"Titanbohrer" gibt es sowas wirklich?

Diskutiere "Titanbohrer" gibt es sowas wirklich? im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hatte gerade mal geguckt wie ich am besten durch ne Stahlbeton Decke bohre (keine Lust immer 20 Löcher zu machen bis ich mal keinen...
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alexander96f

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Hatte gerade mal geguckt wie ich am besten durch ne Stahlbeton Decke bohre (keine Lust immer 20 Löcher zu machen bis ich mal keinen Bewehrungsstahl treffe) und bin dabei auf diese Seite getroffen
http://www.titanwerkzeuge.de/index.html nur kommt mir das ganze sehr komisch vor und ich habe auch nicht viel im Internet dazu gefunden weshalb ich eher davon ausgehe dass das ganze Abzocke ist.

Vielleicht wisst ihr ja etwas mehr zu dem Thema und könnt mir sagen ob es sowas überhaupt funktionieren kann.

LG Alex
 
So ich hab mir jetzt tatsächlich den ganzen Thread durchgelesen der ja immerhin schon über 10 Jahre zurückliegt und kann mir immer noch kein abschließendes Bild machen..

So wirklich Erfahrungen von jemanden der diese Bohrer (oder die von King) gekauft hat habe ich noch nicht gesehen.
Auf der Seite steht ja was von 2000° Grad Celsius an der Schneide was ja wenn ich alles richtig verstanden habe gar nicht sein kann.

Also im Endeffekt bin ich genau so schlau wie vorher :crazy:
 
Hallo

Vorab:Ich habe jetzt nicht nachgelesen was in den alten Threads steht.
Meiner Meinung nach gibt es bislang keine Bohrer die nach mehreren Löchern in Beton noch scharf genug sind um sinnvoll Stahl zu schneiden. Schon gar kein Titanirgendwasbohrer! Das ist nur ein toll klingender Name. Im Fall von reinen Stahl- bzw Metallbohrern haben dagegen Titanbeschichtungen auf dem Stahlkörper des Bohrers schon verschleißmindernde Eigenschaften
In Beton helfen nur noch Karbide. Hartmetall ist auch eines. Für Betonbohrer ist die Bindung so formuliert, dass es nicht so superspröde ist und gleich zerspringt wenn ordentlich Schläge darauf kommen oder es einmal hakt.zumindest bei den guten Markenherstellern.
Du kannst daher allenfalls versuchen bei einem Eisentreffer mit einem scharfgeschliffenen HARTMETALLBOHRER das Eisen zu durchbohren. Ein hier gerne genannter Bohrer ist der Multiconstruction.Aber auch den solltest Du dir dann ausschließlich für diese "Notfälle" aufbewahren und sonst kein Beton damit bohren da sonst die Schneide, wenn sie wirklich benötigt wird, als solche auch benutzt werden kann.

PS
 
powersupply schrieb:
Schon gar kein Titanirgendwasbohrer! Das ist nur ein toll klingender Name .... In Beton helfen nur noch Karbide.
Eben, Titancarbid, "Titanbohrer" ist lediglich eine gekürzte Bezeichnung für einen Titancarbid-Bohrer, so wie es auch auf der oben verlinkten Website nachzulesen ist.
 
Danke für den Hinweis.
Hab nun deine Seite mal durchgelesen. Hört sich schlüssig an.
Ich denke ich werde mal einen Bohrer zum Testen ordern.

PS
 
powersupply schrieb:
Ich denke ich werde mal einen Bohrer zum Testen ordern.
Bitte unbedingt die Anleitung beachten, unterscheidet sich insbesondere im Hinblick auf die Drehzahl bei Bewehrungsstahl oder gehärtetem Stahl (hoch!) von den Empfehlungen anderer Anbieter!
 
