Makita muss 1.56 Mill. Euro Geldbuße zahlen

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H.-A. Losch

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Wie der Branchendienst markt intern meldet, muss Makita wegen Kartellrechtsverletzungen in Österreich ein Bußgeld von 1,56 Mill. Euro zahlen.

Hier die offizielle Pressemitteilung der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde:

BWB/K-258 Makita Werkzeug Gesellschaft m.b.H.

​Wien, am 20.4.2017. Auf Antrag der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) verhängte das Kartellgericht mit Beschluss vom 7.12.2016 (26 Kt 11/16m) gegen die Makita Werkzeug Gesellschaft m.b.H. (Makita) eine Geldbuße in der Höhe von EUR 1.560.000. Dabei wurden Absprachen über Wiederverkaufspreise getroffen und Mindestverkaufspreise festgesetzt. Weiters verbot Makita Händlern ins Ausland zu liefern. Die Entscheidung des Kartellgerichts ist rechtskräftig.
​Makita steht zu 100% im Eigentum der Makita International Europe Limited. Sie ist das österreichische  Vertriebsunternehmen dieses internationalen Konzerns und vertreibt ausschließlich Produkte der Makita-Gruppe, insbesondere Elektrowerkzeuge (zB Akku-Schrauber, Bohrmaschinen, Bohrhämmer, Stichsägen) samt Zubehör (zB Akku-Sets).
Im Zeitraum von August 2002 bis September 2015 hat Makita mit verschiedenen Händlern/Wiederverkäufern Absprachen über Wiederverkaufspreise getroffen. Diese Handlungen konzentrierten sich vor allem auf Aktionen und Werbemaßnahmen für die von Makita angebotenen Produkte. Die Festsetzungen der Verkaufspreise sowie Preisbindungs- und Preispflegemaßnahmen, an denen Makita direkt beteiligt gewesen war, stellen eine bezweckte Beschränkung des Preiswettbewerbs dar. Die Handlungen waren darauf gerichtet, in die Preisfestsetzung der Wiederverkäufer einzugreifen, um den preislichen Intrabrand-Wettbewerb (=Wettbewerb zwischen Anbietern derselben Marke) zu beschränken bzw zu beseitigen und dadurch bestimmte Preise zu sichern. Solche vertikalen Preisabsprachen über Wiederverkaufspreise stellen – als Festsetzung von Verkaufspreisen – sogenannte Kernverstöße gegen Art 101 AEUV bzw § 1 KartG dar.
Weiters beschränkte Makita im Zeitraum von Juli 2008 bis Dezember 2014, den grenzüberschreitenden Parallelhandel, in dem Händlern verboten wurde ins Ausland zu liefern. Diese Zuwiderhandlungen konzentrierten sich vor allem auf Aktionen und Werbemaßnahmen für die von Makita angebotenen Produkte.
Das Kartellgericht folgte dem Antrag der BWB und verhängte mit Beschluss vom 7.12.2016 gegen Makita eine Geldbuße in der Höhe von EUR 1.560.000.
Die Entscheidung des Kartellgerichts ist rechtskräftig und in der Ediktsdatei abrufbar.
 
Danke für die Info, doch ist Österreich so ein großer und einflussreicher Markt, dass dies Makita dort wirklich nötig hatte?!

Oder können Österreicher nicht einfach im Nachbarland kaufen/bestellen (ich würde da zumindest schauen und wenn es wesentlich günstiger ist auch bestellen ...)?
 
MrDitschy schrieb:
Oder können Österreicher nicht einfach im Nachbarland kaufen/bestellen (ich würde da zumindest schauen und wenn es wesentlich günstiger ist auch bestellen ...)?

Im Artikel steht, dass M. dies ebenfalls versuchte, zu verhindern.

Weiters beschränkte Makita im Zeitraum von Juli 2008 bis Dezember 2014, den grenzüberschreitenden Parallelhandel, in dem Händlern verboten wurde ins Ausland zu liefern.
 
