"Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.

Diskutiere "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc. im Forum Werkzeug-Allerlei im Bereich Sonstige Foren - Hallo Rolf, Zitat: "Aber die Dummen sterben halt nicht aus und Pro 7 ist nunmal Unterschichtenfernsehen." Das ist mal eine abgefahrene Aussage...
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #41
Und dann sollte neben dem Umsatz auch nach dem Gewinn gefragt werden. Die Gewinne sind vermutlich nicht verdoppelt worden. Auch würden mich die Umsatzrenditen der Unternehmen aus den genannten Zeiträumen interessieren.
Ein Problem ist, dass eben auch einfach viel gelabelt wird, also Produkte eines Herstellers mit anderem Namen versehen woanders auf den Markt geworfen. Man weiß oft gar nicht mehr so genau, wer was herstellt. Überproduktionen werden auch ins Ausland verfrachtet. Die Produktion muss laufen. Da ist es billiger, Überproduktionen ins Ausland abzuschieben und dort billig zu verscherbeln, anstatt die Produktion hier zurückzufahren. Ein Beispiel: Die Metabo Profistichsäge STE105 gibt es für ein knappes Drittel unseres Preises als Porter Cable in USA. Ist dies jetzt ein qualtitativ schlechteres Billigprodukt? Vermutlich nicht (man müsste mal genau nachmessen!). Es ist aus meiner Sicht eine müßige Diskussion. Ich habe Billigwerkzeuge gesehen, die nicht totzukriegen waren und andere, die schon aus der Verpackung heraus defekt waren. Pech, wenn man letztere gekauft hat. Und genau darin liegt auch der Unterschied zum sogenannten Markenhersteller. Da weiß ich in aller Regel was ich bekomme und -auch wichtig- was ich erwarten kann. Bei den Billigheimern ist es meistens ein Glückspiel (bei manchen Markenherstellern gelegentlich auch, siehe Bosch PTS 10, wie man so hört).

Grüße aus Köln

Robert Hickman
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #42
Hi,

AlWa schrieb:
Naja, ich habe eine andere Rechnung: gäbe es den ganzen Billigkrempel nicht, gäbe es ein besser sortiertes Mittelfeld auch von den Markenherstellern.

und aus welchen Gründen ?

Denn auch dieses ist oft Schrott: bspw. Bosch grün und einige Matabo-Sachen. Und bei der Entwicklung der vergangenen Jahre auch in der Herstellung von Geräten finde ich die Markengeräte heute extrem hochpreisig, auch wenn früher mal Top-Geräte ebenfalls teuer waren. Über kurz oder lang leidet einfach die Qualität insgesamt, wenn Billigzeug den Markt zuschwemmt.

wieder Unsinn - warum sollte die Qualität insgesamt leiden.
Jeder Hersteller, auch die der billigen Importgeräte, streben aus Gründen der Mitbewerber, eine möglichst gute Qualität in ihrem Preissegment an.
Wenn überhaupt, dürfte die Qualität der billigen Gerät so stark steigen, daß sie zu einer ernsthaften Konkurrenz der Markenhersteller werden. Bestes Bsp. mein Lidl-Winkelschleifer, der, trotz inzwischen 'zig Betriebsstunden, noch immer einwandfrei läuft.
Desweiteren wird es immer auch einen Markt für teure Markenqualität geben.

Die Preisspanne, die man heute zwischen billig und teuer vorfindet, gab es früher aber in der Form auch nicht.

Man sieht das ja hier im Forum, wie viele Leute, egal ob E-Werkzeug oder Handwerkzeug, sich mit Produkten eindecken, die eigentlich für Industrie und Handwerk gedacht sind.
Es ist noch garnicht lange her, da gab es seitens der Markenhersteller für den Heimwerker lediglich Vorsatzgeräte für die Bohrmaschine - man konnte also überhaupt nicht zwischen billig und teuer wählen, sondern nur zwischen 'gibt es nicht' und 'teuer'.
Wer hatte denn z.B. zuhause einen Kompressor für Schlagschrauber und zog seine Felgen mit dem Drehmomentschlüssel an - ..... oder bohrte mit einer Tischbohrmaschine ?