Falls du einen Bohrer ordern solltest wäre ich auf jeden Fall mal auf eine Rückmeldung gespannt (Gerade auf das von mir angesprochene Problem mit Stahlbeton)

LG Alex
 
Hallo alexander96f,
ich selber habe die Bohrer von Bosch CYL-9. Diese habe ich mir gekauft im in Mauerwerk und Beton mit dem Akkuschrauber Löcher zu bohren. In weiche Mauerwerke (Bims,Ziegel) geht das sehr gut.
Bei Beton gerade mit einem Hohen Stein Anteil / Metall war es die Qual, bin dann wieder zum Bohrhammer gewechselt. Mit 4 Schneiden Bohrer oder mit Armierungsbohrern geht das ganz gut.


Bosch CYL-9
 
mirk schrieb:
In weiche Mauerwerke (Bims,Ziegel) geht das sehr gut.
Bei Beton gerade mit einem Hohen Stein Anteil / Metall war es die Qual, bin dann wieder zum Bohrhammer gewechselt.
Daß die Bohrleistung auch einer guten Schlagbohrmaschine in Beton mit keinem Bohrer an die Bohrleistung eines Bohrhammers herankommen kann, dürfte klar sein. Während der Bohrhammer den Bewehrungsstahl quasi durchhämmert, arbeitet ein Universalbohrer dafür deutlich sauberer (wichtig, beim Bewehrungstreffer den Schlag abschalten und drehend weiterbohren, spanbrechend bohren, um seitliches Ablenken zu vermeiden).
 
So hab mir dann mal einen 5 und 14mm Bohrer zum testen bestellt kostet ja nicht die Welt und hoffe mal dass ich damit durch meine Stahlbetondecke inklusive Bewehrung komme.
Ich werde berichten :schlaubi:
 
Ich bin schon sehr über deinen Erfahrungsbericht gespannt.

Habe bisher auch einfach 4-Schneider und einen Bohrhammer verwendet bei Bewehrungstreffern.
 
So ich habe mal Testweise einen 5,5mm sowie 14mm Bohrer bestellt Zeitgleich habe ich mir meinen ersten Bohrhammer (Bosch GBH 2-28F) bestellt dieser kam heute an die Bohrer kamen schon Mitte der Woche an.
Ich kann die Bohrer nicht empfehlen es war mir weder möglich Bewehrung zu durchdringen noch auch nur Ansatzweise ein Loch in eine Hantelscheibe (als Test) zu bohrern weder mit 5,5mm noch 14mml.
Entweder bin ich zu blöd oder die Bohrer sind doch nicht so gut.
Außerdem scheinen sie nach 2-3 minuten vergeblichen bohrens bereits stumpf zu sein sehr enttäuschend.
 
Danke für deinen Bericht. Hört sich nicht so toll an.
 
alexander96f schrieb:
So ich habe mal Testweise einen 5,5mm sowie 14mm Bohrer bestellt
Von Titanwerkzeuge?

alexander96f schrieb:
Ich kann die Bohrer nicht empfehlen es war mir weder möglich Bewehrung zu durchdringen noch auch nur Ansatzweise ein Loch in eine Hantelscheibe (als Test) zu bohrern weder mit 5,5mm noch 14mml.
Entweder bin ich zu blöd oder die Bohrer sind doch nicht so gut.
Außerdem scheinen sie nach 2-3 minuten vergeblichen bohrens bereits stumpf zu sein sehr enttäuschend.
Ohne Schlag? Mit welcher Drehzahl? Mit starkem Druck?

Etwas exotischeres als eine Hantelscheibe konntest du dir zum Testen nicht aussuchen? Hast du vorher mit einem normalen HSS-Bohrer probiert? Was für Material ist das genau, wohl Gußeisen, aber das gilt ja normalerweise als bruchempfindlich, was Hantelscheiben wiederum nicht sein sollten, das Zeug kann durchaus sehr schwer zerspanbar sein (und zu weich für Universalbohrer) ...

Ich kaufe mir morgen einen Porsche und teste ihn auf einem Kartoffelacker ...
 
