Argon Baustahl schweißen

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DHLA

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Servus Schweißer Freunde
Ich habe mit einen Kumpel die Diskussion ,ob man zu Schutzgasschweißen Baustahl ,auch Argon anstatt Mix-gas bzw Kohlensäure verwenden kann.
Ich habe im Moment kein Argon,sonst hätte ich es ausprobiert.
Was meint Ihr ? gibst einen unterschied?
bzw kann man es verwenden?
mfg
 
Es geht, aber es geht schlecht!
Das Co2 verbessert die Abschmelzleistung im Lichtbogen.
Es hat also einen Sinn dass man da Co2 reinmischt.
 
Moin..

Wenn du reines Argon mit den selben Einstellungen verwendest wie beim Schweißen mit Mischgas, dann liegt die Schweißnaht wie eine Wurst nur oben drauf und brennt an den Seiten nicht richtig ein.

Man kann das Ganze durch Erhöhen der Lichtbogenspannung verbessern, richtig gut wird es aber NIE.

Der CO2-Anteil im Mischgas wirkt als Flussmittel. (Er verringert die Oberflächenspannung des geschmolzenen Metalls)


CO2 ist die AKTIVE Komponente , das heißt:
Der Buchstabe "A" vom "MAG-Schweißen"

DomiAleman
 
Hi,

habe es neulich auch mal ausprobiert, als mein Mischgas leer war.
Im Kurzlichtbogen geht es einigermaßen, der Einbrand ist geringer und die Tropfen sind gröber. Der Tropfenübergang lässt sich nicht so fein einstellen wie bei Mischgas.
Beim Mischlichtbogen und Sprühlichtbogen brennt der Lichtbogen aber sehr ungleichmäßig und das Schweißbad verläuft nicht sauber.
Es ist also keine Alternative zum Mischgas :wink:
 
Das finde ich aber komisch, bei den Lehrvideos von AirLiquide die hier kursierten sah die Naht und das Spritzerbild besser aus je weiter man zu Argon 4.6 ging. Bei dem Mischgas war das ein Gespritze sondergleichen. Entweder haben die die Videos falsch betitelt oder
ich weiss auch nicht.

Video dazu:




grüße
 
Hallo,

bei dem Video wurde mit sehr hohen Lichtbogenspannungen geschweißt (30V und 34V), dadurch hat sich ein Sprühlichtbogen gebildet.
Der Sprühlichtbogen brennt am besten, je mehr Argon im Gas ist.
Ab 25% CO² im Argon ist kein Sprühlichtbogen mehr möglich, man erhällt dann einen Langlichtbogen, der sehr Spritzeranfällig ist.
Man hats ja auch deutlich gesehen, bis 15% CO² im Argon hat es so gut wie keine Spritzer gegeben.
Bei dem Mischgas, was wir hier am häufigsten verwenden beträgt der CO² Anteil ja auch nur 18%.
Der Einbrand wird durch das CO² besser und die Nähte verlaufen gleichmäßiger.

Hier gibts das ganze noch mal schön zum nachlesen :wink:
 
Nach der LINDE Lektüre bin ich nun doch etwas unsicher.
Ich habe eine 20l Ar 4.6 Flasche. (Fürs WIG damals angeschafft)
für MIG/MAG Baustahl solle ich Mischgas Ar+18%CO2 nehmen.
Und für MIG/MAG Edelstahl ein anderes Mischgas Ar+CO2+He.
D.h. ich müsste mir noch 2 Flaschen anschaffen, das ist doch Mist.

Mit dem 18%Mischgas kann ich kein Edelstahl MAG schweißen, oder?

Was ist ein guter Kompromiss?
 
