Hi,
Dietrich schrieb:
Hallo Hs,
ein Polo Blue-Motion bekäme in den USA keine Zulassung.......?
Vielleicht weil er zu wenig Sprit verbraucht?
Fahrzeuge wie Q7, X5 und Hummer haben natürlich keine Probleme bei der Zulassung
Die reinsten Öko-Autos!
klingt paradox - es ist aber dennoch so, daß die Amerikaner im KFZ-Bereich häufig die Vorreiter waren.
Das man vom reinen Verbrauch her verschwenderischer umging, bzw. z.T. noch umgeht, liegt am günstigeren Preis (z.Zt. kostet dort wohl Kraftstoff ca. 1/2 des deutschen Preises). Würde hier der Liter so viel kosten - und somit ein 15-16l verbrauchendes Auto ~ die gleichen laufenden Kosten verursachen wie ein 8l-Auto, würde man davon auch hier bei uns
deutlich mehr (als jetzt schon) sehen.
Es ist ja nicht so, daß unser Spritpreis wegen der Umwelt so teuer ist - sondern weil der Staat damit ordentlich verdient.
Das die deutschen Hersteller in den USA jetzt mit den 'sauberen' Dieseln auftauchen, liegt auch daran, daß sie wegen ihrer hohen Flottenverbräuche bereits Strafen zahlen mußten :
Das Maß der Dinge ist CAFE (Corporate Average Fuel Economy), der zulässige Flottenverbrauch aller verkauften Fahrzeuge eines Herstellers. Aktuell liegt er für Pkw bei 8,55 Litern je 100 Kilometer und für SUV bei 10,89 Litern ..... Insgesamt verhängte die Behörde 2004 Verbrauchsstrafen von fast 32 Millionen Dollar, etwa 90 Prozent betrafen europäische Hersteller.
Die Amerikaner fahren schon z.B. deutlich länger ohne Blei im Benzin - bei amerik. Importwagen wurden aus diesem Grund hier die Tankstutzen alle aufgeschlagen, damit unsere dickeren Zapfpistolen für verbleites Benzin hineinpassten (und anschließend den amerik. Katalysator zerstörten). Hier benötigte man Blei letztendlich wegen der Steuer (und das ist mind. genauso paradox) : wenig Hubraum kostete den Bürger weniger Steuern - und um aus wenig Hubraum viel Leistung zu bekommen ...
Das ist auch noch immer der Grund, warum selbst Kleinwagen Super benötigen (andere gar das teure Super-Plus) - die Amerikaner fahren i.d.R. mit Normalbenzin.
(wie krass das mit der Steuer ist, kann man leicht beim Wankelmotor sehen. Es konnte einfach nicht sein, daß ein neues Konzept (viel Leistung aus wenig Brennraum) plötzlich dem Staat weniger Einnahmen bescheren würde. Beim RO80 wurde nach Gefühl und Wellenschlag der Wankel dann einfach einem 2l-Hubkolbenmotor gleichgestellt. Eine solche Vorgehensweise ist natürlich der Tod jeder techn. (Weiter)Entwicklung. Noch heute werden Fahrzeuge mit Wankelmotoren, wie LKWs, nach dem zul. Gesamtgewicht besteuert)
Unsere Autoindustrie hat für den amerik. Markt schon immer Extrawürste hergestellt. Sicher finden die Amerikaner unsere Autos toll - natürlich nur mit dem dortigen guten Preis/Leistungsverhältnis. So gab es bereits (nur mal so als Bsp.) den ganz alten Audi 100 in den USA mit Klimaanlage - und bei uns ?
Mercedes brüstet sich
jetzt bereits vor über 20 Jahren dort bei den Dieselmodellen der S-Klasse (die hier nie angeboten wurden) Rußfilter eingebaut zu haben .... und warum gab es weder die Diesel in der S-Klasse, noch die Filter auf dem deutschen, bzw. europäischen Markt ? Btw. auch der Diesel in der S-Klasse begründete sich wegen der Flottenverbräuche.
Gerade in Kalifornien gibt es heftige Umweltgesetze bzgl. PKW.
Man produziert halt das, was im entsprechenden Staat gefordert wird. In Südafrika sieht man es nicht so eng, daher gibt es dort auch u.a, den VW Citi - also den Golf1 :
klick
Letztes Jahr wurden > 28000 Stück verkauft, dieses Jahr bereits über 7000
Tja - nur nach Deutschland importieren geht nicht - denn das Teil erfüllt die Schadstoffnormen nicht (verm. fehlt ein Katalysator völlig).
Alfred schrieb:
So gesehen haben wir auf der Erde nicht das Problem der vielen Autos sondern der vielen Leute.
stimmt tatsächlich
Oder der Ätna, oder ...
Ganz interessant auch dieser Link zu einer Seite der TU Berlin :
http://www.tu-berlin.de/~kehl/project/lv-twk/002-kohlenstoffkreislauf.htm
Dort ab dem Absatz 'Grundsätzliche Analyse des globalen C-Gleichgewichts'
Gruß, hs