Die Beschränkung galt für Makita Händler in Österreich. Also Verkauf ins Ausland und ggf. auch Import von dort.
Wenn es solche Regelungen auch für Händler in den Nachbarländern gab oder gibt, ist das ein Fall für die dortigen Kartellbehörden.
 
Da hat mich @LVM wohl falsch verstanden, denn ich meinte nicht die Händler, sondern die Käufer.

Und im Artikel ging es ja "nur" um die österreichischen Händler.
 
Machen das nicht alle Firmen, besonders bei Hilti? Was kostet ein ga 9558 hnr oder ein HR2810 in Österreich?
Ich dachte immer daß die Händler die Sachen nicht zu billig verkaufen dürfen.
 
Nun, unter EK-Preis wird keiner verkaufen, und was ein Händler zum "Überleben" braucht, wird recht unterschiedlich sein ... vielleicht spielt dies in einem kleineren Land eine größere Rolle? :kp:

Doch wenn ich als östrreichischer Bewohner, nun mal das selbe Produkt z.B. in Deutschland mit Versand günstiger finde, dann kaufe ich es evtl. auch eher dort. So sitzen die österreichischen Händler früher oder später auf den trockenen.

Wobei momentan manche Makita-Artikel in Österreich sogar günstiger sind.
Ach, früger gab es die UVP und dies hat jeder Händler verlangt (+/-) .... doch bin auch froh, das es anders ist, denn die generellen Preisunterscheide sind ja recht "enorm" geworden.
 
MrDitschy schrieb:
Nun, unter EK-Preis wird keiner verkaufen,
Aber natürlich verkaufen Händler auch unter EK. Nennt sich "Mischkalkulation". Kannst den Streit bzw. die Berichterstattung darüber aus einer anderen Branche gut nachlesen: Rossmann und DM. Der eine hat seine Angestellten zum anderen geschickt, einkaufen was das Zeug hält, weil der die Waren unterm EK (der für beide vergleichbar ist) verkauft hat.
In diesem Fall lag es wohl u.A. daran, daß derjenige, der unter EK verkauft hat, Subventionen vom Hersteller, die für Werbung gedacht waren, stattdessen dafür genutzt hat, den Preis niedrig(er) zu halten.
Das wird in der Werkzeug-Branche nicht anders sein.
 
Glaub ich, solche einzelne Produkte wird es immer geben, ist sicher auch bei sogenannten Ladenhütern oder Lockangeboten/Werbung so ... oder meinst du, dass dies bei vielen Produkten so ist?!

Bin da nun eher davon ausgegangen, dass dies beim allgemeinen "normalen Verkauf", nicht so ist.
 
MrDitschy schrieb:
Bin da nun eher davon ausgegangen, dass dies beim allgemeinen "normalen Verkauf", nicht so ist.
Nee. Beim "normalen Verkauf" wird der Kunde im "Fachhandel" nach Strich und Faden über den Tisch gezogen. Meistens jedenfalls.
 
Dirk schrieb:
Beim "normalen Verkauf" wird der Kunde im "Fachhandel" nach Strich und Faden über den Tisch gezogen. Meistens jedenfalls.
Das ist ziemlicher Quatsch oder hast du dafür etwa Belege?
 
Wie kannst Du meine Erfahrung als "ziemlichen Quatsch" bezeichnen?
Komm' einfach mal aus Deinem Wolkenkuckucksheim und schau' Dir die Realität an!
Geh' einfach mal in einen üblichen "Fach"handel, tu' ein bißchen ahnungslos, laß' Dich "beraten". Du wirst Dich wundern, was dabei herauskommen kann. Da wird versucht, Dir Ladenhüter anzudrehen, es sind kaum Maschinen da, um sie auszuprobieren, "zur Ansicht bestellen geht nicht, daß müssen Sie dann auch kaufen", der Preis, der einem genannt wird, ist oftmals nur knapp unterhalb des Hersteller-UVP uswusf..
Es sind nicht alle so, daß will ich mal ganz klar betonen, aber ich schätze bei einem Drittel der Händler wird das auch jetzt noch so passieren.
 
