarktmaschine kaufst, besitzt die eigentlich eine MK-Kegelaufnahme ... und auch ein Bohrfutter (zwar oft kein tolles - aber brauchbar). Manchmal statten die Importeure die billigen Maschinen allerdings auch gleich mit einem hochwertigen Futter der Fa. Röhm aus.
Ich würde Dir raten, wenn Du Dir so eine Maschine zulegen möchtest, gleich was bis 16mm oder 20mm zu nehmen - die sind recht solide und besitzen MK2-Aufnahmen.
z.B. http://www.quantum-maschinen.de oder http://www.guede.com u.s.w.
Möchtest Du fräsen - dann leg' lieber etwas mehr Geld an - das günstigste dürfte dann sowas hier sein klick
für kleinere Basteleien in weichen Metallen oder mit kleinen Fräsern vermutlich ausreichend. Je mehr Geld Du anlegst, desto bessere Ausstattung und Qualität bekommst Du natürlich - ab ~ €1000 fangen die Maschinen dann an recht solide zu werden ...

so in etwa sollte es ausgehen, ich wollte mir eine Quantum-Maschine zulegen, da ich bisher nur leidig mit Bohrständer bohre.
Ich schwanke noch zwischen der

B 14 F (B16)
und der
B 16 F (MK2).....
Viel großes, weltbewegendes werd ich sowieso nicht bauen, so der Schlosser oder Dorfschmied bin ich nicht. Soll für ein paar Holzarbeiten und gelegentlich natürlich mal ein paar Stahlsachen (man will sich ja mal weiterentwickeln :wink: ) sein.

Ich wollte meine bescheidene Werkstatt ein wenig aufwerten, jetzt wo bald ein Ofen reinkommt und sie auch im Winter nutzbar wird...

Gruß

Steffen
 
Hi,

ich würde vermutlich keine von beiden nehmen (warum schreibe ich später) - und wenn dann auf jeden Fall die größere.

Gruß, hs
 
Hi,

deine Sorge um Werkzeug-Qualität kann ich verstehen, aber ich habe ein wenig gelesen und demnach (bitte korrigier mich) sind die Quantum mit den Optimum-Maschinen verwandt (wobei Optimum sicherlich der bessere Verwandte ist...)

Ich will keinen totalen Schrott, aber alles über Quantum ist denke ich für mich quasi ein Overkill, ich brauchs nicht fürn Beruf nur fürs Hobby und das leidet unter der Arbeit und sonstigen Verpflichtungen .....

Den einzigen richtigen Grund für mich die größere zu nehmen wäre das höhere Gewicht, das sich vielleicht in Laufruhe ausdrückt.

Entweder ich bekomme die Maschine beim örtlichen Händler (der, das weiß ich, Optimum hat) oder ich kaufe (wenn der Händler viel zu teuer ist) die selbe Maschine bei ebay (neu, Sofort-Kauf, Händler Fricke o.s.ä.), so sieht der Plan aus

Gruß
Steffen
 
Hallo,
die reinen Ständerbohrmaschinen sind nicht dafür geeignet Seitendrücke, wie sie beim Fräsen auftreten, aufzunehmen. Dazu müsste die Spindel in Kegelrollenlager laufen. Dies können nur Bohr-Fräswerke die dann auch teurer und schwerer sind.
Kleine Fräser für Holz oder Kunststoff kannst du in das normale Bohrfutter einspannen.
 
Hi,

so - jetzt genauer :
ich will Dich garnicht zu Alzmetall & Co überreden - ist für den Hausgebrauch vollkommen übertrieben. Besitze seit einigen Jahren eine DM420,- Maschine von Interkrenn, mit der ich auch schon 20mm-Löcher in U-Stahl geboht habe. Die Maschinen sind allesamt o.k.
Was mich an den von Dir genannten stören würde, ist der Tisch.
Schau Dir mal den von der B20 an - dieser ist nicht einfach flach, sondern besitzt einen Kühlmittelkanal.
Einerseits fließt dadurch im Zweifelsfall nich Wasser o.ä. auf die Werkbank und andererseits fallen T-Nutenschrauben beim Lösen nicht gleich nach unten, sondern verbleiben in der Nut.
Meine Interkrenn besitzt auch einen solchen, besseren, Tisch.
(bei der B14 und B16 läßt sich nicht erkennen, ob der Tisch dreh- und festklemmbar ist - auch das sollte er in jedem Fall sein).
Im Zweifelsfall würde ich lieber €50 mehr ausgeben und dann was größeres nehmen, da diese Maschinen bei normaler Nutzung sehr lange halten - und das Geld daher gut angelegt ist. Falls Du 400V besitzt - wähle keine 230V-Maschine.
Die Güde GTB 16/12 R+L sowie GTB 20/12 drehen auch niedriger als die Quantum (180U/min statt 520/660Umin, bzw. 210U/min) - besser bei großen Bohrern, Senkern, Reibahlen, Kreisschneidern, Lochsägen, etc.

Gruß, hs
 
Hi,

Alfred schrieb:
Hallo,
die reinen Ständerbohrmaschinen sind nicht dafür geeignet Seitendrücke, wie sie beim Fräsen auftreten, aufzunehmen. Dazu müsste die Spindel in Kegelrollenlager laufen. .

tut mir leid - in der Sache richtig, Begründung nicht so ganz.
In den Bohrmaschinen laufen unten Rillenkugellager, welche für die auftretenden 'Seitendrücke' eigentlich genausogut geeignet sind (wer mag, kann diese ja bei Bedarf sogar durch Zylinderrollenlager tauschen - aber eigentlich nicht notwendig).
Die Kegelrollenlager sind i.d.R. größer dimensioniert (erst recht wenn sie unten an der Werkzeugaufnahme paarweise verbaut sind), bzw. erlauben Einstellungsmöglichkeiten - das ist der Hauptvorteil.

Gruß, hs
P.S. gerade noch mal nachgeschaut : in meiner Maschine läuft unten ein 6205 - mit einer dyn. Tragzahl von 14.000N - das sollte für leichte Fräsarbeiten locker ausreichen :wink: (und wem das nicht reicht, der nimmt ein Rollenlager in gleichen Abmessungen = 32.000N)
 
Hallo,
ich habe auch nur ein RF 40 Bohrfräswerk, der Verkäufer meinte es sind Kegelrollenlager, in der chinesischen Explosionszeichnung sind sie nicht genau zu erkennen und in der Teile Liste steht "Ball Bearing" was auch immer die darunter verstehen. Zerlegt habe ich sie leider noch nicht.
 
Alfred schrieb:
Hallo,
ich habe auch nur ein RF 40 Bohrfräswerk, der Verkäufer meinte es sind Kegelrollenlager, in der chinesischen Explosionszeichnung sind sie nicht genau zu erkennen und in der Teile Liste steht "Ball Bearing" was auch immer die darunter verstehen. Zerlegt habe ich sie leider noch nicht.

Hi,

korrekt müßte da dann eigentlich 'taper roller bearing' stehen - aber vermutlich nehmen die Chinesen das nicht so genau :wink:

Gruß, hs
 
Thema: Bohrspindelaufnahmen - Bedeutung der Maße

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