Aber ruhig ein paar Jahre weiter :
Stichsäge :
beste Maschine grün : PST65PAE 400W : DM 199,-
beste Maschine blau : GST60PBAE 550W : DM 355,-

beste Maschine grün : PST 900 PEL 650W : €129,99
beste Maschine blau : GST 135 BCE 720W : €291,55

ist die heutige Preisspanne tatsächlich so ein großer Unterschied zum Jahr 1990/91 ?
Wobei man ja auch noch Servive und die techn. Unterschiede mit einbeziehen muß.


Ich weiß ja nicht, wann Du begonnen hast die ersten Werkzeuge zu kaufen. Ich habe Ende der 80er, Anfang '90 damit begonnen.
So wollte ich z.B. eine Maschinensäge besitzen.
Ich habe daher mal geschaut, was der Markt so geboten hat : die kleine Klaeger4b/200 wäre z.B. sowas gewesen .... ich habe davon noch ein Prospekt - leider ohne Preis, aber ich weiß noch, das sie für mich unerschwinglich war. Also Gebrauchtmaschinen bei Maschinenhändlern und Firmenauflösungen abgeklappert : die Leute wollten für ausgelutschte Maschinen immer noch heftige Beträge. Durch viel Glück bin ich dann an eine alte, kleine Säge gekommen.
Heute hingegen ist das kein Thema : Bandsägen gibt es für kleines Geld, die deutlich schneller und genauer als meine Bügelsäge sägen.

Oder Tischbohrmaschine : Ende der 80er / Anfang 90 kam Interkrenn mit den billigen Maschinen Made in China auf den Markt.
Hätte es diese nicht gegeben (neben Eder usw.), was hätte ich denn kaufen sollen ? Flott oder Alzmetall ? Die kosteten aber etwas mehr als DM 400

Heute ist man als Heimwerker in einer super Situation : man kann sich für verhältnismäßig kleines Geld kompletter ausstatten, als früher so mancher Handwerker - fließend übergehend von billig über günstig bis hin zu hochwertigen Geräten.
Ein riesiger Markt.
Informationen bekommt man ohne Probleme, praktisch kostenlos im Internet. Was habe ich alleine für Porto ausgegeben, als ich mich um Prospekte zum Kauf eines Kompressors bemühte ... da hat man dann erstmal locker zwei Wochen auf Material gewartet, bis die Prospekte eintrafen. Und man mußte sich auch erstmal umständlich informieren, welche Hersteller es überhaupt gibt. WerLiefertWas-Kataloge kosteten richtig Geld - also abwarten bis es wieder eine Industriemesse gab, usw.

Oder Garantie : früher schwankte diese zwischen 6 Monaten und einem Jahr.
Heute ist es fast schon die Regel, daß die Hersteller drei Jahre geben - das ist schon ein mächtiger Unterschied.


Wenn Du mal fair mit früher vergleichen würdest - also was Du im Verhältnis zum Verdienst für Leistung, auch im Bereich teurer Maschinen, bekommen hast, würdest Du sicher anders urteilen.


Gruß, hs
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #43
Also nochmals: es ist für den Hersteller zunehmend schwierig, die hohen Preise zu rechtfertigen: es ist nicht jedem sofort ersichtlich, warum eine Einhell HKS, die wirklich gut verarbeitet ist, 30 EURO kostet und eine Festool 500 EURO. Von dieser Preisspanne rede ich. Zudem: würde bspw. Festool nicht ordentlich auch an Heimwerker verkaufen, könnten die sofort dichtmachen. Und woher Du das hast, dass es denen so gut geht, weist nur Du selber. Umsatz sagt gar nichts, aber auch nichts aus. Die können schneller vom Fenster weg sein wie Du gucken kannst. Grohe bspw. war ähnlich gut positioniert und wird jetzt von den Chinesen nach gutelaune zurechtgestutzt. Und will heute ein Markenhersteller ordentliches Gerät zu günstigen Preisen anbieten, kommt der doch gar nicht drum rum, den selben Billigkrempel zu verkaufen und sich bestenfalls etwas über den Service besser positionieren. Ich weiß ein Lied davon zu singen, nachdem ich einige Boschgrünsachen hier hatte. Eine HKS für 120 EURO, die dermassen schlecht verarbeitet ist, dass einem fast die Spucke wegbleibt. AEG hatte sich auch zunehmend davon verabschiedet, gute Sachen im mittleren Preissegment anzubieten: regelmäßig wurden in der Vergangenheit absolut gute Geräte für einen Apfel und Ei im Baumarkt verscherbelt. Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht. Das haben wir den Billigsachen zu verdanken...
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #44
AlWa schrieb:
Also nochmals: es ist für den Hersteller zunehmend schwierig, die hohen Preise zu rechtfertigen: es ist nicht jedem sofort ersichtlich, warum eine Einhell HKS, die wirklich gut verarbeitet ist, 30 EURO kostet und eine Festool 500 EURO.