Der Onlinehandel wird als Preisbasis gesehen, der Händler mit dem Laden und der Ausstellungsware ist der Dumme. Immer mehr Geschäfte müssen schließen, bei uns bekommt mann icht mal mehr einen Nagel im Ort. Im privaten Paketversand sind 90% Rücksendungen.
 
Naja, aber bei dessen Fachhändlern, wo ich Online Makita-Maschinen kaufe, haben eigentlich alle auch einen Laden und bieten meist sogar noch Abholung an. Und schaue immer nach einem günstigen Preis.

Nur meine Makita-Fachhändler vor Ort, bekommen Laden- und Onlineverkauf nicht zusammen gebacken ... wobei beides kombiniert ja automatisch mehr Maschinenauswahl in den Laden bringen würde und auch den Verkauf ankurbelt.
Oder nicht?
 
Dirk schrieb:
Wie kannst Du meine Erfahrung als "ziemlichen Quatsch" bezeichnen?
Ich habe nicht deine Erfahrung, sondern die oben von dir aufgestellte Tatsachenbehauptung als Quatsch bezeichnet, weil sie einfach falsch ist.
Es mag zwar durchaus sein, dass du den Eindruck gewinnen konntest, dass dich ein Fachhändler, bei dem du mal warst, über den Tisch ziehen wollte. An der Tatsache, dass er dir einen Preis "knapp unterhalb des Hersteller-UVP" nannte, sehe ich aber nichts Verwerfliches. Du hättest dich eher freuen sollen, dass er nicht mehr als den UVP verlangt hat. Alternativ hättest du mit ihm natürlich auch richtig verhandeln können, schließlich wirst du ja nicht zum Kauf um jeden gezwungen.
Vielleicht kennst du einfach zu wenig Fachhändler oder der Verkäufer sieht dir schon an der Nasenspitze an, dass du nicht zu seinem Kundenprofil gehörst.
 
Alfred schrieb:
Im privaten Paketversand sind 90% Rücksendungen.

Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich bestelle über 10 Jahre online und bin schon sehr kritisch, was Mängel und Rücksendungen betrifft. Trotzdem liegt meine Rücksendequote bei unter 10%.
 
H.-A. Losch schrieb:
Ich habe nicht deine Erfahrung, sondern die oben von dir aufgestellte Tatsachenbehauptung als Quatsch bezeichnet, weil sie einfach falsch ist.
Meine "Behauptung" erfolgt aber aus meiner Erfahrung, somit ist sie weder falsch noch Quatsch.
ein Fachhändler, bei dem du mal warst,
[...]
Vielleicht kennst du einfach zu wenig Fachhändler oder der Verkäufer sieht dir schon an der Nasenspitze an, dass du nicht zu seinem Kundenprofil gehörst.
Es war bei weitem nicht "ein" Fachhändler. Und was verstehst Du unter "nicht zu seinem Kundenprofil"? Ein Kunde ist jemand, der eine Kauf-Absicht hat. Ich gehöre zu der Sorte Kunden, die auch "offline" kaufen würden und auch einen angemessenen Mehrpreis gg. Online akzeptieren. Dafür erwarte ich aber ein Mindestmaß an Gegenleistung: der Verkäufer sollte dann doch mindestens den gleichen Wissensstand wie ich selbst haben - auch wenn "besser" natürlich wünschenswert ist, für den gleichen Wissensstand brauche ich den Verkäufer nicht.
Er muss zuhören können, er muss die Ware auf Lager haben, und er sollte in der Lage sein, Alternativen zu kennen und unterbreiten zu können.
Kann er das nicht, ist er kein Verkäufer, sondern ein Kistenschieber. Wie Kistenschieber aussterben, konnte man in der PC-Branche beobachten.
Du hättest dich eher freuen sollen, dass er nicht mehr als den UVP verlangt hat.
:rotfl:
Alternativ hättest du mit ihm natürlich auch richtig verhandeln können, schließlich wirst du ja nicht zum Kauf um jeden gezwungen.
"Nein, am Preis kann ich nichts mehr machen" ist eindeutig und nicht mißzuverstehen. Und ich bin Kunde, kein Bettler. Vorjahresware (sprich: alte Modelle) zum damaligen UVP, an denen "nichts mehr gemacht" werden kann, sind keine Verhandlung, sondern ein Witz. Ein schlechter noch dazu.
Aber glaub' Du mal weiter an den Fachhandel...
 
