Wer stellt eigentlich Abzieher für Würth her?

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kar

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Soweit mir bekannt ist, stellt Würth nichts selbst her, sondern kauft seine Produkte bei hochwertigen Herstellern ein und pappt dann nur noch seine Logos und Preisschilder drauf.

Wisst ihr zufällig, wer die Abzieher von Würth herstellt? Z.B. die hier:
eBay-Link
 
Würth hat sich etliche Lieferanten einverleibt, die stellen schon selbst vieles her.
Bei den Abziehern bin ich mir jedoch ziemlich sicher, daß es sich um GEDORE 1.07/K handelt oder etwas, was dem "zufällig" ziemlich ähnlich sieht.
 
Wie? Soll GEDORE billiger sein?
Auch wenn es nicht jeder wahr haben will: KUKKO wurde wegen Problemen in der Qualität bei einem großen Werkzeughersteller (der die Abzieher meist zukauft) gegen GEDORE ersetzt, da die Reklamationen überhand nahmen.
Vorher hat sich die Gewindesteigung der Spindeln geändert >> es gibt unterschiedliche Ersatzteile. Man kann sagen KUKKO alt und KUKKO neu. Alt war besser.
Das deutet auf Zukauf von ausserhalb hin. Welche das sind, kann ich nicht sagen.
GEDORE Abzieher kommen jedenfalls aus Remscheid, nicht dort nur aussm Karton :wink: und können schon deshalb nicht billig sein.
Die Kompetenz ist auch unbestreitbar, vermutlich hat GEDORE auch das größere Programm, denn: alleine der "KLANN"-Katalog ist schon so dick wie ein Quelle-Katalog, und das sind größtenteils Spezialabzieher für Kfz.
 
Hi,

monax schrieb:
Auch wenn es nicht jeder wahr haben will: KUKKO wurde wegen Problemen in der Qualität bei einem großen Werkzeughersteller (der die Abzieher meist zukauft) gegen GEDORE ersetzt, da die Reklamationen überhand nahmen.

welcher Werkzeughersteller ?

Die Kompetenz ist auch unbestreitbar, vermutlich hat GEDORE auch das größere Programm, denn: alleine der "KLANN"-Katalog ist schon so dick wie ein Quelle-Katalog, und das sind größtenteils Spezialabzieher für Kfz.

Klann stellt nur auf KFZ spezialisierte Sachen her, universell wurde vermutlich schon immer irgendwo dazugekauft.
Gedore hingegen deckt nur den unteren, bis mittleren Bereich ab, wohingegen Kukko deutlich größere und stärkere Abzieher anbietet, halt für die Industrie.
Bsp. hydr. zweiarmig - maximal :
Gedore : 610mm, 10to., 14kg
Kukko : 750mm, 20to., knapp 50kg


Vorher hat sich die Gewindesteigung der Spindeln geändert >> es gibt unterschiedliche Ersatzteile. Man kann sagen KUKKO alt und KUKKO neu. Alt war besser.

konkretes Beispiel ?

Bei meinem kleinen, ca. 20 Jahre alten Kukko 20-10 lautet die Best.Nr. der Spindel 614 135, d.h. M14x1,5 ... und das ist noch immer so (im Katalog stehen die ET-Nummern für die Abzieher ja gleich mit dabei).
Habe eben mal kurz in eine ET-Liste, wo die Spindeln zugeordnet sind, geschaut und keine Doppelnennung gefunden.

Ich vermute : einfach nicht genau geguckt und dann die falschen Schlüsse daraus gezogen.

So gibt es z.B. eine Spindel, 210mm lang und 17er SW in M14x1,5 - aber auch in R 1/2"
Die eine wird allerdings in der normalen Abzieherbaureihe (20-10), die andere in der schlanken Abzieherbaureihe (20-10-S) eingesetzt - und besitzen somit logischerweise auch versch. Best.-Nummern.
Mit 'alt' und 'neu' hat das nichts zu tun.

Gruß, hs
 
@hs:
monax meint Hazet.

Laut Kukko Mitarbeiter wollte Hazet die Preise so weit drücken, knapp über Herstellungskosten, und da hat Kukko gesagt: "Nö".
Gedore kann oder will die Preise wohl machen.
 