Ja, mir war das auch mal nicht ersichtlich und ich habe Lehrgeld bezahlt. Nicht zu knapp! Die Säge von Einhell vergammelt seit langem im Eck. (ist allerdings eine Kappsäge) Damit zu arbeiten macht keinen Spass. Hier stimmt nichts - keine Präzision, alles irgendwie schwergängig, schlechte - wie sagte doch Herr Piech - Anmutung! Billig halt, aber nicht preiswert. (Vielleicht sollte ich das Teil mal einfach im Elektroschrott entsorgen.....man könnte sie auch verschenken, aber sowas tut man niemanden an!)

Das wird mir mit den Maschinen von Herstellern guter Produkte bestimmt nicht passieren. Aber sei´s drum, man ist ja lernfähig.

AlWa schrieb:
Und woher Du das hast, dass es denen so gut geht, weist nur Du selber. Umsatz sagt gar nichts, aber auch nichts aus. Die können schneller vom Fenster weg sein wie Du gucken kannst.

Nun ja, Festool ist z.B. in den USA so etwas wie Kult. Ich sage mal böse, die könnten es sich leisten, auf den deutschen Markt ganz zu verzichten und ständen trotzdem bombig da. Wenn man sich z.B. anschaut, dass man mit der Domino dort regelrecht mit Aufträgen überrollt wurde und die Kunden vertrösten muss.......

Gruss

Rolf
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #45
Hi,

AlWa schrieb:
Also nochmals: es ist für den Hersteller zunehmend schwierig, die hohen Preise zu rechtfertigen: es ist nicht jedem sofort ersichtlich, warum eine Einhell HKS, die wirklich gut verarbeitet ist, 30 EURO kostet und eine Festool 500 EURO. Von dieser Preisspanne rede ich.

DAS ist ja wieder eine andere Sache.
Die Gründe dafür sind vielfältig.

Zudem: würde bspw. Festool nicht ordentlich auch an Heimwerker verkaufen, könnten die sofort dichtmachen.

sagt wer ?

Und woher Du das hast, dass es denen so gut geht, weist nur Du selber. Umsatz sagt gar nichts, aber auch nichts aus. Die können schneller vom Fenster weg sein wie Du gucken kannst. Grohe bspw. war ähnlich gut positioniert und wird jetzt von den Chinesen nach gutelaune zurechtgestutzt.

was meinst Du mit 'weg vom Fenster' ?
Natürlich kann eine Firma von einer anderen übernommen werden - aber da steckt niemand 'drin'.
RollsRoyce gehört heute auch zu BMW

Natürlich ist Umsatz nicht gleich Gewinn, aber wenn z.B. angegeben wird (Festool), das Maschinenstillstandszeiten gesenkt wurden, dann setzt man zumindest gut die Produkte ab.
Auch wenn TTS (also Festool) ein neues Schul- und Bürogebäude baut klick, schaut das nicht gerade nach Untergang aus, oder ?


Bzgl. Grohe solltest Du Dich besser genauer informieren, was dort gelaufen ist.
Mit China hat das nur soviel zu tun, daß dort jetzt (neben Thailand und Portugal) produziert wird.


Und will heute ein Markenhersteller ordentliches Gerät zu günstigen Preisen anbieten, kommt der doch gar nicht drum rum, den selben Billigkrempel zu verkaufen und sich bestenfalls etwas über den Service besser positionieren.

nun, wie schafft das denn z.B. Kress ?
Auch die Maschinen des kleinen Unternehmens aus der Schweiz, Suhner, sind ~ auf dem Niveau der anderen Hersteller.
I.d.R. könnten die großen Hersteller ordentliche Maschinen deutlich günstiger anbieten, aber durch die Gewinne werden andere Dinge finanziert, die sich evtl. nicht so gut tragen, aber halt zum Image eines Konzerns gehören - oder aber irgendwelche Aktionäre stecken sich die Taschen voll.
Das hat aber alles nichts mit den Billigmaschinen zu tun.