Hallo

Mit dem 18%Mischgas kann ich kein Edelstahl MAG schweißen, oder?
Nein das funktioniert nicht, denn der aktive CO² Gasanteil reagiert dann mit dem Edelstahl und dieser verliert dann seine Korrosionsbeständigkeit :wink:
Also Edelstahl entweder komplett mit WIG Schweißen oder eben MIG mit reinem Argon.
Je nachdem wie viel Dunst deine Maschine hat, funktioniert das auch.
Dünne Bleche werden ja sowieso mit Kurzlichtbogen geschweißt, das funktioniert auch mit Argon.
Der Lichtbogen lässt sich allerdings etwas schwieriger einstellen, mit etwas Übung geht es aber.
Dicke Bleche würden sich gut mit Sprühlichtbogen schweißen lassen, denn der SLB brennt unter reinem Argon auch relativ gut.
Allerdings muss Dein MIG/MAG Gerät dafür genug Schweißspannung liefern, ab 28V aufwärts gehts los mit SLB :wink: Die Mischgase wie Ar/He wurden extra dafür entwickelt, um die Wärmeleistung beim MIG Schweißen zu verbessern.
Helium steigert die Wärmeleistung des Lichtbogens enorm, sodass die Naht dann auch gleichmäßiger verläuft.
Geringe Anteile CO² und O² können außerdem im Argon enthalten sein, da diese Gase die Oberflächenspannung des Schmelzbades reduzieren und die Naht daher besser verläuft :wink:

Zusammengefasst kann man sagen, dass reines Argon zum MIG/MAG Schweißen als Kompromiss verwendet werden kann.
Bei MAG würde ich aber immer Mischgas verwenden, der Einbrand wird dadurch einfach sicherer.
Beim MIG Schweißen von VA kommts auf das Gerät und die Blechstärke drauf an. Dünnes Blech geht auch mit einer kleinen Maschine, bei dicken Blechen brauchts schon richtig zunder, damit der Sprühlichtbogen zustande kommt.
Probier es doch einfach aus, wenn Du keine hochbelasteten Teile schweißt, kommt man für daheim vielleicht auch mit reinem Argon aus. Eine dritte Flasche würde ich mir daheim nicht hinstellen, lohnt sich meiner Meinung nach nicht. Zumal die Mischgase mit Heliumanteil um einiges teurer sind :roll:
 
Hi Janik,

naja bei Edelstahl und Argon schreiben die eben auch das wär nicht so toll, aber evtl. geht das schon. Das Gerät hat genug Power denke ich (Synergig Pro 310) nur dass man die Spannung dediziert einstellen kann habe ich noch nie gesehen. Im Prinzip gibt man dem Ding die Materialart an, die Dicke, Schweissdrahtdurchm. und dann stellt sich der Rest selber ein.
Ich schweiße überwiegend 2-2,5mm Winkelstähle in VA.

Dann werd ich mir eben noch ne Mischgas besorgen, denn die
Resultate bei unlegierten Stählen sind echt bescheiden.

Grüße
 
Hi,

die Spannung stellst Du im Prinzip über den Stufenschalter ein (wenn Deine Maschine einen hat :wink: )
Hinten am Leistungsschild sollte man ablesen können, wie viel Volt die Maschine bei höchster Stufe schiebt.
Wenn dort ein Wert über 27-28V steht, stehen die Chancen gut, dass es für den Sprühlichtbogen ausreicht.
Dann kannst Du auch dicke Bleche unter Argon schweißen.
Beim Sprühlichtbogen ist das Schmelzbad so heiß und dünnflüssig, dass die Schweißnähte auch unter reinem Argon sauber verlaufen.
Für den nötigen Einbrand sorgt dann noch der extrem hohe Lichtbogendruck vom Sprühlichtbogen. :wink:

Die Winkelstähle aus 2-3mm Material wirste damit locker zusammen geröstert bekommen, das ist ja fast nichts an Materialstärke :wink:
 
Ok hab den Wald vor lauter... nicht gesehen. Klar kann ich die Spannung ablesen, hat ja extra ne Anzeige, hab die aber nie bewusst abgelesen weil ich die nur zur Materialdickeneinstellung genutzt hatte.

Also die ist von 17-42V regelbar. Das hängt von den beiden Stufenschaltern ab grob+fein.
Die stellt sich automatisch ein wie vorher beschrieben wenn ich Materialart+Dicke eingebe.

grüße
 
Thema: Argon Baustahl schweißen
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