Ah, jemand der etwas mehr Überblick hat.
Da gibts auch eine 2te Version: Qualitäts "verschiebungen" und den Rest kann man sich denken.
Wenn man diese beiden Infos mal 3- oder 4-dimensional betrachtet könnten sie sogar in etwa beide stimmen, nur fehlt ein Teil. Vermutlich der, der nicht angenehm zu erzählen ist.
Er könnte lauten: wir haben versucht dem Preis zu folgen (...... ) aber das kann man nur mutmaßen.

Da fällt mir spontan der Schwank von einer Vereinsfeier ein, wo der ortsansässige Bäcker die Brötchen in weißen Kartons geliefert hat. Auf dem einen stand ganz unten in der Ecke klein was von Waldfruchtschnitten, auf dem anderen von Bienenstich. Gefroren. Das konnte und durfte eigentlich niemand wissen.
 
Hi,

knut schrieb:
Laut Kukko Mitarbeiter wollte Hazet die Preise so weit drücken, knapp über Herstellungskosten, und da hat Kukko gesagt: "Nö".
Gedore kann oder will die Preise wohl machen.

ja, das klingt plausibler als die Geschichte mit der mangelhaften Qualität.
 
Scheint so, als wären Gedore und Kukko also etwa vergleichbar gut. Ich habe mir einen Würth-Abziehersatz für 202€ ersteigert. Wollte schon immer mal paar gute Abzieher haben. Anlass jetzt zuzuschlagen ist der, dass ich ein rauschendes Polo-6N Getriebe öffnen und eventuell reparieren will. Vorher hatte ich immer die Kukko-Sets im Auge wie z.B. die hier: eBay-Link

Aber das verlinkte Angebot war das günstigste, was ich finden konnte. Bis ich dann durch Zufall auf das 'prinzipiell' gleiche aber vieeeeel günstigere von Würth gestoßen bin, wo ich nur halt nicht wusste, wo das qualitativ einzuordnen wäre. Deshalb auch meine Ausgangsfrage.

Jetzt fehlt mir noch ein guter Innenabzieher wie der Kukko 5
eBay-Link + Gegenstütze oder wie das Teil heißt.
Und vielleicht noch ein richtig robuster Abzieher mit dem man Radnaben abziehen kann oder eingeklebte Achswellen ausdrücken kann.
 
Nach "Buco" + "Nexus" kannst Du sonst auch noch mal suchen. Oder eben nach "Matador", "Beta" und wie sie alle heißen dort findest Du auch Abzieher von "Nexus" + co.
 
Ich denke mal der/die Innenabzieher und auch der Abzieher fürs Grobe wird Kukko. Weil die offensichtlich gut sind und weil es eine Menge Angebote bei Ebay gibt. Teilweise auch zu hobbyfreundlichen Preisen.
 
Hi,

Du kannst eigentlich alles wo ein Markenname draufsteht kaufen, da sowas i.d.R. für den Einsatzzweck ausreichend gut ist.
Die Frage ist halt immer kann und will ich mir das leisten, weil jeder Markenhersteller sich auch den Namen mit bezahlen läßt.

Selber habe ich (neben Billig'zeug' und speziellen, irgendwann mal selbst angefertigten Abziehern klick) nur zwei Markenprodukte : den erwähnten Kukko und einen Kugelgelenkabzieher von Facom.

Ich halte nicht viel davon teure Sätze zu kaufen, weil der Kauf in den wenigsten Fällen sinnvoll ist : zu selten kann man diese einsetzen und muß schlußendlich doch irgendwas selber basteln.
Ich nehme an, Du besitzt ein Werkstatthandbuch für das Getriebe - werden da solche Abzieher erwähnt ?
Oft kommt man nämlich nicht mit einem 'üblichen' Abzieher zwischen Zahnrad und Lager und/oder die benötigte Länge ist zu groß. Dann muß dann mit Scheiben unter der Presse, bzw. einer Trennvorrichtung arbeiten ... und die schönen (teuren) Universalabzieher liegen nur ungenutzt herum.
Davon abgesehen, kann/will man die alten Lager eh' nicht mehr verwenden und wozu dann der Aufwand mit einem Abzieher ? :wink:


Gruß, hs
 
Och noe. Das gilt nicht. Jetzt hab ich mir so nen teuren Satz bestellt und du willst ihn mir madig machen. :wife:

Nein, Spaß bei Seite. Das kann sehr gut sein, dass du Recht hast. Ich habe den Würth-Satz gebraucht aber wie neu und zum ungefähr halben Neupreis gekauft. Ich denke, den werde ich notfalls wieder für einen ähnlichen Preis los.
Von Klann gibt es für Getriebereparaturen ganz spezielle Abzieher die dem Würth-Satz ähnlich sehen. Spannweite und Länge ist ziemlich identisch - die Klauen sehen auch gleich aus, aber ob sie tatsächlich gleich dünn sind, werde ich wohl morgen sehen.