AEG hatte sich auch zunehmend davon verabschiedet, gute Sachen im mittleren Preissegment anzubieten: regelmäßig wurden in der Vergangenheit absolut gute Geräte für einen Apfel und Ei im Baumarkt verscherbelt. Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht. Das haben wir den Billigsachen zu verdanken...

wieder falsch - eine Marke, welche absolut gute Geräte billig unters Volk bringen muß, hat ein ganz anderes Problem.
Wenn sie so gut wie Metabo, Bosch blau, Makita, Fein, Hilti, DeWalt, Festool, usw. sind - warum wurden sie dann, im Gegensatz zu den genannten Marken, nach Deinen Worten für ein 'Appel und ein Ei' im Baumarkt verscherbelt ?

Gruß, hs
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #46
Obwohl wir diese Diskussion wahrscheinlich noch bis in alle Ewigkeit führen können, nochmals: ich bleibe dabei, dass die Billigsachen den Markt für gutes bezahlbares Werkzeug kaputt machen. Auch wenn es Kress geschafft hat, ändert das nichts an meiner Ansicht. Wenn ich nur die Wahl hätte, entweder die billigen Sachen der Markenhersteller zu kaufen oder die der Chinahersteller, würde ich mich ganz klar für den Chinakrempel entscheiden und dabei je nach Werkzeug locker 300% sparen. Im Grunde ist da bspw. Festool (oder auch Fein oder Mafell oder...) nicht dumm und meidet diesen Bereich wie der Teufel das Weihwasser. Und ich behaupte, das wäre anders, gäbe es den Billigkrempel nicht... Aber ich wiederhole mich.

Gruß Alfons
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #47
Hi,

AlWa schrieb:
Wenn ich nur die Wahl hätte, entweder die billigen Sachen der Markenhersteller zu kaufen oder die der Chinahersteller, würde ich mich ganz klar für den Chinakrempel entscheiden und dabei je nach Werkzeug locker 300% sparen.

ja, das sehe ich auch so.
Aber es ist doch nicht die Schuld der Billigprodukte, wenn Markenhersteller versuchen auf diesen Zug aufzuspringen.

Im Grunde ist da bspw. Festool (oder auch Fein oder Mafell oder...) nicht dumm und meidet diesen Bereich wie der Teufel das Weihwasser. Und ich behaupte, das wäre anders, gäbe es den Billigkrempel nicht....

bestimmt nicht.
Es gibt in jedem Produktbereich, egal ob Töpfe, HiFi, Cameras, Kleidung, usw., Hersteller, die nicht unter eine gewisse Grenze gehen. Eben weil man darunter mit (ausländischen) Herstellern konkurriert, mit denen man nicht konkurrieren kann.
Für Porsche war es z.B. auch nie ein wirkliches Problem, daß es billige Autos gibt. Man stellt Produkte für eine bestimmte Käuferschicht her, die das Geld dafür ausgeben kann und/oder will.
Mitbewerber sind da lediglich Hersteller, die Fahrzeuge mit ähnlichen Qualitäten anbieten.
Und genau so ist es auch bei Werkzeug.

Gruß, hs
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #48
Dein Vergleich mit Porsche hinkt: Porsche ist Porsche und jeder assoziiert damit eben: Porsche, einen schnellen Sportwagen. Schon der Geländetraktor von denen (oder eben von VW) war sehr gewagt und hart an der Grenze. Die leben vom Image. Ferrari würde auch keinen Mittelklasse-PKW anbieten. Aber schau Dir die anderen Anbieter an: da wird fast jedes Preissegment bedient, auch gewagt (siehe Daimler), aber eben der Lauf der Dinge. Und auch hier das selbe Bild: die Koreaner (die haben Wahnsinnszulassungszahlen) drängen heftig vor, VW bspw. kommt mit seinem Überlebensauto, dem Golf, ins Strudeln. Die haben nicht umsonst den Pheaton gebracht, wenn der auch vom ehemaligen VW-Mitglied, dem geisteskranken Lopèz erdacht war und unter Piech dann auch gebaut wurde. Weil Lopèz trotz seiner geistigen Umnachtung (übrigens kein Witz) kommen sah, dass die Billiganbieter den Mittelpreis zerschlagen könnten und somit VW einen Fuß in das obere Preissegment kriegen müsse. Das ich mich mal zum Thema Autos äußere, habe ich Dir, hs, zu verdanken. Im Grunde interessiert mich das Thema Auto recht wenig. Hauptsache, meiner fährt.
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #49
Im Grunde interessiert mich das Thema Auto recht wenig. Hauptsache, meiner fährt.
...und genau so denken viele Heimwerker: Hauptsache ein Loch bequem in die Wand bekommen, warum dafür hunderte EUR ausgeben?
Es sind einfach unterschiedliche Käuferschichten, beim Heimwerker stellt sich halt meist nicht die Frage welches Fabrikat sondern ob überhaupt. Ettliche Werkzeuge hätte ich eben nicht angeschafft wenn es keine preiswerten Varianten gegeben hätte...davon hätten die Markenhersteller dann aber auch herzlich wenig gehabt. OK, einen höheren Marktanteil (klingt immer gut) - aber eben von einem weitaus kleineren Kuchen und somit absolut gesehen gleich.
Mit der Billigware wurde ein neuer Markt geschaffen der vorher schlichtweg nicht existierte, ich muss hs da völlig recht geben.

