Verwendung von Adaptern bei Drehmomentschlüsseln

Diskutiere Verwendung von Adaptern bei Drehmomentschlüsseln im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Proxxon gibt bei seinen Drehmomentschlüsseln in der Gebrauchsanleitung an, dass diese nicht mit Adaptern verwendet werden dürfen (z.B. 1/4"...
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LVM

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Proxxon gibt bei seinen Drehmomentschlüsseln in der Gebrauchsanleitung an, dass diese nicht mit Adaptern verwendet werden dürfen (z.B. 1/4" Aufnahme am Schlüssel mit 3/8" Adapter und Werkzeugeinsatz).

Was spricht denn dagegen, hier Adpater zu verwenden, wenn das max. Drehmoment des Schlüssels (z.B. 15 Nm beim 1/4" Schlüssel) nicht überschritten wird?

Danke.
 
Ich könnte mir vorstellen, dass das an der axialen Querschnittsveränderung liegt, weil sich dadurch auch das in das Werkstück eingebrachte Drehmoment ändert.
 
Jetzt war der Dirk schneller. Verluste bei der Drehmomentübertragung wären jetzt auch meine Vermutung gewesen.
 
Ich finde es komisch. Man kann ja auch Verlängerungen an den Dremo stecken und und und.....

Ich habe mal gelernt: Kraft x Weg = Drehmoment
Letztendlich ist das letzte Verbindungsglied in der Aufsteckkombination immer das eigene des Dremos und somit sollte es egal sein, welche Kombination man aufsteckt. Die übertragene Kraft wird ja über die Aufsätze weitergegeben. Einen Wirkungsgrad gibt es hier meines Wissens nach nicht, es sei denn die Werkzeuge verformen sich. Heiß ist bei mir noch keine Dremo geworden.

Ich lasse mich gern eines besseren Belehren, aber meiner Meinung nach ist das Blödsinn.

Andere Hersteller bieten sogar gerade diese Adapter für Ihre Dremos an, Beispiel Gedore:
https://www.tbs-aachen.de/Gedore/Dr...riffe/Gedore_4549-87S_Pilzkopf_i2312_1436.htm

Vl will Proxxon die Käufer anregen, alle Typen ihres (überteuerten) MCs zu kaufen.
 
Je länger die nuss/ Verlängerung um so mehr Drehmoment wird in der torsion des werkzeug verbraten.

Der adapter für den durchsteckvierkant ist ein ungünstiges Beispiel.


Aber generell kostet jede verbindung und jede Verlängerung Drehmoment.

Das proxxon darauf hinweist is ja logisch.

Wer mit einer 800mm Verlängerung seine radbolzen mit 120 nm anzieht, wird nicht weit fahren können...
 
Vectradamos schrieb:
Je länger die nuss/ Verlängerung um so mehr Drehmoment wird in der torsion des werkzeug verbraten.
Irgend ein intelligenter Mann sagte Mal

Actio == Reactio

Kraft == Gegenkraft.

Drehmoment = Kraft × weg (Hebelarm)

Die Torsion spielt da meiner Meinung nach gar keine Rolle.
 
Es freut mich in MSG einen Mitstreiter zu haben und muss mich noch mal wiederholen. Wenn sich die aufgesteckten Werkzeuge nicht verformen (--> Torsion wäre so etwas), gibt es keinen Wirkungsverlust. Die verwendeten Werkzeuge sind ja in der regel torsionsfest, oder zumindest annähernd. Deshalb platzen ja auch normale Nüsse in der Regel bei Überbelastung auf statt sich zu verziehen.

Bei den alten Drehmomentschlüsseln nach Torsionsprinzip ist der Torsionsstab aus einem anderen Material gefertigt, als die Vierkantaufnahme.
 
Natürlich verformen sich Nüsse und Verlängerung bei der Kraft Übertragung .
Selbst schlagschrauber Werkzeuge verformen sich.
Nicht bleibend.
Aber in elastischen Bereich.
 
MSG schrieb:
Vectradamos schrieb:
Je länger die nuss/ Verlängerung um so mehr Drehmoment wird in der torsion des werkzeug verbraten.
Irgend ein intelligenter Mann sagte Mal

Actio == Reactio

Kraft == Gegenkraft.

Drehmoment = Kraft × weg (Hebelarm)

Die Torsion spielt da meiner Meinung nach gar keine Rolle.


Ganz genau.

Der torsions bedingte Kraftverlauf im Werkzeug entspricht einer Veränderung der hebellänge.
 
Vectradamus: Actio == Die Kraft, die du mit dem Drehmoment Schlüssel aufbringt
Reactio == Das “Bremsen" der Mutter beim Anziehen. Beide Kräfte sind gleich!

Die Torsion spielt dabei keine Rolle!

Wenn 2 Personen an einem Gummiseil ziehen, dehnt sich das auch - aber die Kräfte an beiden Enden sind gleich (nur halt nicht in der gleichen Richtung)
 
Vectradamos schrieb:
Je länger die nuss/ Verlängerung um so mehr Drehmoment wird in der torsion des werkzeug verbraten.
Genau das ist der Punkt.

