@ Raubsau:
Wenn es noch etwas abläuft, sieht es schon einmal recht gut aus. Da kann man sich normalerweise mit einfachen Hausmitteln behelfen.
Wichtig ist eine regelmäßige und reichliche Durchspülung mit fettlösendem warmen bis mittelheißem Wasser. Dusch- und Bade-Abwasser ist genau das nicht.
Falls im gleichem Badezimmer eine Waschmaschine betrieben wird und deren Abwasseranschluß von Zeit zu Zeit provisorisch ist die Dusche und ggf. auch mal in Handwaschbecken und Badewanne verlegt werden kann, hat man mit minimalem Mehraufwand immer ausreichend saubere Abflußrohre. Ganz ähnlich ist das übrigens mit dem Abfluß von Geschirrspülern, die allerdings seltener in Badezimmern anzutreffen sind...
Ansonsten Plan B ohne zumeist überteuerte und verschleißfördernde Spezialreiniger:
Wenn Deine Dusche einen konventionellen Abfluß hat, in den man so ein Stöpselrohr einstecken kann, steckst Du entweder in dessen Sitz ein 40er HT-Rohr (paßt oft und wird ausreichend dicht) oder verlängerst das Stöpselrohr entsprechend provisorisch mit geeignetem Abflußrohr und notfalls Klebeband. Das ordentlich zu machen, lohnt sich, weil man es doch von Zeit zu Zeit braucht.
Rohrlänge ca. 1m ist ausreichend - etwas mehr auch kein Fehler.
In das Rohr wirfst Du einen billigen Spülmaschinentab und gießt heißes Wasser nach. Wenn es anfängt, schneller abzulaufen, kann man immer mal wieder Pause zum Einwirken machen.
Vorsicht mit den GSP-Tabs: Nicht ohne Handschuhe anfassen oder sofort ausführlich die Hände waschen. Wenn Spitzer der Lauge in die Augen kommen, kann das katastrophale Folgen haben - unbedingt geeignete Sicherheitsbrille tragen. Das gilt für "richtige" Abflußreiniger übrigens um so mehr, welche sich der gleichen chemischen Grundlagen in zumeist höherer Konzentration bedienen.
Die resultierende Lauge ist stark basisch. Die meisten Fette und Seifen werden dadurch sehr gut gelöst und selbst Haare werden angegriffen, was aber länger dauern kann. Wenn die aber nicht mehr durch den "Schmodder" fixiert werden, lassen sie sich zumeist ganz gut wegspülen. Die Abwasserrohre kommen damit so einigermaßen zurecht. Die wahre Pflege ist es aber nicht. Unnötig oft und unnötig lange einwirken lassen ist zumindest bei der hohen Konzentration, welche die Abflußreiniger erzeugen, durchaus verschleißfördernd. Es sollte also auch gut nachgespült werden.
Die Sache mit dem heißem Wasser ist ernst gemeint, was die GSP-Tabs betrifft. Da sind möglichst einfache zu bevorzugen. Meistens gibt es trotzdem eine bioenzymatische Schicht. Die löst im GSP Einweiße bei niedrigen Temperaturen und löst sich zuerst auf. Die ist hier ggf. auch hilfreich, weil sie potentiell auch die Kalkseifen angreift. Der basische Teil ist so gebunden, daß er sich erst bei höheren Temperaturen (ab ca. 45...50°C) löst. Nicht jeder WW-Anschluß einer Dusche kann das mit ausreichender Reserve liefern - mit einer Thermostatarmartur jedenfalls nicht. Andernfalls wäre GSP-Reiniger in Pulverform zu verwenden, der dann irgendwie kontinuierlich dosiert werden muß. Die hohen Temperaturen unterstützen zudem die Lösung von Fetten und Seifen.
Die üblichen Badezimmerreiniger helfen später, um die verbliebenen Kalkseifen zu lösen. Sie sind mit meistens organischen Säuren sauer eingestellt, um Kalkablagerungen zu lösen. Auch Toilettenreiniger sind im Prinzip nichts anders. Die immer enthaltenen Tenside lösen zwar Fette, aber kaum die Kalkseifen, die hier das primäre Problem sind. Gelegentlich mal ein Schluck Essig in den Abfluß ist aber kein Fehler.
Noch eins - Vorsicht mit Hochdruckreinigern: Zu einem bekommt man den Dreck, der aus den anderen Sieblöchern gern wieder ausspritzt schnell in die Fresse - eklige Sache. "Spezialisten" welche dem mit aufgepressten Lappen etc. entgegenwirken wollen, richten nicht setzen den Siphon hin oder lassen eine HT-Steckverbindung auseinanderfliegen. Vor allem, wenn man das nicht gleich merkt - ganz toll...
Gruß
Thomas