Gruss
Toenne
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #50
Hallo,

immerhin hat es Porsche geschafft seinen Geländewagen so schnell wie jeden anderen Porsche zu machen wenn auch mit 73 Ltr/100km bei Vollgas.

Golf im straucheln, eher nicht, noch nie wurde die Golf Plattform in so vielen Autos verbaut.

Ganz zu schweigen von den Vertreterautos die VW und Audi dem "guten Stern", dem Bayernpropeller und dem Blitz abgenommen haben. VAG ist z.Z. hervorragend aufgestellt.
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #51
Servus, Teilnehmer!

Ich habe mir erlaubt, das ursprüngliche Thema zu teilen.
Wer über die Kinzo Handkreissäge, den Bericht über sie im TV oder Handkreissägen generell diskutieren möchte, kann das in folgendem Thread im Holzbearbeitungsforum weiterhin machen.
Die allgemeine Debatte über "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Autos, ökologische Aspekte etc. führt bitte hier fort.

Einen schönen Mittwoch wünscht

Christian Aufreiter (Moderator)
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #52
Hallo,

Es wird ja hier immer auf die teueren Markengeräte und die viel billigeren Noname Geräte hinewiesen. Man haut sich viele Argument um die Ohren. Aber was man doch gerne mal vergißt, ist die Tatsache, dass gerade im hochpreisigen Segment viel neu entwickelt wir, während im unteren Preissegment kaum echte Innovationen kommen oder gar einfach nur kopiert wird.

Die Entwicklungskosten der Hersteller müssen nunmal auch über den Verkauf der Produkte wieder hereinkommen. Ich habe bisher keine HKS aus dem unteren Preissegment gesehen, die als Tauchsäge zu gebrauchen war. Ebenso sieht es mit Führungssystemen aus Es gab auch keine günstige Alternative zur Lamellofräse, sondern nur schlechte Kopien der ursprünglichen Lamello Maschine, nach Ablauf des Patentes. Im hochpreisigen Segment gibt es mittlerweile den Duodübler und die Domino, als Alternativen. Beides komplette Neuentwicklungen, trotz Patentablauf. Ein billiger (China)Bohrhammer ist heute immer noch so aufgebaut, wie der Hitachi von vor 20 Jahren. Beispiele dieser Art gibt es genug.

Mir ist keine innovative Eigenentwicklung eines Billigherstellers bekannt. Laser an Stichsägen, Wasserwaagen an Akkuschraubern und LEDs die keiner braucht, sehe ich nicht als innovativ an.

Die Markenhersteller machen die Produktentwicklung für die Billigindustrie unfreiwillig mit. Ich arbeite selbst in einem Betrieb, der seine Produkte in eigenregie von Entwickelt und kann daher nachvollziehen, wieviel Geld eine Neuentwicklung kostet. Wenn man nur kopiert, oder lediglich veraltete Technik verkauft, kann man als Hersteller viel Geld sparen und billiger verkaufen.

Gruß

Heiko
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #53
Hallo Heiko,

m.M. nach kann es nicht am Alter liegen, bzw. an der veralteten Bauweise.
Habe selbst eine über 40 Jahre alte Fein Spatengriffbohrmaschine und eine exakt 70 Jahre alte Metabo Spatengriffbohrmaschine manchmal noch im Einsatz.
Wären die billigen Importmaschinen in dieser "veralteten" Qualität wären sie 1. Wahl.
Viele der billigen Importmaschinen sind einfach nur billig gemacht, meint nicht bestmöglich.