Wenn die Dinger wirklich so super wären, wie angepriesen, wären sie wohl durchaus bekannter, hier im Forum öfter erwähnt worden und auch bei fachhändlern zu kaufen! Sie leuchten schön golden und sollen somit besonders aussehen, aber Qualität wird da wohl nicht hinter stecken!
 
Bei diesem goldfarbenen Krempel reden wir von einem ganz anderen Bohrer.
Das ist nur eine verschleißschutz Beschichtung für die Bohrer und hat mit dem Titancarbideinsatz eines hier besprochenen Titanbohrers nur das Titan als Ausgangswerkstoff gemein.

PS
 
Geht schon um die King Universalbohrer.

Ich werde die Bohrer gerne bei der nächsten Gelegenheit weiter testen und hier updaten. Gebohrt habe mit einem normalen Steinbohrer bis ich auf Bewehrung gestoßen bin und dann ohne Schlag mit 1300 Umdrehungen und soviel Druck wie ich halt aufbringen kann, mehr gibt mein Akkuschrauber nicht her, wirklich weiter gekommen bin ich nicht.
Dass die Bohrer mit Schlag durch Stein kommen gehe ich fest von aus aber da ich nur mit SDS plus Bohrern mit Schlag bohren kann beschränke ich mich auf den Verwendungszweck Stahl zu bohren.

Nun bei der Hantelscheibe wieder 1300 Umdrehungen und wirklich nach und nach extrem viel Druck aufgebaut aber mehr als angekratzt habe ich es nicht bekommen.
Dass die Hantelscheibe weit über 50HRC liegt kann ich mir eigentlich nicht vorstellen aber hab eben noch einmal geguckt mit einem HSS Bohrer ging es auch nicht besser also kann doch sein dass das vielleicht nicht der beste Test war.

Als ich mit 10mm Steinbohrer vorgebohrt habe und dann mit dem 14mm Bohrer ohne Schlag das Loch vergrößert habe ging jedoch ganz gut aber halt ohne Bewehrung.

Werde am Wochenende mal ein paar gängigere Materialen Bohren.
 
Dass die Hantelscheibe weit über 50HRC liegt kann ich mir eigentlich nicht vorstellen aber hab eben noch einmal geguckt mit einem HSS Bohrer ging es auch nicht besser also kann doch sein dass das vielleicht nicht der beste Test war.
Hantelscheiben werden wohl eh aus unterschiedlichstem Schrott zusammengemischt sein so dass durchaus mal eine harte Stelle drin sein kann. Aber genau das sollte ja eigentlich DIE Anwendung für den Titanbohrer sein. :glaskugel:

PS
 
ric schrieb:
Etwas exotischeres als eine Hantelscheibe konntest du dir zum Testen nicht aussuchen? Hast du vorher mit einem normalen HSS-Bohrer probiert? Was für Material ist das genau, wohl Gußeisen, aber das gilt ja normalerweise als bruchempfindlich, was Hantelscheiben wiederum nicht sein sollten, das Zeug kann durchaus sehr schwer zerspanbar sein (und zu weich für Universalbohrer) ...
ric, das meinst Du nicht ernst, oder!?^^
Ich kenne die Superduper-Vorführungen von diversen Messen, auf denen handwerklich interessiertes Publikum erwartet wird, da wird mit diesen ach-so-tollen Bohrern in Werkzeuge wie Feilen und sonstige Sondermetalle gebohrt, daß sich die Balken biegen!
Bei einer Hantel vermute ich eher:
powersupply schrieb:
Hantelscheiben werden wohl eh aus unterschiedlichstem Schrott zusammengemischt sein
. Hantelscheiben müssen nichts können außer schwer sein, da kommt wohl kaum jemand auf die Idee, Metall zu gießen, welches härter als harter Werkzeugstahl ist. Das sind eher diverse Sorten Müllmetall.
Wäre in meinen Augen eher ein Armutszeugnis, wenn so ein Superduper-Bohrer da schon aufgibt.
 
Thema: "Titanbohrer" gibt es sowas wirklich?
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