Rotation schrieb:
Alfred schrieb:
Im privaten Paketversand sind 90% Rücksendungen.
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich bestelle über 10 Jahre online und bin schon sehr kritisch, was Mängel und Rücksendungen betrifft. Trotzdem liegt meine Rücksendequote bei unter 10%.
Meine Rücksendequote dürfte geschätzt so bei 2-3% liegen. Ich halte Alfreds Quote auch für zu hoch gegriffen, ich tippe auf irgendwo zwischen 30 und 50%. Ist natürlich auch sehr branchen- oder handelsabhängig, bei Zalando wird die Rücksendequote exorbitant sein, bei Beate Uhse nicht ganz so... :mrgreen:
 
Dirk schrieb:
Meine "Behauptung" erfolgt aber aus meiner Erfahrung, somit ist sie weder falsch noch Quatsch.
Dann war vielleicht dein Erfahrungshorizont einfach zu beschränkt.

Und was verstehst Du unter "nicht zu seinem Kundenprofil"? Ein Kunde ist jemand, der eine Kauf-Absicht hat.
Ein Verkäufer, der normalerweise Schreiner, Schlosser und andere Bauhandwerker beliefert, wird sich nicht unbedingt Gedanken über deine privaten Probleme gemacht haben. Und wenn du hier intensiv mitliest und stundenlang Herstellerprospekte gewälzt hast, wirst du über das gesuchte Werkzeug wahrscheinlich mehr wissen als ein Verkäufer über jedes einzelne seiner 20.000 Produkte. Natürlich gibt es gute und schlechte Verkäufer und auch solche, die keine Lust haben, einem Privatkunden die Vor- und Nachteile einer 70 Euro-Maschine zu erklären, wenn sie in der gleichen Zeit die Einrichtung eines kompletten Werkstattwagens verkaufen könnten.
 
H.-A. Losch schrieb:
Dann war vielleicht dein Erfahrungshorizont einfach zu beschränkt.
Sag mal, gibt es eigentlich irgendeinen Grund, warum Du mich hier persönlich angreifst? Kannst Du nicht einfach auf der Sachebene bleiben?
Ein Verkäufer, der normalerweise Schreiner, Schlosser und andere Bauhandwerker beliefert, wird sich nicht unbedingt Gedanken über deine privaten Probleme gemacht haben.
Ich kann mich nicht erinnern, hier irgendwo "private Probleme" in's Spiel gebracht zu haben. Erörterst Du Deine privaten Probleme, wenn Du etwas kaufst? Ich hab das noch nie gemacht.
einem Privatkunden die Vor- und Nachteile einer 70 Euro-Maschine
Ich kann mich auch nicht erinnern, hier irgendwo von Baumarkt-Ramschware gesprochen zu haben, wie Du sie gerade in's Spiel bringst.

Du bist halt gerade in einem Dilemma, ich verstehe das schon :allesgut:
Einerseits kannst Du exakt nichts in meinen Aussagen widerlegen, weil man persönliche Erfahrungen nunmal nicht widerlegen kann, andererseits hast Du exakt nichts, was die Erfahrungen "ausgleicht". Du stehst auf verlorenem Boden und versuchst, diesen dadurch wettzumachen, in dem Du anstelle meiner inhaltlich nicht greifbaren Aussage einfach mich versuchst zu diskreditieren. Mir ist nur nicht klar, warum Du für den Fachhandel die Fahne krampfhaft so hoch hältst. Mach' ruhig weiter, aber ohne mich, ich bin raus. Deine Trollerei nervt...
 
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