Diese 70 Jahre alte Bohrmaschine mit etwa 200 Watt und gut 600 U/min bohrt 12mm Löcher ganz locker in abgelagerte Eiche, sicher würde sie deutlich mehr schaffen......aber bei der ist mir der funktionsfähige Erhalt wichtiger als gemessene Spitzenleistung. Mit der Fein aus den 60igern dagegen habe ich auch schon 35mm Bohrungen in Buche-Kopfholz und 82mm Löcher mit der Lochsäge gemacht. Wenn man mit dieser Lochsäge richtig viel Vorschub über die Zahnstange im Bohrständer gibt fällt die Drehzahl merklich ab, nicht zu vergessen die Maschine 380 Watt bei 400 U/min.

Für alltägliche Bohrungen wird die Fein aber immer weniger eingesetzt, seit der TBM, Spezialaufgaben leistet sie aber nach wie vor.

Die Entwicklungen der Handbohrmaschinen, so sieht es für mich aus, ging hauptsächlich in Gewichtsreduzierung, Elektronik, Drehzahlverstellung, Linkslauf und vor allem kostengünstigere Fertigung, erreicht durch Automation und hohe Stückzahlen.
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #54
Hallo Dietrich,

mir ging es nicht um Verarbeitung und Qualität, sondern darum, dass die "Markenhersteller" oft die Entwicklungsarbeit für die "Billiganbieter" mitmachen. Andere reden auch vom Ideenklau oder Kopierfabriken. Innovation und Weiterentwicklung muss nunmal über den Verkaufspreis finanziert werden.

Gruß

Heiko
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #55
Hallo Heiko,

klar hab ich verstanden, es lässt sich aber nicht mit sog. "veralteter Technik" erklären. Denn die war besonders langlebig.
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #56
Hi,

Dietrich schrieb:
Denn die war besonders langlebig.

aber auch extrem schwer und daher nur eingeschränkt zu gebrauchen - siehe : klick

Heiko schrieb:
Aber was man doch gerne mal vergißt, ist die Tatsache, dass gerade im hochpreisigen Segment viel neu entwickelt wird, während im unteren Preissegment kaum echte Innovationen kommen oder gar einfach nur kopiert wird.
Die Entwicklungskosten der Hersteller müssen nunmal auch über den Verkauf der Produkte wieder hereinkommen
.
.
Laser an Stichsägen, Wasserwaagen an Akkuschraubern und LEDs die keiner braucht, sehe ich nicht als innovativ an.

das mag stimmen, aber was ist denn großartig in den letzten Jahren innovatives auf den Markt gekommen, was in der Entwicklung richtig viel Geld gekostet hat ?
Das kannst Du doch auch an zwei Händen abzählen.
Du bist ja Tischler (glaube ich), wie lange benötigst Du, um z.B. eine größere individuelle Schrankwand für ein Wohnzimmer anzufertigen, incl. irgendwelcher Belastungsberechnungen.
Und jetzt übertrag das mal vom Arbeitsaufwand auf eine E-Handwerkzeug. Oder anderes Bsp.: wie lange benötigt ein Architekt für ein individuelles Einfamilienhaus ?
Nimm mal an, eine neue Oberfräse soll auf den Markt gebracht werden - dann baust Du natürlich auf vorhandener Technik auf, überlegst Dir hier und da etwas neues - und fertig. Später kostet die neue Fräse dann €5,- mehr - bereits bei 100.000 Stück hast Du dann Deine Entwicklungskosten x-fach wieder hereingeholt.

Gruß, hs
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #57
Hallo,

hs schrieb:
das mag stimmen, aber was ist denn großartig in den letzten Jahren innovatives auf den Markt gekommen, was in der Entwicklung richtig viel Geld gekostet hat ?

- Mafell KSS System
- Mafell Duodübler
- Akkugeräte mit Lithium Ionen Technik
- Festool Domino
- Fein Winkelschleifer Evo Serie
- Schnellstopp bei E-Geräten
- Knickschrauber

Geht man mal einige Jahre zurück:

- Mafell Erika
- Elu TGS
- Lamellofräse
- Metabo Lackfräse
- Schnellladegeräte für Akkus

Das ist mir jetzt so spontan eingefallen.