Ich habe zwei Polo-Selbsthilfebücher. In einem davon ist die Getriebeüberholung wirklich haarklein beschrieben. Auch die ganzen Sachen mit der Vorspannung der Wellen und Einstellerei der Schaltwellen und welche Werkzeuge und so weiter. Beim Polo 6N ist das Getriebe ein echter Schwachpunkt. Die meisten gehen bei um die 150 000Km kaputt. Es fängt immer mit Rauschen an (Antriebwsellen-Kegelrollenlager) und endet nach einigen Tausend bis einigen Zehntausend Kilometern wegen 'Nichtstun' mit einem kapitalen Getriebetotalschaden.
Als Ursachen werden in einschlägigen Kreisen zwei Dinge favorisiert: Ölmangel, weil Simmeringe undicht werden und zu hohe Vorspannung der Antriebswelle. Solange es also nur rauscht, soll es damit getan sein, dieses eine Lager zu erneuern. Damit hätte man dann wieder sehr lange Ruhe. Ich werde aber superschlau sein und die Vorspannung halbieren, weil rein rechnerisch müssten 0,26mm anstatt 0,5mm ausreichen, damit es bis zu unrealistisch hohen Temperaturen von 150°C spielfrei bleibt. Weil der Grund für die Vorspannung die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizenten des Alugehäuses und der Stahlwelle sind, habe ich mit deren Werten und einer Wellenlänge von 20cm gerechnet und angenommen, dass die Einstellung bei 20°C erfolgt das Getriebe niemals Wärmer als 150°C wird. (Kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es wärmer werden soll, als der Motor) Ich werde das machen und mal schauen, wie lange es hält. Ich vermute mal ewig.

Was ich noch sagen wollte: Deine selbstgebauten Abzieher sehen richtig robust aus. Ich frage mich nur, was man damit abziehen können will. :kp:
 
Ich verwende bei längenmäßig ungünstigen Anwendungen eigentlich nur selbst gebaute Abzieher, bestehen einfach aus einem Stabstahl (Vierkant) mit zwei Langlöchern. Darin sitzen T-Nutensteine, die Arme bestehen aus Gewindestangen.

Nun gut, besonders praktisch ist das ganze nicht, eher fummelig. Wenn ich mir aber denke, wie oft ich solch lange Abzieher wirklich brauche und wie viel ordentliche Kosten arbeite ich wieder gern damit...

Meist kommt man aber mit normal-Werkzeug bei Getrieben sehr weit. Oft muss man zwar mit dem Kunststoffhammer oder einem Montiereisen etwas arbeiten, aber wenn man die Lager ohnehin wegwirft kann man eigentlich damit leben.

Ein Werkzeug, ohne dass ich nicht mehr leben kann, wäre aber ein Trennmesser.
Meine sind selbst gedreht (Werkstoff C45), so spart man sich bei ungünstig sitzenden Lagern viel Flexerei. Oft springt der Außenring (bei eng sitzenden oder alten Lagern) und an den Innenring kommt man mit dem Abzieher nicht ran. Wo früher der Innenring also fast komplett abgeschliffen und dann mit Hammer und Meißel gesprengt wurde kann so auch abgezogen werden.
 
Hm. Das mit den selbstgebauten Abziehern scheint ja weit verbreitet zu sein. Hatte ich mir auch überlegt, aber ich dachte die wären dann nicht stabil genug. :roll:

Ich habe auch keine Vorstellung, wie fest die Zahnräder und Lager in einem Getriebe aufgepresst sind. Deshalb rechne ich mal mit dem Schlimmsten und gehe davon aus, dass sie im Extremfall so fest wie eingepresste Radlager sein könnten. (ich glaube so 10 Tonnen)

Ein Trennmesser habe ich auch. Das habe ich mir als China-Satz gekauft, als ich an meinem damaligen Rekord-Fiesta (445000Km) die Radlager vorne erneuert habe und ich den Außenring des Lagers, der auf der Nabe geblieben ist, nicht runter bekam, ohne mit der Flex rumzumachen. Der ist sein Geld echt wert.
 