MSG schrieb:
Die Torsion spielt da meiner Meinung nach gar keine Rolle.
Dachte ich auch mal, aber dann gäbe es nicht sowas:
Torsions-Nuss
Torsions-Verlängerung

13erSchlüssel schrieb:
Wenn sich die aufgesteckten Werkzeuge nicht verformen (--> Torsion wäre so etwas), gibt es keinen Wirkungsverlust. Die verwendeten Werkzeuge sind ja in der regel torsionsfest, oder zumindest annähernd.
Du schreibst es selbst: annähernd. Insofern muss man die Angabe in der Bedienunganleitung (welche hier leider nicht wortgenau zitiert wird) wohl eher als Absicherung oder Empfehlung betrachten. Ist auch logisch: beim Autoreifen kommt es nicht "auf's Newtonmeter genau" an, beim Zylinderkopf dagegen eher.
 
Dirk schrieb:
Vectradamos schrieb:
Je länger die nuss/ Verlängerung um so mehr Drehmoment wird in der torsion des werkzeug verbraten.
Genau das ist der Punkt.
Einspruch: Ihr verwechselt Kraft mit Arbeit!
Mit der (Torsions)Verlängerung muss ich mehr Weg am Ende des Drehmomentschlüssels aufbringen um das selbe Drehmoment an der Schraube zu erreichen. Bei gleichem Drehmoment an der Schraube liegt am Ende des Drehmomentschlüssels auch das Selbe Drehmoment an. Lediglich der Weg am Ende des Drehmomentschlüssel(Hebel) ist wegen der Torsion länger. Und damit eben auch die Arbeit die hineingesteckt werden muss.
Die Physik lässt sich hier nicht austricksen.

PS
 
Vectradamos schrieb:
Der torsions bedingte Kraftverlauf im Werkzeug entspricht einer Veränderung der Hebellänge.
Wo ändert sich denn hier der Hebel? Die bleiben doch alle, so wie sie sind?!

Das einzige was sich bei der Torsion ändert, ist dass die Verlängerung federnd sich verdreht. Bei der statischen Betrachtung (und die haben wir hier) spielt die Verdrehung aber gar keine Rolle. Die Kraft am Drehmomentschlüssel und die Kraft, die auf die Mutter aufgebracht wird, ist immer noch die gleiche.

Bei der Energie ändert sich das, da ist jetzt etwas Energie in der Verdrehung gespeichert. Aber diese spielt hier überhaupt keine Rolle.

Dirk schrieb:
MSG schrieb:
Die Torsion spielt da meiner Meinung nach gar keine Rolle.
Dachte ich auch mal, aber dann gäbe es nicht sowas:
Torsions-Nuss
Torsions-Verlängerung
Die sind aber nur für Schlagschrauber, und können auch nur da funktionieren.

Der Schlagschrauber erzeugt ja kein konstantes Drehmoment über z.B. ein Getriebe, sondern beschleunigt eine Schwungmasse, die dann mehr oder weniger tangential auf die Welle haut. Dadurch wird ein kurzer Impuls (=Masse * Geschwindigkeit) verwendet, aber keine konstante Kraft.
Die Torsions-Nüsse/-Verlängerungen sind jetzt so "flexibel", dass sie diesen Impuls so abfedern, dass am Ende das jeweilige Drehmoment nicht überschritten wird.

powersupply schrieb:
Ihr verwechselt Kraft mit Arbeit!
Mit der (Torsions)Verlängerung muss ich mehr Weg am Ende des Drehmomentschlüssels aufbringen um das selbe Drehmoment an der Schraube zu erreichen. Bei gleichem Drehmoment an der Schraube liegt am Ende des Drehmomentschlüssels auch das Selbe Drehmoment an. Lediglich der Weg am Ende des Drehmomentschlüssel(Hebel) ist wegen der Torsion länger. Und damit eben auch die Arbeit die hineingesteckt werden muss.

Genau so ist es. Die Arbeit ist hier aber egal, was zählt ist das Drehmoment. Und - ich verweise nochmal auf mein Beispiel mit dem Gummiseil - ist an beiden Enden gleich. Auch wenn sich das Seil dehnt (und hierbei Arbeit/Energie reingesteckt wird).
 
Dirk schrieb:
Nuja. Scheinbar doch: Klick.
In dem Bild ist das eingesetzte drehmomentbildende Werkzeug nun deutlich zu erkennen.
Versuche mal den Unterschied der Drehmomenterzeugung eines Schlagschraubers und eines Drehmomentschlüssels zu beschreiben und das jeweils mit den genannten Torsionswerkzeugen...

PS
 
@MSG: klingt plausibel, was Du da anführst. Bleibt aber noch die Frage, wieso Proxxon dann irgendwas (was?) in diese Richtung in die BDA schreibt.
 
@Dirk: Schade, dass wir so lange schon kein Werkzeug-News Meeting bei einem Hersteller von Handwerkzeugen mehr hatten.

Sonst könnten wir da die Spezialisten mal ausquetschen.
 
Dirk schrieb:
Insofern muss man die Angabe in der Bedienunganleitung (welche hier leider nicht wortgenau zitiert wird) wohl eher als Absicherung oder Empfehlung betrachten.

Das hole ich gerne nach:

"Den Drehmomentschlüssel nicht mit Adapter für andere Vierkantgrößen betreiben, sondern nur Steckschlüsseleinsätze mit der gleichen Vierkantgröße wie vorgesehen benutzen!"

https://images-eu.ssl-images-amazon.com/images/I/81kd5fY+EWS.pdf (Seite 4, oben rechts)
 
Das war so aus dem ersten posting nicht herauszulesen, danke. Liest sich für mich dann eher wie eine Empfehlung, damit niemand rumjammert, wenn sein kleineres Werkzeug dabei kaputtgegangen ist.
Hat sich aber immerhin eine interessante Diskussion draus entwickelt!
 
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