Einiges davon wird gerne von den Billigheimern kopiert, mal schlechter mal besser.Neu entwickelt wird da nix.

hs schrieb:
Das kannst Du doch auch an zwei Händen abzählen.
Bei den Billigwerkzeugen brauch ich überhaupt keine Hände zum Innovationenzählen.


hs schrieb:
Du bist ja Tischler (glaube ich), wie lange benötigst Du, um z.B. eine größere individuelle Schrankwand für ein Wohnzimmer anzufertigen, incl. irgendwelcher Belastungsberechnungen.
Kann man so nie sagen. ist von Fall zu Fall ganz unterschiedlich.


hs schrieb:
Nimm mal an, eine neue Oberfräse soll auf den Markt gebracht werden - dann baust Du natürlich auf vorhandener Technik auf, überlegst Dir hier und da etwas neues - und fertig. Später kostet die neue Fräse dann €5,- mehr - bereits bei 100.000 Stück hast Du dann Deine Entwicklungskosten x-fach wieder hereingeholt.

So einfach ist es leider nicht. Ich kenne die Entwicklung aus dem Bereich in dem ich tätig bin. Wir fertigen PA Boxen in Serie. Bis eine Box serienreif ist, ist es viel Arbeit. Da sind einige Leute damit beschäftigt, Entwickler, Marketing, Produktion. Dann noch Tüvprüfungen, EMV Prüfung, Anwendertests, technische Dokumentation, Servicedokumente, Bedienungsanleitung, Werbung, Händlerschulungen etc.

Ich meine mit "Innovation" auch eher komplette Neuentwicklungen, nicht dass man aus einem blauen Schalter enínen roten Schalter macht.

Gruß

Heiko
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #58
Hi,

Heiko schrieb:
was in der Entwicklung richtig viel Geld gekostet hat ?

Das ist mir jetzt so spontan eingefallen.

alles Kleinkram

So einfach ist es leider nicht.

doch, so einfach ist das

Ich kenne die Entwicklung aus dem Bereich in dem ich tätig bin. Wir fertigen PA Boxen in Serie. Bis eine Box serienreif ist, ist es viel Arbeit. Da sind einige Leute damit beschäftigt, Entwickler, Marketing, Produktion. Dann noch Tüvprüfungen, EMV Prüfung, Anwendertests, technische Dokumentation, Servicedokumente, Bedienungsanleitung, Werbung, Händlerschulungen etc.

und, rechne doch mal die Kosten dafür aus.
Ich bin vor Jahren mal bei der Entwicklung einer KFZ-Hebebühne dabei gewesen - und das war noch ein etwas aufwendiges Modell (gab es damals noch nicht) mit zwei Motoren, die über Signalgeber abgeglichen werden mußten (im Zweifelsfall mußte ein Motor 'aufholen', damit die Arme der Bühne wieder auf eine Höhe kommen). Zudem mit Kunststoffmuttern (die seinerzeit auch noch nicht üblich waren).
D.h. Entwicklung und Fertigung im elektr., sowie mech. Bereich. Um die Kräfte während der Belastung an den Schweißnähten darstellen zu können (wegen der Auslegung) wurde der Rechner einer Uni bemüht, da zu 8086er Zeiten sowas etwas länger gedauert hätte - heute ist sowas mit dem billigsten Aldi-Rechner kein Thema.
Die ganze Sache hat vielleicht eine Handvoll Mitarbeiter (Konstruktion, Elektronik, Fertigung, mech. Aufbau) vielleicht zwei Monate nebenbei beschäftigt. Hätte das Projekt oberste Priorität gehabt, ist sowas, gerade heute, ratzfatz erledigt.
Viel glauben, diese Sache mit den E-Handmaschinen wäre riesig aufwendig - nun, wenn dem so wäre, wie schaffen es denn dann die vielen Firmen im Sondermaschinenbau deutlich aufwendigere Maschinen zu entwickeln und zu fertigen ?
Ich kann Dir leider nicht den Preis, den diese Automatikgetriebefüllstation gekostet hat klick, nennen - müßte irgendwas im ganz unteren, siebenstelligen DM-Bereich gewesen sein. Wenn ich mich recht erinnere, waren bei der Montage einen Monat lang nebenbei zwei Schlosser beschäftigt, später arbeitete ich mehr oder weniger nebenbei zwei Monate bis zur Fertigstellung daran. Elektiker vielleicht auch noch gut einen Monat, Konstruktion und Fertigung vielleicht ein halbes Jahr. Man kann das immer schlecht auseinander'tüddeln', da in solchen Firmen ja immer mehrere Projekte zeitgleich laufen.
So und jetzt vergleiche sowas mal mit dem Aufwand, den ein solches Produkt benötigt : klick .... das (und auch die von Dir o.a. Maschinen) sind dagegen Peanuts.
Und auch bei der erwähnten Station kam das Autowerk mal 'nebenbei' mit Änderungen, für die flugs eine Lösung gefunden werden mußte - die auch während einer Fließbandproduktion einwandfrei und langlebig arbeitet.
Sicher gibt es auch bei einem Elektrowerkzeug etwas an Aufwand - aber Bosch, Metabo & Co sind doch keine Hinterhofwerkstätten, sondern die beschäftigen Fachleute die sich in ihrem Gebiet hervorragend auskennen. Dazu die heutigen techn. Möglichkeiten : früher war es ein riesen Aufwand, z.B. Kunststoffteile zum Testen herzustellen. Heute steht ein 3D-Drucker entweder in der Firma oder ein Dienstleister wird dafür beauftragt. Bereits nach wenigen Stunden hat man ein voll funktionsfähiges Bauteil in der Hand - genauso gedruckt, wie z.B. ein Foto.