Berichte mal, wenn Du fertig bist. Ich denke, bei meinem Audi 80 wird zuerst das Getriebe aufgeben. Der Motor (2l-Benziner) ist trotz seiner knapp 400tkm fit wie am ersten Tag. Das Getriebe macht mir da schon eher hörbar Sorgen ...
 
Ja mache ich. Jeder Schritt für fotografiert und dokumentiert. Vor allem für das Polo-Forum aber wenn es gewünscht sein sollte, werde ich das auch hier einstellen. Wahrscheinlich ein riesiges PDF.

Meine Würth-Abzieher sind gestern hier eingetroffen. Richtig schöne Teile. Die Klauen sind aber etwas dicker, als ich erhofft habe. Ohne genau gemessen zu haben, aber es sind gefühlte 4mm. Mal gespannt, ob ich damit überall zwischen komme.

Den Innenauszieher (Kukko 21-5 und Gegenhalter Größe2) habe ich gestern und die Messuhr (Hazet 2155-60 und 65) habe ich heute bestellt. Werde morgen mal aus Spaß mein altes Fiesta Getriebe öffenen. Mal schauen, wie weit ich komme mit dem derzeit vorhandenen Werkzeug.

400TKm ist für einen Benziner schon ziemlich heftig. Da hast du irgendwas richtig gemacht. :respekt:
 
Man kann sich auch einfach n vernünftiges Auto kaufen....mein 124er Benziner hat jetzt 335000 runter...und schnurrt noch immer vor sich hin :mrgreen:

Ist son Polo 6N eigentlich mehr Wert als der Satz Abzieher? :ducken:

Gruß

Hendrik
 
Hi,

kar schrieb:
Was ich noch sagen wollte: Deine selbstgebauten Abzieher sehen richtig robust aus. Ich frage mich nur, was man damit abziehen können will.

der vordere ist z.B. ein Kugelgelenkabzieher - da man mit universellen an der Stelle kaum weiterkommt (Oldtimer). In diesem Fall hatte ich noch eine M20x1,5er Schraube in 12.9er Qualität : schwer zu bekommen und wenn, dann nicht billig (wäre in der Qualität aber nicht notwendig gewesen). Über ein M52x1,5er Gewinde wird der Abzieher eingeschraubt und mit der Schraube drückt man den konischen Bolzen aus dem Innenteil des Gelenks.
Das viereckige Teil brauchte ich mal, um einen Kardanwellenflansch abzuziehen.

Wenn man mal so in die Handbücher schaut, kommt man mit üblichen universellen Abziehern auch kaum weiter, bzw. es ist eine wackelige und materialverschleißende Angelegenheit.
Ein simples 3mm-Blech und eine kleine Presse (gibt es ja schon günstig bei eBay) sind da viel besser - Bsp.: klick

Auch so ein Abzieher wie von Raubsau erwähnt, ist schnell selber gebaut : 2x Vierkantstahl oder Flachstahl (hochkant), Feingewindemutter (evtl. 2x) dazwischengelegt und jew. an den äußeren Enden ein passendes Stück Stahl. Alles zusammenschweißen und dann Gewindestangen (10.9er) oder Rundmaterial als Zugstangen verwenden. Falls Gewindestangen kann man diese durch Muttern auch gut fest fixieren.
Bleibt die Druckspindel : entweder hochwertige Schraube oder Spindel kaufen (meine vom Kukko-Abzieher habe ich auch schon einmal ersetzen müssen).

Sicher besitzen die fertigen Abzieher den Vorteil geschmiedeter Zughaken - aber eben auch den Nachteil dann nur punktuell anzugreifen.
Mit ein paar Reststücken Blech kann man was basteln was flächiger greift und dadurch schonender ist.

Innenabzieher hätte ich für den Austausch kleiner Nadellager im Schwungrädern auch gebrauchen können .... aber ein simpler Schwerlastanker und ein Gleithammer (selbstgebaut mit verschiedenen Aufnahmen) geht ebenso gut.

Gruß, hs
 
Thema: Wer stellt eigentlich Abzieher für Würth her?

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