Wenn das alles ja so einen riesigen Aufwand bedeuten würde, wie kann z.B. ein kleiner Hersteller wie Baier für vergleichsweise 'günstige' €230 eine solche Maschine anbieten : klick ... eine vergleichbare SBE660 von Metabo kostet ja auch bereits lt. Liste €177

Wie erwähnt - konstruktions- und entwicklungsmäßig ist an solchen Maschinen kaum was dran. Kleinkram.
Was etwas kostet, ist die Sache dann in die Produktionsanlagen zu integrieren. Aber das muß man sich als 'Nachbauer' genauso überlegen. Ob man z.B. Maße abnimmt oder neu entwirft, macht keinen wirklich großen Unterschied. Bei den erwähnten Geräten vielleicht eine Woche Konstruktion - sowas geht in der Massenfertigung kostenmäßig später komplett unter.

Gruß, hs
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #59
moin, mich wundert manchmal folgendes: da werden maschinen entwickelt, getestet, geprüft von ingenieueren bis zur serienreife und dann schliesslich enmass produziert. seltsamerweise kommts vor das die garnicht in der praxis ausprobiert werden. zb. metaboakkuschrauber mit schnelladung. schöne geräte ansich aber: sie funktionieren nur im sommer :shock: wir zimmerleute können die im winter überhaupt nicht einsetzen, weil" zu kalt" blinkt dann auf. was soll sowas?
im autobau: sitze im auto mache frühstückspause und will das fenster öffnen. schlüssel tief in der hosentasche. herausgefummelt., zündung (vorglühanlage, steuergerät, startbereit), und dann ein fenster heruntergefahren. totaler blödsinn sowas!! wo ist die gute alte kurbel? welche ingenieure waren dabei??
wo kann ich auf dem armaturenbrett einen kugelschreiber ablegen oder meine kaffetasse abstellen?? fehlanzeige.
hier wird nicht wirklich in der praxis getestet sondern von werksingenieren eine testfahrt gemacht und gut. anderse beispiel: an einem pickup hatten wir plattfuss. es musste der abschlepper kommen weil wir nicht in der lage waren einen radwechsel hinzulegen (isuzu, campo). die werkstatt brauchte dann auf der hebebühne mit 2 mann eine halbe std!!! :roll: das erstzrad war unter dem fz angeordnet damit man nicht alles ausräumen muss. man gut. puh!!
warum muss man an manchen elektowerkzeugen neuerdings 2 knöppe gleichzeitig drücken?? sicherheit?? ich will doch das sie läuft, und bekunde dies durch den druck auf einem knopf. das sollte reichen.
nichts gegen entwicklung, nur wenn schlechter wird als vorher find ich hört der spass auf.
frohe ostern, willy
 
  • "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.
  • #60
Hallo Willi,

da hat Dein Chef die falschen Akkus gewählt nicht die falsche Marke.
Und halt das falsche Auto :(

Mit Nicd Akkus kann man auch bei kühlem Wetter schrauben.
 
Thema: "Billigwerkzeuge", Konsumverhalten, Ökologie etc.

Ähnliche Themen

Zurück
Oben